29. März 2023

Saftiger Kuhfleckenkuchen mit Kirschen

 Heute habe ich ein Rezept für Euch, das für mich einer der Klassiker
war, wenn es darum ging, Kuchen zum Beispiel zu irgendwelchen 
Schulveranstaltungen mitzubringen - schnell gemacht, optisch
ansprechend, leicht zu transportieren und immer ganz schnell verkauft ;-)

Weil er nämlich super saftig und meeeega lecker ist. Auch 
familienintern ist er ein absoluter Allzeit-Dauerbrenner und 
wird immer wieder sehr gerne von allen genommen.


Mögt Ihr auch? Bitte schön:

Die Menge ist passend für ein halbes Blech (oder eine große, runde Springform), 
für ein ganzes Blech einfach die Menge der Zutaten verdoppeln.

Ein Glas Kirschen in ein Sieb gießen und gründlich abtropfen lassen.

Im Anschluss für den hellen Teig zwei Eier mit 
75 Gramm Zucker schaumig schlagen und anschließend 125 Gramm Butter 
unterrühren. 125 Gramm Mehl mit einem halben Päckchen 
Backpulver vermischen und zusammen mit 
75 ml Milch unter die Eiermasse rühren.

Den cremigen Teig in die gefettete Form streichen und die abgetropften
Kirschen darauf verteilen.

Für die Kuhflecken 100 Gramm Butter, 75 Gramm Zucker, 100 Gramm
Mehl und 25 Gramm Kakao verrühren. Der Teig ist deutlich fester als der
helle, so kann man mit den Fingern sehr gut kleine Stücke abzupfen und
als Häufchen auf den hellen Teig und die Kirschen setzen. Plattdrücken
muss man sie nicht, das erledigt später der Ofen.


Im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad (Heißluft) etwa 20-25 Minuten lang
backen, bis der helle Teig leicht gebräunt ist. Stäbchenprobe bietet sich an.
Abkühlen lassen, nach Wunsch noch mit ein bisschen Puderzucker bestäuben
und genießen. Der Kuchen schmeckt auch am nächsten und übernächsten
Tag noch sehr lecker, aber bedauerlicherweise ist er dann meistens 
längst schon aufgegessen ;-) 

Guten Appetit ♥

20. März 2023

Homeoffice Hoodie

 Dieser Hoodie ist mit Sicherheit der wärmste, den ich
jemals genäht habe und er hat mir im vergangenen Winter
(ab heute kann man das ja so sagen, hurra!) an meinem
diesmal doch etwas runtergekühlten Schreibtisch 
und in der Kleinen Werkstatt sehr gute 
Dienste geleistet.


Genäht aus dem dicksten Wintersweat, den ich vermutlich aus exakt
diesem Grund in den letzten Jahren nie vernäht hatte, denn 
normalerweise stehe ich eher auf einen Zwiebellook aus vielen
dünneren Schichten. Die Kapuze gefüttert mit dem Rest
eines susalabim-Schätzchens und farblich passend dazu
mit einem Plot am Saum, der auch schon sehr lange hier
rumlag und der mir für einen Homeoffice-Hoodie
sehr passend erschien. Denn tatsächlich arbeit ich 
mittlerweile auch schon seit 20 Jahren dauerhaft zuhause
und liebe immer noch alles daran :)

Der Schnitt ist ein Hoodie Hudie von Prülla 
in Größe M, der ohne jegliche Anpassungen sitzt
wie angegossen - und die eingefaltete Taschenlösung
ist echt mal was anderes...
Den gleichen warmen Wintersweat habe ich auch
noch in dunkelblau hier liegen, allerdings etwas 
weniger. Daraus werde ich dann wohl eine weitere Version
ohne Taschen nähen, obwohl mir das echt schwerfällt. 
Kleidungsstücke ohne Taschen gehören 
eigentlich verboten! Aber gut, das Projekt des
Jahres 2023 lautet ja bekanntlich „Stoffabbau“, da
muss man auch mal Kompromisse eingehen...

12. März 2023

12 von 12 { März 2023 }

Am 12. des Monats macht man zwölf aussagekräftige Bilder von seinem Tag - 
so funktioniert 12 von 12. Wer dieses Spielchen allmonatlich gerne mitmacht, 
seht Ihr wie immer HIER bei Caro in der Liste


Sonntägliche Rumgammelei. Nicht im Bild: Dass wir alle
um halb vier schon mal länger wach waren, weil die Große 
und der Freund zum Skifahren aufgebrochen sind und da 
offenbar auch erst das Auto gepackt haben. Wir schlafen bei
offenem Fenster, den Rest kann man sich denken.


Seit zwei Tagen haben wir statt Nachtfrost immer 
Nachtschnee, obwohl es tagsüber eigentlich ziemlich 
warm ist. Spooky.


Der Rest vom Fest. Gestern abend gab es Pizza, denn die
Missi hat dieses Wochenende Dressurlehrgang und die
(wirklich gute) Pizzeria liegt praktischerweise direkt 
auf dem Weg vom und zum Stall. Gelegenheiten 
muss man nutzen und so.


