31. August 2020

Kartoffelpuffer aus dem Ofen

Naja, oder so ähnlich. 
Vielleicht geht es auch eher als eine Art herzhafter Kartoffelkuchen
ohne Boden durch. Hier jedenfalls hat sich der Name Ofen-Kartoffelpuffer
durchgesetzt, auch wenn das Ergebnis nichts mit Omas unvergleichlichen,
regional nicht wegzudenkenden Krumbereschniedscher zu tun hat.
Dafür ist es aber deutlich schneller gemacht und stinkt auch 
nicht die ganze Bude zu. Alles zu seiner Zeit ;-)


Für eine Tarteform voller köstlichen Pufferkuchens verrührt man als erstes
gründlich 150 Gramm Mehl, 4 Eier, 200 ml Milch, einen Becher Schmand 
und einen halben Teelöffel Salz. 
Zwei Möhren und zwei (bis drei mittel)große Kartoffeln schälen, grob raffeln
und unter den Teig heben. Je eine Handvoll Petersilie und Käse kleinhacken
und ebenfalls unterrühren. (Wir nehmen gerne Bergkäse oder Gouda, 
alternativ kann man ihn selbstverständlich auch reiben.)
Die Masse mit Salz, Pfeffer, Paprika und etwas Muskat würzen und in
eine gefettete Tarte- oder Springform gießen. 
Den Teig mit 100 Gramm Bacon belegen und im vorgeheizten 
Backofen bei 160 Grad (Heißluft) etwa eine Dreiviertelstunde
lang backen, bis die Oberfläche und der Speck schön gebräunt sind.
Am besten noch schön heiß servieren, wir essen es zusammen
mit Grünem oder Möhrensalat.

Guten Appetit 

26. August 2020

Die ersten Herbstfarben

 Heute ist das Wetter zum ersten Mal danach, sowas wie Herbstgefühle 
zu entwickeln. Hmpf. 
Aber immerhin herrschen in meiner neuen 
Werkstatt unterm Dach damit wieder Temperaturen, die es mir erlauben, 
nicht mehr nur morgens zwischen fünf und neun zu nähen ;-)


Die Gelegenheit habe ich genutzt, endlich mal die ersten Kissen aus dem
Canvas-Panel der Hamburger Liebe zu nähen, die ich schon eine 
ganze Weile lang verzückt gestreichelt habe. Aber die Pandemie hatte
andere Pläne ;-) Nun aber!


Begonnen habe ich mit dem olivfarbenen Panel, zusammen mit ein paar
passenden Kombi-Stoffen aus derselben Serie und mit ganz einfachem
verdecktem Reißverschluss auf der Rückseite.
Hier ist recht anschaulich erklärt, wie einfach das tatsächlich ist.


Diese beiden Schätzchen habe ich bereits verschenkt, aber das Panel in blau und lila 
mit dem unfassbar passenden "Let's stay home" (bist Du eigentlich Hellseherin, 
Susanne??) bleibt bei uns, das gibt es hoffentlich rechtzeitig für die Wintercouch
dann auch endlich in Kissenform :-)

22. August 2020

Einmal das Meer sehen....

Klar, der klassische Wunsch, aber in diesem Jahr war er umso präsenter, als wir uns 
quasi bis zur Abfahrt lange nicht vorstellen konnten, dass er diesen Sommer in Erfüllung 
gehen könnte. Davor lag ja auch noch eine Woche Ardèche und wer kann heute schon 
sagen, was morgen ist? Gerade jetzt, wo die Schule wieder losgegangen ist, 
kann man da ja ein Lied von singen...


Ursprünglich war unser Plan, zwischen der Ardèche und dem Meer noch zwei Tage in Avignon
zu bleiben, aber auch das fiel der Pandemie zum Opfer. Die Städte schienen alle voll zu 
sein und ein dritter Aufenthalt, wieder woanders und noch dazu im Hotel, machte einfach
keinen Sinn. Deswegen starteten wir an unserem letzten Morgen an der Ardèche früh
und hakten die beiden Besichtigungspunkte, die wir dringend auf dem Zettel hatten,
als Pausenstopps ab: den impostanten Pont du Gard, der aber ja gar keine Brücke ist, 
sondern eine römische Wasserleitung (ich bin ja ein großer Aquädukt-Fan, deswegen
musste dieses Häkchen unbedingt mal auf meine Bucket List) per Wanderung. 
Und die halbe Brücke von Avignon ("Waaaas, die gibt es in echt???") haben wir sogar 
per Sitzbesichtigung aus dem Auto heraus abgehakt. Wie so vieles in diesem Urlaub
 übrigens, wie man sehen wird. Freiwillig und unfreiwillig. Die Kinder sind da 
eh emotionslos (eventuell haben sie sogar geschlafen *hüstel*) und uns Erwachsenen
 war es tatsächlich zu voll dort.


An der Côte d'Azur hatten wir ebenfalls ein kleines Häuschen gemietet, das allerdings
schon lange vor Beginn der Pandemie. Dass es Meerblick hatte, war Zufall, erwies sich
aber als Glücksfall, denn auch hier verbrachten wir viel Zeit auf der wirklich
tollen Halbschatten-Terrasse - nicht nur zu allen Mahlzeiten (tatsächlich waren wir
da unten kein einziges Mal auswärts essen), sondern auch, wenn es uns zu 
heiß oder mittags am Strand zu voll wurde. Unsere Strandzeit war vormittags oder
abends, wenn alle anderen zum Essen gingen. Warm genug war es jedenfalls 
rund um die Uhr ;-) Ganz bestimmt waren wir weniger am Strand als in 
anderen Jahren, aber es hat nicht wirklich geschmerzt. Die Missi und ich haben
unsere Bücher dann eben auf der Terrasse gelesen, von dort hat man das Meer
auch gesehen und gehört und es war deutlich weniger sandig. Und der Mann
und die Große haben das Jetski-Fahren für sich entdeckt, das ist auch
ausgesprochen coronakonform :-p


