Ach, eigentlich habe ich zu dem Plastikvermeidungs-Thema soooo viel zu erzählen, aber irgendwie fällt es doch immer wieder hinten runter. Auch, weil ich nie dran denke, vielleicht mal das ein oder andere Foto zu machen ;-)
Aber heute muss ich dann doch mal den neuesten Nähbeitrag zeigen und nutze die Gelegenheit, mal wieder ein bißchen zusammenzufassen, wie es steht.
Ein großes Ärgernis sind mir ja immer noch die vielen Plastiktütchen im Supermarkt, besonders rund ums Obst und Gemüse. Selbst im Bioladen oder auf dem Markt gibt es die häufig. Die normalen Supermärkte, in denen ich regelmäßig einkaufe (alles Edekas, aber ich vermute, die anderen sind da ähnlich tolerant), dulden zwar alle loses Obst und Gemüse auf dem Band, aber ich selbst finde das oft unpraktisch, sobald ich mehr als ein oder zwei Teile einer Sorte kaufe. Hab ich aber trotzdem immer gemacht, oder Papiertüten aus dem Bioladen recycelt. Richtig optimal war das aber nicht....
Überhaupt ist der
fool fashion-Blog eine nicht abreißende Inspirationsquelle für Plastikreduzierung (ok, nicht nur, aber auch) - wenn Euch das Thema interessiert, müsst Ihr dort unbedingt mal vorbeischauen!
Rund um meine Säckchen in allen erdenklichen Größen gab es noch einen feinen Beutel, der mich nun zuverlässig auf meinen Einkaufstouren begleitet :-) Die Reaktionen waren bis jetzt durchweg positiv und vielleicht ist der Anblick für den ein oder anderen in der Kassenschlange ja auch mal ein kleiner Umdenk-Kick...
Und sonst so?
Über ein Jahr versuche ich mich inzwischen an der Plastikreduktion (völlig -frei ist nach wie vor absolut utopisch, aber je weniger, desto besser, nech?) und es läuft meist ganz gut - bis auf die Tage, wo ich vor Frust gerne mal eine Runde durchs Hamsterrad drehen würde.
Seit einem Jahr gibt es keine Getränke mehr aus Plastikflaschen im Fluchtenhaushalt. Das hat sich bewährt und eingespielt und das Wasser schmeckt auch echt leckerer aus Glasflaschen. Sehr hilfreich dabei war natürlich, dass ich seit dem Sommer auch der Cola abgeschworen habe. Andere Softdrinks gibts hier eh nicht, und für den sehr seltenen Fall des akuten Gieranfalls gibt es von Paulaner ganz wunderbare Spezi in Bierflaschen *g*
Für die Kinder habe ich inzwischen BPA-freie Kunsstoff-Trinkflaschen gefunden, mit denen beide sehr zufrieden sind. Von
Eva Solo fürs Kleinchen und
aladdin-Aveo-Flaschen für die Große.
Das Pausenbrot gibt es in einer Lunchtüte aus Wachstuch, in Kombination mit Butterbrotpapier und einem Schraubgläschen für Salat oder Obst(salat).
Wurst, Käse, Fisch und Fleisch gibt es ausschließlich von der Theke. Brot und Brötchen vom Bäcker.
Einmal in der Woche bekommen wir immer noch unsere Biokiste, auch wenn ich sie nicht mehr regelmäßig
fotografiere. Donnerstag ist momentan mein Bürotag, da bin ich froh, wenn ich die Kiste morgens wenigstens noch verräumt bekomme. Die ein oder andere landet aber doch noch bei
instagram...
Viel machen wir inzwischen auch selbst - das Müsli, Nutella, Vanillezucker, viel Joghurt, Spätzle statt Nudeln, viel Brot, Marzipan, Kräuterbutter, Brotaufstriche, die Liste ist lang. Im Sommer werden wir auch wieder viel im Garten ernten, das erste Gemüse ist schon ausgesät.
Von ecover gibt es ein Biowaschmittel im Karton, zwei Fliegen mit einer Klappe. Und das ist gut, ich brauche gar kein anderes mehr. Überhaupt hat sich unser Putzmittelbestand dramatisch reduziert. Da kann man auch so viel ganz einfach selbst machen. Solche Dinge wie Toilettenpapier oder Küchentücher sind immer noch problematisch, aber bei dm gibt es immerhin beides günstig in Bioplastikverpackungen.
Von Balea und alverde gibt es Deos in Glasflaschen - die duften nicht, wirken super und sind sogar
aluminiumfrei. Shampoo benutze ich mittlerweile ausschließlich in Form von Seifenstücken, da hatte ich
hier schonmal drüber geschrieben. Eine gute Duschseife suche ich allerdings immer noch. Und ja, ich weiß, dass die Sachen von Lush auch nicht das Nonplusultra in allen Bereichen sind, aber sie sind für mich(!) der beste aller mögliche Kompromisse.
Richtig zurückgeworfen hat mich allerdings (neben der Geschichte, dass sich laktosefreie Produkte und Plastikfreiheit nahezu ausschließen) unser weitestgehender Weizenausstieg im Sommer.
Die Gründe dafür sind vielschichtig (ich habe sicher auch eine Leseprobe zuviel zum Thema "Weizen macht dick und blöd" gelesen, aber in erster Linie sind meine Arthroseschmerzen ohne Kaffee, Cola, Weizen und mit viel weniger Zucker und Fleisch erheblich besser geworden), im Ergebnis hat es sich aber deutlich negativ auf unsere Plastikbilanz ausgewirkt. Ganz viele Produkte gibt es alternativ auf Dinkelbasis (alnatura/dm ist auch da wieder eine empfehlenswerte Anlaufstelle, da gibt es super leckere helle Dinkelnudeln, Dinkel-Löffelbiskuits, Dinkel-Kekse...) - aber allesallesalles in Plastik :(
Manchmal gibt es aber auch echte Lichtblicke - zum Beispiel das helle Dinkel-Kastenbrot, das der Bioladen im Städtchen zweimal die Woche anbietet. In Scheiben geschnitten und eingefroren ergibt es ein ganz wunderbares, völlig plastikfreies Toastbrot - und das habe ich vorher echt vermisst!
Und so geht es weiter und weiter.
Viele kleine Schrittchen vorwärts und möglichst wenige zurück ;-)