28. April 2023

T-Shirt-Upcycling II

 Neulich habe ich mal wieder die Kleine Werkstatt gründlich aufgeräumt - etwas, das ich sehr regelmäßig tun muss, weil sie erstens während der Arbeit sehr schnell vermüllt, während man unzählige Stoffe aus den Regalen zieht, nach Reißverschlüssen oder Applikationen wühlt und Fäden, Stoffreste, Nadeln, Papierschnipsel (und Bonbonpapierchen) auf den Boden fegt, damit sie auf dem Zuschneidetisch oder zwischen den Nähmaschinen nicht im Weg sind. Und zweitens brauche ich im krassen Gegensatz dazu aber zwingend eine aufgeräumte, klare Umgebung, um kreativ sein zu können, sonst werde ich verrückt und fasse keine Nadel mehr an. Dilemma.

Jedenfalls habe ich im Zuge der Aufräumaktion auch dieses eine T-Shirt wiedergefunden, das ich immer als Schlafshirt im Wohnmobil getragen habe - zumindest so lange, bis ich endlich eingesehen habe, dass ein Shirt, das am Hals zu eng anliegt, mich niemals glücklich machen wird, egal, wie sehr ich den Aufdruck auch mag ;-) Genau diesen wollte ich mir aber dringend erhalten, und so habe ich ihn aus dem Shirt geschnitten und als Applikation via Vliesofix-Transfer auf ein Stück (weichen) Polsterstoff vom Möbelschweden gesetzt und ein schnelles Kissen daraus genäht, im Format 45x45 mit simplem Zipperverschluss unten.


Dieses Polster-Canvas gefällt mir richtig gut in Kombination mit dem T-Shirtstoff. Alternativ hätte ich mir auch (Breit-)Cord gut vorstellen können, aber da hatte ich keine passende Farbe da und das Projekt lautet ja weiterhin konsequent Stoffabbau oder auch UWYH (= use what you have), komme was da wolle. Ich sage nur Chaos und Kleine Werkstatt und so... Dieses Kissen jedenfalls hat sich eindeutig qualifziert, weiter im Wohnmobil mit auf Reisen gehen zu dürfen - bequemer als ein Schlafshirt mit zu engem Hals ist es nämlich definitiv und der Aufdruck allzeit das passende Motto bei der Wahl jedweden Übernachtungsplatzes :-)

Disclaimer: Natürlich hasse ich keine Menschen*. Schon gar nicht pauschal. Ich bin im Gegenteil sogar zu mir völlig fremden Menschen aus Prinzip immer erst mal nett und freundlich („erst mal“ auch nur, weil ich durchaus anders kann, wenn es die Situation dann erfordert, aber das tut sie zum Glück fast nie), weil umgekehrt die allermeisten Menschen auch zu mir nett und freundlich sind. Das ist die Sache mit dem Wald, in den man hineinruft und so. So bin ich erzogen worden und ich glaube da fest an eine Wirkung. Überhaupt sind die allermeisten Menschen vernünftig, normal und nett. (Leute, die das Gegenteil behaupten, sind komischerweise meist welche, auf die diese Attribute selber nicht zutreffen, da passt dann wohl eher das Sprichwort „Wenn es überall nach Scheixxe riecht, dann schau halt mal unter dem eigenen Schuh.“ - wobei das, wenn ich so drüber nachdenke, eigentlich dasselbe Prinzip ist wie beim Waldsprichwort, nur umgekehrt, aber ich schweife ab ;-) Jedenfalls, das große Aber: Ich brauche keine nur sehr wenige, ausgewählte Menschen um mich herum, um glücklich zu sein. Ich bin introvertiert und von Natur aus zurückhaltend, Menschen stressen mich. Smalltalk stresst mich. Zu viel körperliche Nähe (von Fremden ;) stresst mich. Was habe ich die anderthalb Coronameter überall genossen! Lärm, Gerüche und visuelle Eindrücke stressen mich. All das prasselt völlig ungefiltert auf mich ein. Natürlich kann ich mich über all das hinwegverhalten, ich bin ja nicht mehr fünf, aber das ist brutal anstrengend und macht nach spätestens zehn Minuten nur noch mäßig Spaß.** Meine Akkus laden, wenn ich alleine bin. Oder eben unter wenigen, ausgewählten Menschen. Und von daher passt dieser Spruch schon sehr gut.