Eigentlich zu spät zum Frühstücken, denn wir müssen heute
auch früh zu Mittag essen. Gibt also nur einen Kaffee im 
Sessel für mich, mit der Zeitung von gestern.
Schlagzeilen aus der Hölle.
Während ich da sitze, trudelt ein Video-Familiencall von
der Großen ein, die gerade ihre Ferienwohnung bezogen hat.
Ich bin noch nicht mal richtig auf, und die sind schon in
Österreich. Andere nutzen ihre Zeit echt besser als ich ;)


Mittwochabend waren wir in München beim (spitzenmäßigen)
ChampionsLeague-Spiel gegen PSG. Heute schaffe ich es endlich, 
unsere Tasche zu verräumen, bisher war ich damit beschäftigt, 
meinen anschließenden Sozialkater (75.0000 Menschen! Laut! Voll! 
Aufregend!) zu pflegen. Protipp übrigens:
Wärmesohlen! Also solche, die sich bei Luftkontakt
aufheizen. Das Spiel war abends um neun, es war kalt, 
hat gestürmt, wir waren insgesamt über vier Stunden auf
der Tribüne und ich habe wirklich NULL gefroren.
Ein echter Gamechanger!


Zu Mittag gibt es Pizzareste, in der Pfanne aufgebacken.
Für mich definitiv die beste Methode, die Pizza ist dann
wie neu. (Und wenn man sie von beiden Seiten anbrät, hat man
auch noch Käsekruste :)


Im Anschluss bringen wir die Missi zum Stall, zweiter Tag
vom Dressurlehrgang. Nächstes Wochenende geht auch die
Turniersaison wieder los - aber noch mehr kann sie gar nicht 
mehr dort sein, ich bleibe also gelassen *g*


Der Mann und ich fahren weiter zur Lieblingsfreundin, denn 
das Patenkind hat Geburtstag. Wie man am Geschenk
(Buch, Büchergutschein, Jutebeutel) unschwer erkennen kann, 
ist es nicht mehr ganz so klein, sondern wird heute 17.
Shocking!


Ebenfalls unschwer zu erkennen: Hier feiert eine
zukünftige Krankenpflegerin. Ok, sie hat noch zwei
Jahre bis zum Abitur, aber sie ist wild entschlossen.
So straight war ich in dem Alter definitiv nicht.
Wir essen leckersten Kuchen und haben es 
mehr als nett.


Auf dem Rückweg sammeln wir die Missi wieder ein.
Morgen schreibt sie eine Französischarbeit - bedeutet, sie hat 
keine Zeit zu verschenken heute.
Mr. Psycho* frisst immer sehr elegant. Pendant zum 
abgespreizten kleinen Finger quasi.

*(So heißt er selbstverständlich nicht wirklich, wird aber 
nicht ohne Grund so genannt. Ist aber uneingeschränkt 
liebevoll gemeint. Er sieht halt häufig Gespenster.)


Wieder zuhause. Schnell das Auto einstöpseln, solange es
noch hell ist und das Dach unseren Strom produziert.
Speichern können wir den leider (noch) nicht.


Aus demselben Grund starte ich auch schnell noch eine
Maschine mit Wäsche, bevor es für mich auf die Couch 
geht. Sozialkater, die zweite ;) War es aber wert. Beides.
Die Missi wird den Abend jetzt lernend verbringen, der 
Mann und ich haben noch ein bisschen was aus der 
Mediathek zu gucken und ein bisschen stricken werde
ich auch noch. Mehr wird aber definitiv nicht mehr 
passieren...

Stop, ich korrigiere: Es kommt ja heute
„Wer stiehlt mir die Show?“ Könnte also doch
noch ein längerer Abend werden. 

6. März 2023

Zehn Jahre…

Zehn Jahre ohne Dich. 
Zehn Jahre sind seither vergangen, aber 
ich denke trotzdem noch jeden Tag an Dich.
Du fehlst so sehr.
Hier im Haus, im Garten, in unserem Leben, 
in meinem Herz.


Danke Oma, dass Du so lange Teil meines Lebens warst.
Unseres Lebens. Dass auch meine Kinder Dich noch
gut kannten und sich gerne erinnern. 
Für Deine Warmherzigkeit, Deine endlose Geduld,
Dein unvergleichlich leckeres Essen.  
Und besonders dafür, dass ich für Dich immer 
genau so richtig war, wie ich bin. 
Manchmal höre ich im Traum noch Deine Stimme 
und das ist wunderschön. Ich glaube ganz fest 
daran, dass es Dir gutgeht, wo auch immer 
Du jetzt auch sein magst.


Das, was Du warst,
werd ich behalten.
Die Art, wie Du lachtest,
wird mich immer begleiten.
Das, was Du glaubtest,
geht nie verloren.
Ich heb alles auf und
halt es geborgen.
Den Mut und die Kraft,
Deine Weisheit - und auch
den Moment, als Du gingst.

