26. Juni 2023

Mein insta-Wochenende am Gardasee

 Ok, "Gardasee" war am Ende dann mehr so eine grobe Richtungsvorgabe und wir haben auch noch recht viel drumherum gesehen ;) Jedenfalls war unser Plan für die Pfingstferien, Richtung Süden zu fahren - unsere hochtrabenden Ziele (Pfingstferien gibt es hier recht selten mal und im nächsten Jahr zum letzten Mal überhaupt, dabei ist das eigentlich so eine tolle Reisezeit, die man dringend nutzen müsste!) mussten wir im Laufe der Monate aus grauen Realitätsgründen (Firma, Turniere, Klausuren) von "Zwei Wochen Korsika/Portugal/Kroatien/Griechenland (halt irgendwas, wo es im August zu voll und zu heiß ist) allerdings auf "Mal ein bisschen länger an den Gardasee als immer nur eine Nacht" eindampfen - das allerdings haben wir dann auch geschafft, sogar mit beiden "Kindern". Und wenn man es genau nimmt, kommt die Große gerade sogar sehr viel bereitwilliger mit als die Missi - erstere bereitwillig, weil umsonst, letztere enorm widerwillig, weil Pferde. Also keine. Die in ihrer Vorstellung von perfekten Ferien eine sehr große Rolle spielen, im Gegensatz zu, ich zitiere "ständig Rumlaufen, olle Dörfer angucken und Kirchen besichtigen wie so alte Leute". Tjanun.

Wir starteten dann aber gar nicht mit ollen Dörfern und Kirchen, sondern mit den Schweizer Bergen. Endlich, endlich nämlich sind wir über statt durch den Gotthard gefahren - das wollten wir schon so oft tun und mit dem Wohnmobil oben am Sasso übernachten, aber immer passte es dann etappenmäßig so gar nicht. Nun eben so - Mittagspause mit viel Schnee, Eis und Aussicht, es war absolut fantastisch und sicher nicht das letzte Mal. Vor allem, weil sowohl der Mann als auch ich beide echt nicht so richtig gerne durch den Tunnel fahren, der ist einfach so unendlich lang und dann dieser direkte Gegenverkehr, gruselig. Win-win also und effektiv auch gar kein so großer Zeitverlust.


Am Lago angekommen bezogen wir unsere Ferienwohnung mit Garten direkt am See - das war der große Wunsch des Gatten, der keine Lust hatte, das SUP mehrmals aufzupumpen oder wahlweise irgendwie aufs Auto zu schnallen. Ansonsten war die Wohnung sehr..... italienisch, aber hey: Seegrundstück und ein Parkplatz fürs Auto! Prioritäten ;-) Tatsächlich schafften wir es dann auch noch, das SUP erstmalig zu Wasser zu lassen und Pizza für alle zu besorgen, bevor das erste Gewitter von vielen über uns hereinbrach. Es gewittert absolut IMMER, wenn wir in der Gegend unterwegs sind, das kam also nicht überraschend. Insgesamt war sehr wechselhaftes Wetter angesagt, freundlicherweise hat es dann aber, außer am ersten Tag, immer nur nachts geregnet, so dass wir tagsüber viel auf's und an's Wasser gehen konnten.


Der Mann und ich besichtigten ganz Alte-Leute-entsprechend Bardolino, Lazise und Sirmione, allerdings keine einzige Kirche, hah! (Sirmione war ganz in der Nähe unserer Wohnung, so dass wir dort mehrmals waren, tatsächlich auch mal mit den Kindern, denn da gibt es Eis und eine ganz hervorragende Pizza, wie sie aus vorangegangenen Besuchen wussten) Die Kinder hüteten derweil die Wohnung (WLan!) bzw. den Garten, sonnten sich, kauften für die nächsten Mahlzeiten ein (und kochten sogar mal) und gingen daneben diversen Muss-Tätigkeiten nach: Die Große saß an einer Hausarbeit und hatte eigentlich gar keine Zeit, überhaupt mitzufahren und die Missi hatte ein Buch zu lesen. "Im Westen nichts Neues", ganz leichte, heitere Urlaubslektüre also...


Der Mann und ich waren (statt Kirche) noch mal in den Grotte di Catullo, die weder Grotten sind, noch hat wohl Catullo jemals dort gelebt - aber es sind wunderbar gelegene Ruinen einer unfassbar riesigen römischen Villa, die ich wärmstens empfehlen kann (die Kinder wurden auch nur deshalb nicht mitgenötigt, weil sie schon mal dort waren ;-) Ebenfalls wärmstens empfehlen kann ich allerdings auch, früh am Vormittag zur Besichtigung anzutreten. Wir hatten das Areal quasi für uns alleine, aber als wir später nach einem Abstecher zum Jamaica Beach wieder durch den Kassenbereich zurück mussten, sind wir von der Welle Besichtigungswütiger und diverser Klassenfahrten beinahe überrollt worden...


