28. September 2023

Gestatten, Teddyhase

Jahaaa, es ist ein Hase - aber wirklich nur wegen der Ohren, behauptet das jüngste Kind, ansonsten ginge er definitiv auch als Teddy durch. Finde ich gar nicht, aber bitte. Dann ist es eben ein Teddyhase.


Denn ob Hase oder nicht, es wird für mich langsam Zeit, mich mit dem Thema Handmade-Weihnachtsgeschenke auseinanderzusetzen. Schließlich haben wir schon fast Oktober, im November fällt dann allen Leuten gleichzeitig ein, dass sie noch was Genähtes verschenken wollen und Anfang Dezember gehe ich schon in die Winterpause und optimalerweise habe ich bis dahin auch alles Private weggenäht und kann mich aufs Plätzchenessen konzentrieren ;-) So der Plan.


Letztes Jahr ist mir das alles überhaupt nicht gelungen, weswegen ich die Zutaten für diesen Kuschelhasen auch schon fast ein Dreivierteljahr auf dem Zuschneidetisch von rechts nach links geschoben habe. Einmal angefangen, war er dann aber tatsächlich sehr schnell genäht, am längsten haben vermutlich die paar Stickstiche fürs Gesicht gedauert. Jetzt sitzt Hasi schon seit zwei Wochen hier in der Käfertür neben meinem Nähtisch und vermutlich muss ich mich am Ende schwer überwinden, ihn auch tatsächlich zu verschenken. Wir haben schon eine innige Beziehung entwickelt!

Die Anleitung (gibt’s auch samt Materialpaket) habe ich hier bei creaResa gefunden und finde sie wirklich sehr herzig und leicht umzusetzen. Für Ohren und Bauchteil habe ich den wirklich allerletzten Rest (UWYH!) eines Vintagestoffes hergenommen, den ich vor Jahren mal im Retro-Wanderpaket gefunden habe. Der hat genau darauf gewartet!

18. September 2023

Sechzehn ♥

 Sechzehn Jahre ist unsere Jüngste jetzt, ist das nicht unglaublich?

Ich liebe die Geburtstage unserer Kinder sehr. Eine schöne Zeit zusammen haben und einfach feiern, dass sie da sind - das ist so wertvoll und kein bisschen selbstverständlich. Nie. Das mit dem „Feiern“ ist allerdings relativ, je älter unsere Kinder werden, desto weniger können sie dem Konzept von uneingeschränkter Geburtstagsaufmerksamkeit abgewinnen ;)

So kam es dem Geburtstagskind also mehr als gelegen, dass sie in der vergangenen Woche auf Klassenfahrt war, wo es Coronafälle gab* und wir, spätestens nach den zehn Stunden Busfahrt am Freitag (zwar mit Maske, aber tjanun), kein potenzielles Risiko für die restliche Familie sein wollten und deswegen lieber erst richtig feiern.

So beschränkten wir uns heute auf einen saftigen Schokokuchen, die gewünschten Bratkartoffeln und ein sehr unerwartetes Geschenk.

Auch schön :)


*(Die Tatsache an sich überrascht mich weniger (also eher: gar nicht) als dass überhaupt noch genügend Leute Tests dabei hatten, um es herauszufinden. Danke dafür. Und dafür, dass es für die Erkrankten völlig selbstverständlich war, immerhin dann eine Maske zu tragen. Es gibt noch Hoffnung :)

12. September 2023

12 von 12 { Sep 2023 }

 Am 12. des Monats macht man zwölf aussagekräftige Bilder von seinem Tag - 
so funktioniert 12 von 12. Wer dieses Spielchen allmonatlich gerne mitmacht, 
seht Ihr wie immer HIER bei Caro in der Liste.


Frühstart. 
Die Missi ist auf Klassenfahrt und ich könnte eigentlich ausschlafen. Aber heute stehen zwei Arzttermine auf dem Plan, der erste ganz unchristlich um acht und es ist ein ganz schönes Stück zu fahren. Aber Wetter und Aussicht immerhin on fleek :)


Sitze zwischen lauter hustenden und schniefenden Menschen im rappelvollen Wartezimmer und bin die einzige mit Maske. Finde es toll, wie wir kollektiv so viel aus der Pandemie gelernt haben. (Immerhin guckt niemand komisch, da sind die Leute hier in der Gegend entspannt. Oder ignorant, wer weiß das schon. Egal, das Ergebnis zählt.) Bin schnell dran, Check-up, netter Plausch, neue Rezepte, ab dafür.


Stunde später, zweites Wartezimmer. Fachrichtungsbedingt deutlich leerer, trotzdem warte ich länger. Habe aber ja was zu lesen und kann es eh erwarten, ist immer reichlich unangenehm hier, Spritzentermin.


