24. Dezember 2023

Frohe Weihnachtstage!

 Das ist… ungewohnt, so ein Heiligabend am Sonntag. Ein vierter Advent, der sich anfühlt wie ein geschenkter, dritter Weihnachtsfeiertag. Der Weihnachtskuchen ist gebacken, der Kartoffelsalat zusammengerührt (normalerweise zwei klassische Heiligabend-Tätigkeiten ;) und es gibt bis abends nichts mehr zu erledigen als noch ein bis drei Weihnachtsfilme zu schauen, Kuchen zu essen und die Fingernägel zu lackieren. I like.

Ich wünsche Euch wunderbare, geruhsame Weihnachtstage. Zeit zum Durchatmen und Runterkommen. Es war ein herausforderndes Jahr und das kommende sendet nicht gerade viel positivere Signale. Es sind unruhige Zeiten und ich habe keine Antwort. Und wenige Worte. Kopf oben behalten, freundlich bleiben, die Zuversicht bewahren - der Rest liegt nur sehr begrenzt in unserer Hand.

Durch ein Fenster schauen und den Frieden sehen -
dann wäre Weihnachten wirklich wunderschön.

(Roswitha Bloch)

21. Dezember 2023

Einpacktag!

 Gestern war hier Geschenke-Einpacktag - großes Finale sozusagen vor Freitag, da stehen dann noch die traditionellen Geschenke aus der Küche an. Und dann: Nichts mehr :))


Auch ich verschenke in diesem Jahr viele Kerzen-Kleinigkeiten, die sieht man gerade ja überall. Selbstredend muss bei mir aber auch noch etwas Genähtes bzw. Gesticktes dazu, in diesem Fall ganz schlichte Anhängerle aus Leinen, die gut zur cleaned Optik des Restes passen.


Die Kerzen habe ich mit Wasserschiebefolie gepimpt. Das fand ich lange doof, weil man die Folien am Ende oft recht deutlich auf den Kerzen gesehen hat (oben auf dem ersten Bild kann man das gut erkennen, von denen habe ich am Ende keine einzige verschenkt, bäh!), aber mit diesen hier bin ich jetzt wirklich froh. Tiefe Monk-Befriedigung! Weniger befriedigend, dass ich keine Idee mehr habe, wo ich die gekauft habe - zum Glück waren es aber viele ;-) Die Datei für die Kerzentattoos ist jedenfalls von Helloo Anni


… und die Stickdatei von Stoffcut. Dieses Leinen habe ich irgendwann mal auf dem Flohmarkt gefunden und es ist schier unerschöpflich - und einfach wunderschön.


Zusätzlich zu den Leinen-Hängerchen gibt es jeweils auch noch einen gefädelten Holzstern, ganz im Sinne des UWYH (=use what you have), denn das Material dafür habe ich vor Ewigkeiten mal als Bastelpackung gekauft, dem Design der Verpackung nach vermutlich bei Aldi. Und nachdem ich das beigelegte, schreckliche Glitzerplastikband durch eine Baumwollkordel ersetzt habe, wurden sie dann auch wirklich schön ;)


Den Kerzenständer und die Sterne habe ich aus Keraflott gegossen und die Holztabletts aus Bastelklötzchen zusammengeleimt. Dafür gibt es unzählige Anleitungen im Netz und ich habe die ganzen Einzelteile am Ende in immer neuen Kombinationen zusammengestellt, passend zur Empfängerin.


Das ganze gibt es auch noch eine Nummer kleiner und tatsächlich habe ich auch schon sehr viele Kerzen „ohne alles“ (also nur beschriftet und in einer Cellophanhülle) verschenkt, meist zusammen mit etwas Süßem, und das kam immer gut an. Etwas aufwändiger geht allerdings auch, das schaffe ich vor Weihnachten aber wohl nicht mehr zu zeigen…

12. Dezember 2023

12 von 12 { Dez 2023 }

 Am 12. des Monats macht man zwölf aussagekräftige Bilder von seinem Tag - so funktioniert 12 von 12. Wer dieses Spielchen allmonatlich gerne mitmacht, seht Ihr wie immer 


First things first. Der Tag startet mit dem Adventskalender der Lieblingsfreundin und ein paar weiteren digitalen in meinem Sessel.


Wir produzieren im Moment wieder sehr viel Testmüll, aber der Opa der Kinder liegt gerade mit Covid im Krankenhaus (Nur ein Schnupfen! Und wer braucht schon die Alten, man kann ja nicht auf alles Rücksicht nehmen! Ich hätte dazu sehr viel zu sagen, beschränke mich aber auf den einen Satz im gestrigen Spiegel: „Die oft beschworene Eigenverantwortung bringt im Fall von Infektionen eben immer auch Verantwortung für andere mit sich.“ Auf deutsch: Tragt halt wenigstens ne Maske, wenn Ihr draußen krank herumlauft. Egal womit. Und wo. Himmelherrgott. Es kann doch nicht sein, dass man aus diesen elenden vier Jahren so gar nichts gelernt hat. Wie traurig ist das bitte?) und wir hatten alle Kontakt. Better safe than sorry. 


Heute auf dem Zettel: Ein paar Dankeschön-Weihnachtsmitbringsel eintüten und Karten dazu schreiben. Das geht unerwartet schnell, deswegen fahre ich im Anschluss noch schnell ins Büro.


Kaum angekommen, direkt ein Highlight: Vor unseren Augen springt die Heckscheibe des Transporters anlasslos in tausend Stücke, mit einem infernalischen Knall. Diesmal war’s die linke, die rechte wurde aus exakt demselben Grund gerade letzte Woche ersetzt. Lustig. Der Wagen ist brandneu… Immerhin ging das tapen diesmal schon viel routinierter von der Hand und ich bin auch bloß einmal fast von der Trittleiter gefallen.