Früher waren wir quasi jeden Sommer an der Côte d'Azur, als Schüler und Azubis mit dem Zelt
direkt am Meer, später dann in irgendwelchen Häusern am Hang, die Auswahl ist reichlich.
Die Gegend hat zwar einen mondänen Ruf, aber entgegen aller Annahmen ist das
Urlauben dort auch nicht teurer als anderswo. Aber in jedem Fall sehr, sehr schön.
Ich liebe die Côte d'Azur und habe keine Ahnung, wie es passieren konnte, dass wir
nun zehn lange Jahre nicht mehr dort waren.... Aus diesem Grund mussten wir auch 
dringend nach Saint-Tropez, Schiffe gucken, die Große konnte sich nämlich nur
noch ganz dunkel erinnern, geht ja gar nicht. Ich mag das Örtchen wahnsinnig gerne, 
allerdings ist es normalerweise auch wahnsinnig voll. Schwierig.


Wir wagten es, mal wieder am frühen Vormittag, und... tjanun. Es war enorm
viel leerer als in jedem anderen Sommer, an den ich mich erinnern kann - aber
eben immer noch recht voll für meinen Geschmack.  Ein ziemlicher Spießrutenlauf,
 zu viert den Menschen auszuweichen, wenig Abstand (der Mindestabstand in Frankreich 
beträgt einen Meter, das würde ich im Umgang mit Fremden schon in normalen Zeiten 
als äußert knapp bemessen empfinden), wenige Masken, schwierig eben. Wir 
haben es kurz gehalten, sind Slalom gelaufen, haben bemaskt der Hitze getrotzt 
(viele andere Touristen im Übrigen auch, aber im Gegensatz zu zuhause war es schon 
ein wenig Anarchie) und uns dann möglichst schnell einen Platz außerhalb gesucht, 
von dem aus wir das seltsame Treiben der High Society beobachten konnten. 
Das ist herrlich, wirklich.
Und in Port Grimaud, ähnlich gefragt, haben wir dann wieder den Mittagshitze-
Trick angewendet, da war es dann tatsächlich völlig leer.
Und wir hinterher völlig platt, aber wir hatten ja eine tolle Terrasse ;-)


In unseren Aufenthalt fiel dann auch noch der französische Nationalfeiertag, klasssischer 
Planungs-Fail. Ein Tag nämlich, an dem wir nicht nur Menschenmassen an den Stränden 
erwarteten, sondern seit dem Attentat in Nizza auch die höchste Terrorwarnstufe herrscht. 
Tatsächlich musste ich mir dann abends auf dem Heimweg in der Warteschlange auf ein Eis 
bei McDonalds (Weil WLan!!! Und einer der wenigen Orte zu dieser Zeit mit nicht 
diskutierbarer Maskenpflicht) meinen Platz mit mehreren Vigipirates teilen, die bis 
unter die Zähne mit riesigen halbautomatischen Waffen bepackt waren. 
Spooky. Und definitiv nix für empfindsame Landeier. 
Jedenfalls beschlossen wir an diesem Tag, der Küste den Rücken zu kehren und 
einen Ausflug ins Hinterland zu machen. Innerhalb kürzester Zeit schraubten wir uns vom
Meer etwa 1200 Meter in die Höhe und wurden mit einer krassen Aussicht auf die
Gorges du Verdon (nicht Verdun, die Kinder waren maximal verwirrt ;-) belohnt.


Bis zur imposanten Brücke ging es den Canyon entlang aufwärts, danach abwärts, immer hart
an der Kante entlang. Leitplanken werden total überbewertet. Unser Ziel war der 
Lac de Sainte-Croix, wo wir einen beschaulichen Mittag verbrachten, fast ein bisschen
wie an der Ardèche... Die Farbe des Wassers war sensationell und die Temperatur auch.
Sensationell kalt, versteht sich.


In den letzten Tagen bewegten wir uns dann ein bisschen ostwärts. Ich finde die Corniche,
den felsigen Küstenabschnitt zwischen Agay und Monaco, ja mit Abstand am schönsten
an der ganzen Côte d'Azur und so fuhren wir immer hart an der Küste entlang, mit vielen
Fotostopps inklusive Sitzbesichtigungen von Cannes und Nizza. Erstere geplant, 
die Große wollte die Croisette sehen, auf der Allée des Stars war zu viel los und 
überhaupt hatten wir keine große Lust auf schon wieder Menschen. 
In Nizza völlig ungeplant, ich hatte mich seit Monaten auf Nizza gefreut, die Stadt
ist einfach nur bezaubernd und ich war sogar bereit, meinen Menschenhass ein
wenig zu zügeln, allein - wir fanden schlicht und ergreifend keinen Parkplatz, 
zumindest keinen, wo wir auch mit unserer Dachbox noch reingepasst hätten.
(Und wir decken rasch den Mantel des Schweigens darüber, dass der Mann
morgens noch sagte: "Sollen wir nicht eben schnell die Dachbox runtermachen?
Nicht dass das in der Stadt ein Problem mit dem Parken wird." und irgendjemand
meinte, das sei doch bestimmt überflüssig *hust*) Ehrlich, wäre ich nicht schon
ein paar Mal in Nizza gewesen, ich hätte geheult. So beschränkten wir uns
auch hier wieder aufs Besichtigen auf vier Rädern. Und kommen möglichst
schnell wieder, versprochen.


