28. April 2021

Ich packe mein Projektbeutelchen

 ... und nehme mit:
Eine Häkelnadel, wunderbar weiche Wolle und die 
Anleitung für einen Crochet Along aus dem vorletzten Jahr.
Es ist nämlich definitiv sowas von an der Zeit, mal wieder eine Decke zu
häkeln! Es ist zwar schon beinahe Mai, aber dafür habe ich 
a) ja auch schon eine Decke geNÄHT und 
b) hintenraus ein bisschen mehr Zeit. Dazu später mehr. 
2015 und 2018 habe ich zuletzt solche Jahresprojekte gehäkelt - ich
erkenne einen eindeutigen Dreijahreszyklus ;-)


Dass es wieder eine Decke aus zusammengesetzten Granny Squares 
werden sollte, war direkt klar, auch wenn ich in den letzten beiden Wochen
aus lauter Entscheidungsunfähigkeitsverzweiflung schon anfing, eine 
Decke in Reihen zu häkeln. Quasi als Übersprungshandlung. Ein gutes
Stück habe ich schon, aber jetzt werde ich das erst mal beiseite legen, denn
grundsätzlich ist sowas eher ein Projekt für die kalte Jahreszeit, wenn man sich
 mit der wachsenden Decke nach und nach immer weiter zudecken kann. 
An den Grannys schätze ich, dass man überall und jederzeit daran
weiterhäkeln kann, weil sie so handlich sind. Und das befriedigende Gefühl - 
jedesmal wieder, wenn ein weiteres Quadrat auf den Stapel wandert.


WELCHE Grannys es allerdings werden sollten, darüber habe ich sehr
viele Tage gegrübelt. Das mehrfarbige Daisy Granny liebe ich sehr, aber
es war schnell klar, dass es auf jeden Fall eine einfarbige Decke werden sollte.
Die wird die Große nämlich im nächsten Jahr zum Abi bekommen (Wenn man auf
eigenen Beinen steht, braucht man dringend eine eigene Decke! Und deswegen habe
ich auch Zeit bis Anfang März, also doch beinahe wieder ein ganzes Jahr.) und
die ist definitiv eher der einfarbige Typ. Mein absoluter Favorit ist das
dunkelblaue Granny rechts unten, das heißt nämlich "Tulips from Holland"
(Traveling Afghan Square #3) und mehr muss man beim Stand meiner momentanen
Holland-Sehnsucht wohl nicht sagen :) Allerdings geht das Tulpenmuster in
der dunklen Farbe komplett unter und da die Decke grau bis dunkelgrau
werden sollte, war das auch raus... Mehr durch Zufall bin ich dann auf den
Nature's Walk CAL aus 2019 gestoßen und die Testquadrate - die beiden hellen
links - haben mich absolut überzeugt. Schön groß, leicht verständliche Anleitung
und vor allem sechs verschiedene Muster, die ein bisschen Abwechslung in
die einfarbige Decke bringen werden. Perfekt!


Die Wahl des Garns dauerte dann nochmal ähnlich lange wie die Wahl der Decke.
Zu dick, zu dünn, zu flauschig, zu flutschig, falsches Grau, gar kein Grau.
Es ist endlos. Schlussendlich habe ich mich mal wieder für myboshi entschieden, 
die "50/50" (Baumwolle/Wolle) in anthrazit - natürlich das teuerste aus der Auswahl, 
eh klar. Aber das ist einfach sooooo gemütlich in der Hand, das wird
sicher eine wahnsinnig angenehme Decke! 
Ob ich es mit einer 4,5er oder 5er Nadel verhäkle, das wird der erste 
Test zeigen. Ich werde Euch in jedem Fall auf dem Laufenden halten.
Auf geht's! :)

23. April 2021

Antipasti-Pilze zum Wochenende

Diese schnellen, marinierten Pilze sind immer meine erste Wahl, wenn 
Champignons in der Biokiste sind und ich die nicht gleich am nächsten oder
übernächsten Tag verbraten möchte - im wahrsten Sinne des Wortes, denn 
gebraten mögen die hier alle am liebsten. Als Antipasti zubereitet halten sie sich
ein paar Tage im Kühlschrank und schmecken hervorragend zu Gegrilltem, Pasta,
Brot oder auch einfach pur aus dem Glas, vor'm Kühlschrank stehend ;-)
Heute hatte ich sie mal wieder auf dem Zettel, denn am 
Wochenende wollen wir grillen...