Wieder zuhause also zur Abwechslung lieber eine ungefährliche Tätigkeit: Baum schmücken. Der Mann und die Missi haben ihn am Wochenende geholt und bis heute durfte er sich akklimatisieren.


Mittach. Gibt Kürbisspaghetti mit getrockneten Tomaten. Sichere Bank und geht schnell. Letzteres ist wichtig, denn die Missi hat zwar mal wieder früher frei, aber auch sehr frühe Reithallenslots (hat sie am Wochenende gebucht und optimistisch mit eingeplant, dass diese Woche sicher auch nicht weniger Schulstunden ausfallen werden als letzte. Tja, sagen wir mal so: Die Rechnung ging auf. Sie hat nur beunruhigt registriert, dass bis jetzt die beiden Kunststunden am Freitag noch nicht gestrichen wurden. Die hatte sie FEST eingeplant, denn ich glaube, Kunst hatten sie in diesem Schuljahr überhaupt noch gar nicht. Gewohnheitsrecht und so…)


Unterwegs. Wetter maximal ausbaufähig, aber die Musik reißt‘s raus. Habe die Missi am Stall abgesetzt und fahre jetzt weiter ans andere Ende der Stadt. Auf dem Weg werde ich auch noch unseren Glasmüll los.


Wocheneinkauf abgeholt. Der Mitarbeiter wünscht mir beim Rausgehen einen schönen Abend. Es ist halb drei. Aber hey, es ist auch wirklich extrem düster draußen, kann es ihm nachfühlen.


Schnell noch in die Stadt, einen Frühstücksgutschein kaufen. Finde einen dreiviertellegalen Parkplatz (immer gut, wenn man wirklich jeden Winkel kennt), offizielle gibt’s nicht. Die Stadt ist dicht, wie seit Wochen. Weihnachten allüberall, auch am Wegesrand.


Wo ich schon mal da bin… Habe noch nicht viel Weihnachtsmarkt gesehen in diesem Jahr, es ist einfach zu voll. Gefühlt wird es wirklich jedes Jahr schlimmer. Jetzt ist es allerdings ganz ok, zumindest, wenn man sich quasi durch die Hintertür nähert.


Zuhause. Einkäufe verräumt und schnell noch drei Lebkuchen gebacken. Warum nur drei, kann ich hier aus Geheimhaltungsgründen leider nicht kommunizieren. Sie sind aber riesig, war trotzdem fast ein Blech voll *g* (Das sind TK-Rohlinge, also durchaus geeignet für Spontanbackaktionen. Lebkuchenteig mag ich sonst gar nicht so gerne, weil so wahnsinnig klebrig, örks.)


Und jetzt Feierabend mit netter Aussicht auf den fertig geschmückten Baum. In diesem Jahr haben wir statt des Sessels mal meinen Schreibtisch rausgeräumt. Begrüße das, deutlicher lässt sich ja nicht manifestieren, dass ich jetzt bis Dreikönig leider nichts mehr arbeiten kann ;) Und ja, da hängen Strümpfe in der Lampe. Die habe ich am Wochenende fertiggestrickt und auf Holzspanner gezogen, damit ich sie noch ein bisschen bewundern kann, bevor sie in die erste Wäsche wandern… Gönne mir jetzt den Probe-Lebkuchen als Abendessen und später mit dem Mann noch ein Fußballspiel. Ein Abend nach meinem Geschmack :)

5. Dezember 2023

Tagebuchbloggen { 5. Dezember 2023 }

      "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?"

Frau Brüllen fragt das an jedem fünften Tag des Monats und wer mag, schreibt fleißig mit.

Die übrigen WMDEDGT-Einträge findet Ihr wie immer hier.

5.50 Uhr: Der Wecker klingelt, ich werde tatsächlich richtig wach und bleibe es auch. Das hat in diesen dunklen Monaten Seltenheitswert. Aufstehen, Missi wecken, Hörnchen rollen und in den Ofen stecken.


7 Uhr: Die letzte halbe Stunde habe ich mit meinem klassischen Morgenritual verbracht: Nachrichten checken, Podcasts des Tages runterladen, To-Do-Liste schreiben. Weil Dezember, bei Kerzenlicht und ergänzt um das Öffnen diverser Online-Adventskalender und eines sehr realen, den ich wie jedes Jahr von der Lieblingsfreundin geschenkt bekommen habe. Jetzt Brotdose packen, den Mann verabschieden und das Teeniemädchen antreiben. Die wird auch mit jeder dunklen Woche langsamer…

7.40 Uhr: Immerhin, wir sind auf dem Weg zur Schule und zum Plündern des Adventskalenders sowie zwei Bissen Hörnchen hat es fürs Kind vorher auch noch gereicht. (Das ist im Übrigen auch der Grund, warum sie nicht den Bus nimmt - obwohl der auch nur fünf Minuten bis zur Schule fährt, müsste sie über eine Dreiviertelstunde früher das Haus verlassen und das ist echt ne Hausnummer, nicht nur im Winter. Was man in der Zeit alles erledigen kann…)

7.55 Uhr: Habe unterwegs noch den Biomüll entsorgt sowie den ersten Podcast halb gehört und bin nun wieder zuhause. Die zweite Hälfte gibt’s jetzt beim Kaffeekochen und Müslirühren, danach geht’s mit dem Frühstück sowie Wärmflasche und Buch erst mal in meinen Sessel. Start your day right und so.

8.10 Uhr: Kaum sitze ich, fällt mir ein, dass ich vergessen habe, die Waschmaschine zu starten, ist ja immerhin schon leidlich hell. Sei’s drum, ich stehe hier jetzt nicht nochmal auf.