28. Februar 2023

Noch ein Schlüsselanhänger

 Bunt gemixte Schlüsselanhänger könnte ich 
einfach täglich nähen - das ist so schön meditativ und
das Ergebnis immer wieder neu :)


Deswegen habe ich auch nicht lange überlegen müssen,
als ich auf der Suche nach einer Kleinigkeit für die
Besitzerin von Herrn Pferd war, mit dem ich einmal in 
der Woche eine ausgedehnte Tour durch Wald und 
Feld unternehme. (Zu Fuß, versteht sich ;)
Schlüsselanhänger kann man einfach immer gebrauchen 
und für Pferde-Gimmicks wie das Glückspony
ist sie definitiv auch zu haben...

Dieses war dann auch nur das erste einer
ganzen Reihe - und die Hundeversion habt Ihr

24. Februar 2023

#240222


Ein Jahr. 
Krieg in Europa. 
Langsam verschiebt sich das Wording. 
Haben wir schon beim Thema Geflüchtete erlebt, bei Corona, 
den Klima“terroristen“ [sic!] Man muss Dinge nur oft genug 
wiederholen und die Grenze des Sagbaren verschiebt sich. 
Es muss doch mal Frieden geben. Mal gut sein. 
Gesprächsbereitschaft. Für Frieden braucht es immer zwei. 
Äh, nein? 
Es gibt genau einen, der diesen brutalen 
Angriffs(!)krieg beenden kann. 

Ich verstehe absolut alle, die Bauchschmerzen haben 
mit immer mehr Waffen und immer mehr Toten, so sinnlos. 
Aber was ist die Alternative? 
Aufgabe? So ein bisschen Entgegenkommen? 
Um des lieben Friedens Willen? Und dann ist es vorbei, 
die territoriale Gefräßigkeit gestillt? Eher unwahrscheinlich. 
(Warum auch, es hätte ja funktioniert.) 

Wenn man so denkt, sollte man sich dringend fragen, 
wie man das fände, wenn es das eigene Zuhause wäre, 
das dem Angreifer geopfert würde. Wie Europa heute aussähe, 
hätten sich die Alliierten nicht mit allen Kräften dem 
deutschen Überfall entgegengestellt. 
Das kann uns hier nicht mehr passieren? Mitten in Europa? 
Schön wär‘s. 
Wenn die letzten 12 Monate eines gezeigt haben, dann, dass 
die Ukraine auch unsere Friedens- und Sicherheitsordnung verteidigt. 
Und nein, das gefällt mir nicht. 
Ich bin ein Kind des Kalten Krieges, ich will das alles überhaupt nicht: 
die politische und persönliche Unsicherheit, die unzähligen 
sinnlosen Toten, das viele verbrannte Geld. 
Allein, ich sehe keine Alternative. 
Es gibt keine plakative Lösung, die einzig richtige Lösung 
liegt nicht in unserer Hand. 
Ja, ich habe auch Angst vor einer Eskalationsspirale. 
Aber Ignorieren und Totstellen ist einfach keine valide Strategie - 
das beweisen aktuell Klimawandel und Pandemie eindrücklich genug, 
es braucht kein drittes Testfeld. Wir leben in unruhigen Zeiten 
und wir sollten das anerkennen, statt die Last wegzuschieben 
auf diejenigen, für die der Preis eh schon unbezahlbar ist. 

Hundert- bis zweihunderttausend gefallene Soldaten, 
achttausend zivile Tote, unzählige Kriegsverbrechen an der 
Zivilbevölkerung, eine Schneise der Verwüstung. 

Heute ist ein unfassbar trauriger Tag. 
Und den hat nur einer zu verantworten. 

#standwithukraine

(Ich kann zum Thema übrigens wärmstens die gestrige 
Ausgabe eines meiner liebsten Nachrichten-Podcasts empfehlen:
„Der Jahrestag des russischen Angriffs und
Auswirkungen des Krieges auf das Leben in der Ukraine,
Diskussionen um Waffenlieferungen, der Umgang mit 
Kollaborateur*innen, Kunst in Zeiten des Kriegs und ein
Ausblick auf die kommenden Entwicklungen.“)

17. Februar 2023

Strümpfe, die zweite

fertiggestrickt hatte, erfasste mich quasi unmittelbar
eine gewisse abendliche Leere auf der Couch ;)


Also entschied ich mich ziemlich rasch für eine Neuauflage, und weil 
es draußen so grau und düster war, wählte ich diesmal eine 
echt knallige Gute-Laune-Wolle. Auch wenn die klassische,
wild durchmelierte Sockenwolle eigentlich gar nicht 
so mein Fall ist, hat diese hier mich irgendwie sofort
angesprochen. Auf der Rückfahrt vom Silvesterurlaub
habe ich die ersten Maschen angeschlagen und tadaaaa:
Schon fertig. Dschungelcamp sei dank *hüstel
Da soll noch einmal jemand sagen, dass Trash-TV
unproduktive Zeitverschwendung sei...


