26. Oktober 2021

Mein insta-Wochenende im Nord-Pas-de-Calais

 Viele Bilder, die ich Euch schnell da lassen möchte, denn es war wirklich 
wunderschön, dieses eine Wochenende in der allernördlichsten 
Ecke Frankreichs. 

Dringend wollten wir in den Herbstferien nochmal ein paar Tage
 ans Meer - und da Holland total überlaufen war und
wir die belgische Küste nicht so arg mögen, wurde es diesmal das
Nord-Pas-de-Calais. Von uns aus ist das eigentlich das am schnellsten zu
erreichende Stück Meer, nur die belgische Küste wäre noch zehn
Minuten näher. Aber dafür ist die französische Küste dann auch 
mindestens zehnmal schöner. Ok, dafür sind die Fritten zehn mal schlechter,
da muss man dann vermutlich nach Prioritäten entscheiden ;-)


Tatsächlich hat uns das Meer dann aber ganz schnell für die vielen (wirklich 
abgrundtief schlechten - ehrlich, wenn Ihr ins Nord-Pas-de-Calais fahrt, esst
keine Pommes. Nirgendwo. Auch nicht beim Goldenen M. Oder steckt Euch Salz ein. 
Viel Salz.) Totalausfall-Fritten entschädigt. Hach. Die Küste ist wahnsinnig 
abwechslungsreich. Von unglaublich breiten Sandstränden und Dünen bei 
Dunkerque bis zu den Kaps und Steilküsten südlich von Calais ist alles dabei. 
Und zwar fast ganz ohne den lückenlosen Betonbrutalismus,
 den die belgische Küste ein paar Kilometer weiter nördlich prägt. Außerdem
 hat man stellenweise auch einen sagenhaften Blick auf die Kreidefelsen 
von Dover.


Gewohnt haben wir in einem ausgesprochen hübschen kleinen Appartment mit 
wahnsinnig netten Vermietern in Dunkerque/Duinkerke/Dunkirk/Dünkirchen
(sucht Euch was aus ;-) - direkt am Strand und mit Blick auf die Gezeiten.
Das Wetter war, ganz entgegen der Vorhersagen, wunderschön - und nur 
deswegen ließ ich mich breitschlagen, das Bett am tiefen Fenster doch das ein 
oder andere Mal zu verlassen. (Am ersten Tag konnten sie mich auch noch
mit der Aussicht auf Pommes locken, spätestens am dritten hatte das 
aber keinerlei Erfolg mehr. Im Gegenteil *g*)


Die beiden Kaps südlich von Calais, Cap Blanc-Nez und Cap Gris-Nez, habe ich 
ganz besonders ins Herz geschlossen. Ich habe zugegebenermaßen eine Schwäche 
für Kaps und diese hier ähnelten dann auch noch frappierend denen in der 
Bretagne - bekanntermaßen für mich ja eine der schönsten Gegenden auf der 
ganzen Welt. Und hier dann: die Vegetation, die Farbe des Meeres (tbh, auch die 
Bunker und die vielen Bombenkrater) - es war, als hätte uns jemand mal eben knapp
 1000 Kilometer weitergebeamt. Dieser eine Tag in der Fake-Bretagne hat definitiv 
mehr für meine innere Ausgeglichenheit getan als alle anderen Urlaubstage zusammen.
Ich liebe es einfach so sehr!


Bunker begleiten einen in dieser Gegend, ähnlich, wie in der Normandie, an jeder 
Ecke - in Gärten, auf Pferdeweiden, als Keller, Wohnhäuser, Museen, oder am Strand.
Unser Strand direkt vor der Haustür sah ein bisschen so aus, als hätte ein Riese
die Betonwürfel mal eben mit lässiger Hand verstreut. Viele sind inzwischen 
freigeschwemmt oder Dünen heruntergerutscht. Entfernen kann man die 
Überbleibsel des Atlantikwalls nicht so einfach (sollte man auch nicht,
ein bisschen Erinnerung an das, was passiert, wenn Menschen nicht alle Kraft
darauf verwenden, friedlich zusammenzuleben, schadet in der heutigen Zeit
sicher nicht...), wohl aber optisch verschönern.


Unsere Tage bestanden hauptsächlich aus langen Spaziergängen, ein bisschen 
Radfahren und daraus, Essen in unsere Höhle zu schleppen. Die Saison an der 
Küste war schon weitestgehend beendet, was uns sehr entgegenkam, denn wir wollten 
ja explizit in eine nicht so volle Gegend ;-) Das ist uns auch hervorragend gelungen, 
nur die Supermärkte sollte man momentan samstags wohl meiden, die sind fest
in der Hand von britischen Einkaufstouristen, die sich dort die Autos mit
Lebensmitteln volladen. Wie kommt's nur? 