9.30 Uhr: Gefrühstückt, gelesen und alles erledigt, was im Sitzen zu erledigen war: paar mails, Bankgeschäfte, Bestellbestätigungen, ein letztes Weihnachtsgeschenk geordert, sowas. Zwischendurch noch mit der Missi konferiert, die sich auf ein Landtagsseminar beworben und heute die Genehmigung  von der Schule bekommen hat. Sie muss jetzt sehen, dass der Schrieb sich heute noch auf den Weg nach Mainz macht, war ein bisschen arg kurzfristig, das Ganze. Jetzt hilft aber nix mehr, ich muss loslegen. Erst mal die Wäsche starten, dann gehört der Rest des Vormittags der Kleinen Werkstatt…


12.15 Uhr: Tatsächlich richtig viel geschafft und da ich hauptsächlich Sticksachen auf dem Zettel hatte, habe ich es sogar noch geschafft, nebenbei die Betten zu machen, meinen Schrank endlich mal von Sommer auf Winter zu drehen (etwas, was seit Wochen hinten runter fiel, aber es war ja auch noch nie so richtig kalt…) und sogar am Ende noch den gestern nicht geschafften Sport abzuhaken, während die Maschine stickte und ich nur zwischendurch immer mal ein Knöpfchen drücken oder Garn wechseln musste. Jetzt schnell duschen, dann Mittagessen kochen, Kartoffeln und Wirsinggemüse, das Kind wird sich vermutlich nur so mittel freuen ;)

13.10 Uhr: Habe angefangen, die Wäsche aufzuhängen, bin aber noch nicht weit gekommen, als die Missi anruft. Sie hatte mal wieder früher Schluss, war dann noch mit Freundinnen für ein die Tage geplantes Lebkuchenhausbau-Happening einkaufen und möchte jetzt abgeholt werden. Unterwegs ziehe ich noch einen dicken Stapel Kontoauszüge für die Buchhaltung später.

13.30 Uhr: Mittagessen. Wie jeden Tag frage ich dabei die weitere Tagesplanung ab und die Missi formuliert nebenbei aus dem Handgelenk das Motivationsschreiben für das Landtagsseminar, das muss ja dringend weg. Unter anderem deswegen bricht in der folgenden halben Stunde auch unchristliche Hektik aus (statt Mittagspause!!), weil die Missi sich gleichzeitig umzieht, Reithallen-Slots bucht und ihren Text zu Papier bringt, ich das Essen abräume, versuche, die restliche Wäsche aufzuhängen, gleichzeitig die Bewerbung in eine pdf umzuwandeln und nebenbei noch die Familien-WhatsApp-Gruppe im Auge zu behalten, wo die Große ausgerechnet jetzt ungefähr 100 Fotos einer gerade besichtigten Wohnung einstellt und bitte sofort eine Meinung dazu möchte. Außerdem müssten wir eigentlich schon unterwegs sein, wegen Reithallenslot und so. Die sind rar bei diesem fürchterlichen Wetter und man muss nehmen, was man bekommt.

14.45 Uhr: Auf dem Weg zum Stall. Bewerbung ist eingetütet und wird eingeworfen und ich habe sogar an meinen Einkaufszettel gedacht. Durchatmen. Die Missi kalkuliert den Nachmittag durch und telefoniert dann mit dem Mann, auf dass er sie heute abend auf dem Rückweg vom Büro mitnehmen kann (ok, „mitnehmen“ ist maximal euphemistisch, aber immerhin sitzt er dann eh im Auto, ist ja auch schon mal was ;)


15 Uhr: Am Stall. Ich helfe schnell noch, das ganze Geraffel (Putztasche, Stiefeltasche, Helmtasche, Bemertasche, Gerte, Schabracke, Gamaschen, Trense, Sattel - zu zweit schafft man das tatsächlich auf einmal) vom Spint zum Putzplatz zu schleppen und kann dort zur Belohnung noch ein paar süße, aber sehr nasse Ponyohren kraulen. Zurück im trockenen und auch noch leidlich warmen Auto aktualisiere ich endlich nochmal meine To-Do-Liste, sichte und beantworte neue mails, starte dann den nächsten Podcast und fahre weiter.

15.30 Uhr: Schnelle Aldi-Runde mit Zettel. Liebe die neuen Selbstscanner-Kassen, die es dort neuerdings gibt! Danach weiter zu Rewe, Leergut wegbringen und eine große Bestellung abholen, da sind schon viele Weihnachtseinkäufe dabei… Auf dem Rückweg muss ich mitten in der Stadt an einem riesigen (RIESIGEN!) Feuerwehreinsatz vorbei und sagen wir mal so: Dämmerung, Regen, viel Verkehr und dann massig blendendes Blaulicht rechts und links - da drehe sogar ich den Podcast leiser, um besser sehen zu können *g*

16.45 Uhr: Wieder zuhause. Wenn ich eines wirklich hasse, dann Einkäufe verräumen. Die Sachen für Weihnachten landen sowohl im Kühlschrank als auch im Vorrat in einer Extrakiste, sicher ist sicher ;) Anschließend bereite ich das Abendbrot vor und verschwinde nochmal für zwei Stündchen in der Kleinen Werkstatt. 