Was die Anleitung angeht, habe ich dieselbe wie letztes Mal
hergenommen und interessanterweise hatte ich sie tatsächlich 
schon beinahe im Kopf. Strümpfe stricken ist wirklich nicht 
schwer. Und da ich das jetzt verinnerlicht habe, werde ich beim 
nächsten Paar (jaha, es ist eine Sucht) direkt mal anfangen,
ein bisschen zu experimentieren ;)

5. Februar 2023

Tagebuchbloggen { 5. Februar 2023 }

    "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?"

Frau Brüllen fragt das an jedem fünften Tag des Monats und wer mag, schreibt fleißig mit.

Die übrigen WMDEDGT-Einträge findet Ihr wie immer -> hier.

Heute ist Sonntag und zwar ein komplett unverplanter - also mal
schauen, was das hier wird...

7.30 Uhr: Ich werde wach, weil die Uhr des Mannes piepst.
Ich habe geschlafen wie ein Stein und bin jetzt kurzzeitig beunruhigt,
massiv verschlafen zu haben, denn normalerweise stehe ich deutlich 
vor ihm auf. Dann fällt mir auf, dass Sonntag ist. Hm.
Passt nicht zusammen. Aber klar, er ist gestern abend erst vom
Skifahren zurückgekommen, muss also heute ins Büro - alles
Liegengebliebene regeln, bevor morgen der Wahnsinn wieder 
losbricht. Selbstständig sein ist toll! Erst bleiben wir aber
noch ein bisschen liegen, ich vorsichtshalber mit geschlossenen 
Augen, weil der Bandscheibenschwindel momentan echt 
böse kickt, und lasse mir vom Urlaub erzählen.

9 Uhr: Der Mann ist aufgestanden und hat Frühstück gemacht,
ich folge jetzt ganz vorsichtig. Geht aber erstaunlich gut.
Habe allerdings Muskelkater aus der Hölle, weil ich gestern 
unser Garagentor geschrubbt habe. Zum ersten Mal seit 
23 Jahren übrigens und ich wünschte gerade, ich hätte es auch
weiter gelassen. Gemütliches Frühstück und Nachrichtenseiten, 
danach räume ich ab und der Mann packt seine Taschen aus.

10 Uhr: Die Missi ist aufgestanden, die hat durch die Pferde das exzessive
Ausschlafen bis in die Puppen komplett verlernt (oder die Gene
vom Mann schlagen durch) und trifft ihren Papa auch noch 
gerade so, bevor der zur Arbeit aufbricht. Sie dreht eine 
kleine Runde durchs Haus und verzieht sich nochmal mit 
Buch und Handy ins Bett. Frühstück ist nicht so ihr Ding.
Für mich gibt’s jetzt erst mal eine Runde Dehnen für 
Fortgeschrittene. Ich komme momentan, trotz massiv 
hochgeschraubter Physio-Frequenz, einfach nicht hinter
meine Schmerzen, das ist echt der fieseste FMS-Schub
ever. Aber ich bin überzeugt, dass ich die schlimmste Woche
jetzt hinter mir habe, ganz sicher! Ich spüre auch schon
wieder sowas wie Antrieb ;)


11.30 Uhr: Wäsche auf den Weg gebracht, bisschen im Haus 
geräumt und jetzt noch eine Weile an den Schreibtisch.
Normalerweise ist die Skiwoche für mich immer die 
stressigste Woche des ganzen Jahres, weil ich dann zu allem
anderen auch noch die Firma alleine wuppen muss, 
aber letzteres hat in diesem Jahr die Große ganz alleine
übernommen und sie hat es großartig gemacht. Große
Kinder haben ist toll! Die Firma will sie aber trotzdem nicht
übernehmen (zum Glück, das möchte auch niemand von
uns Eltern...) und im nächsten Jahr wird es auch sicher wieder
an mir hängenbleiben, das war in diesem Jahr nur 
eine glückliche Fügung aus Beinahe-schon-Semesterferien/
Urlaubswunsch/Brauche-das-Geld. Schade eigentlich. 
Jedenfalls... Wo war ich… Jedenfalls habe ich jetzt noch 
Kapazitäten für ein oder zwei Stunden Schreibtisch, 
statt wie sonst nach dieser Woche einfach komatös 
auf der Couch einzuschlafen ;) Sehr schön. Die Missi liegt 
immer noch im Bett, mittlerweile allerdings mit ihren 
Hausaufgaben. Mir völlig wurscht, Hauptsache, sie 
werden ordentlich erledigt und sie lernt.
(Und das tut sie, es gibt nämlich seit letztem Jahr einen Deal, 
der da lautet „Solange es hier nur grüne (1 und 2) und gelbe 
Noten (3 und in ausgewählten Fächern, beispielsweise Physik
oder Französisch, aber das ist jetzt selbstverständlich völlig
willkürlich gewählt ;) auch mal ne 4) gibt, kannst Du reiten, 
soviel Du willst.“ Und siehe da: Seither ausnahmslos nur 
noch grüne und gelbe Noten. Choose your fighter!)