Bin fertig, es ist noch früh und ich muss ja auch nicht mittags zuhause sein. Deswegen mache ich spontan etwas, was ich schon seit Ewigkeiten auf dem Zettel habe: Ich fahre zum Erbeskopf. Das ist von hier nicht mehr weit und ich war dort zwar schon sehr, sehr oft - aber immer nur zum Skifahren. Ist von uns aus das nächstgelegene Skigebiet, wobei das schon maximal euphemistisch ist. Es ist eine Piste mit zwei Liften. Aber bitte, besser als nichts. Jedenfalls wollte ich da schon immer mal im Sommer hin und wer weiß, wie lange der uns noch erhalten bleibt. Für heute abend sind schon Gewitter angesagt.


Da ich selbstverständlich wie immer in Flipflops unterwegs bin, nehme ich nicht den mir bekannten Parkplatz am Fuß der Piste, sondern fahre gleich durch bis zum Gipfelparkplatz. Erst mal orientieren. Wanderwege gibt es hier immerhin reichlich.


Willkommen auf dem höchsten Berg in Rheinland-Pfalz, der höchsten linksrheinischen Erhebung Deutschlands und der Wasserscheide zwischen Nahe und Mosel. 818 Meter, die mit dieser Plattform wirklich angemessen gewürdigt werden. Schön leer ist es auch, kein Wunder an einem Dienstagmorgen um elf außerhalb der Ferien… Ich glaube, das wird meine neue, bevorzugte Ausflugszeit :)


Voilà, die Piste. Ok, den Weg vom Parkplatz da unten und zurück hätte ich auch in Flipflops geschafft. So habe ich aber mehr Zeit, hier einfach zu sitzen, die Aussicht zu genießen, zu atmen und runterzufahren. Das Wochenende war sehr peopley für meine Verhältnisse, da ist das hier ein guter Ausgleich.


Hier gibt es einen Wanderweg, der heißt „Gipfelrauschen“, aber das einzige, was hier heute rauscht, ist diese Radarstation der Luftwaffe, und zwar nicht zu knapp.


Gegenüber von der Aussichtsplattform steht ein Turm, Ehrensache, dass ich den auch noch besteige. Werde mit einem gigantischen Ausblick über den Nationalpark Hochwald-Hunsrück belohnt. Sehr dünn besiedelt hier, das liegt mir. Aber auch hier sterben die Fichten…


Zurück in der Stadt noch schnell eine Erlediungsrunde, vorzugsweise in Läden, die es bei uns nicht gibt oder nicht so bequem zu erreichen sind. Der Himmel zieht sich schon deutlich zu. Danach mache ich mich endgültig auf den Nachhauseweg, eine gute Dreiviertelstunde ist es zu fahren. Ja, nur für eine Spritze, aber die ist es wert. Sucht man sich nicht aus.


Der Rest des Tages ist schnell erzählt: Knutschipfanne fürs Abendessen vorbereitet (sehr vorausschauend, wie sich später noch zeigen wird)…


… und dann Haushalt, Haushalt, Haushalt, bis mich die Nachwehen des Spritzentermins einbremsen. Das kenne ich und habe es auch erwartet, aber nicht… so. Deswegen ziehe ich die Notbremse, cancle meinen Abendtermin bzw. wird der Mann ihn alleine wuppen und bis er dann nach Hause kommt, gibt es entspannte Balkonbankzeit für mich, bis mich ein heftiges Gewitter zum Umzug auf die Couch zwingt. Hier jetzt noch Abendessen, vom Mann serviert, Fußball und Bett.

8. September 2023

Babysöckchen, die Xte

 Kann man eine Babysöckchensucht entwickeln? Ich glaube schon. Sie sind einfach so schnell gestrickt und sehen in ihrer Winzigkeit immer total perfekt aus. Ob in uni grau oder bunt meliert.


Diese hier sind aus den Resten meiner gutgelaunten Sockenwolle entstanden und es ist erstaunlich, wie anders die Wolle bei der Miniaturausgabe wirkt. Man sieht sehr deutlich, dass solche Wolle keineswegs willkürlich gefärbt ist, sondern offenbar passend für den klassischen Durchschnittsfuß. In Babygröße ist die Farbverteilung eine komplett andere. Nicht mehr wild meliert, sondern je ein Drittel mit jeweils anderem Schwerpunkt in pink, weiß und rosa. Auch schön :)


Auch diese Söckchen habe ich wieder nach kostenlosen der Anleitung von Caros Fummeley gestrickt, die ist leicht verständlich, das Ergebnis durch das Rippenmuster schön dehnbar und das vereinfachte Käppchen reicht für die Größe auf jeden Fall aus  und beschleunigt die Fertigstellung nochmal deutlich.
I like :)

5. September 2023

Tagebuchbloggen { 5. September 2023 }

     "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?"