19.15 Uhr: Die Familie trudelt ein, pünktlich dazu sind gerade die Käsebrötchen im Ofen fertig. Als der Missi auffällt, dass heute Nikolausabend ist (immerhin IST es ihr aufgefallen), schafft sie es sogar, ihre todmüde Schwester noch nach oben zu beordern, dabei hatte ich eigentlich schon beschlossen, dass es ausnahmsweise mal morgen erst die Nikolaustüten gibt. Aber Traditionen sind eben Traditionen, da sind die Kinder eisern ;)

20.30 Uhr: Sehr lustige Familienstunde auf der Couch gehabt. Jetzt verschwindet das eine Kind in seine Wohnung und das andere unter die Dusche. Letzteres hat sicher auch noch Hausaufgaben zu erledigen. Der Mann und ich werden jetzt noch ein bisschen Fußball schauen, es ist Pokalabend, und dann werde ich wohl zeitig mit Buch im Bett verschwinden. Buchhaltung habe ich auf morgen verschoben, die läuft ja (leider) nicht weg…

29. November 2023

Adventskalenderzeit

 Alle Jahre wieder adventskalendert es heftig hier im Fluchtenhaus. Um den Inhalt kümmere ich mich immer schon, sobald die Adventskalender auf den Markt kommen (ich kaufe ja immer fertige, die ich dann plündere), dann ist das erledigt, oft gibt es zu Beginn irgendwelche Rabatte und die Kosten fallen nicht mit den Weihnachtsgeschenken, den Winterklamotten und den und den übrigen Jahresendausgaben zusammen.


In diesem Jahr habe ich drei Kalender gekauft und die Inhalte, zusammen mit ein bisschen Süßkram, gemischt und aufgeteilt: Die Missi hat den klassischen Säckchenkalender in der Küche inzwischen für sich alleine, die Große und der Freund haben im letzten Jahr einen eigenen bekommen, den man auch wiederverwenden kann und für die Lieblingsfreundin tobe ich mich jedes Jahr aufs Neue kreativ aus.


In diesem Jahr habe ich eine der bestellten und geplünderten Adventskalender-Verpackungen recycelt - überhaupt hebe ich die immer auf, wenn die in solchen Kartonschubern gestaltet sind. Die sind viel zu schade zum Wegwerfen! Einer steht zum Beispiel schon seit Jahren in meinem Schrank und dient als Schmuckaufbewahrung - und aus diesem hier habe ich…. einen Adventskalender gemacht. Wie originell ;) 


Aber vorher war er halt bunt, mit Firmenlogo und Sprüchen bedruckt - und das war ja schon alleine deswegen indiskutabel, weil der Inhalt ja jetzt nur noch zu einem Drittel mit dem Aufdruck übereinstimmt ;) Ich habe also Verpackung und Kistchen von allen Seiten erst weiß grundiert und dann teilweise gold angesprüht. Beides mit Sprayfarbe und immer eine Seite von allen 24 Kästchen gleichzeitig, sonst hätte es vermutlich ewig gedauert. (Ich war auch skeptisch, was die viele Farbe eventuell mit der Pappe anstellt, aber das war gar kein Problem.) Danach noch Zahlen aufgeklebt, Kistchen gefüllt, wieder eingesetzt, einen kleinen Lichterkranz mit Timer befestigt und ein bisschen Tannengrün befestigt (Heißklebepistole ftw!)


Zwischendrin, während der Sprüherei, war ich nur so mittel begeistert vom Ergebnis, aber schon nach dem ersten Zusammensetzen fand ich es ganz gut und jetzt, so mit Licht und Tüdelüt, bin ich ganz begeistert. Durchhalten lohnt sich meistens doch :) Und was ist drin? Kann ich natürlich noch nicht verraten, ist ja noch ein Geheimnis…

20. November 2023

Wichteliges Weihnachtszeit-Opening

Es gibt so Dinge, die sehe ich jedes Jahr aufs Neue, jedesmal denke ich „Musst Du auch unbedingt mal ausprobieren!“ - und dann ist die Weihnachtszeit vorbei und nix ist passiert. Klassiker. Seit ein paar Jahren schiebe ich solche Ideen dann immer stoisch einen Pinterest-Ordner weiter, von „Weihnachten 2020“ in „Weihnachten 2021“, „Weihnachten 2022“ und so weiter, bis es irgendwann passt.


Bei diesen wunderbaren Weihnachtswichteln war „irgendwann“ jetzt und ich freue mich sehr :) Ein klassisches Projekt, das man gemütlich abends auf der Couch abarbeiten kann - als nette Abwechslung zum Strümpfe stricken oder zur Fotobuch-Erstellung. Zumindest sind das die Dinge, mit denen ich mich momentan abends exzessiv beschäftige…


Für solche Couch-Projekte stelle ich mir in der Kleinen Werkstatt immer ein Materialkistchen zusammen - einfache Mandarinenkisten, in denen ich alles beisammen habe, so dass ich während der Arbeit im Idealfall nicht unter meiner Decke hervorklettern muss. In diesem Fall waren das 

- Makrameegarn 5 mm
- Wolle myBoshi No. 1
- Holzringe 5,5 cm
- Holzkugeln 2 cm
- Toilettenpapierrolle (leer ;)
- Papier- und Stoffschere
- Klettverschlussbürste
- Maßband
- Heißklebepistole 

Letztere war nicht im Kistchen, aber im Handbereich. Dass der Mann und ich schon sehr, sehr lange zusammenleben, erkennt man unter anderem auch daran, dass er noch nicht mal mehr mit der Wimper zuckt, wenn ich mit Heißkleber auf der Couch hantiere ;)


Anleitungen für diese Wichtel gibt es im Netz zuhauf, zum Beispiel hier bei Ute oder hier bei Judith auf YouTube, ergänzend habe ich nur aufgeschrieben, wie es für mich mit dem oben genannten Material am besten funktioniert hat:

Ich habe mit jeweils knapp 35 cm langen Strängen gearbeitet, sowohl beim Makrameegarn für den Bart, als auch bei der Wolle für die Mütze. Das ist reichlich bemessen, finde ich beim Knoten und später beim Binden und Zurechtschneiden aber deutlich angenehmer, als wenn es zu knapp ist. Ich habe jeweils sieben Stränge für den Bart genommen und 27 für die Mütze. Die klassische Klopapierrolle passt exakt auf den 5,5er-Ring, da muss man nichts zurechtschneiden und es sitzt am Ende so schön spack, dass man die Mütze nicht festkleben muss. Auf jeden Fall aber vorher mal ausprobieren. Meine Streifen, die ich von der Rolle abgeschnitten habe, waren 2,5 cm breit, für eine besonders voluminöse Mütze :)