England haben wir leider nicht gesehen - die Missi wäre sehr gerne einmal mit der 
Fähre rübergefahren für einen weiteren Länderpunkt (immerhin konnte man das
Dover Castle schon SEHEN und ihre Englandreise mit der Schule ist Corona
und dem Brexit zum Opfer gefallen), aber wir hatten leider zufällig gerade 
unsere Reisepässe nicht dabei - aber dafür haben wir auf der Rückfahrt dann
noch eine Stadt besucht, die ohne zu übertreiben schon seit mindestens 20 Jahren
auf unserer Bucket List steht: Dinant in Belgien :-)
Diese einmalige Kombination aus Maas, bunten Häuschen, Kathedrale
und Felsen-Zitadelle verdient nicht umsonst das Prädikat "Bilderbuchstadt".
Wir haben uns auf einem Spaziergang durch die Straßen Essen besorgt
und dann einfach nur im Auto am gegenüberliegenden Flussufer 
gesessen und das Bild auf uns wirken lassen. Sensationell!
Keine Ahnung, warum wir es bisher nicht in die Stadt geschafft haben, von 
zuhause ist sie nämlich maximal zwei Stunden mit dem Auto entfernt.
Jedenfalls kommen wir ganz sicher nochmal ausführlich im Sommer 
wieder. Und zwar nicht erst im Sommer in 20 Jahren. 
Fester Vorsatz!

22. Oktober 2021

Haferflocken-Bratlinge

 Wir sind in unserem Haushalt ja sehr glücklich mit den vielen
vegetarischen und veganen Ersatzprodukten, die es inzwischen so zu
kaufen gibt. Ich finde die auch gar nicht verwerflich und die ganze
"Da wollen sie kein Fleisch essen und suchen aber ständig nach etwas,
das genauso schmeckt"-Argumentation ziemlich creepy. Die meisten
Menschen essen ja nicht deswegen kein Fleisch, weil es ihnen nicht
schmeckt. Abgefahren, ich weiß ;-) Hier im Haus isst tatsächlich 
auch niemand ausschließlich vegetarisch, aber trotzdem versuchen wir,
unseren Fleischkonsum sehr, sehr niedrig zu halten - nicht zuletzt auch 
deswegen, weil "gutes" Fleisch ja nun erheblich teurer ist als 
"konventionelles" (beides Begriffe, mit denen ich Probleme habe,
deswegen die Gänsefüßchen ;-) Da bleibt eigentlich nur, die
Menge drastisch zu reduzieren. Win-win. (Außerdem bin ich ja
generell eine Verfechterin des Die-Menge-macht-das-Gift, deswegen
gibt es hier quasi nichts, was es nicht gibt, nur die Bilanz muss
stimmen. Aber das ist nun wirklich ein völlig anderes Thema...)


Da Letzeres allerdings durchaus auch für Convenience-Produkte gilt, die häufig
nicht nur eine zweifelhaft lange Zutatenliste haben, sondern meist auch
in überflüssig viel Plastik verpackt sind, sind wir immer auf der Suche nach
leckeren, selbstgemachten Alternativen. Diese Bratlinge auf Haferflocken-Basis
erwiesen sich dabei als echter Knaller - als Hackbällchenersatz oder Salatbeilage
zu den Mahlzeiten (auch wenn sie wirklich nicht nach Hackbällchen schmecken,
aber sie schmecken eben GUT, außen knusprig und innen saftig ;-) oder 
kalt in der Brotdose oder als Zwischenmahlzeit auf die Hand. Sie sind nicht vegan
 (das ist hier immer superpraktisch bei drei von vier laktoseintoleranten Familienmitgliedern),
aber vegetarisch und lassen sich auch laktosefrei zubereiten.
Fertigmischung adé, die hat hier seither niemand mehr angefasst.

Mögt Ihr auch?

100 Gramm Haferflocken, 35 Gramm Cornflakes,
200 Gramm (laktosefreien) Hüttenkäse, drei Eier und eine fein gewürfelte
Zwiebel mit etwas kleingehackter Petersilie gründlich vermischen. 
Mit Salz und Pfeffer kräftig würzen und eine gute Stunde abgedeckt 
ziehen lassen. Der Teig ist ziemlich wandelbar, man kann auch noch
geriebenen Käse oder Zucchini mit hineingeben oder völlig anders würzen -
scharf oder mit Gyrosgewürz zum Beispiel.

