24. Dezember 2020

Frohe Festtage!

 Nun ist es endlich so weit - Weihnachten, heiß ersehnt als 
Ruhepol nach diesem turbulenten Jahr voller umgeworfener
Planungen und Gewohnheiten. Wir freuen uns unwahrscheinlich
auf drei ruhige Tage, für die wir nichts anderes geplant haben,
als die Füße hochzulegen und haufenweise lecker zu essen.


Normalerweise gibt es hier an Heiligabend traditionell mittags Kartoffelsalat
und abends Raclette. Da wir aber ja in diesem Jahr an den Weihnachtstagen
niemanden treffen werden, haben wir heute morgen schon eine große Runde 
gedreht und ganz christkindmäßig bei Familie und Freunden unsere
Geschenke vor die Haustür gelegt. Und um dafür in der passenden
Stimmung zu sein, haben wir den Kartoffelsalat einfach schon 
gestern abend gegessen (immerhin nicht heute zum Frühstück!). 
Deswegen gab es mittags dann nur einen kleinen Snack, als
Überbrückung bis zum Nachmittagskuchen ;-)
auf insta entdeckt und glücklicherweise sind unsere Vorräte
ja mehr als reichlich, auch für spontane Aktionen.
Im alten Jahr müssen wir nicht mehr raus *g*

Ich wünsche Euch entspannte, ruhige Weihnachtstage -
nur wenn es anders ist als gewohnt, ist es ja nicht zwangsläufig schlecht.
Wir machen definitiv das Beste daraus, es kommen auch wieder
andere Zeiten.... Eine Winterpause wird es hier im Blog in diesem Jahr nicht geben -
die Ferienwohnung in den Bergen wird leer bleiben, die Kinder sind 
mindestens noch drei Wochen zuhause und so arbeiten wir
halt einfach durch.

Jetzt aber erst mal:
Frohe Weihnachten, Ihr Lieben, bleibt gesund ♥

21. Dezember 2020

Spinatknödel (inkl. Knödelbrotherstellung für Exilanten)

Keine Ahnung, ob es noch ein tolleres Soulfood gibt als Spinatknödel?
Andere Knödel vielleicht. Aber Spinatknödel sind schon ganz
besonders lecker und irgendwie ja auch gesund ;-)
Hier bei uns in der Gegend macht man Knödel, gleich welcher Art,
eigentlich immer aus irgendeinem Mehl, maximal noch mit ein paar
untergemengten Kartoffeln, aber die klasssichen Semmelknödel
haben hier eher so gar keine Lobby.
Völlig unverständlich!


Das Teeniemädchen mag die aber richtig gerne und so kam es, dass sie 
irgendwann mal von einem Münchentrip eine Tüte Knödelbrot mitbrachte und
Spinatknödel machte - die ersten in meiner Küche, denn ich hatte mich tatsächlich
noch nie an welche herangetraut, man hört da ja viele Schauergeschichten von
zerfallenen Katastrophenknödeln und wie schwierig das alles so sei.

(Übrigens genau wie bei Hefeteig, da bin ich auch in dem Glauben aufgewachsen,
Hefeteig sei das komplizierteste Hexenwerk von allen und ich war sicher 
fast 30, bis ich feststellte, dass Hefeteig wirklich das Simpelste überhaupt ist ;-)

Das Teeniemädchen ging die Sache dagegen optimistisch an und das Ergebnis
waren fantastische Spinatknödel, die es seither, leicht abgewandelt, 
eigentlich regelmäßig gibt - und zwar immer, wenn wir mal wieder in 
München zum Fußball waren und entsprechend ordentliches Knödelbrot 
importieren konnten. Nicht diese knüppeltrockenen, etwas dickeren 
Semmelbrösel, die hier als "Knödelbrot" im Supermarkt genau dort stehen,
neben den Semmelbröseln nämlich, sondern richtig fette Brotstückchen, 
die es in Knödelland bei jedem Bäcker zu kaufen gibt...