Die Knoten sitzen bei der Mütze außen und beim Bart hinten. Das Garn und die Wolle habe ich mit einer Klettverschlussbürste aufgekämmt, das funktioniert hervorragend. Einfach immer Weiterbürsten, bis es schön fluffig wird. Den Aufhänger habe ich vor dem Aufsetzen des Mützenteils an den Ring geknotet, nach oben durch die Mütze gezogen und dann beim Zurechtschneiden des Mützenbommels einfach nach unten weggeklappt. Mütze erst aufsetzen und nochmal zurechtbürsten und dann erst binden, so wird es am gleichmässigsten. Indem man die Mütze ein wenig über die Nase zieht, wird diese zusätzlich auch von oben fixiert, so braucht man insgesamt für den kompletten Wichtel nur einen ganz kleinen Klecks Heißkleber unten an der Holzkugel.

Ich bin vom Ergebnis wirklich begeistert, es ist auch ein ziemlich schnelles Projekt und wird damit definitiv mein diesjähriges Statt-Blümchen-Geschenk für die Weihnachtszeit. Und vielleicht kommen auch zwei oder drei an den Christbaum 🖤

12. November 2023

12 von 12 { Nov 2023 }

Am 12. des Monats macht man zwölf aussagekräftige Bilder von seinem Tag - 
so funktioniert 12 von 12. Wer dieses Spielchen allmonatlich gerne mitmacht, 
seht Ihr wie immer HIER bei Caro in der Liste.


Mag ich, wenn ich morgens in die Küche komme und das die einzigen Reste vom Abendessen sind - statt einem Berg Töpfe und Pfannen, weil niemand mehr Lust hatte, die Spülmaschine erst aus- und dann wieder einzuräumen. Gestern Abend gabs mexikanisch. (Natürlich selbst abgeholt und nicht von U.berEats, auch wenn die Tüte anderes behauptet - hier bei uns gibt’s geliefert maximal Pizza (aber keine gute) oder Goldene Möwe (aber wer Ü16 bestellt bitte warmgehaltene McMenüs!?), alles andere muss man selbst organisieren. Praktischerweise kommt man auf dem Weg zum oder von Stall eh immer durch die Stadt, da liegt so einiges auf dem Weg ;) Der Mann verräumt jetzt die Reste und ich…


… rühre mir schon mal ein Müsli zusammen. Frühstücken werden wir dann beide mit einem Kaffee und einem Schüsselchen auf der Couch, ist ja niemand mehr da, dem wir etwas vorleben müssen ;) Also doch, klar, die Missi - aber bis die aufsteht, sind wir längst fertig.


Klar. Weiß doch jede:r, dass das jetzt gefühlt noch eine halbe Stunde dauert. (Waschmaschine war programmiert, dank Sonnenstrom läuft die immer nur, wenn’s hell ist und da gilt es momentan, jede Stunde nutzen, auch wenn man selbst noch schläft.) Also erst mal noch…


… Sport. Wobei man sagen muss, wenn ich sonntags Sport mache (oder samstags ;), dann muss unter der Woche ziemlich was schiefgegangen sein im Timing. Diesmal war’s die Covid-Auffrischungsimpfung, der ich den Sporttermin geopfert habe. Und reden wir bitte nicht darüber, dass ich es seit Monaten nicht schaffe, mal mit zwei Nägeln eine von meinen schönen Vintage-Garderobenleisten in die Ecke zu hängen, wo das ganze Zeug hier untergebracht werden soll. Stattdessen knuddelt es sich mega nervig auf dem Boden, erst im Schlafzimmer und jetzt in der Kleinen Werkstatt, was noch viel schlimmer ist. Aber hier denke ich immerhin zuverlässig dran. Also an den Sport, nicht ans Verräumen.


Jetzt aber. Wäsche aufhängen, während der Mann schon mal höchst akrobatisch die Fenster putzt, an die ich beim besten Willen nicht drankomme. Dann ist das schon mal sicher erledigt. (Und ja, barfuß. Und ja, die werden kalt. Aber da ich eh oft Pausen machen muss und in meinem Sessel immer eine Wärmflasche liegt, stört mich das nicht. Im Gegenteil. Ich liebe es, wenn Füße langsam wieder warm werden.)


Keine Pferde heute für die Missi. Eigentlich müsste sie was für die Schule tun, aber im Prokrastinieren ist sie halt auch schon sehr gut. Sogar Fenster abschleifen scheint attraktiver als Mathe zu lernen. Tjanun, auch gut. Die Dachfenster sind nach über zwanzig Jahren wirklich fällig (und werden weiß, freu mich schon!)


Mittach! Der Mann kocht, Fleisch ist nämlich in der Regel seine Baustelle. Sowohl in der Beschaffung als auch in der Zubereitung. Hier gibt’s nur noch sehr selten Fleisch, Regional/Weide ist ja wirklich teuer wie Gold, aber leider das einzige, was ernsthaft infrage kommt. Reduziert sich dann schnell ganz von alleine  auf den klassischen Sonntags“braten“, wenn überhaupt.


Kleine Nachmittagsrunde durch den Nieselregen zu unserem Nussbaum. Hätten wir besser gelassen, denn die Wildschweine haben das Grundstück komplett umgegraben, dabei auch den (massiven) Zaun niedergewalzt und diese Steilvorlage hat irgendein Zeitgenosse genutzt, auf dem nun offenen Waldstück Müll abzuladen. Also drei grandiose neue To-Do‘s auf unserer eh schon ellenlangen Liste: restlichen Zaun abbauen, fremden Müll entsorgen, neuen Zaun bauen. Und Nüsse waren natürlich auch keine mehr da. Eh klar.


