Hey, auf geht es zur zweiten Runde von "
Zeig uns Deine Stadt"!
Das Februar-Thema - Zeig uns Fenster und Türen Deiner Stadt - hat mich erst mal ziemlich ratlos zurückgelassen. Denn Fenster und Türen gibt es (vermutlich nicht nur hier ;-) ja nun wie Sand am Meer und ohne Nachdenken sind mir direkt unzählige eingefallen, die wirklich schön sind, eine Geschichte haben oder sonst wie Erwähnung finden müssten. Also vielleicht besser auf ein Thema beschränken? Eine Epoche? Einen Stadtteil? Aber wie ich es auch drehte und wendete, es blieben immer zu viele auf der Strecke.
Schlussendlich bin ich dann einfach losgezogen und habe draufgehalten *g*
Seid Ihr dabei, auf einer kleinen Runde durch die Trierer Altstadt?
Angefangen habe ich im Domviertel.
Erste Anlaufstelle für Touristen ist dort die
Dom-Information, die sich hinter diesem wunderbaren Tor versteckt.
Direkt gegenüber liegt das gotische Portal der
Liebfrauenkirche, eines meiner liebsten Kirchenportale überhaupt.
Die Kirche ist direkt an den wirklich imposanten Dom drangebaut, eine Doppelkirche quasi - aber sie braucht sich wirklich nicht zu verstecken.
Der Eingang des
Domes, der noch aus Zeiten des Römischen Reiches stammt, ist deutlich schlichter, dafür sind die Geschichten, die sich darum ranken, umso schillernder *g* Schuld daran ist "deen Duhmstaan" neben dem Eingang, der Domstein, von unzähligen Kindergenerationen blankgerutscht. Der Legende nach hat ihn der Teufel auf den Dom werfen wollen, weil er beim Bau der Kirche böse verladen wurde - wer mag, kann
hier ein bißchen mehr darüber lesen.
Umrundet man den Dom, kommt man an diesem hübschen Seiteneingang vorbei....
... bevor man sich in dem engen, uralten Viertel hinter dem Dom verliert.
Eindeutig eine meiner Lieblingsecken in Trier -
hier habe ich schon mal ein bißchen mehr davon gezeigt.
Dort finden sich unzählige Türen, die durch hohe Mauern führen.
Ich mag Mauern ja sehr, ich finde, sie vermitteln Geborgenheit - vermutlich bin ich deswegen auch so gerne in diesem Viertel...
Auf dem Weg zum Hauptmarkt habe ich über einer Tür am
Palais Walderdorff Julius Cäsar entdeckt - den kannte ich an dieser Stelle auch noch nicht. Aber die Römer sind hier halt überall...
Rund um den Hauptmarkt fallen zum einen der Durchgang zu
St.Gangolf ins Auge (jahaaa, es gibt hier wirklich viele Kirchen auf engstem Raum ;-)....
... und zum anderen der Eingang der Löwen-Apotheke, der ältesten Apotheke Deutschlands.
Jedesmal, aber wirklich jedes Mal, wenn ich dort vorbeikomme, muss ich darüber nachdenken, wie es in so einer Apotheke wohl im Mittelalter zuging. Und habe dabei immer sofort die "Parfum"-Bilder von Jean-Baptiste Grenouille im Kopf *grusel*
Auf dem Weg Richtung Porta Nigra ist die Tür im Dreikönigshaus der wahre Hingucker.
Sie liegt im ersten Stock - keine Ungewöhnlichkeit bei Häusern, die im Mittelalter erbaut wurden, konnte man sich so doch durch bloßes Leiter-Hochziehen vor ungebetenen Gästen schützen...
Absolut sehenswer ist darüber hinaus das Haus Simeonstraße 54.
Darin befindet sich die erste Eisdiele Triers, die gleichzeitig, das habe ich auch heute erst beim Recherchieren gelernt, die älteste von derselben Familie geführte Eisdiele Deutschlands ist.
Verlässt man den Hauptmarkt in die andere Richtung, gibt es besonders in der Fleischstraße viel zu gucken.
Zum Beispiel das Haus des Blumenladens...
... der Brasserie...
... oder des Schuhladens ♥
In dieser Straße verpasst man wirklich etwas, wenn man nicht über die Schaufenster hinausschaut!
In der Verlängerung stößt man auf ein eher unscheinbares Haus, vor dem sich aber täglich, sommers wie winters, unglaubliche Touristenmassen drängeln, meist fernöstlicher Herkunft.
Erst ein kleines Schild verrät das Geheimnis - hinter diesen Fenstern wurde
Karl Marx geboren.
Für mich ging es aber weiter durch die Nagelstraße, vorbei an der
... und dem Tor des Priesterseminares in der Jesuitenstraße.
Mein Ziel war der Konstantinplatz, wo zwei sehr unterschiedliche Fenster spektakulär aufeinandertreffen:
nämlich die der
Basilika, einer römischen Palastaula, in der Kaiser Konstantin in der Antike Hof hielt, und die des Kurfürstlichen Palais, einem typischen rosa Rokkoko-Sahnebaiser-Bau.
Ein herrlicher Gegensatz :-)
Durchquert man den anschließenden Palastgarten, begegnet man übrigens auch noch ein paar ehemaligen Fenstern, nämlich an den Kaiserthermen, einer von drei alten römischen Bäderanlagen der Stadt.
Mein Auto habe ich dann in der Neustraße wiedergefunden - auch dort gibt es ein bemerkenswertes Jugenstilhaus, vor dessen Tür man sich einbilden könnte, man stünde in Paris ;-)
Besonders sehenswert sind hier außerdem noch die Hausnummern 23 mit ihren Zunftzeichen (und wegen des herrlichen
Ladens im Erdgeschoss - überhaupt ist die Neustraße die interessanteste, weil weitgehend kettenfreie Einkaufsstraße in der ganzen Stadt)...
... und das gleich danebenliegende Tor des Königlich Preußischen Grenzpostamtes *g*
So, und ganz schnell auf dem Heimweg musste ich noch den Eingang einer Weinkellerei in der Gilbertstraße mitnehmen. Irgendwann zeige ich Euch auch mal das ganze Gebäude, das ein echter Hingucker zwischen den ganzen Jahrhundertwendehäusern ist....
Dieses Fenster fand ich übrigens gleich daneben - was es damit auf sich hat, muss ich noch rausfinden.
Ich weiß, dass es ein
Aquarell von Goethe aus der Gegend gibt, wo dieses Schild den Freiheitsbaum ziert.
Warum das nun aber gerade in Trier in der Gilbertstraße hängt, das weiß ich auch nicht!
Puh, das war viel.
Richtig viel.
Aber hoffentlich nicht zu viel ;-)
Weitere Fenster und Türen findet Ihr
hier bei den Shootingqueens.
Ich freue mich schon aufs Stöbern!
Und falls Ihr noch nicht genug habt, bedient Euch gerne am ersten Beitrag der Reihe -
Typisch Trier! - und auf Instagram gibt es unter dem hashtag #zeigunsdeinestadt auch einiges zu sehen....