13 Uhr: Eventuell wäre es mal Zeit für ein Mittagessen,
immerhin hatte die Missi kein Frühstück. Wir haben noch
ein bisschen Lasagne von gestern, aber das wird knapp und 
heute abend mag ich auch nicht kochen. Plan also: Ich 
koche jetzt etwas, was die Missi auch heute abend nochmal 
essen kann und der Mann macht dann später noch einen 
Salat dazu. Muss reichen, schließlich ist nachher auch 
noch Fußball. Ich finde einen halben Broccoli, der
weg muss, also gibt es Pasta mit grüner Käsesauce,
das geht schnell und kann man super aufwärmen.
Die Missi ist zufrieden und ich auch, denn für mich
reicht die Lasagne noch ;)
Der Mann gibt Zwischenstand, er sei „beim Durcharbeiten
 der emails jetzt bei Donnerstag“. Das wäre eine 
schöne Nachricht, hätte er nicht hinten angefangen *g*
Erst mal Sofa und Buch für mich - und ein bisschen 
hier schreiben.

14.30 Uhr: Eine weitere Maschine Wäsche gestartet, nicht
allerdings, ohne die vorherige aufzuhängen, um zu prüfen,
ob dann überhaupt noch genügend Platz auf den Wäscheleinen
bleibt. Auch so ein Ding, das man meinem Vorkriegs-Ich 
durchaus erklären müsste, zumindest in seiner Absolutheit.
Trockner is nich. Stundenlang Duschen im Übrigen auch
nicht und die Missi bemüht sich redlich, aber sagen wir
mal so: Vielleicht ist es gut, dass der Mann im Büro
die Dampfschwaden nicht sehen kann, die gerade aus
dem Bad wabern...

 14.45 Uhr: Ok, war knapp ;) Der Mann ist wieder da und mit
ihm ein dicker Papierstapel. Ich schnappe mir einen Teil
davon, das können wir zusammen auf der Couch erledigen.
Parallel schauen wir den Doppelpass von heute Morgen,
ist ja gerade wieder genug los bei den Bayern, um eine 
ganze Sendung zu füllen...
Die Große schaut kurz vorbei und isst das wirklich 
allerletzte Stück Lasagne. Eines der ganz, ganz wenigen
Dinge, wo sie eine Ausnahme vom Vegetarismus macht.


16 Uhr: Wir sind durch mit dem Papierkram. Der Mann
findet noch ein Stück Kuchen und für sich und mich, danach
verzieht er sich in die Badewanne und ich setze mich ein
bisschen an meine Resteverwertungs-Söckchen. Da war noch
Strumpfwolle übrig, die weg musste. Wahnsinn, wie schnell so
ein Babysöckchen weggestrickt ist, im Vergleich zu 
normal großen. Begleitet wird das eigentlich entspannt
gedachte Stricken von ausschweifenden Missi-Diskussionen 
zum Thema Wie oft zum Stall/Wann welches Pferd/
Welche Halle/Wann welche Reitstunde - jeden Sonntag wieder
ein Quell der Freude, heute noch ergänzt um die 
Sonderedition „Darf ich dieses Jahr Cup (so eine Art 
Jahreswertung) reiten, dann muss ich nächsten Monat 
aber schon auf Turnier.“ Kapituliere und schicke sie zum 
Mann. Baden ist schließlich noch entspannender 
als Stricken.

17.30 Uhr: Alle wieder auf der Couch vereint, heute gibt’s ein
Sonntagsspiel. Lässt sich auch ganz gut an und entwickelt 
sich sehr unterhaltsam. Die Halbzeitpause nutzen wir,
uns endlich mal mit den Geburtstagswünschen der Großen
zu beschäftigen, wird Zeit. Zwanzig, unglaublich!

19.30 Uhr: Nun gut, zweite Halbzeit nur noch halb so 
unterhaltsam wie die erste, aber immerhin sehr ereignisreich
(blieb aber noch Zeit, die zweite Babysocke anzuschlagen),
aber das Tor in der letzten Minute von Messi-Musiala hat es
wieder rausgerissen. Was für ein Typ! Die Missi konferiert jetzt
noch ein bisschen online über ihren Matheplan (Distanzlernen
hier immer noch schwer angesagt, sobald Lehrkräfte ausfallen...), 
morgen zumindest steht aber nichts an, die ganze Stufe
fliegt aus und wird im Kino einen französischen Film
anschauen. Auf mich wartet jetzt noch die zweite Maschine
Wäsche, aber ich mag nicht. Sehe aber auch wenige Chancen, 
dass der Mann Lust hat, sich nochmal zu erheben.
Wir haben sogar den Salat gecancelt, die Nudelreste 
müssen reichen...

20.15 Uhr: Ok, hier hat sich niemand mehr bewegt und wird 
sich auch niemand mehr bewegen. Die Wäsche wird bis 
morgen früh durchhalten müssen. Falls der Mann mir eventuell 
gleich mal hochhilft, werden wir sehr früh mit Buch ins Bett
verschwinden. Meine rechte Schulter, die ich bis jetzt
einfach des Muskelkaters-des-Todes verdächtigt hatte, schmerzt 
inzwischen so sehr, dass ich den Arm kaum noch bewegen kann.
Wohl doch eher entzündet, hoffen wir mal, dass Ibu regelt.
 Die Missi konferiert noch, aber die findet ihr
Bett nachher auch ohne uns...