Nachmittagsbeschäftigung. Der Vorteil an einer gut sortierten Werkstatt ist ja, dass man bei sich selbst einkaufen kann :) Und so habe ich nach einem ausgedehnten Zug durch den großen Bullerbü-Schrank zwar nicht alles, aber doch sehr viel für meine geplanten Weihnachtsprojekte nächste Woche zusammen.


Auch Nachmittagsbeschäftigung. Die Fruchtfliegen, die hier während der (Trauben-)Erntezeit in riesigen Schwärmen von draußen reinkommen, haben in den letzten Wochen ganze Arbeit geleistet, die Fenster sehen aus wie Sau Milchglasscheiben.


Fensterputz-Motivation vom Feinsten: An jedes saubere Fenster kommt die entsprechende Weihnachtsdeko. Morgen geht’s weiter, Regen hin oder her, jetzt wird es eindeutig schon zu dunkel.


Der Rest des Tages findet jetzt auf der Couch statt: Wocheneinkauf bestellen, danach hier schreiben und weiter Fotos für das 2015er Fotobuch zusammensuchen, gibt bestimmt demnächst einen Black-Friday-Rabatt. Zwischendurch Familienknäuel mit beiden kichrigen Kindern, die Große ist hochgekommen, um von Uni, Job und den andauernden Wohnungssuch-Bemühungen in Uninähe zu berichten. Danach wieder bisschen Stricken, bisschen Lesen, bisschen Essen, Die Beste Show der Welt, Feierabend :)

6. November 2023

Beste Biscoff-Cookies!

Ich war ja schon ein Riesenfan von Lotuskeksen, als es die noch ausschließlich in Belgien zu kaufen gab und fand immer, dass sie völlig zurecht einen internationalen Siegeszug angetreten haben - und auch die Einführung zusätzlicher Produkte wie Streichcreme, Eis, Schokolade oder gefüllte Kekse (die mit Schokolade, göttlich!) waren nur logisch und werden von mir jedesmal euphorisch gefeiert - gut, dass es sie in Luxemburg meist schon deutlich früher gibt als hier in Deutschland ;)


Klar also, dass auch alle Rezepte, die Lotuszutaten enthalten, von mir gewissenhaft auf Herz und Nieren geprüft werden. Meine absoluten Favoriten sind bis jetzt ein Eis und diese Cookies, die ich irgendwann in diesem Jahr mal so ähnlich bei mathellaslife entdeckte (in den Storyhighlights, Storyhighlights mit der Überschrift „Rezepte“ ziehen mich immer magisch an, auch wenn mich das Prinzip „Screenshot, weil man es nicht speichern kann“ echt nicht überzeugt, instagram…) und die es seitdem schon wirklich oft gab. Ein echter Dauerbrenner also, der unbedingt hier im Blog verewigt werden muss!

Mögt Ihr auch? Bitte sehr:


75 Gramm Lotuscreme (wir haben immer die normale, es geht aber ganz bestimmt auch mit der Crunchy-Variante) mit 120 Gramm weicher Butter oder Margarine cremig schlagen, nach und nach je 60 Gramm braunen und weißen Zucker dazurieseln lassen und ein paar Minuten weiterrühren, bis sich der Zucker weitestgehend aufgelöst hat. Ein Ei dazugeben und ebenfalls ordentlich unterrühren.

180 Gramm helles Mehl (ich nehme immer Dinkel 630) mit zwei TL Speisestärke und einen TL Backpulver vermischen und zur Teigmasse geben. Mixen, bis das Mehl komplett aufgenommen ist.


12 Lotuskekse grob hacken und zusammen mit einem Päckchen dunkler Schoko-Chunks (100 Gramm) unter den Teig heben. Walnussgroße Teigbällchen auf ein Backblech geben (ich mache das immer mit einem Eisportionierer, überhaupt das unterschätzteste Backutensil, auch perfekt um Muffinförmchen zu füllen oder Amerikaner aufs Blech zu bringen!) und bei 175 Grad Heißluft etwa eine Viertelstunde lang backen. Die Cookies laufen nicht viel auseinander, man braucht also keine riesigen Abstände auf dem Blech. Nach etwa zehn Minuten Backzeit die Cookies mit einem Löffel ein wenig plattdrücken.
Wenn sich die Ränder zu bräunen beginnen, aus dem Ofen nehmen und auf einem Rost auskühlen lassen.

Guten Appetit 

24. Oktober 2023

Von der Wohltat, nichts Besonderes zu sein

Neulich habe ich die Missi zu einem größeren Turnier begleitet und dort sind zwei bemerkenswerte Dinge geschehen. Lappalien, die für mich aber nachklingen. Positiv, wohlgemerkt.


So ein Turnier ist eine wuselige, oft hektische und laute Angelegenheit. Viele aufgeregte Reiter:innen, viel Crew, viele Kinder, laute (für meinen Geschmack in der Regel auch noch mehr als grenzwertig schreckliche, oft Schlager-)Musik, regelmäßig unterbrochen oder überlagert von Lautsprecherdurchsagen, viel Rennerei, viele Sozialkontakte, viel Gespräch. Sprich: Für jemanden wie mich, die schon nach einem normalen, längeren Freundetreffen am Gartentisch einen Tag Erholung und Ruhe auf den Ohren braucht, jedesmal ein Event außerhalb jeder Komfortzone. Buchstäblich körperlich brutal anstrengend, ich breche danach regelmäßig auf dem Sofa zusammen und tue genau NICHTS mehr - egal, ob ich mittags um vier oder morgens um zehn schon wieder zuhause bin. Google „HSP“, wenn Du Dir nicht vorstellen kannst, dass es sowas gibt oder mich jetzt einfach nur für enorm empfindlich hältst ;)