*Wenn ich es genau nehme, habe ich in 48 Jahren genau einen getroffen, im beruflichen Umfeld zum Glück nur, den ich noch heute, über 20 Jahre später, aus tiefstem Herzen hasse - aber der hat es sich auch wirklich hart verdient. So. Ansonsten gibt es durchaus eine Reihe Menschen,die ich verachte, Nazis, Verschwörungsideologen, Kriegstreiber, Spalter, Ex-Bild- oder Twitterchefs, Ex-Präsidenten mit gelben Haaren, überhaupt alle Narzissten dieses Kalibers, die Liste ist endlos, aber das ist was anderes und definitiv nicht das, was dieses Kissen ausdrückt.

** Google „introvertiert“ und/oder „HSP“, wenn Du Dir das a) so gar nicht vorstellen kannst und einen Eindruck bekommen möchtest oder es Dir b) verdammt bekannt vorkommt und Du bisher nicht wusstest, dass Du damit nicht alleine bist. Dann besonders. Wir sind viele  ;-)

22. April 2023

Das Prinzip „Reinigungswaffel“

Eigentlich ist die Reinigungswaffel ja diese erste, die man ausbackt und nicht isst, weil sie das überschüssige (gerne ranzige) Fett des vorangegangenen Backvergnügens aufnimmt, das immer bleibt, auch wenn man das Waffeleisen selbstverständlich nach Benutzung ausgewischt hat. So wurde ich sozialisiert.


Allerdings nutzen wir unser Waffeleisen deutlich vielfältiger, wir backen darin auch Zucchinipuffer, Zimt“schnecken“ oder Kartoffel-Cordon bleu, was alles insgesamt mehr im Eisen hinterlässt als ein bisschen Fett. In solchen Fällen schieben wir gleich NACH dem Backen eine Reinigungswaffel hinterher, die das Waffeleisen wieder blitzeblank werden lässt, ganz ohne Reiniger oder Körpereinsatz.

By the way: Niemals mit spitzen Gegenständen kratzen und auch kein Backofenspray oder Grillreiniger benutzen, alles zu aggressiv für die sensible Antihaftbeschichtung. Und giftig, irgendwie muss man die Reste dann ja auch wieder aus den Ritzen bekommen. Ohne Reinigungwaffel müssen es ein feuchtes Tuch und maximal ein bisschen Spüli richten, aber meiner Erfahrung nach bringt das höchstens bei den flacheren Herzcheneisen wirklich etwas...


Für den „Teig“ der Reinigungswaffel vier gehäufte Esslöffel Speisestärke mit einem ebenfalls gehäuften Teelöffel Natron vermischen. Backpulver geht alternativ auch. Dann nach und nach etwas Wasser dazugießen und mit einem Löffel verrühren, bis ein dünnflüssiger Teig entsteht. Mit wenig Wasser erinnert die Speisestärke erst an einen Betonklumpen, das ist aber normal und löst sich sehr einfach bei Zugabe von etwas mehr Wasser und gründlichem Rühren. Deswegen auch anfangs lieber nicht zuviel Wasser nehmen - es verhält sich hier ähnlich wie beim Herstellen von Zuckerguss…

Das Waffeleisen erhitzen und den Teig auf die Platte gießen. Die Waffel ganz normal ausbacken, sie nimmt dabei Krümel, Fett und Teigreste auf. Im ersten Bild erkennt man das ganz gut. Die Waffel im Anschluss herausnehmen und entsorgen. Waffeleisen abkühlen lassen und ggf. noch feucht auswischen und von außen wie gewohnt reinigen, dann ist es wieder überall wie neu.


Wichtig zu beachten:

Die Platte des Waffeleisens sollte vom „Teig“ komplett bedeckt sein, für tiefe belgische Eisen braucht man mehr als für Herzchen und für ein Doppeleisen sollte man auch die doppelte Menge anrühren (ach? ;)

Keinesfalls eine zweite Reinigungswaffel hinterherschieben. Niemals!
Die wird gnadenlos festbacken, denn es ist ja kein Fett mehr im Eisen.

Keinesfalls Mehl statt Speisestärke benutzen, das funktioniert nicht und backt fest.