28. Januar 2023

Sommertour 2022, weiter geht’s...


Nach der faulen Woche am Strand haben wir beschlossen, uns weiter an der
Côte d’Azur entlang Richtung Italien zu bewegen. Ich wurde überstimmt, wie
gesagt - ich wäre gerne über das Hinterland zurückgefahren und in 
Frankreich geblieben, die Kinder an den Gardasee und dem Mann 
war es egal. Verräter ;)


Ursprünglich sah der Plan vor, uns immer hart an der Küste entlang zu bewegen 
und noch eine Nacht im Esterel zu verbringen - für mich persönlich ja
der schönste Abschnitt der Côte d’Azur überhaupt. Auf der Küstenstraße kamen
wir dann aber wider Erwarten so gut voran (nicht so viel los wie normal 
eben), dass wir beschlossen, gleich bis Italien durchzuziehen.


In Cannes wechselten wir also auf die Autobahn, weil wir wussten, dass uns 
die letzte Raststätte vor Italien (Beausoleil) einen gigantischen Ausblick 
auf Monaco bieten würde. Eindeutig die bessere Alternative, als mit dem Camper 
mittendurch zu fahren ;) An der Riviera fanden wir nochmal einen Übernachtungsplatz 
direkt am Strand, in der Nähe von Diano Marina - aber weitab der nächsten Palme 
und auch nachts blieb es knallheiß ohne auch nur den Hauch eines Lüftchens. 
Ich glaube, das war das einzige Mal, dass wir die Klimaanlage in Betrieb nahmen - 
und beschlossen, am nächsten Morgen direkt bis zu irgendeinem oberitalienischen 
See durchzuziehen. Dort war es zwar auch heiß, aber immerhin waren 
Gewitter angesagt. Sehr verlockender Gedanke! Außerdem sind diese 
durchreglementierten, norditalienischen Bezahlstrände einfach 
so gar nicht mein Fall...


Vorbei an Genua und nach einem absolut legendären Stau an der Bezahlschranke 
vor Mailand (In solchen Fällen zahlt es sich besonders aus, Nervennahrung, 
Getränke und geistige Zerstreuung immer in ausreichender Menge an Bord zu haben.
 Und Betten! Wenn absolut gar nichts mehr geht, kann man auch einfach schlafen.
Also alle, außer die Person auf dem Fahrersitz. Könnte ja irgendwann doch mal 
weitergehen *g*) landeten wir schließlich am Lago d‘Iseo -
 dort wollten wir schon lange mal hin und versprachen uns doch deutlich weniger 
Betrieb als zum Beispiel am Gardasee, immerhin hatten wir inzwischen 
August. Wir fanden dann auch wirklich ein nettes Plätzchen am Ufer - 
keinesfalls im ersten Anlauf, aber immerhin noch ganz knapp, 
bevor das angekündigte Gewitter losbrach. Die Zeit reichte gerade noch, 
eine Pizza zu organisieren, bevor wir uns einigeln mussten. Die folgende
 Nacht war einfach nur fantastisch. Gewitter, Wetterleuchten, Wind 
und endlich mal eine erfrischende Temperatur....


Da die Kinder keine Ruhe gaben, ließen wir uns auf der nächsten Etappe
breitschlagen, doch noch den Gardasee anzufahren. Grundsätzlich war es 
egal, und wenn wir nichts zum Schlafen finden würden, war es 
früh genug, den See einfach noch komplett hinter uns zu lassen. Im Süden 
war es dann auch wirklich knallevoll, den tollen Stellplatz in Sirmione 
direkt am See gab es einfach mal gar nicht mehr und überall war Stau.
 Letzteres war dann auch der Grund, warum wir in Malcesine dann einfach 
vor der Schranke zum Camperparkplatz stehen blieben und hofften, 
dass irgendwer schon noch wegfahren würde. Da dort wegen der 
Passagierschiffe immer auch viele Tagesparker stehen, war die 
Wahrscheinlichkeit hoch. (Am nächsten Morgen sollten wir feststellen, 
dass viele Wohnmobile über Nacht auch einfach auf dem benachbarten 
Busparkplatz blieben. Nächstes Mal.) Der Mann, die Große und ich wechselten 
uns also mit der Warteposition auf dem Fahrersitz ab, während die jeweils 
anderen unterwegs waren - und pünktlich zum Abendessen hatten wir 
tatsächlich den mutmaßlich letzten Schlafplatz direkt am Wasser für dieses Jahr
ergattert. Dass das nur so mittelclever war, zeigte sich erst am nächsten 
Morgen und zwar unchristlich früh. So gegen fünf/halb sechs brach draußen
 massive Unruhe aus und als ich endlich wach genug war, um zu schauen, 
was los war, waren wir eingepfercht zwischen unzähligen Kitesurfen, 
fast alles bayrische Boomer kurz vor der Bedeutungslosigkeit, 
und leider auch ihren Autos und ihrem Equipment. Ich sah uns schon bis 
zum Nimmerleinstag da stehen, denn niemals würden wir rauskommen,
 ohne dass die alle wieder wegfuhren. Aber entweder ließ der Wind nach 
oder bayrische Boomer müssen pünktlich frühstücken - jedenfalls waren nach 
unserem Frühstück zumindest so viele wieder weg, dass wir uns
rückwärts irgendwie vom Platz zirkeln konnten ;)
Malcesine aber sehr schön, wir kommen ganz bestimmt wieder.
Mit dem Auto.


