gezeigt habe, ja eher Ton-in-Ton daherkamen,
im Bereich des Aufhängers erweist - ich bin noch in der Testphase ;-)
"Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?"
Frau Brüllen fragt das an jedem fünften Tag des Monats und wer mag, schreibt fleißig mit.
Die übrigen WMDEDGT-Einträge findet Ihr wie immer hier.
6.55 Uhr: Der Wecker vom Mann klingelt. Gestern ging hier die Schule wieder
los, aber da die Kinder ja noch mindestens zwei Wochen im Fernunterricht sind, gönne
ich mir weiterhin morgens die anderthalb Stunden mehr Schlaf. Es ist dunkel, es ist
grau und die Tage sind fordernd, da sollte man wenigstens ausreichend schlafen ;-)
Wir bleiben liegen und hören Nachrichten, dem Mann ist es auch zu
finster und zu kalt.
7.30 Uhr: Der Mann hat sich aufgerafft und ist aus dem Haus, ich
lese mich durch die Nachrichten der Nacht und greife danach noch
zu meinem aktuellen Buch. Ich habe grauenhaft geschlafen, vielleicht kann
ich das damit ein wenig ausgleichen.
8 Uhr: Die Missi steht auf. Wow. So früh habe ich sie seit Wochen nicht
mehr auf den Beinen gesehen. Sie mag auch gar nicht kuscheln, sondern
schiebt gleich in der Küche die letzten Brötchen in den Ofen.
Ich stehe auf, dusche und ziehe mich an.
8.30 Uhr: Die Brötchen sind fertig, wir frühstücken und besprechen den
Tagesplan. Die Missi ist schon wieder voll im Homeschooling-Modus, das
sitzt offenbar noch vom Frühjahr. Die ersten Videokonferenzen sind erst
am Donnerstag, aber ich nötige sie trotzdem, den Schlafanzug wenigstens
gegen eine Jogginghose zu tauschen.
9 Uhr: Die Missi verschwindet in ihrem Zimmer, ihr Handy bleibt bei mir.
Ich schreibe mir eine To-Do-Liste für den Tag und stelle fest, dass
der Weihnachtsbaum morgen abgeholt wird. Örks. Da bin ich mental
noch nicht drauf vorbereitet, normalerweise steht der hier mindestens
bis zum Dreikönigstag... Aber bitte. Noch ein Punkt mehr.
Danach eine schnelle morgendliche Aufräumrunde, währenddessen höre
ich, dass unten die Große aufsteht.
10 Uhr: Ich briefe die Missi, das Bäckerauto um elf nicht zu verpassen und
mache mich mit der Großen auf den Weg. In einer absoluten Kamikaze-Aktion
hatte ich neulich einen Termin bei der Zulassungsstelle ergattert, wo wir uns nun
in die Schlange vor der Tür einreihen, um das Auto der Großen anzumelden.
Draußen funktioniert das noch ganz hervorragend mit den Abständen,
drinnen ist es eher die schlimmste Veranstaltung, die ich in den neun Corona-
Monaten mitmachen musste. Ok, das ist nicht schwer, außer beim
seltenen Einkaufen bin ich ja nirgendwo mehr, aber das hier war
echt ätzend. Zu viele Menschen, zu wenig Abstand und die Mitarbeiter*innen
hinter ihren halbhohen Pseudo-Spuckschutzen trugen allesamt keine Masken.
Selten war ich so froh um unsere FFP2-Masken - und um die Tatsache,
dass die Zulassungsstelle seit einer Weile so gut organisiert ist, dass man
da schnell wieder raus ist. Wir lassen nebenan Nummernschilder machen,
drängeln uns nochmal durch die Leute, um zu bezahlen, bekommen unsere
Plaketten und ergreifen die Flucht.
11 Uhr: Punkt elf parken wir bei unserem obligatorischen Abhol-Supermarkt,
wo wir heute voll organisiert den 11-bis-12-Slot gebucht haben, weil er in direkter
Nachbarschaft zur Zulassungsstelle liegt. Ich hole meine Kisten ab und löse
dabei auch gleich mein akutes Blumenproblem, denn hier gibt es
Tulpen. Ich habe diese Woche nämlich noch Geburtstag, da gibt es traditionell
den ersten Blumenstrauß des Jahres und ich sah mich schon die ganzen
Blumenläden abklappern, ob irgendeiner trotz des kalten Wetters vielleicht
wieder wie im Frühjahr Sträuße vor der Tür stehen hat....
Auf dem Rückweg frühstückt die Große endlich mal, nach der ganzen
Autoaufregung war das dringend nötig.
11.30 Uhr: Wieder zuhause. Die Große montiert sofort ihre
Nummernschilder, ich stelle fest, dass die Missi den Bäcker verpennt hat
("Der hat nicht gehupt, definitiv nicht! Der kam heute nicht!" In dem Moment: *hup*
Leider in der Parallelstraße....), hänge die über Nacht gewaschene Wäsche
auf und verräume die Einkäufe. Danach will ich schnell kochen, aber vorher
muss ich mit der Missi noch auf ihr neues Mathe-Thema gucken. Gleichungen
mit einer Variablen. Ok, das kriege ich gerade noch so hin. Knapp. Sie hat
es aber ganz richtig gemacht, sie dachte nur, sie müsse komplizierter denken.
Eigentlich wollte sie Physik machen, das stand schon für gestern auf
dem Plan, aber da sind ganz viele Links im Arbeitsauftrag und die Schulbox
ist schon seit gestern fast durchgängig offline. Eventuell hasst sie mich
auch ein bisschen dafür, dass ich ganz bossmovemäßig die ganzen
Aufgaben schon am Sonntag runtergeladen habe *ggg*
Wo wir schon beim Drübergucken sind, verschickt sie rasch auch noch die
erledigten Geschichtsaufgaben zu den Kelten. Fantastisch, ein
weiteres Häkchen auf dem Zettel.
12.30 Uhr: Jetzt aber kochen. Es gibt restliche Spätzle von gestern,
Gemüse und ein Putenschnitzel. Das reicht, denn die einzige, die
wirklich schlimm Hunger hat, bin ich. Die Große hat ja gerade erst
gefrühstückt und die Missi hatte vermutlich auch den ein oder anderen
Pausensnack. Die macht sich jetzt an ihre Englischvokabeln und
die Große und ich fahren nochmal los, diesmal selbstverständlich
mit ihrem Auto. Ich habe es direkt mal mit Bio- und Glasmüll
vollgeladen, die Große ist not amused. Wir liefern den Kram an den
passenden Containern ab, danach macht die Große erste (erfolgreiche)
Bekanntschaft mit der Auto-Waschbox und fährt mich dann noch
zur Post. Dort werden wir von einem LKW dramatisch zugeparkt,
aber praktischerweise treffen wir meine Mama, mit der wir ein wenig
auf Abstand schwätzen, bis der LKW wieder weg ist. Auf dem
Rückweg haben wir die Oma dann unglücklicherweise hinter uns,
hängen sie irgendwann ab (was wirklich nicht schwer ist!) und
müssen uns hinterher per WhatsApp anhören, die Große fahre
"wie ein Henker" *ggg* Stimmt aber gar nicht. Sie fährt souverän
und zügig, aber absolut nie schneller als erlaubt.
Meine Tochter amüsiert sich jedenfalls königlich und nutzt
den Schwung, ihre Wohnung zu putzen.