Aus dem Teig zwölf bis 15 gleichgroße Portionen abstechen und zu Bällchen
formen. Die Größe ist Geschmackssache, ähnlich wie bei Hackbällchen, aber
zu klein sollten sie nicht werden, damit sie innen saftig bleiben.
Etwas Öl in einer Pfanne erhitzen und die Bällchen bei mittlerer Hitze
rundherum goldgelb anbraten.

Guten Appetit ♥

8. Oktober 2021

Eine Bettschlange

 ... ganz für mich alleine :)
Das war ein langgehegter Wunsch von mir und nun habe ich es
endlich mal geschafft.


Im Sinne der optimalen Stoffverwertung habe ich sie aus diversen großen
Stoffquadraten genäht - hauptsächlich grau, das passt gut in unser 
Schlafzimmer, kombiniert mit ein bisschen senfgelb und einem
Rest Kinderstoff.


Insgesamt ist die Schlange zwei Meter lang, also exakt so
wie unsere Matratzen. So kann ich sie als Ergänzung zu meinem
Seitenschläferkissen genauso nutzen, wie zusammengetüdelt
als zusätzliches Kissen. Ja, ich mag viele Kissen im Bett.
SEHR viele Kissen!


Die Größe der Quadrate hatte ich anhand der Seitenlänge eines meiner 
Reststücke gewählt. Um den passenden Kreisdurchmesser für das
Endstück zu ermitteln, musste ich deswegen tatsächlich meine eingerosteten
Mathekenntnisse rektivieren. Da war doch was mit Pi?

Tatsächlich ist es ganz einfach:
Radius = Umfang:(2xPi)

Mein Umfang war 41 cm, ergab einen Radius von 6,5.
Nahtzugabe dazu, also bei mir 7 cm. Auf dem Zirkel einstellen,
Kreis zeichnen, fertig. Passte wie angegossen.

Man kann sich den Radius aber zum Beispiel auch
hier ganz ohne eigenen Hirnschmalz ausrechnen lassen ;-)


Da liegt es nun also in meinem Bett, das kuschelige Schätzchen und ich
habe sogar meinen Sack Füllwatte bis auf den letzten Fitzel aufgebraucht.
Das ist natürlich erfreulich, schließlich möchte ich meinen Materialschrank
deutlich erleichtern. Allerdings haben inzwischen beide Kinder
ebenfalls den Wunsch nach solch einer kuscheligen Schlange
geäußert, also bestelle ich wohl einfach mal den nächsten Karton
Füllwatte... So wird das nix!

Ansonsten?
Hier beginnen heute die Herbstferien. Die Freude ist groß,
auch wenn die Große quasi durchlernen muss, weil sie unmittelbar danach
ihre Vorabi-Arbeiten schreibt und auch das richtige Abi inzwischen
verdammt nah ist - in drei Monaten geht’s los... Die Missi
hat am Wochenende Turnier und auch noch ein paar Schulsachen 
auf dem Zettel, klassische Herbstferien eben. Aber alleine das
morgendliche Ausschlafen ist schon purer Luxus und wir werden
auch schauen, dass wir uns wenigstens ein Wochenende 
lang nochmal irgendwo auslüften können. Und ich persönlich werde
die Zeit nutzen, aus Chronistengründen endlich mal die 
Sommerfotos hier ins Blog zu bekommen...

Kommt gut ins Wochenende!

5. Oktober 2021

Tagebuchbloggen { 5. Oktober 2021 }

 "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?"

Frau Brüllen fragt das an jedem fünften Tag des Monats und wer mag, schreibt fleißig mit.

Die übrigen WMDEDGT-Einträge findet Ihr wie immer hier.


5.50 Uhr: Ich werde kurz vor dem Wecker wach und genieße noch ein paar 

Minuten lang unser warmes Bett, bevor ich aufstehe. 

Kleine Nachrichtenrunde auf der Couch.


6.30 Uhr: Brotdose und Frühstück für die Missi gerichtet, die Große

muss heute erst später los. Kontrolle, ob die Missi wach ist, dann

schnelles Duschen, Haarewaschen und Fertigmachen für mich.


