28. Februar 2023

Noch ein Schlüsselanhänger

 Bunt gemixte Schlüsselanhänger könnte ich 
einfach täglich nähen - das ist so schön meditativ und
das Ergebnis immer wieder neu :)


Deswegen habe ich auch nicht lange überlegen müssen,
als ich auf der Suche nach einer Kleinigkeit für die
Besitzerin von Herrn Pferd war, mit dem ich einmal in 
der Woche eine ausgedehnte Tour durch Wald und 
Feld unternehme. (Zu Fuß, versteht sich ;)
Schlüsselanhänger kann man einfach immer gebrauchen 
und für Pferde-Gimmicks wie das Glückspony
ist sie definitiv auch zu haben...

Dieses war dann auch nur das erste einer
ganzen Reihe - und die Hundeversion habt Ihr

24. Februar 2023

#240222


Ein Jahr. 
Krieg in Europa. 
Langsam verschiebt sich das Wording. 
Haben wir schon beim Thema Geflüchtete erlebt, bei Corona, 
den Klima“terroristen“ [sic!] Man muss Dinge nur oft genug 
wiederholen und die Grenze des Sagbaren verschiebt sich. 
Es muss doch mal Frieden geben. Mal gut sein. 
Gesprächsbereitschaft. Für Frieden braucht es immer zwei. 
Äh, nein? 
Es gibt genau einen, der diesen brutalen 
Angriffs(!)krieg beenden kann. 

Ich verstehe absolut alle, die Bauchschmerzen haben 
mit immer mehr Waffen und immer mehr Toten, so sinnlos. 
Aber was ist die Alternative? 
Aufgabe? So ein bisschen Entgegenkommen? 
Um des lieben Friedens Willen? Und dann ist es vorbei, 
die territoriale Gefräßigkeit gestillt? Eher unwahrscheinlich. 
(Warum auch, es hätte ja funktioniert.) 

Wenn man so denkt, sollte man sich dringend fragen, 
wie man das fände, wenn es das eigene Zuhause wäre, 
das dem Angreifer geopfert würde. Wie Europa heute aussähe, 
hätten sich die Alliierten nicht mit allen Kräften dem 
deutschen Überfall entgegengestellt. 
Das kann uns hier nicht mehr passieren? Mitten in Europa? 
Schön wär‘s. 
Wenn die letzten 12 Monate eines gezeigt haben, dann, dass 
die Ukraine auch unsere Friedens- und Sicherheitsordnung verteidigt. 
Und nein, das gefällt mir nicht. 
Ich bin ein Kind des Kalten Krieges, ich will das alles überhaupt nicht: 
die politische und persönliche Unsicherheit, die unzähligen 
sinnlosen Toten, das viele verbrannte Geld. 
Allein, ich sehe keine Alternative. 
Es gibt keine plakative Lösung, die einzig richtige Lösung 
liegt nicht in unserer Hand. 
Ja, ich habe auch Angst vor einer Eskalationsspirale. 
Aber Ignorieren und Totstellen ist einfach keine valide Strategie - 
das beweisen aktuell Klimawandel und Pandemie eindrücklich genug, 
es braucht kein drittes Testfeld. Wir leben in unruhigen Zeiten 
und wir sollten das anerkennen, statt die Last wegzuschieben 
auf diejenigen, für die der Preis eh schon unbezahlbar ist. 

Hundert- bis zweihunderttausend gefallene Soldaten, 
achttausend zivile Tote, unzählige Kriegsverbrechen an der 
Zivilbevölkerung, eine Schneise der Verwüstung. 

Heute ist ein unfassbar trauriger Tag. 
Und den hat nur einer zu verantworten. 