Jedenfalls saßen wir bei diesem Turnier auf einer Terrasse am Reitplatz, auf dem gerade die dritte Springprüfung des Tages lief. Bei der ersten war die Missi, die eigentlich Dressur reitet und nur gelegentlich zum Spaß mal springt, sensationell Zweite geworden, bei der zweiten ist sie lustig gestürzt bzw. getrennt vom Pony übers Hindernis, es war also schon ordentlich was los bis dahin und ich überhaupt schon den zweiten Tag in Folge seit vier Uhr wach. Jetzt saß ich am Tisch, mit einer grandiosen Pommes und einer kalten Cola, schaute den Starter:innen zu und unterhielt mich im Rahmen meiner Möglichkeiten, um mich herum war nämlich auch viel Gespräch und die Boxen direkt neben uns. Irgendwann lief ein ganz besonders schreckliches HeleneFischerAndreaBergWeißderGeier-Lied, ich sagte „Himmel, die Musik killt mich heute“ und meine Sitznachbarin meinte, sie würde das gar nicht hören, sie könne das komplett ausblenden (Der O-Ton war „Ich arbeite in der Psychatrie, ich kann alles ausblenden!“ :) Worauf ich antwortete, ich könne absolut gar nichts ausblenden, mein Kopf würde einfach alles völlig ungefiltert reinlassen und wäre dann mit der Verarbeitung komplett überfordert. Ich müsse mich nach diesem Tag eigentlich erst mal zwei Tage in eine dunkle Kammer einsperren.

Tatsächlich war diese Szene die erste bemerkenswerte - nämlich, weil ich das einfach gesagt habe, statt damit beschäftigt zu sein, so zu tun, als wäre ich so „normal“ (haha) wie alle anderen. Und die zweite ereignete sich unmittelbar im Anschluss, als nämlich zwei der in dem Moment sechs anderen Personen um mich herum wissend nickten und sagten: „Ja, das geht mir ganz genauso.“ Das war’s, daraus entspann sich auch kein weiteres Gespräch oder so, aber das hat so gut getan. Drei von sieben, das ist kein schlechter Schnitt ;) Und bestätigt, was ich immer sage: Wir sind viele. 15-30% aller Menschen, sagt die Wissenschaft. Kein Grund, sich irgendwie komisch zu fühlen und ständig seine persönlichen Grenzen zu überschreiten, weil man gefühlt irgendwo mithalten muss. Wenn man viele Jahre seines Lebens den Eindruck hatte (und auch gerne mal von Umfeld vermittelt bekam), falsch zu sein, ist das ein sehr schönes Gefühl :)

Und wo ich so übers (gesellschaftlich diktierte) Falsch- oder Richtigsein nachdenke, fällt mir auf, dass es noch ein Thema gibt, was sich zunehmend mehr zurecht ruckelt und mich immer weniger in die Sonderling-Ecke schubst: Ich musste mich tatsächlich schon eine ganze Weile lang nicht mehr dafür rechtfertigen(!), keinen Alkohol zu trinken. Und auch das ist EINFACH. NUR. SCHÖN. Denn ehrlich, es nervt wie Hulle. Nein, nie. Nein, auch früher nicht. Nein, auch nicht zum Anstoßen. Nein, auch nicht im Nachtisch. Nein, auch keinen Wein. Nein, auch nicht ein Gläschen zum Essen. Nein, ich bin keine Alkoholikerin, nein, ich bin nicht schwanger, nein, ich nehme keine Medikamente. Himmelherrgott. Es gibt Menschen, die können oder wollen das einfach nicht akzeptieren, weiß der Geier, warum. Seltsamerweise musste ich mich aber noch kein einziges Mal rechtfertigen, nicht zu rauchen oder sonstige andere Drogen zu konsumieren. Das ist aber gar nicht der Grund, ich finds einfach eklig, meine Geschmacksrezeptoren sind dafür offensichtlich nicht gemacht. Anyway. Ich habe Nein gesagt. Und ich muss das auch nicht begründen. Leb damit.
Nein heißt nein, und zwar egal wozu. 
Das sollte inzwischen doch wohl jede:r kapiert haben. Und auch gerne ohne in den folgenden 20 Jahren bei jeder passenden Gelegenheit „Ach nein, DU trinkst ja keinen Alkohol - oder inzwischen doch?“ sagen zu müssen. Nein danke, ich muss mir mein Leben immer noch nicht schöntrinken, aber danke der Nachfrage. Nicht.

„Für Dich auch?“
„Nein danke.“
 „Ok, dann vielleicht…. (hier gerne etwas Kreativeres einfallen lassen als Wasser)?“ 
„Ja, gerne, danke.“

Ist gar nicht so schwer. Und für Leute, die solche Gespräche ständig führen müssen, obwohl sie nicht darum gebeten haben*, eine echte Wohltat.

*(Was das angeht, fühle ich oft sehr mit der Veganerfraktion, der man ja auch nachsagt, man würde sie daran erkennen, dass sie es einfach immer erzählen. Haha, so lustig. Meiner Erfahrung nach sagen auch die meisten Veganer:innen erst einfach „Nein, danke“. Ein Gespräch oder gar eine erinnerungswürdige Diskussion darüber entspinnt sich in der Regel erst dadurch, dass dieses Nein nicht einfach unkommentiert hinangenommen werden kann.)

16. Oktober 2023

Schlüsselanhänger gehen immer!