Von der weiteren Gestaltung der Rückfahrt hatten wir nur eine grobe
Vorstellung, wir ließen uns treiben und landeten am Ende in Südtirol
tatsächlich noch einmal am Wasser - und zwar am Kalterer See, von dem 
wir vorher noch nie gehört hatten. Bildungslücke! Dort konnten wir 
nochmal vollumfänglich ausspannen, Tretboot fahren und die Gesichter
in die Sonne halten. Am nächsten Tag überquerten wir die Alpen,
verbrachten eine Nacht neben einem Biergarten im Allgäu (Knödel!
Alle Wiesen grün! Morgentau! Schlafen mit dicker Decke!) und waren 
abends wieder zuhause. Zum Ende hin geht es irgendwie immer
erschreckend schnell...


24. Januar 2023

Aus dem Effeff!

 Ich weiß nicht, wie viele Apfeltaschen ich schon genäht
habe - unzählige auf jeden Fall.


Jetzt allerdings schon ewig keine mehr.
 Nicht, weil ich keine Lust mehr drauf hätte oder 
sie mir nicht mehr gefielen. Es gibt schlicht und ergreifend 
zu viele iPhone-Modelle mittlerweile, die sich größenmäßig fast
alle unterscheiden. Oft nur minimal, aber eben doch. 
So eine Hülle muss sitzen. Und für so viele unterschiedliche Modelle
Schnitte berechnen, testen, nähen, auszeichnen - das ist 
kostendeckend quasi nicht möglich.


Nun kam allerdings die Anfrage einer Kundin, die schon 
diverse meiner Apfeltaschen hatte - und ihr neues Handy passte
in keine mehr. Tjanun. Wer könnte da Nein sagen?
Ich jedenfalls nicht und so habe ich jetzt zumindest wieder
einen akkurat sitzenden Schnitt für das 14er Modell.
Der Rest ging noch wie von selbst von der Hand ;)
Vielleicht wäre das ja die Zukunft, immer einfach nur noch 
das aktuellste Modell zu benähen?

Ich muss nachdenken...


21. Januar 2023

Sommertour 2022 oder…

… wie late to the party kann man eigentlich sein?
Gestern abend haben wir hier gesessen, dem Schnee beim Fallen
zugeschaut und uns Gedanken über den Sommerurlaub gemacht. 
Was man halt so tut, wenn die Tage immer noch viel zu
langsam länger werden und die Nachrichtenlage unverändert
schwierig ist. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich die letzte 
Sommertour noch gar nicht verbloggt hatte. Das Ende vom
Lied: Ich habe dem Schnee noch bis weit nach Mitternacht 
zugeschaut, Fotos zu Collagen verarbeitet und bin jetzt
eindeutig in Urlaubsstimmung...

Auch Lust auf ein bisschen Sonne, Wasser und 
Alltagseskapismus? Los geht’s.

(Ein Klick auf die Bilder macht sie übrigens größer.)


Wir waren Ende Juli/Anfang August mit dem Wohnmobil unterwegs und die
einzigen Vorgaben waren „ins Warme, wo man ins Meer kann“ (die Missi) 
und „nicht nochmal nach Italien“ (ich). Ersteres hat geklappt, letzteres...
naja, nur so halb. Was nicht zuletzt daran lag, dass unsere nur sehr grob
geplante Route sogar der Großen offenbar so gut gefiel, dass sie
beschloss, einfach mitzukommen, obwohl sie doch „Nie! wieder! mit!
Euch!!“ Wohnmobil fahren wollte. Im Gegensatz zum letzten Mal
hat sie diesmal aber auch kein einziges Mal Flixbusse nach Hause
gegoogelt *g* Jedenfalls bin ich unterwegs irgendwann einfach 
schnöde überstimmt worden, so dass wir Italien dann auch noch gesehen 
haben. Erstmal starteten wir aber ganz entspannt Richtung Frankreich
(ok, das ist leicht von hier ;), verbrachten die erste Nacht in
den Vogesen und fuhren dann einmal quer durch die Bourgogne,
was ich wirklich jedem wärmstes ans Herz legen kann.
Klischee-Frankreich vom Feinsten.