In Monaco war es mit dem Parken dagegen einfach, wir haben uns einen Platz in 
Monte Carlo zwischen  den Booten gesucht und fertig. Hafen ist immer so ein bisschen rechtsfreier
Raum, da geht das fast immer ;-) Und auch hier beschränkten wir uns aufs Schiffe gucken
und ein bisschen Aussicht, auch wenn die Maskenmoral im Fürstentum deutlich besser war.
(Am nächsten Tag trugen auch in den restlichen Orten plötzlich erstaunlich viele 
Menschen Masken, sogar draußen, und hätten wir die lokalen Medien nicht immer zeitnah
verfolgt, hätten wir uns vermutlich Sorgen gemacht. Es stellte sich dann aber heraus,
dass bloß der Präsident am Nationalfeiertag eine Rede gehalten hatte und eine 
deutlich erweiterte Maskenpflicht ab dem folgenden Montag ankündigte. Nach
zwei Wochen Frankreich musste man sagen: verdammt gute Idee ;-)

Wir haben also, wie in allen Urlauben zuvor, sehr viel gesehen. Wir haben aber auch viele 
klassische Urlaubsdinge überhaupt nicht gemacht: Auswärts gegessen oder stundenlang 
durch Supermärkte geschlendert und Vorratsberge für zuhause angelegt. Wir haben
keinen einzigen Markt besucht und keinen Laden, der kein Lebensmittelladen war. 
Wir haben alle Städte nur sehr oberflächlich besucht, kein Vergleich zu sonst.
Wir sind nicht abends über die Promenaden spaziert und haben auch den
elitären Nikki Beach Club in Saint-Tropez ausgelassen, wo die Kinder so gerne
Promis gespottet hätten. Aber. Wir hatten trotzdem eine sehr gute Zeit, haben
uns erholt, sind nicht zu Virenschleudern geworden und haben hoffentlich 
trotzdem ein paar Farben und Eindrücke gesammelt, die uns über den vermutlich
langen und sehr ereignisarmen Coronaherbst und -winter bringen werden....
Es kommen auch wieder andere Zeiten.
Vermutlich. Hoffentlich.

20. August 2020

Gemütliche Zeiten an der Ardèche

Unser erstes Sommerfrische-Ziel in diesem Jahr war die Ardèche. 
Warum Urlaub unter Coronabedingungen für uns nicht grundsätzlich ein No-Go war, 
habe ich hier schon ausführlich beschrieben. Und ich bin immer noch überzeugt, 
dass wir damit ein deutlich geringeres Risiko eingegangen sind als in Holland
oder an den deutschen Küsten in diesem seltsamen Sommer. Oder zuhause.
Weder hier noch dort waren wir in diesem Sommer in irgendwelchen Schwimmbädern, 
Badeseen oder überfüllten Orten, wir haben keine Shoppingtouren gemacht (noch
nicht mal in unserer eigenen Stadt, denn die ist auch voller Touristen),
keine Feste oder Freizeitparks besucht, keine Risikoländer bereist oder Flieger bestiegen.
So muss halt jeder seinen Weg finden in dieser "neuen Normalität". Die alte
gibt es nicht mehr, das sollte man einfach akzeptieren, ist einfacher... 
Wir haben nur versucht, möglichst risikoarm unser Leben weiterzuleben, 
im Rahmen der momentanen Möglichkeiten. Ohne andere zu gefährden, weil wir
uns das umgekehrt auch wünschen würden, schon der Missi wegen, die ja nun auch 
zur Risikogruppe gehört. Die Infektionszahlen waren Anfang Juli sowohl zuhause 
(da waren sie sogar bei Null) als auch vor Ort quasi nicht existent und wir haben 
wirklich alles getan, daran nichts zu ändern ;-)


Die Ardèche war lange geplant und wurde dann doch noch mal komplett umgeschmissen, 
weil uns der Aufenthalt in zwei verschiedenen Hotels unter Pandemie-Bedingungen 
einfach zu unsicher erschien. Stattdessen buchten wir ein Mobilehome 
direkt am Flussufer, auf einem Campingplatz. 
Vor Ort gestaltete sich der Aufenthalt dann sehr entspannt. Die Campingplätze hatten
gerade seit einer Woche wieder geöffnet, es waren kaum Touristen unterwegs.
Hohe Maskendichte (außer in den Supermärkten, wo wir unsere Einkäufe
dann einzeln und im Schweinsgalopp erledigten, mit Maske natürlich),  und wenn
 wir uns doch mal unter Menschen hätten begeben müssen, fanden wir immer 
andere Lösungen. Zum Beispiel wurde man nach Kanutouren eigentlich immer 
mit Bussen zurück zum Ausgangspunkt gefahren, in denen aber offenbar 
weder Abstand noch Masken vorgesehen waren. So paddelten wir immer 
in wechselnder Besetzung und holten uns selbst mit dem Auto irgendwo ab.
 Auf dem Campingplatz gab es gelegentlich Karaoke und Livemusik,
 aber da muss man gar nicht dran teilnehmen, man stelle sich das vor ;-) 
Allerdings erzählten uns sowohl die Platzbesitzer als auch die Kanu-Vermieter,
dass sie ganz fest davon ausgingen, im August wieder Normalbetrieb zu 
fahren und ich hatte nicht nur wegen des Karaokes schon den ein oder anderen Zweifel.
Aber Maskenpflicht, die haben sie inzwischen immerhin....


Wir wohnten direkt am Pont d'Arc, so dass wir diesen wirklich spektakulären Bogen 
nicht nur zu allen Tages- und Nachtzeiten, sondern auch ausgiebig von allen 
Seiten bewundern konnten. Tolle Alternative zum Restaurantbesuch: Pizza holen und
ab an den "Strand", wo sich immer ein einsames Eckchen fand.