17. April 2023

T-Shirt-Upcycling I

 Kürzlich hatte die Missi mal wieder einen ganzen Stapel Klamotten aussortiert, der ihr zu klein geworden war. (Das kommt hier regelmäßig vor, den das Kind wächst immer noch wie Unkraut und wenn sie nach ihrer Schwester kommt, wird das auch noch eine Weile so bleiben.) Unter anderem war da auch ein T-Shirt bei, das beide Mädels viel und gerne getragen haben und von dem ich mich deswegen nur schwer trennen konnte. Abgesehen davon, dass man für zehn Jahre alte Shirts vom Kleiderschweden eh keinerlei Verkaufsaufwand mehr betreiben muss, Girlpower hin oder her...

Da ich aber auch nicht geneigt bin, nun Messi-Kisten für potenzielle Enkel- oder andere Kinder anzulegen, habe ich stattdessen das getan, was ich am besten kann: Ein Täschlein draus genäht ;-) Das geht auch mit dehnbaren Stoffen völlig problemlos, wenn man sie vor dem Zuschneiden mit Vlieseline oder, wie hier, mit einem dünnen Volumenvlies verstärkt. Ein Teil aus der Front ausgeschnitten, ein Teil aus dem Rücken. Irgendein Etui-Schnitt findet sich immer in meiner reichhaltigen Sammlung, der passt. Und falls nicht, ist sowas ja auch sehr schnell selbst konstruiert...


Als Kontrast zu dem eher harschen Äußeren habe ich als Futter einen verspielten Püppistoff gewählt, ich mag diese Gegensätze manchmal sehr gerne. Und das zählt am Ende, denn selbstverständlich ist dieses Täschlein für mich, die Kinder haben sich beide wie erwartet eher emotionslos gezeigt und keine Besitzansprüche angemeldet. Glück für mich :)

12. April 2023

12 von 12 { April 2023 }

 Am 12. des Monats macht man zwölf aussagekräftige Bilder von seinem Tag - 
so funktioniert 12 von 12. Wer dieses Spielchen allmonatlich gerne mitmacht, 
seht Ihr wie immer HIER bei Caro in der Liste.


Mein 12. beginnt schon gestern abend, denn auch nach Mitternacht sitze ich noch mit dem aktuellen Sockenprojekt auf der Couch und lecke Wunden. Schließlich war ChampionsLeague-Abend und das einzig zählbare Ergebnis sind diese gestrickten Runden. Hmpf. Oder immerhin. Der Mann ist schon grummelnd im Bett verschwunden. Die Missi war da zumindest auch noch wach - es sind noch Ferien und sie kann ihrer Neigung zur Nachtarbeit frönen. Sie sitzt an einem Bio-Referat.


Sechs Stunden später. Ich wiederhole mich, aber: Zum Glück sind noch Ferien, sonst würde ich jetzt echt alt aussehen... So kann ich noch einen Moment liegenbleiben, nachdem ich schon eine Stunde länger geschlafen habe als normal. 


Frühstück. Sicherheitshalber am Tisch statt im Sessel, denn jetzt habe ich nicht mehr so wahnsinnig viel Zeit. Gerade, als ich die Missi wecken will, kommt sie von alleine. Ihre Termine hat sie im Griff.


Kind im Stall abgeliefert. Jetzt kurz zum Mann ins Büro springen, ein bisschen neue Arbeit holen. Das Wetter ist grausig heute, es regnet und stürmt. Passend zum Wetter höre ich mir die Einordnung des gestrigen Fußballspiels an. Immer noch hmpf. Aber grundsätzlich kann ich mir kaum was besseres vorstellen, als Auto zu fahren und dabei Podcasts zu hören. Was das betrifft, wird das ein guter Tag werden.


Wieder zuhause. Homeoffice statt Haushalt für mich. 
Trifft sich gut, dass ja sowieso kein Gartenwetter ist ;-)


Die Missi vermeldet, dass sie fertig ist. Zwei Pferde geritten, drei versorgt, dafür war sie echt schnell. Ich nutze den Weg noch für Bank und Packstation.


Spätes Mittagessen. Wir waren nach Ostern noch nicht wieder einkaufen, also Reste für alle. Allerdings sehr unterschiedliche. Das hier sind meine. Gemüse, Kichererbsen und Graupen mit Haferbällchen.
Erstaunlich lecker.