Frau Brüllen fragt das an jedem fünften Tag des Monats und wer mag, schreibt fleißig mit.

Die übrigen WMDEDGT-Einträge findet Ihr wie immer hier.

6 Uhr: Wecker klingelt, Tag 2 nach Ferien. Macht auch nicht mehr Spaß als an Tag 1. Und warum ist es eigentlich schon wieder so dunkel morgens? Aufstehen, Missi wecken, Nachrichten checken.

7 Uhr: Mittlerweile sind alle leidlich wach, angezogen und geschminkt (ok, der Mann letzteres nicht ;) Der Mann verlässt das Haus, ich drehe eine schnelle Runde durch den Garten auf der Suche nach Müsliobst und hole mir nasse Füße. So‘n Herbstding, das man ab jetzt wohl wieder einplanen muss… Danach Müsli zusammenrühren für mich und ein Himbeer-Banane-Mandelmilch-Smoothie für die Missi.

7.30 Uhr: Abfahrt. Die Missi schimpft, weil wir noch bei der Wertstoffinsel anhalten und Biomüll wegbringen, sie käme jetzt zu spät. Interessant, im letzten Schuljahr sind wir oft erst zehn Minuten später losgefahren und das hat angeblich immer noch gereicht. Tut es natürlich auch jetzt. Wieder zurück nach Hause und Frühstück für mich.


8.45 Uhr: Ich mache mich auf den Weg ins Büro. 98% meiner Zeit verbringe ich ja mit Wonne im Homeoffice, aber manchmal muss ich auch mal Ordner tauschen oder wie heute die Buchhaltung für die Steuerberatung fertigmachen. Auf dem Weg halte ich noch kurz bei der Kleiderkammer, um ein paar Sachen abzugeben, die bei unserer letztwöchigen Kellerräum-Aktion noch aufgetaucht sind. Vor dem Gebäude bleibe ich dann noch eine ganze Weile erst stehen und dann im Auto sitzen, denn irgendwo aus dem Haus, das viele städtische Institutionen beherbergt, kommt laute, wunderschöne klassische Musik, Geige und Klavier. Der Himmel ist blau, es ist warm und dazu diese Musik - es ist wie ein spontaner Kurzurlaub :)

9.15 Uhr: Habe mich doch losgerissen und bin im Büro. Arbeit, Klönschnack und ein bisschen Urlaubsplanung mit dem Mann, zwischendurch noch digitale Handreichungen für die Große, die gerade in Griechenland unterwegs ist und versucht, von dort aus in Deutschland ein Bahnticket zu buchen. Umgekehrt wäre vermutlich einfacher…

10.30 Uhr: Der Mann muss los, Termin. Vorteil: Ich kann sehr viel konzentrierter arbeiten, weil keine Ablenkung und Radio aus. Nachteil: Langweilig. Also wäre es, wenn das Telefon nicht alle paar Minuten klingeln würde - und wenn ich eins hasse, dann ist das telefonieren! Mit Fremden! Argh. So kann ich nicht arbeiten ;)

11 Uhr: Jetzt klingelt es auch noch. „Telekom! Machen Sie mal die Tür auf!!!“ Haha, nein. Nicht mal im Traum. Und in dem Ton schon dreimal nicht. Geht’s noch? Außerdem sind die zu dritt und sehen insgesamt eher aus wie ein Überfallkommando. Erinnert sich noch jemand an Jeremy Irons und seinen Trupp in „Stirb langsam“? „Simon befiehlt“? So in etwa. Ok, dazu würde auch der Ton passen. Jedenfalls, nö. Echt keine Zeit, keine Lust und keine Ahnung. 

11.45 Uhr: Der Mann ist zurück und zeitgleich habe ich alles erledigt und meine Ordner für zuhause gepackt. Bleibt gerade noch Zeit für eine klassische Apotheke-Aldi-Edeka-Runde, bei der ich tatsächlich auch alles bekomme, was auf meinem Zettel steht, abgesehen von Eistüten. Blöderweise brauche ich genau die heute noch, also steuere ich einen weiteren Supermarkt an, ebenso ohne Erfolg. Hmpf. Lebenszeitverschwendung. Immerhin gibts hier halbe Hähnchen, das löst einen großen Teil meines Mittagessensproblems…

13.05 Uhr: Pünktlich zum Klingeln an der Schule, zum Glück kommt die Missi auch zügig, ich habe Eis im Kofferraum und es sind locker schon an die 30 Grad. Schnell nach Hause, Pommes in den Ofen, geputzter Salat ist noch von gestern übrig, Einkäufe verräumen.