Und waren die Kinder beim Thema Kanu anfangs auch skeptisch, spätestens nach 
fünf Minuten waren sie alle überzeugte Kanutinnen ;-) Man kann dort verschiedene
Ein- und Ausstiege wählen und damit auch verschiedene Schwierigkeitsgrade.
Auf der Strecke rund um den Pont d'Arc waren die für uns blutige Anfänger alle
gut zu bewältigen, über den 6. Stop sind wir allerdings nie hinaus gefahren,
danach kommt nämlich sehr lange kein Halt mehr, stattdessen aber 
unzählige Stromschnellen. Außerdem kann man dort gut mit dem Auto ranfahren,
es gibt einen sehr schönen, schattigen Uferabschnitt zum warten und chillen
sowie ganz hervorragende Strandpommes ;-)


Tatsächlich haben wir die allermeiste Zeit ganz social-distancing-mäßig auf dem Wasser
oder unserer tollen Terrasse verbracht und wenn wir mal unterwegs waren, dann 
meist früh am Tag oder, Spitzen-Geheimtipp, in der prallen Mittagssonne, wenn kein
Franzose auf die Idee käme vor die Tür zu gehen *g* Aus Gründen, klar, 
aber wir sind ja irre Touristen, die dürfen sowas...


Auf diese Weise haben wir zum Beispiel das wirklich wunderhübsche Balazuc kennengelernt,
hoch oben auf dem Berg gelegen und dann plötzlich doch irgendwie wieder ganz nah
am Wasser. Das ist an der Ardèche wirklich faszinierend - in einem Moment guckt man 
von irgendwo ganz oben aufs Wasser und plötzlich steht man wieder unmittelbar
davor. Balazuc ist eines der unzähligen "schönsten Dörfer Frankreichs", aber es 
hat diesen Titel ohne Frage mehr als verdient.


Und wandern waren wir, man sollte es kaum glauben! Was Corona nicht alles mit 
uns macht ;-) Wir hatten in einem Buch einen tollen Rundweg entdeckt, der auch 
bei hohen Temperaturen gut machbar sein sollte. Unter anderem führte er an 
einem alten Steinbruch vorbei, in dem die Steine für den Sockel der Freiheitsstatue
geschlagen wurden. Und seither vermutlich nichts mehr, die erste Hälfte des Weges
wirkte eher so, als kämen uns in jedem Moment römische Kohorten entgegen.
Es war fantastisch!


Ein langes Teilstück des Weges führte auch (natürlich!) am Wasser entlang und nach einer
Pause samt Abkühlung schraubten wir uns dann die ganzen Felsen wieder nach oben. 
Zack - Aussicht. Kann man sich drauf verlassen dort.
(Und wer die Gegend kennt, wird bei den Bildern feststellen, dass wirklich 
unfassbar wenig los war im Vergleich zu normalen Sommern....)


Und eigentlich das Allertollste: Wir waren wirklich schon unzählige Male in Südfrankreich, 
aber tatsächlich noch nie zur Hochzeit der Lavendelblüte. Im Regelfall haben wir sie
ganz klassisch knapp verpasst. Deswegen mussten wir zum Leidwesen der übrigen
Familie auch an nahezu jedem Lavendelfeld anhalten und schnuppern *g*
So auch auf dem Weg noch weiter gen Süden, aber dafür gibt es dann
einen zweiten Teil.....

18. August 2020

Zur Einschulung

Was ein echtes Waldorf-Kind ist, das braucht zur Einschulung 
ein Rollmäppchen. Klar, oder?


Und manchmal hat man einen Stoff im Regal (oder zwei ;-) bei dem man
sofort das zu benähende Kind vor Augen hat.
Besser geht's nicht!


In dem klassischen Rollmäppchen finden Wachsmalstifte und -blöcke 
ihren Platz, die einzelnen Fächer sind genau darauf zugeschnitten.
Und mit dem Spass haben wir auch mal festgestellt, dass wir
tatsächlich kein einziges Wachsmalblöckchen mehr im Haus haben und
auch keine Stifte. Unsere Kinder sind eindeutig groß ;-)
Aber diese Mäppchen werden schon seit ewigen Zeiten genau so 
genäht, es wird schon passen.


Ich hoffe, dem zukünftigen i-Dötzchen gefallen die Katzen genauso gut, wie
der Tante und mir der Gedanke gefiel, dass das genau IHR Stoff ist.

Happy Einschulung, liebe Leni 

12. August 2020

12 von 12 { Aug 2020 }

Am 12. des Monats macht man zwölf aussagekräftige Bilder von seinem Tag - 
so funktioniert 12 von 12. Wer dieses Spielchen allmonatlich gerne mitmacht, 
seht Ihr wie immer hier bei Caro in der Liste.

Die heutige Ausgabe hätte definitiv auch noch ein Foto vom Schreiben des
Beitrags verdient. Blogger hat wirklich alles gegeben heute - riesige Zeilenabstände,
willkürlich gedrehte Fotos, verschwundene Absätze, süß.
Aber ich war hartnäckig. Mal schauen, wie es nach dem Hochladen dann ausschaut...


Früh am Morgen im Garten, Zusammensuchen des täglichen Frühstücksobstes.
Es sind die letzten Ferientage, da muss man die frühen Runden nochmal
ausgiebig zelebrieren. Warm genug ist es ja.


Enormer Augenrollmoment bei der Zeitungslektüre. Die Dehoga soll sich lieber mal
kümmern, dass hier bei uns in der Gastronomie überall die einfachsten Regeln eingehalten
werden, statt eine weitere sinnlose Spalter-Diskussionen aufzubringen. Die deutsch-
luxemburgische Freundschaft ist durch Corona eh schon arg strapaziert :(
Wir waren letzte Woche Pizza essen - es gab keine Kontaktformulare und  
den Servicekräften hing die Maske kollektiv mindestens unter der Nase. Da brauch ich dann
wahrlich keine Luxemburger, um ein bisschen mehr Nervenkitzel in die Sache
zu kriegen, den hab ich auch so... 