Mögt Ihr auch? Bitte schön:

500 Gramm Champignons putzen und vierteln. 
Zwei Knoblauchzehen kleinwürfeln.
Beides bei mittlerer Hitze in Olivenöl etwa fünf Minuten lang anbraten,
dabei regelmäßig umrühren. Mit Salz, Pfeffer und Chilipulver würzen.
Ein halbes Glas getrocknete Tomaten in Öl in Streifen schneiden 
und mit in die Pfanne geben. Einen Esslöffel Honig über die Pilze und 
Tomaten geben, rühren, bis sich der Honig verflüssigt und in der Pfanne
verteilt. Mit dunklem Balsamicoessig ablöschen und kurz einköcheln
lassen. Eine Handvoll glatte Petersilie kleinhacken und unterheben.
In ein Glas geben und mindestens über Nacht ziehen lassen.

Guten Appetit ♥

19. April 2021

Quality Couchtime

 ... haben wir momentan ja mehr als reichlich, deswegen habe ich
die Gelegenheit genutzt und endlich meine Handstick-Skills mal wieder
ein wenig aufleben lassen. In meiner Jugend habe ich gestickt wie eine 
Wilde (Wir hatten ja nichts!) und es gab vermutlich keinen noch so
exotischen Stich, den ich nicht kannte und konnte. Ganz
ohne Internet, wohlgemerkt ;-)

Ob das heute auch noch so ist, wird sich zeigen, denn die
nächsten Projekte liegen schon in der Pipeline. Für den Anfang habe
ich mich hier ganz auf den klassischen Kreuzstich konzentriert,
allerdings in einer etwas moderneren Auslegung....


Das Leinen der Tasche, die ich mir zum Besticken ausgesucht hatte, war
allerdings maximal grenzwertig in seiner Fadenstruktur, ich habe 
abends bei Kunstlicht auf meinem Sessel oft ganz schön geflucht - 
besonders, wenn ich die Herzen oder einen neuen Bogen abzählen
musste. So ganz frisch sind meine Augen halt auch nicht mehr...
So langsam verstehe ich meine Oma, die irgendwann nur noch 
kreischbunte Socken gestrickt und die grauen und schwarzen 
Garne schlichtweg verweigert hat *g*


Das Ergebnis ist dann aber doch ganz ordentlich geworden, es hat 
eben nur ein bisschen gedauert... Der Shopper von Dille&Kamille ist
wahnsinnig geräumig und derart aufgehübscht habe ich ihn als
meine Strandtasche 2021 deklariert. Und wenn ich ihn nur zum
Moselstrand oder an den heimischen Pool schleppen werde -
mir doch egal, pffft ;-)

9. April 2021

Corona, Tag 393

Mood.
Weil es auch hierher gehört.
Weil auch ein Nähblog keine coronafreie Zone ist.
Weil es uns verdammt nochmal alle betrifft.


