5. Oktober 2021

Tagebuchbloggen { 5. Oktober 2021 }

 "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?"

Frau Brüllen fragt das an jedem fünften Tag des Monats und wer mag, schreibt fleißig mit.

Die übrigen WMDEDGT-Einträge findet Ihr wie immer hier.


5.50 Uhr: Ich werde kurz vor dem Wecker wach und genieße noch ein paar 

Minuten lang unser warmes Bett, bevor ich aufstehe. 

Kleine Nachrichtenrunde auf der Couch.


6.30 Uhr: Brotdose und Frühstück für die Missi gerichtet, die Große

muss heute erst später los. Kontrolle, ob die Missi wach ist, dann

schnelles Duschen, Haarewaschen und Fertigmachen für mich.


7.10 Uhr: Der Mann geht aus dem Haus, die Missi kommt zum

Frühstück. Wo sie geht und steht, sind Lernzettel momentan ihre steten

Begleiter. Es ist die letzte Schulwoche vor den Herbstferien und 

die Arbeiten stapeln sich. Unpassenderweise gilt dasselbe gerade

fürs nachmittägliche Reiten, weil am Wochenende ein Turnier ansteht.

Hard times.


7.30 Uhr: Wir verlassen pünktlich das Haus. Ich bin jetzt schon latent

genervt - nicht ohne Grund bin ich schließlich seit 17 Jahren im selbstgewählten

Homeoffice. Zum Beispiel, damit ich eben NICHT morgens um sieben

angezogen und aufgeputzt das Haus verlassen muss ;-)

Ich liefere die Missi an der Schule ab und fahre dann direkt weiter

über die sieben Berge zu meiner Hausärztin, die mich heute morgen

zur Blutkontrolle einbestellt hat. Ich nutze die Gelegenheit, wo ich

schon mal da bin, und lasse mich auch gleich gegen Grippe impfen.

Sooo ums Eck ist die Praxis schließlich nicht.

Der Mann hat schon, die Kinder sind nächste Woche fällig,

Häkchen dran.



8.50 Uhr: Wieder draußen, der Arm schmerzt nur sehr mäßig.
Ich halte kurz beim Bäcker, werde bei der Post die drei Stichwahlbriefe
für die Landratswahl am Sonntag los und überquere noch ein
paar weitere Berge zur nächsten Arztpraxis. Das Wetter ist
traumhaft schön, ich habe aktuelle Podcasts auf der
Playlist und frühstücke ein lauwarmes Franzbrötchen.
Könnte gerade schlimmer sein.

9.30 Uhr: Noch ein Kontrolltermin, diesmal bei der weltbesten Urologin.
Eigentlich bin ich nur zur aktuellen Bestandsaufnahme bezüglich meiner
Fibromyalgie hier, bekomme aber als Sahnehäubchen auch noch einen
akuten Infekt serviert, der mir bisher offenbar durchging ("Das sieht ja
verheerend aus!") Tja, einerseits ist totale Schmerzbefreitheit ja was 
Wunderbares, aber toll, dass wir dann gerade eben mal beherzt in 
einen fetten Infekt reingeimpft haben. Kann ich mich ja schon mal
auf ne nette Impfreaktion später einstellen *hmpf*

10.30 Uhr: Mit Rezepten, Plan für die nächsten Wochen und vielen freundlichen
Worten entlassen. Hier oben im Hunsrück ist es übrigens deutlich weniger schön,
was das Wetter betrifft - es ist ziemlich neblig und klamm. Also schnell
wieder runter ins Tal, zusammen mit dem nächsten Podcast und einem
Liter Wasser. Erste Kopfschmerzen klopfen an, keine Ahnung, ob von
der Impfung oder dem drohenden Wetterumschwung am Mittag.

11.40 Uhr: Wieder zuhause. Genau wie die Große. Die hat 
dienstags insgesamt wenig Unterricht - drei Stunden vormittags
und zwei nachmittags, das war's... Wir bringen uns gegenseitig
auf den neuesten Stand, dann rühre ich einen schnellen Auflauf 
mit Gnocchi und Tomaten-Sahnesauce zusammen, mehr ist 
heute nicht drin. Inzwischen habe ich krasse Kopfschmerzen
(Sechs Stunden nach der Impfung keine Schmerzmittel, war es
nicht so? Uff, das kann sich eventuell ziehen...) und die Blase
muckt nun auch. Danke auch.