 Für mich persönlich muss immer ein langes Band am Schlüsselanhänger sein, vorzugsweise bunt, weil man ihn so in den Untiefen von Rucksack oder Tasche schneller findet und leichter herausangeln kann. Und wenn man dann noch weiß, dass die zu Beschenkende es genauso handhabt, ist der Weg zum perfekten Mitbringsel nicht mehr weit :)

 

Das Ergebnis gab es hier in Variationen schon gelegentlich zu sehen, mit Hund oder Pferd, je nach Präferenz (es fehlen Katzen, liebes Soulhorse-Team!) aber ich mag es jedesmal wieder richtig gerne. Und war diesmal deine perfekte Einstimmung auf die Weihnachtsgeschenke-Produktion, die direkt nach den Ferien anlaufen wird. Der Plan steht schon!

9. Oktober 2023

Spontaner Sonntag in der Eifel

 Vergangenes Wochenende war (mal wieder) so tolles Wetter angesagt, dass wir spontan beschlossen, sonntags in die Eifel zu fahren. Ok, „in die Eifel fahren“ ist von hier aus erst mal kein großartiges Event, man muss dazu bloß eine der Moselbrücken in der Stadt überqueren und den Berg hochfahren: Zack, Eifel! Aber diesmal sollte es doch ein ganzes Stück weiter in den Norden gehen - in diesem Jahr gab es soviele verplante Wochenenden, wahlweise durch Arbeit oder Turniertermine vom Kind, dass wir ungewöhnlich wenig unterwegs waren und Nachholbedarf hatten. Also los!


Wir starteten sehr früh, aus Gründen, denn unser erstes Ziel war Monschau und nach allem, was ich gehört und gelesen hatte, ist das einer dieser Touristen-Hotspots, die man idealerweise entweder morgens früh oder abends spät besucht, wenn man auch was anderes sehen möchte als…. Menschen eben ;) Dieser Plan ging dann auch voll und ganz auf, die vielen, vielen Parkplätze außerhalb des Ortskerns waren noch weitgehend leer, wir konnten entspannt durch die Gassen und zur Aussicht bummeln, ungestört in Ecken und von Brücken spähen und zwischendrin sogar schön draußen vor einem Café frühstücken, mit dem Gesicht in der Sonne. Draußen, früh morgens, von der Sonne durchgewärmt. Im Oktober. Alles klar. Aber gut. Einfach nicht drüber nachdenken und genießen. Hilft ja nix.
Monschau stand schon ewig auf meiner persönlichen Bucket List und was soll ich sagen? Absolut zurecht! Die Stadt ist zauberhaft und so absolut mein Fall - viel Fachwerk, viel Schiefer, viel Wasser, übersichtlich und mit unzähligen überraschenden Details. Ich habe die Stunden dort sehr genossen.


Als sich die Stadt zu füllen begann, fuhren wir weiter, schauten uns die Orte am Wegesrand an (immer noch viel Schiefer und Fachwerk) und den gigantischen Rurstausee, ließen uns treiben und griffen dann irgendwo ein Mittagessen ab, das wir auf einer Bank am Waldrand im (wunderschönen) Nirgendwo aufaßen. Maximal entspannt und maximal unverplant, genau das, was wir brauchten. Wir hatten auch keine Kinder mit, dann geht sowas :)


In der Nähe von Roetgen hatte ich uns einen kurzen Spaziergang entlang des Eifelsteigs herausgesucht, durch einen grünen Märchenwald, entlang des Grölisbachs. Meine Liebe zu Moos ist bekanntermaßen groß und so war das das Paradies dort. Grün, grün, grün und keinerlei Hauch von Herbst… Selbstverständlich passierte aber auch dort irgendwann, was einfach immer passiert: Wir stolperten über den Westwall. Wir leben ja auch hier zuhause quasi mittendrauf, aber das war selbst für mich etwas Neues: Auch wenn die Betonhöcker für sich ein wirklich vertrauter Anblick sind - eine Brücke voller Panzersperren habe ich noch nie gesehen… Daran ist einfach alles verrückt. Der Bau des Westwalls hat Menschen, Material und Geld verschlungen, hat unfassbar viel landwirtschaftliche Nutzfläche zerstört, das private Bauwesen quasi völlig zum Erliegen gebracht und am Ende die Gräuel des Krieges unnötig um viele Monate verlängert - und seine Überreste stehen immer noch unkaputtbar überall herum. „Denkmalwert des Unerfreulichen“ nennt man das und es wird immer wieder darüber diskutiert, aber ich finde das sehr richtig so. Auch das hier sind Stolpersteine, die daran erinnern, dass man alles dafür tun sollte, die Wiederholung eines solchen Wahnsinns auf immer zu verhindern. Scheint an Tagen wie heute ja nötiger denn je…


Seinen Abschluss fand der Tag mit einem weiteren Spaziergang, nochmal einige Höhenmeter weiter, durch das Hohe Venn. Auch diese sehr spezielle Hochmoor-Landschaft in den Ardennen stand schon lange auf meiner Muss-ich-unbedingt-mal-sehen-Liste. Bisher kannte ich sie nur im Winter vom Skifahren, wofür wir früher häufiger dorthin fuhren. Also nicht genau da, wo wir jetzt waren, das war alles Nationalpark, aber Mont Rigi und Baraque Michel, die klassischen Skigebiete, sind nicht weit. Wir parkten das Auto quasi auf der Grenze zu Belgien und überquerten diese während unseres Spaziergangs durch Heide, Moor und über Stege dann unzählige Male in beide Richtungen, das war sehr schön. So sollten Grenzen sein :) Neues Ziel: Auf jeden Fall nochmal wiederkommen, wenn die Heide blüht! Wir müssen eh nochmal los, denn die für den Rückweg lose angepeilten Ziele (Dreimühlen-Wasserfall, Pulvermaar und die Lavabombe von Strohn) haben wir ebenfalls vertagt. Einfach genug Input für einen einzigen Sonntag :)