"Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?"
Frau Brüllen fragt das an jedem fünften Tag des Monats und wer mag, schreibt fleißig mit.
Die übrigen WMDEDGT-Einträge findet Ihr wie immer hier.
6 Uhr: Wecker klingelt, Tag 2 nach Ferien. Macht auch nicht mehr Spaß als an Tag 1. Und warum ist es eigentlich schon wieder so dunkel morgens? Aufstehen, Missi wecken, Nachrichten checken.
7 Uhr: Mittlerweile sind alle leidlich wach, angezogen und geschminkt (ok, der Mann letzteres nicht ;) Der Mann verlässt das Haus, ich drehe eine schnelle Runde durch den Garten auf der Suche nach Müsliobst und hole mir nasse Füße. So‘n Herbstding, das man ab jetzt wohl wieder einplanen muss… Danach Müsli zusammenrühren für mich und ein Himbeer-Banane-Mandelmilch-Smoothie für die Missi.
7.30 Uhr: Abfahrt. Die Missi schimpft, weil wir noch bei der Wertstoffinsel anhalten und Biomüll wegbringen, sie käme jetzt zu spät. Interessant, im letzten Schuljahr sind wir oft erst zehn Minuten später losgefahren und das hat angeblich immer noch gereicht. Tut es natürlich auch jetzt. Wieder zurück nach Hause und Frühstück für mich.
8.45 Uhr: Ich mache mich auf den Weg ins Büro. 98% meiner Zeit verbringe ich ja mit Wonne im Homeoffice, aber manchmal muss ich auch mal Ordner tauschen oder wie heute die Buchhaltung für die Steuerberatung fertigmachen. Auf dem Weg halte ich noch kurz bei der Kleiderkammer, um ein paar Sachen abzugeben, die bei unserer letztwöchigen Kellerräum-Aktion noch aufgetaucht sind. Vor dem Gebäude bleibe ich dann noch eine ganze Weile erst stehen und dann im Auto sitzen, denn irgendwo aus dem Haus, das viele städtische Institutionen beherbergt, kommt laute, wunderschöne klassische Musik, Geige und Klavier. Der Himmel ist blau, es ist warm und dazu diese Musik - es ist wie ein spontaner Kurzurlaub :)
9.15 Uhr: Habe mich doch losgerissen und bin im Büro. Arbeit, Klönschnack und ein bisschen Urlaubsplanung mit dem Mann, zwischendurch noch digitale Handreichungen für die Große, die gerade in Griechenland unterwegs ist und versucht, von dort aus in Deutschland ein Bahnticket zu buchen. Umgekehrt wäre vermutlich einfacher…
10.30 Uhr: Der Mann muss los, Termin. Vorteil: Ich kann sehr viel konzentrierter arbeiten, weil keine Ablenkung und Radio aus. Nachteil: Langweilig. Also wäre es, wenn das Telefon nicht alle paar Minuten klingeln würde - und wenn ich eins hasse, dann ist das telefonieren! Mit Fremden! Argh. So kann ich nicht arbeiten ;)
11 Uhr: Jetzt klingelt es auch noch. „Telekom! Machen Sie mal die Tür auf!!!“ Haha, nein. Nicht mal im Traum. Und in dem Ton schon dreimal nicht. Geht’s noch? Außerdem sind die zu dritt und sehen insgesamt eher aus wie ein Überfallkommando. Erinnert sich noch jemand an Jeremy Irons und seinen Trupp in „Stirb langsam“? „Simon befiehlt“? So in etwa. Ok, dazu würde auch der Ton passen. Jedenfalls, nö. Echt keine Zeit, keine Lust und keine Ahnung.
11.45 Uhr: Der Mann ist zurück und zeitgleich habe ich alles erledigt und meine Ordner für zuhause gepackt. Bleibt gerade noch Zeit für eine klassische Apotheke-Aldi-Edeka-Runde, bei der ich tatsächlich auch alles bekomme, was auf meinem Zettel steht, abgesehen von Eistüten. Blöderweise brauche ich genau die heute noch, also steuere ich einen weiteren Supermarkt an, ebenso ohne Erfolg. Hmpf. Lebenszeitverschwendung. Immerhin gibts hier halbe Hähnchen, das löst einen großen Teil meines Mittagessensproblems…
13.05 Uhr: Pünktlich zum Klingeln an der Schule, zum Glück kommt die Missi auch zügig, ich habe Eis im Kofferraum und es sind locker schon an die 30 Grad. Schnell nach Hause, Pommes in den Ofen, geputzter Salat ist noch von gestern übrig, Einkäufe verräumen.