Da wir momentan und auf absehbare Zeit ja nun aber nicht Reisen werden,
zum Fußball schon dreimal nicht (es ist unfassbar, wie sehr mir sowas
Profanes wie Fußball fehlt, wirklich, das hätte ich nicht gedacht!), sind
wir dazu übergegangen, uns das Knödelbrot auch selbst zu machen und
damit noch öfter Spinatknödel. Denn nie war Soulfood wertvoller 
als heute!

Deswegen möchte ich unser Spinatknödel-Rezept gerne mit Euch teilen.
Zumindest, wenn Ihr irgendeine Möglichkeit zum Dämpfen habt, ist
das absolut idiotensicher, versprochen...


Für das Knödlbrot nehme ich drei bis vier helle Brötchen sowie zwei Laugenbrezeln.
Grundsätzlich geht aber alles an Brotresten, außer Toastbrot, das versaut wirklich
jeden potenziellen Knödel, besonders das gekaufte...
Alles relativ klein würfeln, die Brezeln kleiner als die Brötchen, weil die später weniger
Flüssigkeit aufnehmen werden. Alle Würfel auf einem Backblech verteilen und im
Ofen durchtrocknen lassen. Das geht gut mit Restwärme, wenn man eh gerade
etwas gebacken hat - einfach über Nacht im Ofen lassen. Ansonsten bei 80 Grad
(Umluft) bis die Würfel wirklich richtig trocken sind.


Das Knödelbrot anschließend luftdicht in Gläsern oder sonstwie verschließen, dann
hält sich das eine ganze Weile und man hat einen Vorrat für spontane
Knödelgelüste, was hier relativ häufig passiert.
Außerdem ist es eine tolle Resteverwertung für olles Brot - mal was 
anderes als immer Arme Ritter ;-)


Für den Knödelteig taue ich als erstes 300 - 400 Gramm Blattspinat auf (ganze Blätter
oder kleingehäkselt, das hängt tatsächlich davon ab, was gerade da ist, ebenso wie
die Menge, das ist ein wenig Geschmackssache. Nur Rahmspinat sollte es unbedingt
nicht sein ;-) und drücke ihn dann gründlich in einem feinen Sieb aus, bis er ziemlich
trocken ist. Das ist wichtig, damit der Knödelteig am Ende nicht zu feucht wird.
Es ist nämlich absolut erstaunlich, wieviel Flüssigkeit man aus einem Sieb
voll aufgetautem Spinat drücken kann! (Frischer Spinat geht natürlich auch, 
dann braucht man etwa die doppelte Gewichtsmenge, die man in Streifen schneidet
und nachher in der Zwiebelbutter zusammenfallen lässt.)

Eine kleine Zwiebel hacken und in einer Pfanne in 50 Gramm Butter glasig dünsten.
Den Spinat zugeben und kurz in der Zwiebelbutter schwenken. Beiseite stellen.

Das Knödelbrot (ebenfalls etwa 300 bis 400 Gramm, aber optisch natürlich
viel mehr als der Spinat ;-) in eine große Schüssel geben und mit etwa 
250 ml Milch übergießen. Nicht die ganze Milch auf einmal reingießen, sondern
erst mal die Hälfte und dann schlückchenweise und immer wieder gründlich 
vermischen, bis das Brot getränkt,aber nicht nass ist, auch wenn dann noch etwas
Milch übrig ist. Das kommt immer ein bisschen auf das Brot an, wieviel das 
schlucken kann ;-) Lieber ist die Masse erst mal ein wenig zu trocken, denn die
restlichen Zutaten geben ja auch noch Feuchtigkeit dazu.

Jetzt zwei Eier und die Spinatmischung unterkneten, ebenso wie
2 EL Semmelbrösel und 1 EL Mehl. Mit Salz, Pfeffer und Muskat
würzen. Wer mag, kann auch noch etwas geriebenen Käse/Parmesan dazugeben.