#standwithukraine

(Ich kann zum Thema übrigens wärmstens die gestrige 
Ausgabe eines meiner liebsten Nachrichten-Podcasts empfehlen:
„Der Jahrestag des russischen Angriffs und
Auswirkungen des Krieges auf das Leben in der Ukraine,
Diskussionen um Waffenlieferungen, der Umgang mit 
Kollaborateur*innen, Kunst in Zeiten des Kriegs und ein
Ausblick auf die kommenden Entwicklungen.“)

17. Februar 2023

Strümpfe, die zweite

fertiggestrickt hatte, erfasste mich quasi unmittelbar
eine gewisse abendliche Leere auf der Couch ;)


Also entschied ich mich ziemlich rasch für eine Neuauflage, und weil 
es draußen so grau und düster war, wählte ich diesmal eine 
echt knallige Gute-Laune-Wolle. Auch wenn die klassische,
wild durchmelierte Sockenwolle eigentlich gar nicht 
so mein Fall ist, hat diese hier mich irgendwie sofort
angesprochen. Auf der Rückfahrt vom Silvesterurlaub
habe ich die ersten Maschen angeschlagen und tadaaaa:
Schon fertig. Dschungelcamp sei dank *hüstel
Da soll noch einmal jemand sagen, dass Trash-TV
unproduktive Zeitverschwendung sei...


Was die Anleitung angeht, habe ich dieselbe wie letztes Mal
hergenommen und interessanterweise hatte ich sie tatsächlich 
schon beinahe im Kopf. Strümpfe stricken ist wirklich nicht 
schwer. Und da ich das jetzt verinnerlicht habe, werde ich beim 
nächsten Paar (jaha, es ist eine Sucht) direkt mal anfangen,
ein bisschen zu experimentieren ;)

5. Februar 2023

Tagebuchbloggen { 5. Februar 2023 }

    "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?"

Frau Brüllen fragt das an jedem fünften Tag des Monats und wer mag, schreibt fleißig mit.

Die übrigen WMDEDGT-Einträge findet Ihr wie immer -> hier.

Heute ist Sonntag und zwar ein komplett unverplanter - also mal
schauen, was das hier wird...

7.30 Uhr: Ich werde wach, weil die Uhr des Mannes piepst.
Ich habe geschlafen wie ein Stein und bin jetzt kurzzeitig beunruhigt,
massiv verschlafen zu haben, denn normalerweise stehe ich deutlich 
vor ihm auf. Dann fällt mir auf, dass Sonntag ist. Hm.
Passt nicht zusammen. Aber klar, er ist gestern abend erst vom
Skifahren zurückgekommen, muss also heute ins Büro - alles
Liegengebliebene regeln, bevor morgen der Wahnsinn wieder 
losbricht. Selbstständig sein ist toll! Erst bleiben wir aber
noch ein bisschen liegen, ich vorsichtshalber mit geschlossenen 
Augen, weil der Bandscheibenschwindel momentan echt 
böse kickt, und lasse mir vom Urlaub erzählen.

9 Uhr: Der Mann ist aufgestanden und hat Frühstück gemacht,
ich folge jetzt ganz vorsichtig. Geht aber erstaunlich gut.
Habe allerdings Muskelkater aus der Hölle, weil ich gestern 
unser Garagentor geschrubbt habe. Zum ersten Mal seit 
23 Jahren übrigens und ich wünschte gerade, ich hätte es auch
weiter gelassen. Gemütliches Frühstück und Nachrichtenseiten, 
danach räume ich ab und der Mann packt seine Taschen aus.