 Über ein Jahr Pandemie - und der nächste Termin, an dem man 
eventuell irgendwas entscheiden wird, steht noch nicht mal mehr fest. 
Muss man mal schauen. 
Jeden Tag stürzt in Deutschland ein Flugzeug ab, voll mit Coronatoten, 
und kaum jemand nimmt es auch nur noch wahr. 
Der Effekt, auf Gewöhnung zu setzen, geht offenbar auch hier voll auf. 
Wir schicken unsere Kinder in die Schule, ungetestet, 
weil halt die Tests noch nicht da sind, 
obwohl wir wissen, wieviel krasser die britische Variante 
in geschlossenen Räumen um sich greift und wie lange 
man schon ansteckend ist, bevor man es überhaupt ahnt. 
Muss ja. 
Die Kinder „dürfen“ ihre Prüfungen schreiben, wir tun einfach so, 
als wäre alles ganz normal. Weil Normalität ja so wichtig ist. 
Zur Not um jeden Preis. 
Es sterben ja nur die Alten. Der letzte Alte, der gestorben ist, 
war so alt wie ich und hatte drei kleine Kinder. 
Die Leute ersticken, alleine, weil Infektionsschutz und so. 
Abschiednehmen unmöglich. Es ist ein grausamer Tod. 
Who cares. 
Man ist ja nicht dabei. 
Reha für Jugendliche mit Long-Covid ist nicht mehr zu bekommen. 
Aber Modellversuche bei steigenden Zahlen sind völlig ok. 
Präsenzunterricht bis zu einer Inzidenz von 200. 
Schauen wir einfach mal, wie es läuft. 
Wird schon irgendwie gutgehen. 
Die Leute wollen das ja. 
Bloß nicht den Kopf für unpopuläre Maßnahmen hinhalten. 
Lieber wegducken und an den Inzidenzen schrauben. 
Menschen mit lösungsorientierter Herangehensweise als ängstlich 
zu framen, ist zur Normalität geworden. 
Dann bleib halt zuhause. 
Ist doch nur ne Grippe. 
Soll mal keiner sagen, das hätte man ja nicht wissen können. 
Spätestens, wenn es einen selbst betrifft. 
Und keine Chance, wenigstens die eigenen Kinder zu schützen, 
man hat ja keine Wahl. Präsenzpflicht. 
Pflicht. 
Wo sonst doch in allen Bereichen die Eigenverantwortung so 
wahnsinnig groß geschrieben wird. 

Diese Pandemie wird mich Jahre meines Lebens kosten - und zwar nicht nur die, 
die ich am Ende zuhause gesessen habe.

 #fuckcorona

(Ich habe diesen Text heute morgen spontan auf instagram veröffentlicht, 
aber eigentlich gehört er hierher ins Blog, meinem Schreibmedium :)

8. April 2021

Bisschen Summervibes

 Ich mag diesen Boho-, leicht makrameeig angehauchten Style,
über den man seit letztem Jahr an jeder Ecke stolpert,
 ausgesprochen gerne. Er vermittelt Urlaubsfeeling, und
das ist ja wohl genau das, was wir gerade alle brauchen....
Da ich aber auf jeden Fall mehr Routine mit Nadeln habe, 
als im Knotenschlingen, habe ich den Look einfach 
mal gehäkelt.


Dieses dicke Jutegarn (super chunky!) faszinierte mich schon lange und
die Farbe passt genau zu unseren Draußenkissen - es sollte also etwas
werden, um die Balkonwand zu verschönern. Dieses Granny war
schnell gehäkelt und wurde nochmal deutlich größer, als ich es
erwartet hatte. Kein Wunder eigentlich mit einer 12er Nadel ;-)
Den Ast habe ich auf meinen Spaziergängen in den Weinbergen
entdeckt, entrindet und fertig war der Look.

Jetzt fehlt nur noch das passende Frühlingswetter - das, was
hier seit zwei Tagen vom Himmel kommt, ist mit den
aktuellen Coronabedürfnissen (Spazieren!!) und 
Schulnotwendigkeiten (Lüften!!) nur schwer zu vereinbaren ;)
Zum Glück ist heute wieder Zuhausetag, da kann man
wenigstens Kakao kochen...

2. April 2021

Ostern ist, was man draus macht

 Und genau deswegen ist genau dieses Jahr das richtige 
für goldgesprenkelte Eier, oder?


Die Eierfarbe versprach zwar deutlich mehr Pastell, als am Ende dabei
herauskam, aber es war gerade noch so ok, um das Goldglitzer 
zur Geltung zu bringen. In der Realität funkelt es auch nochmal 
mehr als auf den Bildern ;-) Für die goldenen Sprenkel habe ich
flüssige Lebensmittelfarbe genommen, die ich mit einem 
Borstenpinsel aufgespritzt habe - einfach feste mit dem Finger 
durch die Borsten flitschen, trocknen lassen (und hinterher gegebenenfalls
gründlich die Küche putzen. Wobei goldgesprenkelte Fliesen auch
durchaus stimmungsaufhellend wirken können *g*) 

Wir haben, genau wie im letzten Jahr, nur sechs Eier gefärbt -
verschenken werden wir keine, Besuch bekommen wir auch nicht,
zum Osterfrühstück gibt es Eiertoast-Muffins und die sechs Eier
reichen absolut zum Verstecken und den anschließenden, traditionellen
Eiersalat am Ostermontag. Pragmatisch können wir!