Einen großen Topf mit Salzwasser aufkochen und dann so zurückschalten,
dass das Wasser gerade nicht mehr kocht. Einen ersten (Probe-)Klos hineingeben
und etwa 15 Minuten lang garziehen lassen. Fällt er nicht auseinander, den 
restlichen Teig ebenfalls zu kleinen Knödeln formen (Tischtennisbälle etwa) und
im Topf garen (zusammen, versteht sich, nicht alle nacheinander *g*) 
Sollte der Klos aber tatsächlich zerfallen, müssen noch mehr 
Semmelbrösel in den Teig, als Bindemasse.

Wesentlich einfacher und weniger fehleranfällig ist die Zubereitung in 
 einem Topf mit Dampfkorb oder, meine bewährte Variante: mit der
Dampfgarfunktion im Backofen. Dafür die Knödel nebeneinander auf
den Locheinsatz legen, das Wasser nach Anleitung in den Backofen geben
(meist entweder ins tiefe Blech oder, wie bei uns, in den Wassertank)
und die Knödel bei 100 Grad etwa 15 Minuten garen.

Die Dämpfversion ist wirklich absolut idiotensicher - ich habe so schon
perfekte Spinatknödel gezaubert aus einem Teig, von dessen Probeklos nach 
dem klassischen Wasserbad nur noch atomare Bestandteile übrig waren *ggg*


Wir essen die Knödel am liebsten mit viel gebräunter Butter, reichlich Parmesanspänen und 
grünem Salat - oder aber als Beilage zu gegrilltem Fleisch.

Guten Appetit ♥

18. Dezember 2020

Weihnachts-Kleinigkeiten, coronastyle

 Eigentlich nutze ich die Weihnachtszeit immer dazu, mich mit selbstgemachten
Kleinigkeiten bei Menschen zu bedanken, die mir das abgelaufene Jahr
in irgendeiner Form versüßt haben.


Ich wähle dabei gerne Sachen, die sich verbrauchen, allerdings vorzugsweise
nichts Selbstgemachtes zum Essen, denn lange nicht jede*r isst gerne Dinge aus
fremden Küchen, von eventuellen Unverträglichkeiten und ähnlichem muss man
da gar nicht anfangen. Ja, ich weiß, manche sind da echt unerschrocken, 
aber viele eben auch nicht und in der Regel weiß ich das von den
zu Beschenkenden nicht, deswegen lasse ich es einfach ganz.


Die diesjährige Kleinigkeit hat, wie sollte es anders sein, natürlich einen
Coronabezug (aber immerhin sind es keine Mund-Nasen-Masken ;-) und
ist im weitesten Sinne auch Verbrauchsmaterial. In den schicken Hüllen
aus Kunstleder stecken nämlich die kleinen Fläschchen mit Handdesinfektion,
die für viele, genau wie die Masken, in den letzten Monaten zur
Grundausstattung gehören, wenn sie das Haus verlassen.
Durch den integrierten Karabiner kann man die Hüllen schnell erreichbar 
außen an (oder innen in) die Tasche hängen und dank Lasche und 
Druckknopf kann man die leeren Flaschen natürlich auch ersetzen.


Neben vielen Ton-in-Ton-Varianten habe ich auch ein paar bunte bestickt
und ebenfalls welche aus Filz, die werde ich Euch auch noch zeigen ;-)
Die Stickdatei ist eine sehr vielfältige ITH-Version von der
Rock-Queen, die wirklich flott gestickt ist.

Müßig zu erwähnen übrigens, dass ich bisher keine eigene besitze,
das muss sich heute dringend ändern! An die Stickmaschine 
muss ich eh...

15. Dezember 2020

2020 ist nicht alles unmöglich

 Einen Adventskalender für die beste Freundin basteln und 
verschenken, das geht zum Beispiel auch zu Coronazeiten - auch und
besonders, wenn man sich seit Monaten nicht mehr gesehen hat...