Zur Abwechslung mal wieder unterwegs. Stand gehörte Podcasts am Ende des Tages:
1 1/2 x Fußball (MML Daily und den Anfang vom wöchentlichen Fußball-MML)
1 x Nachrichten (Apokalypse und Filterkaffee)
2 x Unterhaltung (je die Reste von Baywatch Berlin und dem vorletzten Einfach mal Luppen, wobei letzteres ja auch irgendwie wieder Fußball ist, plus die Folge von Hotel Matze mit Ulrich Wickert)
Ach und noch den Anfang von Kurt Krömers Feelings mit Luisa Neubauer.
War aber nicht nur im Auto, auch am Schreibtisch ;-)
Keine Politik heute, war mir nicht danach.


Lang erwarteter Osteopathie-Termin. Ist dieselbe Praxis, in der ich auch meine wöchentlichen Physio-Termine habe, von daher ist das immer ein schönes Hand-in-Hand, und ganz ohne Heilpraktiker- oder ähnliche Allüren.


Zwei Abstecher nochmal auf dem Rückweg: Bestellung bei Rewe abholen und kurz zur Wertstoffinsel. Hasse es, aber diese hier ist immer noch die beste von allen, da weder matschig, staubig noch vollgemüllt. Schätze das sehr. Hätte trotzdem gerne eine Biotonne.


Das Wetter hat im Laufe des Tages eine 180-Grad-Wende hingelegt, deswegen entscheide ich mich spontan noch für eine kleine Spazierrunde durch knallgrüne Wiesen und blühende Bäume. Die Natur ist nach ein paar Tagen (leidliche) Wärme und Regen regelrecht explodiert. Könnte es doch nur so bleiben!


Die Missi trifft sich nochmal online zum Mathelernen, die schreibt als erstes nach den Ferien noch eine Arbeit. Außerdem hat sie händeringend auf die Karteikarten für ihr Referat gewartet, die ich ihr mitgebracht habe. Ich verräume die Einkäufe, mache einen schnellen Eiersalat und lege mich dann mit Wärmflasche (Auaaaaa, komplett zerschreddert von der Osteopathin!) und Buch auf die Couch, bis der Mann kommt. Inzwischen regnet es selbstverständlich wieder wie aus Eimern.
Feierabend.

5. April 2023

Tagebuchbloggen { 5. April 2023 }

     "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?"

Frau Brüllen fragt das an jedem fünften Tag des Monats und wer mag, schreibt fleißig mit.

Die übrigen WMDEDGT-Einträge findet Ihr wie immer  -> hier.
Seit 10 Jahren schon! Ich lese total gerne in den alten Einträgen - es ist schon faszinierend, wie sehr sich das alltägliche Leben ändert, je größer die Kinder werden...

6 Uhr: Mein Wecker klingelt. Definitiv ein Fehler im System,denn es sind Ferien. Allerdings habe ich heute Vormittag viel (Haushalts-)Kram auf dem Zettel und gemütlich Frühstücken ist mir dann doch heiliger als Ausschlafen. Aber morgen! (Wobei„Ausschlafen“ an Wochentagen bedeutet: Bis sieben, wenn der Mann aufsteht und dann einfach noch ein bisschen liegenbleiben. Ist also relativ ;)

7 Uhr: Zwischenzeitlich aufgestanden, paar Dehnübungen gemacht, (digitale) Zeitung gelesen und durch die Nachrichten gescrollt. Jetzt steht der Mann auf, wir quatschen eine Runde und ich rühre mir nebenbei mein Müsli zusammen.

7.30 Uhr: Kaffee, Müsli und Buch für mich, mit Wärmflasche im Rücken unter einer Decke im Sessel. Gibt nichts Besseres! Die Große und den Freund höre ich unten auch schon kruschteln - was ungewöhnlich wäre, hätten sie nicht angekündigt, heute früh nochmal für zwei Tage wegfahren zu wollen. Nach Ostern beginnt das neue Semester, es sei ihnen also gegönnt....

8.30 Uhr: Noch ein bisschen Termine organisiert, To-Do's geschrieben und gleich hintendran auch noch einen Blogartikel vorbereitet - alles, um mich nicht erheben zu müssen. Jetzt ist aber die Missi aufgestanden und informiert mich über ihre Tagespläne. Ich schiebe ihr Brötchen in den Ofen und klemme mich dann hinter den Haushalt, der in den letzten Tagen zugunsten des Gartens (und abendlicher  Fußballspiele) ordentlich vernachlässigt wurde.