Ersmals (und deswegen auch wieder mit Rücksitzbesatzung) waren wir dagegen in Borghetto di Valeggio, dem unverbauten mittelalterlichen Dorf am Mincio, dem knalltürkisfarbenen Abfluss des Gardasees. Der Ort ist berühmt für seine Tortellini, das dazugehörige Fest auf der beeindruckenden Ponte Visconteo haben wir allerdings knapp verpasst *hmpf* Der Fluss fließt mitten durch das gesamte Dorf und das ist durchaus wörtlich zu verstehen - harte Venedig-Vibes, allerdings mit sehr viel mehr Strömung ;-) Ich hätte Stunden bleiben können, auch, weil wirklich fast nichts los war. Überhaupt war es doch deutlich ruhiger überall, als im August, wer hätte das gedacht...


Und apropos Venedig. Das stand selbstverständlich kein bisschen auf unserer Liste, aber ebenso selbstverständlich sah das die U21-Fraktion der Familie völlig anders. Und wer wären wir, den Kindern diesen klitzekleinen Wunsch nicht zu erfüllen, wo sie schon so gnädig waren, uns überhaupt noch zu begleiten? Gleich am allerersten Tag versprach die Wettervorhersage am Lago Gewitter und Regen den ganzen Tag, also packten wir auf die 800 Kilometer des Vortags eben nochmal anderthalb Stunden drauf, stellten das Auto am alten Kreuzfahrtterminal ins Parkhaus und enterten ein Vaporetto in die Stadt. Unser Vorteil war, dass wir schon zweimal auf diese Art die Stadt besichtigt hatten und keine Zeit mehr mit Orientierung verschwenden mussten.


Tja, und was soll ich sagen? Das war eine ganz hervorragende Idee von den Kindern :) Wir haben eine lange Zeit einfach nur am Deck des Bootes gesessen und uns von den Eindrücken berieseln lassen, haben uns dann durch die (erfreulich leeren, eigentlich war es nur rund um Rialto und auf dem Markusplatz recht voll) Gassen treiben und von der Großen zu einem ganz hervorragenden, kleinen Pasta-Lädchen lotsen lassen, wo wir uns (zweimal, hüstel) mit Take away eindeckten, das wir dann ganz verbotenerweise, aber dafür sehr schön, auf der Kante eines Kanals genossen und dabei den Gondeln zuschauten.
Alles in allem ein sehr gelungener Tag und mit deutlich besserem Wetter als gleichzeitig "zuhause" am See, da regnete es nämlich offensichtlich den ganzen Tag.


Regen bekamen wir dann allerdings am allerletzten Tag auch nochmal zu sehen. In Verona nämlich, wie sollte es anders sein. Wir besitzen schon zwei Familiensätze Regenschirme aus Verona, weil dort auch bei unseren letzten Besuchen immer sehr spontan mal die Welt unterging und wir waren fest entschlossen, keinen dritten dazukommen zu lassen - auch wenn die einem, ebenso wie die klassischen Mülltüten-Capes, beim ersten Regentropfen wirklich an jeder Ecke angeboten werden. Scheint ein lukratives Geschäft zu sein ;) Wir entschieden uns alternativ für eine kleine Runde mit der Bimmelbahn (mit Dach!) zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten, wir waren ja nun schon mehrmals dort und die Kinder wollten eigentlich eh nur zu einer ganz bestimmten Eisdiele, bevor wir uns auf den langen Heimweg machten. Diesmal übrigens durch den Tunnel, aus Vernunftgründen (die Hausarbeit, die wartenden Pferde!) Obenrum war aber definitiv schöner...

19. Juni 2023

Resteverwertung deluxe

 Inzwischen habe ich ja schon ein paar Strumpfpaare gestrickt und werde dabei immer routinierter. Allerdings hat es mich enorm genervt, dass ich jedesmal am Ende ein kleines Knäuel Wolle übrig behielt, weil die klassischen 100 Gramm Strumpfwolle für Füße bis Größe 46 ausreichen und das kann ich doch deutlich unterbieten. (Siehe auch: „Wieviele Wolle braucht man für ein Paar Socken?“)


Auf bunte Restesocken stehe ich aber auch nicht so wirklich, deswegen habe ich mal versucht, ob so ein Restchen noch für ein Paar Babystrümpfe ausreicht. Und was soll ich sagen?
Aaaawwwww.
Das hier ist jetzt Größe 3-6 Monate (oder 17/18) und dafür reichen die Reste eines 100 Gramm-Knäuels ganz hervorragend, wenn man vorher ein Paar in Größe 39 gestrickt hat. So bekomme ich zu jedem Paar neuer Strümpfe für mich auch immer gleich noch eines für die Geschenkekiste, perfekt! Und wie befriedigend ist es bitte, solche Babygrößen zu stricken? Die sind nicht nur von Natur aus zuckersüß (Kindchenschema funktioniert bei einfach ALLEM ;) sondern zudem auch noch innerhalb allerkürzester Zeit fertig.


Dir Anleitung habe ich hier bei Caros Fummeley gefunden und sie ist nochmal eine Spur einfacher als „normale“ Strümpfe,  da mit sehr vereinfachtem Käppchen gestrickt. Durch das fortlaufende Bündchenmuster sind die Söckchen schön dehnbar, liegen gut an und strampeln sich nicht sofort wieder weg. Ich sag’s mal so: Das hat Suchtpotenzial. Meine Kinder hatten viele solcher Strümpfe von der Uroma und ich habe sie alle geliebt, deswegen verschenke ich sowas auch wirklich gerne zur Geburt. Gut also, dass ich jetzt einen Vorrat anlegen kann…