10 Uhr: Die Missi ist aufgestanden, die hat durch die Pferde das exzessive
Ausschlafen bis in die Puppen komplett verlernt (oder die Gene
vom Mann schlagen durch) und trifft ihren Papa auch noch 
gerade so, bevor der zur Arbeit aufbricht. Sie dreht eine 
kleine Runde durchs Haus und verzieht sich nochmal mit 
Buch und Handy ins Bett. Frühstück ist nicht so ihr Ding.
Für mich gibt’s jetzt erst mal eine Runde Dehnen für 
Fortgeschrittene. Ich komme momentan, trotz massiv 
hochgeschraubter Physio-Frequenz, einfach nicht hinter
meine Schmerzen, das ist echt der fieseste FMS-Schub
ever. Aber ich bin überzeugt, dass ich die schlimmste Woche
jetzt hinter mir habe, ganz sicher! Ich spüre auch schon
wieder sowas wie Antrieb ;)


11.30 Uhr: Wäsche auf den Weg gebracht, bisschen im Haus 
geräumt und jetzt noch eine Weile an den Schreibtisch.
Normalerweise ist die Skiwoche für mich immer die 
stressigste Woche des ganzen Jahres, weil ich dann zu allem
anderen auch noch die Firma alleine wuppen muss, 
aber letzteres hat in diesem Jahr die Große ganz alleine
übernommen und sie hat es großartig gemacht. Große
Kinder haben ist toll! Die Firma will sie aber trotzdem nicht
übernehmen (zum Glück, das möchte auch niemand von
uns Eltern...) und im nächsten Jahr wird es auch sicher wieder
an mir hängenbleiben, das war in diesem Jahr nur 
eine glückliche Fügung aus Beinahe-schon-Semesterferien/
Urlaubswunsch/Brauche-das-Geld. Schade eigentlich. 
Jedenfalls... Wo war ich… Jedenfalls habe ich jetzt noch 
Kapazitäten für ein oder zwei Stunden Schreibtisch, 
statt wie sonst nach dieser Woche einfach komatös 
auf der Couch einzuschlafen ;) Sehr schön. Die Missi liegt 
immer noch im Bett, mittlerweile allerdings mit ihren 
Hausaufgaben. Mir völlig wurscht, Hauptsache, sie 
werden ordentlich erledigt und sie lernt.
(Und das tut sie, es gibt nämlich seit letztem Jahr einen Deal, 
der da lautet „Solange es hier nur grüne (1 und 2) und gelbe 
Noten (3 und in ausgewählten Fächern, beispielsweise Physik
oder Französisch, aber das ist jetzt selbstverständlich völlig
willkürlich gewählt ;) auch mal ne 4) gibt, kannst Du reiten, 
soviel Du willst.“ Und siehe da: Seither ausnahmslos nur 
noch grüne und gelbe Noten. Choose your fighter!)


13 Uhr: Eventuell wäre es mal Zeit für ein Mittagessen,
immerhin hatte die Missi kein Frühstück. Wir haben noch
ein bisschen Lasagne von gestern, aber das wird knapp und 
heute abend mag ich auch nicht kochen. Plan also: Ich 
koche jetzt etwas, was die Missi auch heute abend nochmal 
essen kann und der Mann macht dann später noch einen 
Salat dazu. Muss reichen, schließlich ist nachher auch 
noch Fußball. Ich finde einen halben Broccoli, der
weg muss, also gibt es Pasta mit grüner Käsesauce,
das geht schnell und kann man super aufwärmen.
Die Missi ist zufrieden und ich auch, denn für mich
reicht die Lasagne noch ;)
Der Mann gibt Zwischenstand, er sei „beim Durcharbeiten
 der emails jetzt bei Donnerstag“. Das wäre eine 
schöne Nachricht, hätte er nicht hinten angefangen *g*
Erst mal Sofa und Buch für mich - und ein bisschen 
hier schreiben.

14.30 Uhr: Eine weitere Maschine Wäsche gestartet, nicht
allerdings, ohne die vorherige aufzuhängen, um zu prüfen,
ob dann überhaupt noch genügend Platz auf den Wäscheleinen
bleibt. Auch so ein Ding, das man meinem Vorkriegs-Ich 
durchaus erklären müsste, zumindest in seiner Absolutheit.
Trockner is nich. Stundenlang Duschen im Übrigen auch
nicht und die Missi bemüht sich redlich, aber sagen wir
mal so: Vielleicht ist es gut, dass der Mann im Büro
die Dampfschwaden nicht sehen kann, die gerade aus
dem Bad wabern...