In diesem Jahr habe ich 24 kleine Schachteln mit ein wenig 
Süßkram gefüllt und dazu mit einer Auswahl von Seedbombs - kleine, trockene
Matschkugeln (in Wahrheit sind es Ton und Humus ;) die mit vielen 
wunderbaren Wildblumensamen versetzt sind und die man per 
beherztem Wurf an Ort und Stelle bringen kann, zum Beispiel beim
täglichen Spaziergang. Überall da, wo ein bisschen Farbe der Welt gut 
tun würde, können sie ihr Werk tun und sprießen, ganz ohne Pflege. 
Ich denke, das Prinzip ist bekannt.


Diese kleinen Kissenschachteln hatte ich noch im Fundus, man kann sie
aber auch ganz einfach selbst bauen, zum Beispiel aus Klopapierrollen.
Verschlossen habe ich sie mit Masking Tapes und noch ein bisschen
mit Band und Zahlen-Aufklebern betüdelt.


Für den ersten Türchentag habe ich ein kleines Säckchen genäht,
denn irgendwo müssen die Samenkugeln ja untergebracht werden, bis
das Wetter wieder ein bisschen weniger unwirtlich wird.
Kühl und trocken gelagert halten die sich völlig problemlos bis in den 
späten Frühling, wo man sie bevorzugt ausbringen sollte.


Eine Handvoll habe ich natürlich auch noch für mich behalten, ich muss ja
testen, ob die Dinger etwas taugen! Ein paar schöne Eckchen dafür habe
ich auf meinen zahlreichen Novemberspaziergängen schon
ausgeguckt :-)

12. Dezember 2020

12 von 12 { Dez 2020 }

  Am 12. des Monats macht man zwölf aussagekräftige Bilder von seinem Tag - 
so funktioniert 12 von 12. Wer dieses Spielchen allmonatlich gerne mitmacht, 
seht Ihr wie immer hier bei Caro in der Liste


Obligatorisches Samstagmorgenbild aus unserem Bett.
Der Mann macht Frühstück, ich lese noch ein bisschen.
Wochenenden halten mich hier gerade echt am Leben, aber ich denke, 
unser Wochenende wird jetzt auch für den Rest des Jahres andauern.
Im Idealfall mit staatlicher Rückendeckung, aber zur Not halt auch im
Alleingang. Alles andere macht einfach keinen Sinn mehr...


Nach dem Frühstück stellen wir als erstes den Baum auf.
(Schlussendlich doch eine Woche später als sonst, aber wir werden dieses
Jahr ja auch deutlich mehr davon haben. Während Weihnachten und auch
danach, denn mit dem alljährlichen Silvester in den Bergen ist es
natürlich Essig.) Und Himmel, ist der groß! Ich glaube, der Mann und 
die Kinder haben damit ganz viel Coronafrust kompensiert ;-)
Normalerweise ist der Stern hinten an der Wand die optische Spitze!
Diesmal hängen wir ihn wohl eher ab.


Der Baum stand offenbar in einem Mischwald, die Missi pflückt ihn
erst mal ab :)


In unserem Haushalt gibt es im Moment drei ganz wichtige Kisten. Eine im
Kellerraum, eine im Gefrierschrank und diese hier im Kühlschrank. Die
beherbergen unsere Vorräte für Weihnachtstage und da darf niemand ran
außer mir. Ich habe schon immer früh für die Weihnachtstage eingekauft,
weil ich einfach absolut keine Lust habe, mich heiligabends noch durch ein
Geschäft zu drängeln, da geht mir nämlich recht zügig der Geist von
Weihnachten flöten. In diesem Jahr war ich eventuell noch ein 
bisschen früher *g* Stay at home in drei, zwei, eins...
Und klar ist das ziemlich weit weg von den plastikreduzierten 
Einkaufsversuchen, die ich sonst so unternehme, aber das ist mir
in dem Fall ehrlich mal egal. Prioritäten und so.
Wir haben jetzt jedenfalls fast* alles im Haus für drei Tage 
voller Leckerschmeckerei.