9.15 Uhr: Mein erstes Ziel war die Waschküche, wo sich Wäsche (ach?), Sämereien, Gartenkram und Ostereinkäufe stapelten. Erst mal eine Waschmaschine gestartet - besonders die Turnierklamotten (Weiß! Der Stall, der Regen, der Fellwechsel, hurz!) der Missi von der Prüfung am Wochenende müssen dringend sauber werden, denn, Überraschung, am Wochenende hat sie wieder ein Turnier... Danach Vorräte verräumen, das Gartenzeug in eine eigene Kiste packen und auf den Balkon bringen, das brauchen wir momentan eh täglich. Die Setzlinge gießen und wo ich schon dabei bin, auch gleich die Pflanzen im Haus. Und ein paar Töpfe wieder rausstellen und die Hortensie vor der Tür abdecken - beides waren Frostmaßnahmen in den letzten Nächten. Eine noch, dann wird es wieder wärmer…
Jetzt eventuell mal duschen und anziehen.

10.50 Uhr: Es wird. Diverses Zeug in Auto und Garage geräumt, Wäsche aufgehangen, Kochwäsche gestartet, eine erste Streiftour durch den Garten gemacht und noch ein paar Pläne geschmiedet (Staudenbeet, Baum vor die Haustür der Großen, Clematisplatz). Und spontan vor der Tür der Großen die Weihnachtsdeko (Dezember) und ein paar verbliebene Sandsäcke (Juni) verräumt. Wenn nicht jetzt, kann ich sie auch einfach stehenlassen. Deko UND Sandsäcke ;) Letztere liegen jetzt jedenfalls so derartig im Weg rum, dass sie jemand heute definitiv noch verräumen muss, um den Grünmüll an die Straße zu bringen, der morgen fällig ist. Und das ist definitiv der Job vom Mann. Geschickt eingefädelt. Jetzt schnell noch staubsaugen und Spülmaschine starten, dann ist das Gröbste erledigt. 
Badputzen habe ich an die Missi delegiert.

11.50 Uhr: Das Bad ist geputzt (sagt die Missi, Endkontrolle steht noch aus…), alle tragen Stallklamotten, wir können los. Schade um das frisch geputzte Auto.

12.45 Uhr: Wir haben unterwegs noch Mittagessen abgegriffen und Päckchen zur Packstation gebracht, jetzt sind wir am Stall. Die Missi verschwindet zum Isi, das heute als erstes dran ist. Ich tausche noch Schuhe und stecke ein paar Leckerli ein, dann hole ich Herrn Pferd vom Paddock. Der kurze Weg zum Stall gestaltet sich heute hochgradig aufregend, denn genau vor dem Zuweg steht der riesige Traktor mit noch riesigerem Hänger, der gerade mit Mist beladen wird. Wir müssen das Gespann eng umrunden und Herr Pferd findet das nicht lustig. Also so gar nicht. Im Zweifel benimmt er sich trotzdem und zuckt nur einmal kurz weg, muss das alles aber mit schlimmen Dino-Gepruste veratmen. Darauf erst mal einen Apfel.

13.30 Uhr: Pferd ist geputzt und hat Hufschuhe an, jetzt holen wir die Missi ab für einen gemeinsamen Spaziergang. Der böse, böse Traktor ist gerade zum Glück unterwegs. Die Missi ist gerade auch fertig mit putzen und entscheidet sich, uns reitend ohne Sattel zu begleiten statt zu Fuß. Wir haben eine schöne Waldrunde ohne besondere Vorkommnisse, wenn man mal davon absieht, dass uns noch ein fremder Traktor begegnet, auch hoch beladen mit Mist. Herr Pferd ist fertig mit der Welt. Scheinbar sind internationale Mistfahrwochen oder so. Aber sonst alles schnieke, der Matsch wird weniger und die Bäume langsam grün.


14.30 Uhr: Zurück am Stall, Herr Pferd bekommt jetzt noch eine Portion Mash, dann bringe ich ihn zurück aufs Paddock zu seinen Kumpels. Die Missi hat noch ein weiteres Pferd zu bewegen und danach folgt ihr zweiter Praktikumstag im Workshop-Business, sie hilft in den Ferien, die Kommunionkinder zu betreuen, die am Stall.... ja, keine Ahnung was, haben. Eine Art Teambuildingmaßnahme mit Pferd, glaube ich. Für mich geht’s aber weiter.