 14.45 Uhr: Ok, war knapp ;) Der Mann ist wieder da und mit
ihm ein dicker Papierstapel. Ich schnappe mir einen Teil
davon, das können wir zusammen auf der Couch erledigen.
Parallel schauen wir den Doppelpass von heute Morgen,
ist ja gerade wieder genug los bei den Bayern, um eine 
ganze Sendung zu füllen...
Die Große schaut kurz vorbei und isst das wirklich 
allerletzte Stück Lasagne. Eines der ganz, ganz wenigen
Dinge, wo sie eine Ausnahme vom Vegetarismus macht.


16 Uhr: Wir sind durch mit dem Papierkram. Der Mann
findet noch ein Stück Kuchen und für sich und mich, danach
verzieht er sich in die Badewanne und ich setze mich ein
bisschen an meine Resteverwertungs-Söckchen. Da war noch
Strumpfwolle übrig, die weg musste. Wahnsinn, wie schnell so
ein Babysöckchen weggestrickt ist, im Vergleich zu 
normal großen. Begleitet wird das eigentlich entspannt
gedachte Stricken von ausschweifenden Missi-Diskussionen 
zum Thema Wie oft zum Stall/Wann welches Pferd/
Welche Halle/Wann welche Reitstunde - jeden Sonntag wieder
ein Quell der Freude, heute noch ergänzt um die 
Sonderedition „Darf ich dieses Jahr Cup (so eine Art 
Jahreswertung) reiten, dann muss ich nächsten Monat 
aber schon auf Turnier.“ Kapituliere und schicke sie zum 
Mann. Baden ist schließlich noch entspannender 
als Stricken.

17.30 Uhr: Alle wieder auf der Couch vereint, heute gibt’s ein
Sonntagsspiel. Lässt sich auch ganz gut an und entwickelt 
sich sehr unterhaltsam. Die Halbzeitpause nutzen wir,
uns endlich mal mit den Geburtstagswünschen der Großen
zu beschäftigen, wird Zeit. Zwanzig, unglaublich!

19.30 Uhr: Nun gut, zweite Halbzeit nur noch halb so 
unterhaltsam wie die erste, aber immerhin sehr ereignisreich
(blieb aber noch Zeit, die zweite Babysocke anzuschlagen),
aber das Tor in der letzten Minute von Messi-Musiala hat es
wieder rausgerissen. Was für ein Typ! Die Missi konferiert jetzt
noch ein bisschen online über ihren Matheplan (Distanzlernen
hier immer noch schwer angesagt, sobald Lehrkräfte ausfallen...), 
morgen zumindest steht aber nichts an, die ganze Stufe
fliegt aus und wird im Kino einen französischen Film
anschauen. Auf mich wartet jetzt noch die zweite Maschine
Wäsche, aber ich mag nicht. Sehe aber auch wenige Chancen, 
dass der Mann Lust hat, sich nochmal zu erheben.
Wir haben sogar den Salat gecancelt, die Nudelreste 
müssen reichen...

20.15 Uhr: Ok, hier hat sich niemand mehr bewegt und wird 
sich auch niemand mehr bewegen. Die Wäsche wird bis 
morgen früh durchhalten müssen. Falls der Mann mir eventuell 
gleich mal hochhilft, werden wir sehr früh mit Buch ins Bett
verschwinden. Meine rechte Schulter, die ich bis jetzt
einfach des Muskelkaters-des-Todes verdächtigt hatte, schmerzt 
inzwischen so sehr, dass ich den Arm kaum noch bewegen kann.
Wohl doch eher entzündet, hoffen wir mal, dass Ibu regelt.
 Die Missi konferiert noch, aber die findet ihr
Bett nachher auch ohne uns...