In letzter Zeit kam das Tagebuchbloggen hier eindeutig zu kurz, aber für heute bin ich guten Mutes ;-)
5.40 Uhr: Ich werde unmittelbar vor dem Weckerklingeln wach, was ich sehr mag, bin aber trotzdem viel zu platt,
um aufzustehen. Gestern war Champions League-Abend und es wurde wirklich spät
für meine Verhältnisse....
6 Uhr: Ich höre die Große in ihrem Zimmer kruschteln und quäle mich endgültig aus dem Bett. Irgendwie fehlt mir die Ferienentspannung jetzt schon ;-) In der Küche starte ich als erstes das Kurzprogramm der Spülmaschine, denn da sind unter anderem die Brotdosen und Flaschen der Kinder drin. Normalerweise läuft die Maschine hier über Nacht, aber seit sie vor zwei Tagen aus ungeklärten Gründen die Sicherung rausgeschmissen hat, halte ich sie lieber unter Beobachtung...
Die Nussernte ist getrocknet und hat wirklich lange genug im Weg rumgestanden, jetzt schichte ich sie spontan platzsparend in eine Schüssel.
6.30 Uhr: Die Große taucht auf und packt ihre Tasche, während ich Frühstück und Pausenbrote mache.
Die Kinder haben diesbezüglich Glück, denn im Moment ist der Kontaktgrill in Dauerbenutzung und so bekommen sie schon die ganze Woche lang wunderbar knusprig gegrillte Panini mit zur Schule.
Das Kleinchen wie immer mit Käse und Schinken, die Große, die da experimentierfreudiger ist, heute mit Käse, Tomate und Spinat. Leckeeeeeer!
Dann unterschreibe ich noch eine wirklich gelungene Klassenarbeit
(wer hätte gedacht, dass Mathe hier mal zum entspanntesten Fach avancieren würde??? Ich jedenfalls nicht, das können nicht meine Gene sein *hüstel*), nehme einen Stapel Bücher in Empfang ("Hier, nimm mit! Das brauche ich heute mittag bei der Oma!"), bekomme Turnschuhe und siffige Sportklamotten in die Hand gedrückt, reiche im Gegenzug Pausenbrot und Wasser und ertrage entspannt das täglich wiederkehrende Gemotze darüber, dass morgens um zwanzig vor sieben das WLAN auf dem Handy noch gesperrt ist -
der übliche Wahnsinn halt *g*
6.45 Uhr: Die Große frühstückt und ich wecke das Kleinchen, lege ihr den Klamottenstapel aufs Bett und ermahne sie, wirklich um sieben runterzukommen, wenn ihr Wecker klingelt. Um zehn nach sieben ist sie unten, das ist ziemlich gut für ihre Verhältnisse :-p
Die Große verabschiedet sich und kollidiert beim Rausgehen fast mit dem Biokistenmann, der die Donnerstagskiste bringt.
Das Kleinchen frühstückt, ich verräume die Biokiste und suche mir die Sachen aus der Spülmaschine zusammen, bei denen die halbe Stunde Schnelldurchlauf zum Sauberwerden gereicht haben.
Danach schnell Küche wischen, einen schultauglichen Pferdeschwanz binden, Zähneputzen überwachen, Kleinchen und Gatten verabschieden - dann gibt es erst mal Kaffee, Müsli und Zeitung für mich.
Soviel Zeit muss sein.
8.15 Uhr: Schnelle Aufräumrunde durchs Haus, danach Duschen, Anziehen, Fertigmachen.
Zu dem Schulbuchstapel der Großen gesellen sich Klaviernoten, Malbuch, Stifte und zwei CDs vom Kleinchen (alles Sachen, ohne die sie den Nachmittag keinesfalls überlebt, sagt sie) sowie mein Kalender, Häkelbeutel, eine Flasche Sprudel und ein kleines Glas mit Kaffeepulver.
Donnerstag ist Hardcore-Bürotag!
8.30 Uhr: Auf geht's in die neblige Kälte....
Kaum losgefahren, vermeldet mein Handy: "15 Minuten bis xy-Straße, Verkehr ruhig."
Dass der Verkehr ruhig ist, habe ich mir fast gedacht, das ist er hier immer :-p
Aber woher das Handy weiß, wo ich hin will, da will ich lieber gar nicht näher drüber nachdenken.
Das neue iOS ist schon spooky...
Im Übrigen hatte es unrecht, ich habe nur neun Minuten gebraucht *ätsch*
11 Uhr: Bis jetzt habe ich einigermaßen zügig und konzentriert vor mich hingearbeitet - immerhin habe ich noch die Hoffnung, dass der Nebel sich verflüchtigt und dann wäre ich heute Nachmittag lieber mit meinem Laubbesen im Garten als im Büro ;-) Störend ist nur das unablässig bimmelnde Telefon - dafür ist zwar mehrheitlich der Gatte mir gegenüber zuständig, aber es holt mich doch jedesmal aus meiner Konzentration, besonders, wenn der Gatte hinterher dringend davon erzählen muss.
Ist aber meistens lustig *g*
Ich brauche noch Kontoauszüge, und beschließe, zur Bank zu laufen.
Da die Stadt momentan eine schon fast lächerliche Aneinanderreihung von sich gegenseitig blockierender Baustellen, Umleitungen und Einbahnstraßen ist, wäre ich mit dem Auto keinesfalls schneller.