15 Uhr: Stehe in einer ziemlich unsäglichen Schlange vor einer Waschbox. Nicht unsäglich, weil lang, sondern weil sie von rechts und links bespielbar ist (man kann sich vorstellen, wie sowas endet...) und die sauberen Autos wieder rückwärts durch die Schlange rangieren müssen. Als Sahnehäubchen gibt es hinter dem Waschplatz weitere Firmen, die pausenlos von irgendwelchen Sprintern angefahren werden, so dass man auch innerhalb der Schlange ständig aus dem Weg rangieren muss. Sagen wir mal so: Einmal und nie wieder. War ein Versuch. Kann mich gar nicht ordentlich auf meinen Podcast konzentrieren, weil immer was ist. Die Große schickt ein Bild, kuchenessend in der Sonne am Rhein, mit Blick auf den Kölner Dom. Da wäre ich gerade auch lieber.

15.30 Uhr: Kurzer Abstecher zur Baumschule, ich kaufe ein paar blühende Bodendecker und den heute morgen ersonnenen Baum für die Haustür der Großen. Zurück am Auto stelle ich fest, dass ich mir das Waschen auch hätte sparen können. Inzwischen ist es getrocknet und sieht.... naja, furchtbar aus. Nächstes Mal direkt wieder Waschanlage.

16 Uhr: Zurück zuhause. Ich stöpsele das Auto ein und lade die Blumen aus. Telefoniere währenddessen zum wiederholten Male mit dem Mann, der eine neue Kühl-Gefrier-Kombi für uns im Auge hat. Die würde unsere beiden bisherigen Geräte ersetzen und trotzdem weniger verbrauchen, ein Traum. Allein, sie passt nicht in die Lücke, wie ich jetzt ausmesse. Wir müssten die komplette Schrankwand - unseren einzigen Stauraum, inkl. Backofen und Mikrowelle, ab- und zehn Zentimeter weiter links wieder aufbauen. Hm. Maximal unattraktiv. Andererseits, die Küche müsste eh dringend mal wieder gestrichen werden...

17.15 Uhr: Der Mann kommt nach Hause, angelockt vom tollen Wetter (und dem Blick auf die Wettervorhersage). Zwei Stunden früher als normal! Er schleppt den Gartenmüll an die Straße - und tatsächlich sind danach auch die Sandsäcke verräumt. Mission accomplished ;) Wir wägen vor Ort nochmal das Für und Wider der Kühlschrankgeschichte ab, kommen aber zu keinem endgültigen Ergebnis. Obwohl doch, er hat mal einen für uns geblockt...


17.45 Uhr: Premiere 2023, wir wintern spontan den Oldie aus, bevor es morgen wieder regnen soll und holen damit die Missi ab. Hach, Frühlingsgefühle! Unterwegs werfen wir noch Briefe ein und halten kurz am Tulpenfeld, ein paar Osterblümchen schneiden. Die sind so hübsch und halten so viel länger als Supermarkttulpen... Am Stall versorge ich noch rasch Herrn Pferd mit einer dicken Decke, es soll ordentlich kalt werden heute nacht. Die Missi ist schon fertig, kommt auch eher selten vor.

18.30 Uhr: Wieder zuhause. Wir drehen noch eine Runde durch den Garten, während die Missi sich eine Pizza in den Ofen wirft und schnell duscht. Sie hat um sieben noch ein Online-Teaching. Der Mann macht Essen (keine Pizza für uns ;) und ich decke in der Zeit wieder die Hortensie zu und hole die Blumentöpfe rein. Nur noch heute, dann ist es wieder warm genug für Regen...

20 Uhr: Couch und Füße hoch für uns. Und immer noch hell!

20.20 Uhr: Der Mann stolpert beim Zappen in der ARD über „Zur Hölle mit den anderen“. Hilfe. Den haben wir schon bestimmt zweimal gesehen - wirklich gut gemacht , aber ich vergehe jedes Mal vor Fremdscham, schwierig. Deswegen kann ich auch Jerks zum Beispiel immer nur mit einem halben Auge schauen... Angele schnell nach meinem Strickzeug, google nebenbei Gartencontent und höre proaktiv weg.

22.30 Uhr: Die Missi ist nicht mehr aufgetaucht und schläft schon tief und fest. 20.000 Stallschritte fordern ihren Tribut ;) Wir haben noch ein bisschen in das letzte Pokal-Viertelfinals reingeguckt und machen jetzt auch Feierabend. Ist Frühjahrsmüde schon ein Ding? Dann bin ich dabei...
Aber morgen kann ich ja „Ausschlafen“ und wir haben absolut nichts auf dem Zettel :)