(Und ja, das nervt mich. Ich schau mir Hygienekonzepte an und entscheide, welches
ich wahrnehme. Wenn das Konzept dann in der Realität so nicht umgesetzt wird,
dann ärgere ich mich, weil es weder mich als Gast noch die gesetzlichen
Vorgaben ernst nimmt. Und ich gezwungen werde, ein Risiko einzugehen,
das ich nicht tragen wollte.)


Nach dem Frühstück erst mal einen Pizzateig kneten. 
Für morgen, übermorgen oder das Wochenende, wir werden sehen.
Aber wenn der Teig schon mal fertig ist, ist das ja ein blitzschnelles Essen.
So lange darf der Teig in den Kühlschrank.


Vormittags ein paar Stunden Büro, solange es noch einigermaßen kühl ist.
Kühl in Anführungszeichen, aber gut. Der Mann ist so nett und macht die
von mir verhasste Klimaanlage erst an, als ich wieder weg bin.


Schnell noch zum Tanken ins Hochrisikoland Luxemburg.
Knapp überlebt :-p


Kinder eingesammelt und direkt weitergefahren.
Ich habe selbstverständlich wieder den Platz auf der Beifahrerseite und 
damit eindeutig die beste Aussicht. Auf (die) Saarburg zum Beispiel.
Wenn Ihr mal hier in die Ecke kommt - Saarburg mit seiner Burg und dem
Wasserfall mitten in der Stadt ist eindeutig einen Besuch wert.


Oder auf das enge Saartal, das uns auf dem größten Teil der Strecke begleitet.
Sich von der Großen chauffieren zu lassen ist ein echtes Vergnügen - trotzdem
würde sie es vermutlich vorziehen, auch mal alleine fahren zu dürfen.


Mittach. Unfallfrei in einen schmalen McDrive einfädeln zu können, ist 
Grundvoraussetzung. Waschanlage hatten wir letzte Woche *g*
War beides völlig problemlos. Dabei haben wir heute sogar das große Auto. 
Aber immerhin bekommt man die Große so überhaupt mal hierher,
die hasst den gelben Burgerbrater sonst wie nix anderes...


Am Ziel. Die Große braucht noch eine Kommode und ich ein paar Vorhänge
für den neuen Sonnenschutz auf der Terrasse. Click&Collect war heute so
spontan nicht möglich, also kreuzen wir einmal zügig den (leider nur 
am Anfang einigermaßen angenehm temperierten) Laden.
Wir sind in einer halben Stunde durch, trotzdem bin ich am Ende
schweißgebadet.


Aber wo wir schon mal da sind, stocken wir nebenan auch noch rasch die
Reitgarderobe der Missi auf. Eigentlich kaufen wir hier in den Sommerferien
immer neue Sportklamotten für die Schule, aber die werden wir diesmal
ja wohl eher nicht brauchen...
Als wir rauskommen, grummelt es schon in der Ferne. Aber wir fahren
dem Gewitter voraus, Gewitter kommen bei uns immer aus Frankreich.


Zuhause schaffen wir es gerade noch, das Auto auszuladen, dann werden wir
eingeholt. Eine kurze, sehr heftige Schauer inklusive Hagel, die die Luft 
immerhin so weit abkühlt, dass wir alle Fenster aufreißen können.
Die Große baut ihre Kommode auf, ich kümmere mich mal um den
Haushalt, der ein wenig unter der anhaltenden Hitze leidet *hüstel*
und die Missi liegt auf dem Bett und liest.


Genug abgekühlt, um die Küche mal wieder ein wenig aufzuheizen. Im Garten gab 
es heute viele Tomaten, die werden jetzt gebacken, püriert und durch die 
Flotte Lotte gedreht. Dann haben wir nicht nur schon Pizzateig im 
Kühlschrank, sondern auch gleich die passende Sauce :-)

10. August 2020

Ferien im Coronasommer?

Ob wir in den Urlaub fahren oder nicht, war lange völlig unklar. 
Streng genommen sogar bis zu dem Moment, wo wir im Auto saßen -
denn dass jeden Tag etwas passieren kann, das die Reise zu einem
unkalkulierbaren Risiko oder sogar völlig unmöglich macht, das muss
man in diesen Zeiten wohl einfach als gegeben hinnehmen.
Grundsätzlich waren wir der Ansicht, dass es nicht per se ein unnötiges
Risiko ist, zu verreisen - zumindest unter der Maßgabe, dass wir uns
nicht nur an die im Urlaubsland geltenden Regeln halten (oder an die hiesigen, 
sofern sie strenger sind) und beachten, was die Wissenschaft bisher über 
Übertragungswege weiß, die Reisehinweise sowie das aktuelle Infektionsgeschehen 
im Auge behalten und unsere familieninternen Vorgaben ("Möglichst alles draußen
 und mit Abstand, drinnen immer mit Maske") auch im Urlaub beibehalten.


Teil der Lösung sein, nicht des Problems - das sollte auch im Urlaub weiter gelten. 
Da der Mann und ich aber erhebliche Zweifel haben, dass uns das Thema 
nur in diesem einen Sommer begleiten wird, war klar, dass wir Urlauben unter 
Coronabedingungen auf jeden Fall versuchen werden, wenn es den 
Umständen nach vertretbar ist. Und das war Anfang Juli definitiv der Fall. 
Vielleicht eine andere Art des Urlaubs, aber immer noch Urlaub. Bisschen flexibel
 sind wir ja durchaus auch in unserem Alter noch ;-) Und der Sommer schien uns
da doch deutlich geeigneter als der Herbst oder Winter, wo es schwierig werden 
dürfte, sich mehrheitlich draußen aufzuhalten. Und wer weiß,
was bis dahin ist. Die kalte Jahreszeit zeichnet sich ja eher selten 
durch geringeres Infektionsgeschehen aus...