Außerdem werde ich an einem Rumsitztag wie heute eh nie im Leben auf meine 10.000 Schritte kommen (es sei denn, ich gehe abends im Finsteren noch Laufen, was eher nicht passieren wird), da kann ich die wenigstens mal mitnehmen. Waren dann auch fast 1600, womit ich den bisherigen Tagesschnitt immerhin fast verdoppelt habe *hmpf*
Ich sag ja, das wird heute nix mehr....
12.40 Uhr: Zeit, die Kinderabholrunde zu starten.
Passenderweise hat die Große ausgerechnet donnerstags immer früher frei, so dass das in einem Aufwasch geht. Auf dem Weg zur Grundschule muss ich über einen Berg und da knallt mir plötzlich die Sonne entgegen, hurra! Sofort wird es auch richtig warm. Wurde ja auch langsam mal Zeit für einen ordentlichen Altweibersommer.... An der Schule muss ich noch ein paar Minuten warten, weil das Kleinchen mit Laubhaufenschichten beschäftigt ist und genieße an die Schulmauer gelehnt die Sonnenstrahlen.
Wir machen noch einen ganz schnellen Abstecher in den Dorfladen, um Wurst zu kaufen.
Heute morgen musste ich dem Kleinchen schon eine Scheibe der vegetarischen Wurst ihrer Schwester aufs Frühstücksbrot legen und dann aus Verschleierungsgründen zuklappen.
Hat funktioniert, bedarf aber besser keiner Wiederholung ;-)
12.15 Uhr: Zurück im Städtchen müssen wir am Gymnasium nur kurz warten, bis auch die Große im Auto sitzt. Beide Kinder sind zufrieden mit ihrem Schultag, haben wenig bis gar nix auf und sind guter Dinge.
Das ist wahrlich nicht immer der Fall!
Bei Oma und Opa wartet das Mittagessen auf uns, danach beschließen die Kinder, dass sie jetzt "Hausaufgabenhilfe" spielen wollen. Die Große, die nix auf hat und nur lernen muss, will die Hausaufgaben der kleinen Schwester betreuen.
Ich finde, das klingt massiv nach vorprogrammiertem Ärger, aber mich fragt ja keiner. Außerdem bin ich jetzt eh erst mal wieder im Büro.
13.20 Uhr: Das Telefon klingelt, und obwohl der Gatte rangeht, höre ich das empörte Geschrei bis auf meine Seite.
"Papa!!" Hah! *frohlock*
"Papa....gib mir...nein, ich....lügst...ich nicht....mir weggenommen....gar nicht....auaaaaaa...ich...voll aggro...aber....lass...total gemein" Wildes Gerangel und Durcheinandergeschrei.
Wusst ich's doch :-p
Der Gatte regelt das Chaos nach geraumer Zeit unter Aufbietung aller Managerqualitäten mit dem Ergebnis, das die Kleine jetzt oben flötet und die Große unten lernt. Wer's glaubt....
15.30 Uhr: Nochmal ordentlich was weggearbeit, unter Vernachlässigung einer Kaffeepause und trotz der Tatsache, dass die Große zwischenzeitlich ihr Lernlager hier im Büro aufgeschlagen hatte und ich wirklich unmöglich konzentriert arbeiten kann, wenn mir jemand im Rücken sitzt. Außerdem hat sie während des Lernens immer sehr viel Redebedarf *g*
Jetzt zusammenräumen und Kinder einsammeln.....
16.15 Uhr: Das Wetter auf dem Nachhauseweg hat mich so angelacht, dass ich tatsächlich ganz spontan noch eine schnelle Runde laufen gehe. Gegen die Zeit, knapp fünf Kilometer - mehr war nicht drin, denn der nächste Termin saß mir im Nacken. Aber bitte: die 10.000 Schritte werde ich damit heute locker schaffen ;-)
17.15 Uhr: Kurz vor knapp zuhause, schnell was Warmes und eine Mütze übergezogen und dann die Kinder aus ihrem nachmittäglichen Chillingmodus gerissen. Über die sieben Berge geht es zur Klavierstunde der Großen. Das Kleinchen und ich nutzen die Zeit im gemütlich warmen Auto - ich probiere an einem Probestückchen weiter an der Umrandung für die Häkeldecke 2015 rum und das Kleinchen liest mir derweil vor. Für beides braucht man jetzt um diese Zeit schon Licht *grrrr*
19 Uhr: Auf dem Nachhauseweg haben wir noch ein Paar lila Schneeschuhe eingesammelt, die perfekt zum Skianzug vom Kleinchen passen. Angeboten wurden sie in einer lokalen Verschenkgruppe und lagen heute genau auf dem Weg - ein Zeichen ;-) Wieder zuhause verschwindet die Große zum Aufräumen und ich diktiere dem Kleinchen die Wörter, die sie heute üben sollte.
Danach räumt auch sie noch schnell eine Runde, während ich Abendbrot richte.
Und jetzt gleich: Feierabend!
Bett für's Kleinchen, eine Dusche für mich und noch ein bißchen Couchzeit für die Restfamilie.
Dann werde ich hier auch mal noch das ein oder andere Bildchen nachreichen....