7.10 Uhr: Der Mann geht aus dem Haus, die Missi kommt zum

Frühstück. Wo sie geht und steht, sind Lernzettel momentan ihre steten

Begleiter. Es ist die letzte Schulwoche vor den Herbstferien und 

die Arbeiten stapeln sich. Unpassenderweise gilt dasselbe gerade

fürs nachmittägliche Reiten, weil am Wochenende ein Turnier ansteht.

Hard times.


7.30 Uhr: Wir verlassen pünktlich das Haus. Ich bin jetzt schon latent

genervt - nicht ohne Grund bin ich schließlich seit 17 Jahren im selbstgewählten

Homeoffice. Zum Beispiel, damit ich eben NICHT morgens um sieben

angezogen und aufgeputzt das Haus verlassen muss ;-)

Ich liefere die Missi an der Schule ab und fahre dann direkt weiter

über die sieben Berge zu meiner Hausärztin, die mich heute morgen

zur Blutkontrolle einbestellt hat. Ich nutze die Gelegenheit, wo ich

schon mal da bin, und lasse mich auch gleich gegen Grippe impfen.

Sooo ums Eck ist die Praxis schließlich nicht.

Der Mann hat schon, die Kinder sind nächste Woche fällig,

Häkchen dran.



8.50 Uhr: Wieder draußen, der Arm schmerzt nur sehr mäßig.
Ich halte kurz beim Bäcker, werde bei der Post die drei Stichwahlbriefe
für die Landratswahl am Sonntag los und überquere noch ein
paar weitere Berge zur nächsten Arztpraxis. Das Wetter ist
traumhaft schön, ich habe aktuelle Podcasts auf der
Playlist und frühstücke ein lauwarmes Franzbrötchen.
Könnte gerade schlimmer sein.

9.30 Uhr: Noch ein Kontrolltermin, diesmal bei der weltbesten Urologin.
Eigentlich bin ich nur zur aktuellen Bestandsaufnahme bezüglich meiner
Fibromyalgie hier, bekomme aber als Sahnehäubchen auch noch einen
akuten Infekt serviert, der mir bisher offenbar durchging ("Das sieht ja
verheerend aus!") Tja, einerseits ist totale Schmerzbefreitheit ja was 
Wunderbares, aber toll, dass wir dann gerade eben mal beherzt in 
einen fetten Infekt reingeimpft haben. Kann ich mich ja schon mal
auf ne nette Impfreaktion später einstellen *hmpf*

10.30 Uhr: Mit Rezepten, Plan für die nächsten Wochen und vielen freundlichen
Worten entlassen. Hier oben im Hunsrück ist es übrigens deutlich weniger schön,
was das Wetter betrifft - es ist ziemlich neblig und klamm. Also schnell
wieder runter ins Tal, zusammen mit dem nächsten Podcast und einem
Liter Wasser. Erste Kopfschmerzen klopfen an, keine Ahnung, ob von
der Impfung oder dem drohenden Wetterumschwung am Mittag.

11.40 Uhr: Wieder zuhause. Genau wie die Große. Die hat 
dienstags insgesamt wenig Unterricht - drei Stunden vormittags
und zwei nachmittags, das war's... Wir bringen uns gegenseitig
auf den neuesten Stand, dann rühre ich einen schnellen Auflauf 
mit Gnocchi und Tomaten-Sahnesauce zusammen, mehr ist 
heute nicht drin. Inzwischen habe ich krasse Kopfschmerzen
(Sechs Stunden nach der Impfung keine Schmerzmittel, war es
nicht so? Uff, das kann sich eventuell ziehen...) und die Blase
muckt nun auch. Danke auch.

12.45 Uhr: Halbes Stündchen auf der Couch gelegen und der Großen
Gesellschaft beim Essen geleistet (ich bin noch satt vom Franzbrötchen).
Jetzt werfe ich kurz einen Blick auf den Kofferrauminhalt, den die
Missi gestern gepackt hat und hole ebendieselbe dann von der
Schule ab. Vorher halte ich aber noch an der Apotheke,
um meine Rezepte einzulösen. Pünktlich mit der Klingel bin
ich an der Schule und die Missi springt ins Auto.
Wir fahren direkt weiter an den Stall und greifen unterwegs schnell
noch Essen ab - SEHR schnell sogar, denn wir stehen auf dem
Weg in die Stadt dramatisch im Stau. Mittags um eins.
Es wird echt immer doller.... Immerhin hat meine 
Beifahrerin so schon mal die Gelegenheit, sich schlangengleich aus 
den Schul- und in ihre Reitklamotten zu winden ;-)

13.40 Uhr: Wir sind am Stall angekommen. Die Missi hat aufgegessen
und verschwindet zügigen Schrittes zu ihrem Pferd, während ich
mich erst mal entspannt zurücklehne und auch was esse. In Ruhe.
Latente Kopfschmerzen habe ich immer noch, aber das Wetter
hat auch wirklich dramatisch gewechselt. Inzwischen ist es kalt und
windig und ich vermute, in spätestens einer halben Stunde wird
es regnen...