Unsere erste flexible Tat war dann, das für die ersten paar Tage gebuchte
Hotel an der Ardèche zu stornieren und durch ein Mobilehome auf einem kleinen 
Campingplatz zu ersetzen. Von wegen draußen und mit Abstand und so.
Im Hotel hätten wir nicht nur zumindest drinnen frühstücken müssen, 
sondern auch zweimal täglich das Problem gehabt, irgendwo Mahlzeiten
organisieren zu müssen. Muss ja nicht sein, wollten wir nicht haben, 
und so waren wir autark. Außerdem stornierten wir auch das irgendwann im 
Frühjahr mal sicherheitshalber gebuchte Ferienhaus an der Ostsee
 (falls Ausland keine Option sein würde), denn dass es diesen Sommer 
an der See voller werden würde, als es sich für uns gut anfühlt, 
das zumindest war schnell klar. Für die zweite Woche hatten wir schon lange 
ein Ferienhaus an der Côte d'Azur gebucht. Das war nicht stornierbar,
wir konnten also ganz entspannt bis zum letzten Tag abwarten, zahlen
hätten wir es eh müssen :-p Die Anreise würde wie immer mit dem
Auto erfolgen, Flieger, Bahn oder Schiff wäre aktuell für uns 
nicht infrage gekommen.

Die Infektionszahlen zuhause und in Südfrankreich und die Seite des Auswärtigen 
Amtes gaben bis zur Abfahrt grünes Licht, wir hatten für jeden von uns eine 
FFP2-Maske besorgt (wegen keine Maskenpflicht in französischen
Supermärkten und überhaupt weiß man ja nie und so) und die französische
Corona-Warnapp runtergeladen, also zogen wir los. 
Unter Vermeidung von Raststätten, was sich deutlich unproblematischer
gestaltete als erwartet und eventuell mit etwas mehr Proviant als sonst.
Wie sich der Urlaub dann vor Ort gestaltete und ob er wirklich so 
anders war als sonst immer (Spoiler: schon ein bisschen...),
davon erzähle ich dann in den nächsten Tagen mal mehr mit den 
passenden Bildern.

Bereut haben wir es jedenfalls nicht, gefahren zu sein und ich hatte
auch nie den Eindruck, mich oder andere damit mehr zu gefährden,
als wenn ich zuhause geblieben wäre. Allerdings haben unsere 
Urlaube auch wenig gemein mit Massenparties am Goldstrand oder 
All inclusive im Hotel ;-) Und ich denke, das ist genau der Punkt: völlig egal, wo 
auf der Welt ich mich im Moment gerade aufhalte, nichts entbindet
mich von der Verantwortung, meinen klitzekleinen Teil beizutragen, die 
Pandemie in Schach zu halten. Wem diese Verantwortung zuhause
am Allerwertesten vorbeigeht, den wird es auch im Urlaub nicht 
kümmern. Und umgekehrt. 

Und ja, natürlich hätte es uns passieren können, vor Ort unter 
Quarantäne gestellt zu werden. Das Risiko gilt es momentan
einfach immer zu berücksichtigen. Aber innerhalb Europas und ohne
auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen zu sein, die einen im Notfall
nicht mehr nach Hause bringen, bei den damals aktuellen 
Fallzahlen, ohne das Ferienende im Nacken und mit einer tragbaren
Lösung in der Firma fanden wir das vertretbar. Auch vor dem
Hintergrund, dass wir die Landessprache leidlich beherrschen und 
uns im Notfall der französische Teil der Familie sicherlich helfend
zur Seite gesprungen wäre. Vor Ort eventuell zu erkranken sah ich
dagegen gar nicht so als die Gefahr - wir waren insgesamt eh nur
zehn Tage unterwegs, zuhause lebten (und leben) wir immer
noch weitestgehend ohne enge Kontakte, das Risiko war einfach
extrem gering. War, inzwischen sieht es schon wieder anders aus.

Und so wird unsere Urlaubsplanung auch für die Zukunft erstmal
maximal defensiv und flexibel bleiben. Für nächstes Wochenende zum Beispiel
stand noch ein (vor Corona geplantes) Wochenende in Holland an.
Das haben wir schon vorletzte Woche gecancelt, so sehr wir Holland auch
vermissen. Aber die Infektionszahlen steigen gerade, hier wie dort, die Auslegung
der Regeln scheint eher lässig, was wir sehen und hören ist es 
unfassbar voll, die gebuchte Unterkunft war ein Hotel und außerdem 
wäre gleich am ersten Tag zuhause dann wieder Schule gewesen, also nix mit zuhause 
erst mal separieren und so. Sehr viele Gründe also, auf diese Reise schweren Herzens, 
aber immerhin guten Gewissens, zu verzichten.

Back to normal wird wohl noch eine ganze Weile auf sich warten lassen.

5. August 2020

Tagebuchbloggen { 5. August 2020 }

"Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?"


Frau Brüllen fragt das an jedem fünften Tag des Monats und wer mag, schreibt fleißig mit.

Die übrigen WMDEDGT-Einträge findet Ihr wie immer hier.


6.20 Uhr: Mein Wecker klingelt. Nicht, weil ich raus müsste, sondern weil ich die 
kühlen, stillen Morgenstunden so mag. Kühl ist es auch im Schlafzimmer, die 
Nächte sind zum Glück immer noch nicht sonderlich warm. Ich bleibe noch 
einen Moment liegen.

7 Uhr: Der Radiowecker vom Mann verkündet die Nachrichten.
Hmpf. War wohl nix mit frühem Aufstehen... Langsam wird das zur
Regel hier statt zur Ausnahme ;-) Der Mann hat auch keine Lust, aufzustehen,
schafft es aber doch noch einigermaßen pünktlich. Ich beschließe, dass es nun
eh egal ist und schnappe mir mein Buch.