(* Biokiste kommt noch kurz vor den Feiertagen)


Die Post klingelt und vor der Haustür steht mein Wichtelpaket.
Es gibt halt Traditionen, die funktionieren auch in diesem Jahr :)


Highlight der Woche, des Monats.... ach was, des Jahres:
Eine spontane Spazierrunde mit der liebsten Freundin! Ok, es nieselregnet, aber
was soll's - drinnen geht's ja nun mal nicht und Hauptsache, wir sehen
uns überhaupt mal. Im Januar waren wir zuletzt so richtig aus, seither haben
wir uns bloß zweimal ganz kurz gesehen. Seelenbalsam also heute,
wenn auch wie immer viel zu kurz. 


Schneller Mittagssnack: Rahmfladen aus dem übriggebliebenen
Teig von gestern abend. Wir machen uns unsere Weihnachtsmarkt-
Leckereien jetzt nämlich einfach selber. Zugegebenermaßen vermisse
ich ja nur die, auf das Essen im Stehen und in der Kälte kann ich
ganz gut verzichten.


Nachmittags Kaffeetrinken, Familien-Baumschmücken und nebenbei ein bisschen
Fußballkonferenz statt Weihnachts-Playlist. 


Heute darf ich die 12 an meinem Adventskalender aufmachen. Und die
Eins bis Elf, denn den Kalender hat mir die liebste Freundin eben 
erst vorbeigebracht. Die erste Version hatte der Hund gefressen 
(kein Scherz) und entsprechend schuldbewusst hat er eben auch 
geschaut.


Fürs erste fertig geschmückt. Wie immer in weiß und rosa und einer silbernen Kugel,
der einzigen, die noch von meiner Oma übrig ist :) Für den Rest des Tages werden
wir jetzt auf der Couch sitzen, den Baum anhimmeln und abwechselnd 
aufspringen, um einzelne Kugeln umzuhängen, bis er perfekt ist.
Alle Jahre wieder.


Die Missi telefoniert mit einer Freundin, die Große sucht nach Autos und der
Mann und ich widmen uns nun dem wichtigsten Spiel des Tages.
Aus Reihe eins quasi.


In der Halbzeitpause schieben wir die vorbereitete Quiche Lorraine in den
Ofen, die es später auf der Couch geben wird. Nach dem Spiel haben wir
den ersten Weihnachtsfilm des Jahres eingeplant, vermutlich starten wir
mit den "Zwei Weihnachtsmänner"n Pastewka und Herbst, ich
glaube, uns ist heute nach ein wenig Irrsinn...

9. Dezember 2020

Weihnachtskleid Sew Along 2020 - Zwischenstand

 Es ist Zeit für einen Zwischenstand beim Weihnachtskleid Sew Along 
und tja, was soll ich sagen? Ich habe eher ein Zwischenprojekt zu zeigen, 
denn ich habe mal eben locker flockig einen Rock aus dem bunten
Weihnachtsstoff dazwischengeschoben, der zu Beginn ebenfalls 
zur Auswahl stand. Der Stoff lag noch auf dem Zuschneidetisch
und hat mich einfach zu sehr angelacht...


Allerdings ist keine Amy daraus geworden, sondern ein Tellerrock, wenn auch
nur ein halber. Mehr hat die geringe Stoffbreite des Patchworkstoffes
nicht hergegeben. Diese Variante habe ich schon häufiger genäht, 
man schleppt einfach weniger Stoffmenge mit sich herum und 
der Rock wird insgesamt weniger ausladend. Bei dem Muster
fand ich das hier auch ganz angebracht *g*


Ein Tellerrock in der etwas professionelleren Version dann allerdings doch - mit 
Bund und Reißverschluss in der rückwärtigen Naht statt klassischem, schnellem 
Tellerrock-Jerseybündchen. Obwohl das für Weihnachten vielleicht sinnvoller 
gewesen wäre - auch wenn wir wohl niemanden treffen werden, haben wir doch
 mehr als reichliche Essen geplant ;-)


Den Saum habe ich mit einem Schrägband verstürzt. Das liebe ich total, weil
es auch von links sehr ordentlich aussieht (danke, Oma!) und dem 
Rock noch etwas zusätzlichen Stand verleiht. Mit schwarzer Leggins oder
Strumpfhose und schwarzem Pulli wird das jedenfalls ein top Couchoutfit
für die Feiertage und schürt definitiv meine Vorfreude ;-)
Das WeihnachtsKLEID im übrigen ist auch soweit fertig, ich muss es
nur noch säumen und dann jemanden finden, der ein paar Fotos
davon macht. Letzteres ist immer die herausforderndste Aufgabe, 
deswegen gibt es auch heute nur Bilder von der Schneiderpuppe....