13.30 Uhr: Mittagessen. Pommes, Hühnchen, Salat und Suppenreste von gestern. Die Missi erzählt von der Schule (zum Glück soweit alles beim Alten, ich glaube, das ist tatsächlich ihr allererstes Jahr ohne krasse Lehrerwechsel oder andere Unruhe) und dabei schauen wir die legendäre Weinmessen-Folge von Late Night Berlin, weil wir die Tage im Auto das Gespräch davon hatten und das der Missi gerade wieder eingefallen ist. Schlimmer Fehler, denn danach muss sie natürlich auch noch ihren persönlichen Alltime-Favoriten heraussuchen (die Betäubungsgewehr-Folge in Kroatien von DudW) und ich meine (der Goldene Kamera-Prank, ein wirklich wunderbares Stück Fernsehgeschichte, hier Teil 2) - und zack, Mittagspause vorbei. Tjanun. Auch schön.

17 Uhr: Den Nachmittag trödelig mit Kram verbracht. Wäsche gelegt, Tomaten geerntet (morgen wird Sauce eingekocht!), Unkraut gejätet, Bücher (aus)sortiert, Geschenke eingepackt, sowas halt. Unspektakulär. Spannend wird es nur einmal, als ich zähneknirschend einen neuen, schweineteuren Taschenrechner für die Missi bestelle, weil sie ihren seit drei Tagen verzweifelt sucht und eigentlich jetzt gleich schon für die Hausaufgaben braucht. Inzwischen hat sie jeden Stein dreimal umgedreht und über den Sommer ja eigentlich auch ihr Zimmer komplett umgeräumt und ausgemistet. Ihrer Schwester hat sie auch schon geschrieben, die hat angeblich auch keinen mehr. (Ge-nau. Studiert BWL, lernt Mathe bis zum Umfallen, hat aber keinen Taschenrechner. Klar.) Jetzt schaue ich sicherheitshalber auch noch mal und finde das Ding selbstverständlich mit dem ersten Handgriff in den aussortierten Missi-Stapeln, die sich noch in meiner(!) Kleinen Werkstatt(!) türmen. Hier Augenrollen einfügen. Immerhin schaffe ich es noch, die Bestellung wieder zu stornieren.


17.30 Uhr: Geduscht, umgezogen und schon dreimal mit dem Mann telefoniert - jetzt fahren wir beide los, er in der Firma und ich hier und werden dann vermutlich zeitgleich an unserem Ziel eintreffen. Ein Patenkind vom Mann ist heute eingeschult worden und gibt auf dieses Ereignis ein Eis aus, passend zum Wetter. Habe inzwischen auch eine Lösung für mein persönliches Eistüten-Problem gefunden.

18 Uhr: Mann getroffen, Freunde begrüßt und einen schönen Platz im Schatten gefunden. Ich grübele schon den ganzen Tag darüber, welches Eis es wohl werden soll - ich bin eigentlich gar nicht so der Eistyp und war, bis zu diesem Sommer, ungelogen mindestens 20 Jahre lang nicht mehr in einer Eisdiele (also so richtig mit Hinsetzen und Eisbecher und Sahne und so, höchstens mal ein Bällchen auf die Hand, aber selbst das selten), aber nachdem wir neulich schon mal hier waren, bin ich hooked. Vielleicht so ein Altersding ;) Ich schwanke jedenfalls zwischen dreien, die ich alle am liebsten sofort essen möchte und entscheide mich am Ende aus lauter Überforderung für denselben wie letztes Mal. Tjanun. Zumindest ist er wieder genauso lecker.

19.30 Uhr: Wir haben alles über den ersten Schultag erfahren (immer überall dasselbe, auch zehn Jahre später :) uns nett unterhalten und jetzt muss das Schulkind nach Hause und ins Bett. Der Mann fährt noch weiter, schnell was Ausliefern, und ich schon mal nach Hause. Wo ich tatsächlich nochmal dusche (es ist so warm heute, dabei hatte ich mich nach den 40 Grad im Urlaub gerade wieder an das kalte Wetter gewöhnt!) und mich dann mit meinem Buch auf den Balkon setze, bis der Mann kommt. Die Missi hat schon gegessen und sitzt gerade zusammen mit einer Freundin online über den Mathe-Hausaufgaben. Taschenrechner hat sie ja jetzt wieder…

20.30: Der Mann ist zurück, wir sind auf die Couch umgezogen und schauen „München Mord“. Liebe ich, aber zum Glück ist es eine alte Folge, denn so richtig lange werde ich es heute hier nicht mehr aushalten. Muss mich offenbar erst noch wieder an das frühe Aufstehen gewöhnen.

22 Uhr: Tja, habe doch noch zu Ende geschaut. War die Oktoberfestfolge, eine der besten… Die Missi hat zwischendrin auch ein bisschen mitgeschaut, ist nun aber wieder verschwunden. Letzteres werde ich jetzt auch tun: Buch, Bett, gute Nacht!