"Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?"
Frau Brüllen fragt das an jedem fünften Tag des Monats und wer mag, schreibt fleißig mit.
Die übrigen WMDEDGT?-Einträge findet Ihr wie immer
hier.
(Edit: Und wenn man am Sechsten mittags merkt, dass da doch irgendwas fehlt im Blog, dann drückt man eben einen Tag später den "Veröffentlichen"-Button. Ts. Also sowas.
Ist mir auch noch nicht passiert. Ich häng dann mal bei Frau Brüllen die Rote Laterne raus ;-)
Es ist Sonntag und ich hoffe inständig auf den langweiligsten Tagebucheintrag in der Geschichte des Blogs. Nach einer Woche Lungenentzündung beim Kleinchen und dem ersten echten Gartentag gestern wäre mir ganz dringend danach.
7.30 Uhr: Der Gatte schleicht sich aus dem Bett, aber da er diese Kunst nur halbherzig beherrscht und ich eh einen sehr leichten Schlaf habe, werde ich natürlich trotzdem wach. So halb wenigstens.
Ich genieße diesen Dösezustand noch eine ganze Weile, bis ich zum Buch greife.
Irgendwann höre ich das Kleinchen ebenfalls runterschleichen.
8.30 Uhr: Mann und Kleinchen haben Frühstück gemacht, vorher trifft sich aber die ganze Familie nochmal im großen Bett. Langschläfer gibts hier eher nicht so ;-)
Nach dem ausgedehnten Frühstück räumt das Kleinchen ab und verschwindet dann in der Badewanne. Die Große macht Hausaufgaben und der Mann und ich wechseln auf die Couch, lesend und strickend.
10.30 Uhr: So richtig viel ist nicht passiert.
Das Kleinchen ist raus aus der Wanne, mit Medikamenten versorgt und liest jetzt eine Runde im Bett.
Sie ist wieder ziemlich fit, zumindest oberflächlich, muss aber noch mindestens bis Mitte der Woche zuhause bleiben. Mir ist es recht, ich bin ja ein großer Fan vom guten, alten Auskurieren.
Die Große hat sich während der freien Faschingstage zwei neue Kommoden beim Möbelschweden gekauft, die sie nun aufbaut. Ich darf mich derweil um das Verscherbeln der alten kümmern und stelle sie online. Sie hat ein paar Macken, auf deren Dokumentation ich großzügig verzichte und sie dafür sehr günstig anbiete. Nur weg damit. Fünf Minuten später habe ich geschätzt 25 Interessenten, die alle am liebsten sofort und auf der Stelle vorbei kämen, die 26. schreibt "Kann ich mal bitte Detailfotos von allen Macken haben?" Ja nee, is klar....
11.30 Uhr: Der Mann und ich gucken den Doppelpass, wie fast jeden Sonntag morgen.
Nebenbei versuche ich via iPad und Mitgliedsausweis, uns noch in den Lostopf für die (hoffentlich noch mehreren) anstehenden ChampionsLeague-Spiele in der Allianz-Arena zu werfen.
Das gelingt und wo ich schon dabei bin, beantrage ich auch noch Karten für zehn bis 15 Heim- und Auswärtsspiele in der nächsten Saison. Versuch isses wert....
Kommen wir halt ein bißchen rum, wenn es mal wieder klappt *g*
12 Uhr: Da keiner Lust hat, in irgendeiner Form aktiv zu werden, wird ein Pizza-Hol-Beschluss gefasst.
Das Kleinchen kann sich noch nicht mal dazu motivieren und bekommt den Auftrag, derweil den Tisch zu decken und den Backofen vorzuheizen.
12.30 Uhr: Auf dem Weg zur Pizzeria besorgen wir auch noch Törtchen - wenn schon, denn schon.
Das Wetter heute kann man sich nur schön essen....
Im Törtchenladen ist die Hölle los, als wir rausgehen, müssen sich die Leute quetschen, um in der ehemaligen, komplett erhaltenen Jahrhundertwende-Apotheke noch Platz zu finden.
Fastensonntag at it's best ;-)
14 Uhr: Die Familie hängt sattgegessen auf der Couch und guckt die letzte Folge der Grand Tour.
Danach kommt jemand die sperrige Kommode abholen und ich bin ausgesprochen glücklich, dass der Mann und ich die jetzt nicht aus dem Dachgeschoss nach unten schleppen müssen.
Die abholende Familie ist ähnlich euphorisch, obwohl es draußen in Strömen regnet und das sperrige Ding halb aus dem Auto ragt.
16 Uhr: Nach der Törtchenschlacht erwacht tatsächlich nochmal sowas wie leiser Aktivismus in der Familie.
Der Mann schleppt das Frühbeet hinters tiefe Wohnzimmerfenster und rümpelt dann ein wenig in der Garage herum. Ich wasche Wäsche, säe mit dem Kleinchen Gemüse ins Beet, dann gibt sie die gefühlten 100 in der Krankenwoche gelesenen Bücher bei Antolin ein, während ich noch ein wenig in der Kleinen Werkstatt herumarbeite. Die Große lernt, sortiert Wäsche weg und räumt auf.
Der eigentlich anvisierte Sonntagslauf wird aufgrund des schrecklichen Wetters auf morgen verschoben. Kaum zu glauben, dass es gestern so frühlingshaft war!
19 Uhr: Abendessen ist auch geregelt. Es ist noch Pizza da. Dazu gibt es ein paar Vitamine und Medikamente fürs Kleinchen. Danach noch eine Runde Gruppencouchen und dann ist Feierabend.
20 Uhr: Der Großen gefällt unser Abendprogramm nicht, sie schaut im Bett noch einen Film auf dem iPad. Das Kleinchen bekommt, wie immer in den letzten Tagen, noch einen krassen Produktivitätsflash und erledigt alle noch ausstehenenden Schularbeiten der letzten Tage.
Da merkt man doch deutlich, dass sie eine Woche lang nur gelegen hat.
Ähnlich aktiv ist der Gatte - ich hatte unbedacht angeregt, doch mal den Standort der Fritzbox vom Zimmer der Großen ins Wohnzimmer zu verlegen, zwecks besserer TV-Übertragung.
(Unser Wohnzimmer ist hier so eine Art toter WLAN-Winkel im Haus. Mühsam.)
Wider Erwarten unternimmt der Mann gleich eine Machbarkeitsstudie und treibt die Große damit in den Wahnsinn, dass er unter ihrem Schreibtisch rumkriecht und diverse Male das Internet unterbricht.
Ich halte mich elegant raus und plane derweil die kommende Woche.
22 Uhr: Ruhe im Haus und noch ein bißchen aufgezeichnetes TV für den Mann und mich.
Erholsam, doch. Kann man nicht anders sagen....