Eine weitere Nacht verbrachten wir an der Rhône. Überhaupt haben wir in 
diesem Bereich die Autobahn komplett ignoriert und sind einfach immer am 
Ufer entlang auf der berühmten RN7, der „Route Bleue“ gefahren. So haben wir 
nicht nur diverse Dörfer und Städtchen zu sehen bekommen, sondern auch den 
berühmten Kilometer 500, der die Hälfte des Weges zwischen Paris 
und der Côte d‘Azur markiert. Auch als heutige Nebenstraße ist sie mit dem 
Wohnmobil überall bequem zu befahren und generell, auch mit dem Auto, 
definitiv eine attraktive Alternative zur teuren, monotonen 
Autoroute du Soleil.


Ein bisschen weiter südlich haben wir dann der Missi einen riesengroßen Traum
erfüllt, die wollte nämlich unbedingt nochmal auf der Ardèche Kanu fahren.
Hier hatten wir vor zwei Jahren ja schonmal eine Woche im Mobilehome 
auf einem Campingplatz verbracht, allerdings war das etwa drei Tage nach Ende 
des französischen Lockdowns und dementsprechend einfach total leer.
Und jetzt dann Ardèche Ende Juli unter Volllast? Ich hatte gewisse Zweifel,
dass es nochmal so schön werden würde, wurde aber eines besseren 
belehrt. Klar, natürlich war es voller, aber es war noch angenehm,
sogar für mich. Und, noch wichtiger, es war auch noch genügend 
Wasser zum Paddeln im Fluss, denn es war nicht nur schon seit
Wochen, sondern auch jetzt brüllheiß, wo wir auch hinkamen.
Einen Schattenplatz zum Schlafen zu finden, war immer das 
A und O. (Einen Schattenplatz mit Blick aufs Wasser, denn das ist 
immer meine Bedingung. (Hier Augenrollen vom Mann einfügen ;)
Dabei ist mir total egal, was für ein Wasser - Meer, Fluss, See,
Kanal, Teich, Pfütze - da bin ich total unkompliziert *flöt*
Gelingt aber tatsächlich fast immer.)


Nach den Tagen an der Ardèche schoben wir noch eine Nacht in Arles ein.
So. Eine. Tolle. Stadt! Der Mann und ich erkundeten sie in der Dämmerung mit
den Rädern und am nächsten (sehr frühen) Morgen nochmal zu Fuß. Die
Kinder weigerten sich rundheraus, „Viel zu heiß!“ und bewachten mit 
Büchern, Endgeräten, Kaltgetränken und Eis lieber unser Zuhause.
Auch gut. Zum Glück sind sie ja alt genug, um sie zurückzulassen...


Das nächste Ziel hatten dann konsequenterweise wieder die Kinder 
vorgegeben und selbstverständlich landeten wir an der 
Côte d‘Azur - die lieben sie einfach beide heiß und innig und wer könnte
es ihnen verdenken? Allerdings, Côte d’Azur im Hochsommer mit dem 
Wohnmobil? Einfach so, auf Verdacht? Haha. Hahahahaaaaaa.
Aus Gründen haben wir das noch nie gemacht.
No way. Tja. Und dann fanden wir einfach diesen Platz.
Ohne Worte. Klar, dass wir dann einfach ein paar Tage
länger blieben, oder? (Und ja, es war über Mittag oft echt voll. 
Jede Nacht um vier ist der Traktor über den Strand gefahren, drei
Meter neben meinem Ohr. Das war die Bucht von Saint Tropez, 
da hört man die Küstenstraße nachts zur Not von zwei Seiten 
gleichzeitig und mein Verständnis von „Meer“ ist das
jetzt auch nicht unbedingt. Aber. Die Kinder waren glücklich.
Wir hatten morgens bis elf und abends ab sechs den Strand 
für uns. Wir standen im Sand, direkt unter einer Pinie und
neben einer Palme. Es war ein Sechser im Lotto. 
Trotzdem würde ich diese Herangehensweise im Sommer 
an der Côte d’Azur wirklich niemandem empfehlen - 
wir hätten auch für eine Nacht am Straßenrand vorm 
Campingplatztor enden können. Hatten wir in der Form
auch schon...)


Schlussendlich waren wir eine ganze Woche dort, glaube ich, und haben einfach 
 die Seele nach allen Regeln der Kunst baumeln lassen. Der Mann und die Kinder
haben Jetskis ausgeliehen, mit denen man ohne Stau und Umwege nach 
St. Tropez gelangen konnte (Dort war es übrigens so leer, wie ich es 
überhaupt noch nie erlebt habe und schon gar nicht im Sommer. Der
Jetset hatte offenbar Flugreisen nachzuholen nach zwei Jahren
Pandemie und aus Russland heraus reist es sich momentan ja 
auch eher beschwerlich...), ich habe mich vom Mann auf dem SUP übers
Wasser chauffieren lassen (die einzige Art, wie das Meer und ich
zusammenkommen!) und ansonsten haben wir stundenlang
vorm Camper im Sand gesessen oder gelegen, gelesen, 
gelegentlich eine Pizza geholt und... einfach mal nichts getan.
Ach ja, doch - die weitere Route geplant, denn ab hier 
begann dann wieder unweigerlich der Heimweg....

~~ to be continued ~~