29. April 2024

Kleiner 958-Tage-Quilt oder so

 Diese Decke hier war ein echtes Endlos-Projekt, das buchstäblich über Jahre die Kleine Werkstatt blockiert hat. Ich kann gar nicht sagen, wieso - aber es ging wirklich unfassbar zäh vorwärts, mit monatelangen Pausen dazwischen. Gibt sowas manchmal, braucht nicht immer Gründe…


Geplant war, dem Mann sein eigenes Plaid für die Couch zu schenken. Weihnachten vor drei Jahren oder so. Zum Glück sammle ich aber ja übers Jahr immer potenzielle Geschenkideen, sonst hätte ich jetzt drei Jahre in Folge mit leeren Händen dagestanden ;)


Neulich habe ich dann allerdings die Nerven verloren, als ich den Stapel aus Top, Rückseite und aufgewickeltem Binding zum ungefähr fünfundachzigsten Mal von links nach rechts geschoben habe, weil der riesige Berg einfach immer und überall im Weg war. Es heißt schließlich nicht umsonst „die KLEINE Werkstatt“ und zusätzlich ist das gleich daneben liegende Bad momentan eine Großbaustelle, wodurch noch mehr fachfremder Kram auf meinen Nähtischen rumliegt, als eh immer schon…


Und so habe ich mir geschworen, nichts anderes mehr anzufassen, bevor ich nicht diese Decke fertiggestellt hätte. Mir kam dabei zugute, dass ich a) eigentlich noch dringend diverse andere, unaufschiebbare Sachen zu nähen hatte und b) der Mann und die Missi gerade Skifahren waren und ich so auch keine anderen Ausreden hatte. Und oh Wunder - als ich einmal konzentriert dransaß, ging es dann plötzlich ganz schnell, schließlich war das Top schon komplett fertig. Seit 2021 oder so.


Zusammengesetzt habe ich es aus diversen leichten Japan- und dazu passenden Canvasstoffen in Blau-, Schwarz- und Petroltönen, die ich einfach in gleichmäßige Streifen geschnitten und dann fortlaufend in unterschiedlicher Breite aneinandergenäht habe. Hilfreich ist dabei immer, den ganzen Driss mal auf dem Boden (oder Bett) auszubreiten und so lange hin- und herzuschieben, bis es ein schönes Bild ergibt.


Als Rückseite und Batting in einem habe ich, wie schon häufiger, eine fertige Tagesdecke von Ib Laursen verwendet. Die gibt es in unzähligen Farben, ist super kuschelig und trotzdem ganz leicht. Für mich einfach die perfekte Wahl, hier bei der rosa Lockdown-Decke hatte ich das zum ersten Mal so gemacht und seither immer wieder…


Das Einfassband der Tagesdecke habe ich dafür feinsäuberlich abgetrennt (macht sich sehr gut abends vor dem Fernseher, man ist dann gleich schön zugedeckt ;), aufgewickelt und als letzten Arbeitsschritt nach dem Verbinden von Top und Decke wieder rundherum angenäht. NOCH ordentlicher wäre es vermutlich geworden, hätte ich das Band zwischzeitlich erst auf- und später wieder zu Schrägband zusammengebügelt, aber mir (und dem Mann erst recht!) reicht es auch so.


Ich mag das Ergebnis echt gerne und es passt auch schön zu unserer grauen Couch. Und am Ende war es irgendwie auch gut, dass sich das ganze Projekt so gezogen hat, denn so konnte ich die Decke nicht zu irgendeinem Anlass verschenken, sondern der Mann hat sie zu seinem 50. Geburtstag bekommen. Mann friert ja auch schnell mal im Alter, so war das sehr, sehr passend *kichert diabolisch


Die nächsten Decken die ich noch so auf meinem Zettel habe, wären jetzt welche für die Kinder. Die Große arbeitet ja immer noch hart an ihrem Plan, eine Wohnung in der Stadt zu finden (und wird über den Winter dazu eventuell in Gefilden leben, wo es zwar wärmer ist als hier, man deswegen aber direkt gerne mal ganz auf den Einbau von Heizungen verzichtet) und im Anschluss wäre dann der Weg für die Missi in die Gartenwohnung frei. Und Kinder, die ausziehen, brauchen auf jeden Fall eine kuschelige Decke von Mama, so will es das mein Gesetz ;)

3 Kommentare:

  1. Was lange währt... ist wunderschön geworden. Mich sprechen vor allem auch die Farben sehr an. Nähprojekte. Ja. Da war noch was. Konntest du die Decke so lange Geheim halten?

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    1. Ja, problemlos. Ich Nähe eh fast nur, wenn ich alleine im Haus bin und dass sich hier Stoffe jedweder Couleur stapeln, das ist ein gewohnter Anblick ;-)

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  2. Gut Ding braucht Weil! Und es ist ein sehr gutes "Ding" geworden.
    Beste Grüße
    Tina

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