13.30 Uhr: Mittagessen. Pommes, Hühnchen, Salat und Suppenreste von gestern. Die Missi erzählt von der Schule (zum Glück soweit alles beim Alten, ich glaube, das ist tatsächlich ihr allererstes Jahr ohne krasse Lehrerwechsel oder andere Unruhe) und dabei schauen wir die legendäre Weinmessen-Folge von Late Night Berlin, weil wir die Tage im Auto das Gespräch davon hatten und das der Missi gerade wieder eingefallen ist. Schlimmer Fehler, denn danach muss sie natürlich auch noch ihren persönlichen Alltime-Favoriten heraussuchen (die Betäubungsgewehr-Folge in Kroatien von DudW) und ich meine (der Goldene Kamera-Prank, ein wirklich wunderbares Stück Fernsehgeschichte, hier Teil 2) - und zack, Mittagspause vorbei. Tjanun. Auch schön.
17 Uhr: Den Nachmittag trödelig mit Kram verbracht. Wäsche gelegt, Tomaten geerntet (morgen wird Sauce eingekocht!), Unkraut gejätet, Bücher (aus)sortiert, Geschenke eingepackt, sowas halt. Unspektakulär. Spannend wird es nur einmal, als ich zähneknirschend einen neuen, schweineteuren Taschenrechner für die Missi bestelle, weil sie ihren seit drei Tagen verzweifelt sucht und eigentlich jetzt gleich schon für die Hausaufgaben braucht. Inzwischen hat sie jeden Stein dreimal umgedreht und über den Sommer ja eigentlich auch ihr Zimmer komplett umgeräumt und ausgemistet. Ihrer Schwester hat sie auch schon geschrieben, die hat angeblich auch keinen mehr. (Ge-nau. Studiert BWL, lernt Mathe bis zum Umfallen, hat aber keinen Taschenrechner. Klar.) Jetzt schaue ich sicherheitshalber auch noch mal und finde das Ding selbstverständlich mit dem ersten Handgriff in den aussortierten Missi-Stapeln, die sich noch in meiner(!) Kleinen Werkstatt(!) türmen. Hier Augenrollen einfügen. Immerhin schaffe ich es noch, die Bestellung wieder zu stornieren.
17.30 Uhr: Geduscht, umgezogen und schon dreimal mit dem Mann telefoniert - jetzt fahren wir beide los, er in der Firma und ich hier und werden dann vermutlich zeitgleich an unserem Ziel eintreffen. Ein Patenkind vom Mann ist heute eingeschult worden und gibt auf dieses Ereignis ein Eis aus, passend zum Wetter. Habe inzwischen auch eine Lösung für mein persönliches Eistüten-Problem gefunden.
18 Uhr: Mann getroffen, Freunde begrüßt und einen schönen Platz im Schatten gefunden. Ich grübele schon den ganzen Tag darüber, welches Eis es wohl werden soll - ich bin eigentlich gar nicht so der Eistyp und war, bis zu diesem Sommer, ungelogen mindestens 20 Jahre lang nicht mehr in einer Eisdiele (also so richtig mit Hinsetzen und Eisbecher und Sahne und so, höchstens mal ein Bällchen auf die Hand, aber selbst das selten), aber nachdem wir neulich schon mal hier waren, bin ich hooked. Vielleicht so ein Altersding ;) Ich schwanke jedenfalls zwischen dreien, die ich alle am liebsten sofort essen möchte und entscheide mich am Ende aus lauter Überforderung für denselben wie letztes Mal. Tjanun. Zumindest ist er wieder genauso lecker.
19.30 Uhr: Wir haben alles über den ersten Schultag erfahren (immer überall dasselbe, auch zehn Jahre später :) uns nett unterhalten und jetzt muss das Schulkind nach Hause und ins Bett. Der Mann fährt noch weiter, schnell was Ausliefern, und ich schon mal nach Hause. Wo ich tatsächlich nochmal dusche (es ist so warm heute, dabei hatte ich mich nach den 40 Grad im Urlaub gerade wieder an das kalte Wetter gewöhnt!) und mich dann mit meinem Buch auf den Balkon setze, bis der Mann kommt. Die Missi hat schon gegessen und sitzt gerade zusammen mit einer Freundin online über den Mathe-Hausaufgaben. Taschenrechner hat sie ja jetzt wieder…
20.30: Der Mann ist zurück, wir sind auf die Couch umgezogen und schauen „München Mord“. Liebe ich, aber zum Glück ist es eine alte Folge, denn so richtig lange werde ich es heute hier nicht mehr aushalten. Muss mich offenbar erst noch wieder an das frühe Aufstehen gewöhnen.
22 Uhr: Tja, habe doch noch zu Ende geschaut. War die Oktoberfestfolge, eine der besten… Die Missi hat zwischendrin auch ein bisschen mitgeschaut, ist nun aber wieder verschwunden. Letzteres werde ich jetzt auch tun: Buch, Bett, gute Nacht!
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