12.45 Uhr: Halbes Stündchen auf der Couch gelegen und der Großen
Gesellschaft beim Essen geleistet (ich bin noch satt vom Franzbrötchen).
Jetzt werfe ich kurz einen Blick auf den Kofferrauminhalt, den die
Missi gestern gepackt hat und hole ebendieselbe dann von der
Schule ab. Vorher halte ich aber noch an der Apotheke,
um meine Rezepte einzulösen. Pünktlich mit der Klingel bin
ich an der Schule und die Missi springt ins Auto.
Wir fahren direkt weiter an den Stall und greifen unterwegs schnell
noch Essen ab - SEHR schnell sogar, denn wir stehen auf dem
Weg in die Stadt dramatisch im Stau. Mittags um eins.
Es wird echt immer doller.... Immerhin hat meine 
Beifahrerin so schon mal die Gelegenheit, sich schlangengleich aus 
den Schul- und in ihre Reitklamotten zu winden ;-)

13.40 Uhr: Wir sind am Stall angekommen. Die Missi hat aufgegessen
und verschwindet zügigen Schrittes zu ihrem Pferd, während ich
mich erst mal entspannt zurücklehne und auch was esse. In Ruhe.
Latente Kopfschmerzen habe ich immer noch, aber das Wetter
hat auch wirklich dramatisch gewechselt. Inzwischen ist es kalt und
windig und ich vermute, in spätestens einer halben Stunde wird
es regnen...


14.30 Uhr: Pünktlich in der deutlich wärmeren Halle.

Die Missi und ihr Pony sind schon da und drehen Aufwärmrunden.

Normalerweise sind wir dienstags abends in der Reitschule, 

aber heute hat sie sich hier im Reitbeteiligungsstall 

ausnahmsweise eine Stunde bei der externen Dressurlehrerin

gebucht, die immer nur dienstags kann. Am Wochenende ist

hier Hofturnier und das heute sowas wie die Generalprobe.

Und gestern, und Donnerstag. Und letzte Woche. Dressur,

Springen, Geschicklichkeit, drei verschiedene Pferde.

Es ist endlos und nächste Woche machen wir erst mal

Reitstundenpause, Ferien hin oder her ;-)


15.30 Uhr: Fertig. Ich habe zwischendrin mit dem Mann telefoniert,

das Rentnerpony bekuschelt und meinen Wochenenddienst hier

korrigiert. Während die Missi das Pony trockenführt (sie hat dabei schon

wieder einen Lernzettel in der Hand und erzählt dem Ponyschätzchen was

vom Humanismus zu Luthers Zeiten *g*) und anschließend

versorgt, gehe ich schon mal zurück zum Auto und schnappe mir

mein Buch. Es regnet inzwischen tatsächlich und ich bin

reichlich platt.


16.30 Uhr: Wieder zuhause. Es riecht lecker, die Große ist auch schon

zurück und hat Crêpes gebacken. Dusche und was zu Essen für die 

Missi, dann setzt sie sich an die Hausaufgaben. Meine Kopfschmerzen

haben inzwischen die Kategorie Indiskutabel erreicht. Ansonsten aber

keine weiteren Auffälligkeiten. Ich mache mir einen Kaffee und eine

Wärmflasche und verziehe mich mit Buch in meinen Sessel.

Die Große leistet mir Gesellschaft, die hat in den Leistungskursen gerade 

je eine englische und eine deutsche Lektüre am Wickel (Effie Briest - 

sie stirbt einfach nicht aus. Immerhin hat sie die Wahl zwischen der 

kommentierten Ausgabe vom Mann und meiner. Wir hatten beide 

das Vergnügen und sie stehen beide noch im Schrank.) und muss weiterkommen.


18.30 Uhr: Beide Kinder sitzen noch über ihren Hausaufgaben - die Große

unten in ihrer Wohnung, die Missi hier. Außer einmal Abfragen bin 

ich nicht gefragt und das ist auch gut so. Ich lese vor mich hin und 

versuche, den Kopf nicht zu viel zu bewegen. Könnte schlimmer sein.


19.30 Uhr: Der Mann ist inzwischen auch da und versorgt uns mit

Abendessen. Da ist noch Auflauf von mittags und ein frisches Baguette.

Wir essen alle zusammen ganz schlampig auf der Couch, erzählen vom

Tag und schauen Nachrichten. Danach verzieht sich die Missi wieder

an ihren Schreibtisch und auch die Große verzichtet bedauernd

auf das Sommerhaus der Stars - dabei sind der Mann und die Große

doch eigentlich die Trashbeauftragten hier im Haus und ich habe immer

sehr viel Spass dabei, die beiden zu beobachten. Tja, dann heute nicht.

Ich bin eh zu platt und nichts gegen Trash, aber das Sommerhaus

geht wirklich gar nicht. Also so überhaupt gar nicht. 

Indiskutabel. Dann lieber hier noch was tippen.

(Außer Kopf und platt ist übrigens alles ok, in Anbetracht der

ungeplanten Diagnose heute morgen bin ich damit absolut 

zufrieden. Jetzt noch reichlich schlafen, dann passt das morgen wieder.)


21.15 Uhr: Fertig getippt hier. Ich werde mich jetzt ins Bett verziehen.

In der Regel muss der Mann schauen, wie er es abends schafft, dass die Missi 

vor ihm im Bett ist - das ist unter der Woche nämlich der Deal: Das Kind

schläft nicht als letzte! Sowas könnte böse enden ;-)

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