14.30 Uhr: Pünktlich in der deutlich wärmeren Halle.

Die Missi und ihr Pony sind schon da und drehen Aufwärmrunden.

Normalerweise sind wir dienstags abends in der Reitschule, 

aber heute hat sie sich hier im Reitbeteiligungsstall 

ausnahmsweise eine Stunde bei der externen Dressurlehrerin

gebucht, die immer nur dienstags kann. Am Wochenende ist

hier Hofturnier und das heute sowas wie die Generalprobe.

Und gestern, und Donnerstag. Und letzte Woche. Dressur,

Springen, Geschicklichkeit, drei verschiedene Pferde.

Es ist endlos und nächste Woche machen wir erst mal

Reitstundenpause, Ferien hin oder her ;-)


15.30 Uhr: Fertig. Ich habe zwischendrin mit dem Mann telefoniert,

das Rentnerpony bekuschelt und meinen Wochenenddienst hier

korrigiert. Während die Missi das Pony trockenführt (sie hat dabei schon

wieder einen Lernzettel in der Hand und erzählt dem Ponyschätzchen was

vom Humanismus zu Luthers Zeiten *g*) und anschließend

versorgt, gehe ich schon mal zurück zum Auto und schnappe mir

mein Buch. Es regnet inzwischen tatsächlich und ich bin

reichlich platt.


16.30 Uhr: Wieder zuhause. Es riecht lecker, die Große ist auch schon

zurück und hat Crêpes gebacken. Dusche und was zu Essen für die 

Missi, dann setzt sie sich an die Hausaufgaben. Meine Kopfschmerzen

haben inzwischen die Kategorie Indiskutabel erreicht. Ansonsten aber

keine weiteren Auffälligkeiten. Ich mache mir einen Kaffee und eine

Wärmflasche und verziehe mich mit Buch in meinen Sessel.

Die Große leistet mir Gesellschaft, die hat in den Leistungskursen gerade 

je eine englische und eine deutsche Lektüre am Wickel (Effie Briest - 

sie stirbt einfach nicht aus. Immerhin hat sie die Wahl zwischen der 

kommentierten Ausgabe vom Mann und meiner. Wir hatten beide 

das Vergnügen und sie stehen beide noch im Schrank.) und muss weiterkommen.


18.30 Uhr: Beide Kinder sitzen noch über ihren Hausaufgaben - die Große

unten in ihrer Wohnung, die Missi hier. Außer einmal Abfragen bin 

ich nicht gefragt und das ist auch gut so. Ich lese vor mich hin und 

versuche, den Kopf nicht zu viel zu bewegen. Könnte schlimmer sein.


19.30 Uhr: Der Mann ist inzwischen auch da und versorgt uns mit

Abendessen. Da ist noch Auflauf von mittags und ein frisches Baguette.

Wir essen alle zusammen ganz schlampig auf der Couch, erzählen vom

Tag und schauen Nachrichten. Danach verzieht sich die Missi wieder

an ihren Schreibtisch und auch die Große verzichtet bedauernd

auf das Sommerhaus der Stars - dabei sind der Mann und die Große

doch eigentlich die Trashbeauftragten hier im Haus und ich habe immer

sehr viel Spass dabei, die beiden zu beobachten. Tja, dann heute nicht.

Ich bin eh zu platt und nichts gegen Trash, aber das Sommerhaus

geht wirklich gar nicht. Also so überhaupt gar nicht. 

Indiskutabel. Dann lieber hier noch was tippen.

(Außer Kopf und platt ist übrigens alles ok, in Anbetracht der

ungeplanten Diagnose heute morgen bin ich damit absolut 

zufrieden. Jetzt noch reichlich schlafen, dann passt das morgen wieder.)


21.15 Uhr: Fertig getippt hier. Ich werde mich jetzt ins Bett verziehen.

In der Regel muss der Mann schauen, wie er es abends schafft, dass die Missi 

vor ihm im Bett ist - das ist unter der Woche nämlich der Deal: Das Kind

schläft nicht als letzte! Sowas könnte böse enden ;-)