8.20 Uhr: Das Müllauto fährt durch die Straße und macht infernalischen Krach.
Ich springe schnell auf und schließe alle erreichbaren Fenster, damit die 
Missi noch ein bisschen schlafen kann. 

8.30 Uhr: Jetzt erst mal Frühstück.
In der Küche finde ich ein dreckiges Gugl-Backblech, aber leider
nicht die dazugehörigen Gugls (Marmor, würde ich anhand der Krümel
tippen) - also hat wohl die Große gestern hier spät noch gebacken und die
Beute dann mit in ihre Höhle geschleppt *g* Seit zwei Wochen wohnt
sie in der Gartenwohnung und fühlt sich dort sehr wohl - mit dem alten Herd
meiner Oma kommt sie allerdings noch nicht klar, "der kann ja nix". Tjanun, er 
kann backen - aber natürlich hat er nichts gemein mit dem Hightechteil 
samt bunter, animierter Displaybildchen, das der Mann schon aus
berufsethischen Gründen in unsere Küche eingebaut hat.
Immerhin finde ich aber nur das Blech, der Rest der Zubereitung
hat offenbar unten stattgefunden...


8.45 Uhr: Kaffee in der Schaukel, den Rest des Frühstücks gibt es dann allerdings
drinnen, denn irgendwo im Dorf lebt schon wieder die laute Baustelle auf,
die mich gestern schon zu Indoor-Arbeiten verleitet hat. Die wird es auch
heute wieder geben - wir haben noch einige Restarbeiten von unserer
Zimmertauschaktion (Große in die Gartenwohnung, Missi ins Zimmer der Großen,
Kleine Werkstatt ins Zimmer der Missi und ein Ausweichbett sowie Haushaltskram
in die Kleine Werkstatt) ausstehen und die hätte ich gerne erledigt, bevor es
spätestens übermorgen wieder so richtig heiß wird. Außerdem wären wir
dann in der letzten Ferienwoche gerne nochmal so richtig faul...

9 Uhr: Die Missi ist inzwischen auch wach und quasselt ohne Unterlass.
Wahnsinn, wieviel dieses Kind unmittelbar nach dem Aufwachen schon
sprechen kann! Frühstück mag sie aber noch nicht, sie verzieht sich an
ihren Schreibtisch. Seit dem Wochenende ist sie mal wieder komplett im
Handlettering-Fieber und sitzt gerade an einem Kalender fürs neue
Schuljahr. Nebenbei läuft der Digitale CHIO auf dem iPad, dessen
Auftakt sie gestern abend wegen einer späten Reitstunde verpasst hat.

10 Uhr: Gefrühstückt und angezogen. Also ich.
Die Missi lettert noch und von der Großen habe ich immerhin erste Lebenszeichen vernommen.
Jetzt erst mal den Bügelberg bezwingen. Eigentlich wollte ich heute morgen
ins Büro, aber das muss bis morgen warten. Da gibt es nämlich eine 
Klimaanlage, neben dem Bügelbrett nicht.

11 Uhr: Die Große ist auf, ich treffe sie frühstückend an ihrem Tisch, die Terrassentür
steht weit offen, auf einem der Terrassenstühle schläft friedlich eine Katze. 
"Du weißt schon, dass da die Nachbarskatz liegt? Hast Du keine Angst, dass
die reinkommt?" (Die Große mag keine Katzen. Sagt sie. In Wahrheit hätte sie
gerne eine eigene, traut sich aber (noch) nicht.)
"Nein, die kommt nicht rein, das haben wir besprochen! Die liegt da jeden Morgen."
Nun denn, wenn sie das besprochen haben *ggg*
Tatsächlich erhebt sich die Katze irgendwann und geht ihrer Wege, ohne
die offene Tür zu beachten. Beeindruckend.
Bei uns oben spaziert sie immer rein, wenn man nicht aufpasst.

11.30 Uhr: Der Briefträger bringt ein Paket, unverkennbar vom Bayern-Fanshop. 
"Toll, jetzt muss ich mir wieder die Hände desinfizieren!" Er ist Gladbach-Fan,
der Arme ;-) Die Große werkelt ein wenig weiter in ihrem Bad, wo die Fliesenbordüre
noch schwarz gestrichen werden muss (statt dem klassischem Anfangs-2000er-Blau
zu weißen Wänden hat sie jetzt Holzboden und schwarze Akzente), die
Missi habe ich dienstverpflichtet, die muss schon seit einer Woche
die Bordsteinkante vom Unkraut befreien, heute ist sie fällig.
Begeisterung sieht anders aus... Beim Zusammenkehren später helfe 
ich ihr und im Anschluss können wir beide nochmal duschen.
In der Sonne ist es schon bullig warm.

12.30 Uhr: Der Bügelberg ist bezwungen, dabei habe ich nebenbei aus nicht mehr
nachvollziehbaren Gründen "Ein ganzes halbes Jahr" geschaut und durch
Tränenschleier bügelt es sich wirklich sehr, sehr schlecht. Nächstes Mal dann wieder
Pastewka, besser ist das.... Die Kinder bekommen ihre jeweiligen Stapel zum Verräumen
 in die Hand gedrückt, ich kümmere mich derweil um den Pool. 

13 Uhr: Die Große bricht mit dem Freund zu einer Radtour auf. Auch recht, dann
reichen die Reste von gestern für die Missi und mich. Dazu gibt es grüne Bohnen
mit Speck, die mögen wir im Gegensatz zur Großen nämlich schrecklich gerne.
Danach ein großer Moment: Die Missi nimmt Ihr Handy wieder in Betrieb.
Das hatte sie letzte Woche im Stall gewässert, seither lag es in einer Schale mit
Reis. Da sie es offenbar so gar nicht vermisste, haben wir es einfach mal 
liegenlassen. Nun aber. Der Mann empfiehlt telefonisch das Entzünden einer
Hoffnungskerze, es geht dann aber auch ohne. Heureka!
Die Missi ist jetzt erst mal beschäftigt, hunderte Nachrichten abzuarbeiten...

14.30 Uhr: Ich habe to-do-listengemäß weitergeräumt und eine Einkaufsliste
für den Möbelschweden geschrieben. Der Großen fehlt noch eine Kommode und 
wir möchten die Terrasse noch etwas sonnengeschützter machen. Im Urlaub
entdeckten wir eine tolle Variante mit Gardinenseilen, das werden wir jetzt
mal versuchen. Zum Glück gibt es das alles per Click&Collect, wir müssen also
nicht in den Laden, nur abholen. Reingehen ist eh sinnlos, solange es dort nichts
zu essen gibt ;-) 

15 Uhr: Kleines Päuschen mit der Missi und unseren jeweiligen Büchern
im Schatten. Eis sparen wir uns, vorerst. Aber nur, weil wir zu faul sind,
nochmal aufzustehen...

16 Uhr: Wir haben uns aufgerafft. Die Missi für Pool, Eis und dann wieder Buch,
ich suche mir ein schattiges Plätzchen in den Beeten und rücke dem Unkraut
ein wenig zu Leibe.

17 Uhr: Der Mann ist zuhause. Huch. Schlappe zwei Stunden vor der Zeit.
Er hat aber noch einen Termin, für den er dem schönen Wetter geschuldet lieber
den Oldtimer mitnehmen möchte. Der muss schließlich regelmäßig bewegt werden ;-)
Die Missi und ich sollen auch mit und lassen uns bereitwillig überreden.
Perfektes Wetter für einen Ausflug!

18 Uhr: Wir sind unterwegs in der Eifel. Dach offen und Sonne im Gesicht.
Mini-Urlaub à la Fluchten. Am Ziel angekommen, verschwindet der Mann beim 
Kunden, die Missi und ich bleiben sitzen und sonnen uns. Er braucht aber nicht
lange und wir beschließen, irgendwo noch was essen zu gehen.
Das ist nämlich unser dringendes Vorhaben in den letzten Sommerwochen,
noch so oft wie möglich auswärts zu essen, bevor der Herbst kommt und
man nicht mehr nett draußen sitzen kann. Drinnen sitzen ist irgendwie immer
noch keine Alternative. Es soll ja auch Spass machen.

18.30 Uhr: Vorteil in Coronazeiten: Man kann plötzlich überall auch 
draußen reservieren, vorher hieß es oft "Reservierungen machen wir nur
für drinnen." Nachteil in Coronazeiten: Man muss nette Locations auch Tage 
im Voraus reservieren, sonst ist man geliefert ;-) Zwei schöne Biergärten
am Wegesrand sind hoffnungslos voll, aber bei einer Pizzeria an der Mosel haben
wir Glück. Dreimal Pizza für uns und zwischendrin ein bisschen
Kommunikation mit der Großen, die irgendwie offenbar in der Stadt 
gelandet ist. Der Mann steht dreimal auf und schaut nach dem Auto, 
dass wir mit dem knallheißen Motor mitten in einer Wiese parken
mussten. Man will ja nicht mutwillig das halbe Moselufer in Brand stecken...


20 Uhr: Heimweg. Wir legen noch Prospekte bei einem Kunden ab, geraten in
eine wilde Umleitung - ohne Navi natürlich, sowas gab es früher ja noch nicht -
finden aber trotzdem wieder zurück nach Trier, wo uns das Riesenrad
schon von weitem begrüßt. Das ist ein bisschen der coronakonforme Ersatz 
der Stadt für viele ausgefallene Veranstaltungen und ich freue mich schon sehr
auf eine Runde damit.

21 Uhr: Zuhause. Die Missi schicken wir unter die Dusche, drehen noch die 
abendliche Gießrunde durch den Garten und schwätzen ein bisschen mit der 
Großen und dem Freund, die inzwischen auch wieder zuhause sind.
Das ist immer lustig mit den beiden. Der Mann und ich planen noch
die Restwoche und fallen dann platt auf die Couch.
Relativ wahrscheinlich, dass wir heute mal wieder vor allen
beiden drei Kindern schlafen werden.
Das muss dieses Alter sein...

3. August 2020

Wieder da :)

Frisch gestartet in die vorletzte Sommerferienwoche -
Zeit, hier im Blog mal wieder die Vorhänge aufzuziehen, was?


Wir waren in den vergangenen Wochen nicht untätig - haben eine Menge
weggeschafft, was während des Homeschoolings liegengeblieben ist, 
im Haus munter ein paar Zimmer durchgetauscht, wodurch auch die
Kleine Werkstatt eine etwas größere Werkstatt geworden ist, die ich 
allerdings noch gründlich durchsortieren muss, wenn das Wetter mal 
irgendwann wieder ein bisschen schlechter wird. Und dann haben wir, 
gänzlich unerwartet, auch noch ein wenig Urlaub gemacht.
Urlaub unter Coronabedingungen, Urlaub mit Corona statt von Corona, 
wie auch immer - ich denke einfach, im Rahmen der momentanen 
Gegebenheiten, mit denen man sich coronakonform und risikoabwägend
arrangieren muss. Zumindest wenn man nicht der Meinung ist, dass das
Thema mit einem einzigen Sommer erledigt sein wird.
Aber dazu erzähle ich demnächst nochmal ein wenig mehr,
wenn ich die Fotos abschließend gesichtet habe...

Jetzt erst mal durchfegen hier und dann geht es los!