Die übrigen Teilnehmerinnen des #wksa2020 findet Ihr 
wie immer hier :-)

6. Dezember 2020

Tagebuchbloggen { 5. Dezember 2020 }

  "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?"

Frau Brüllen fragt das an jedem fünften Tag des Monats und wer mag, schreibt fleißig mit.

Die übrigen WMDEDGT-Einträge findet Ihr wie immer hier.


Vorausschicken muss ich, dass es mehr als ein bisschen schwer fällt, 

hier so "einfach" an den normalen Blogalltag anzuknüpfen nach einer wirklich 

schrecklichen Woche für meine Heimatstadt. Nach dieser unfassbaren Amokfahrt, 

die schon alleine deswegen bis ins Mark trifft, weil gefühlt jede jeden kennt und 

damit auch immer jemanden, der unmittelbar betroffen ist, scheint einfach

alles andere komplett banal. Geholfen hat mir, auch ganz banal, ein 

(sehr langer) Blick auf dieses Plakat, das wir gestern hier aufgehangen

haben. Diese Stadt hat schon soviel erlebt und überstanden, sie wird

auch jetzt wieder aufstehen. Und das Leben geht einfach weiter,

ganz banal... Und wir bleiben trotzdem mit dem Herzen ganz fest bei

allen, für die nach diesem Tag einfach nichts mehr so ist, wie es

mal war.



6.30 Uhr: Ich werde wach, weil der Mann aufsteht.

8 Uhr: Ich werde wach, weil der Mann wieder ins Bett kommt.
Und realisiere: Es ist Samstag, wie schön. Wir können also noch
liegenbleiben und ein bisschen das Wochenende planen und 
die Zeit zwischen den Jahren, die wir ja dank Corona zum
ersten Mal seit mindestens 15 Jahren nicht in den Bergen
verbringen werden...

9 Uhr: Der Mann macht Frühstück, ich lese derweil noch ein bisschen.
Während des Frühstücks teilen wir uns die Zeitung, irgendwann 
kommt die Missi dazu, begnügt sich aber mit einem Löffel 
Restsuppe, auch wenn sie langsam wieder kauen kann.
Am Mittwoch hat sie ihre feste Zahnspange bekommen und es
ging deutlich besser als befürchtet. Aber sie ist ja nicht so die
Frühstückerin und setzt sich lieber an ihre Hausaufgaben.

10 Uhr: Der Mann fährt in die Firma, ich bleibe noch sitzen und 
bestelle unsere Lebensmittel für nächste Woche. Auch für
Weihnachten ist schon viel dabei. Kommende Woche wird über die
Weihnachtsregeln für Rheinland-Pfalz entschieden, aber unabhängig
davon werden wir Weihnachten wohl zu viert zu Hause verbringen,
alles andere macht einfach keinen Sinn. Dementsprechend lang ist
auch unser Einkaufszettel und ich bin gewillt, ihn bis Ende 
nächster Woche abzuarbeiten. Kein Weihnachtsladengedrängel
für mich, bitte.

11 Uhr: Die Große ist auch aufgestanden und klingelt mich
runter, wo wir ihren Schuhschrank-vor-dem-Steuerungselement-
der-Heizung ausmessen, den sie noch mit Holzbrettern verkleiden
möchte. Außerdem führt sie mir ein paar Klamotten vor, die im Laufe
der Woche ankamen - unter anderem eine noch dickere und sogar
lange(!) Winterjacke. Es ist kalt dieser Tage in der Schule...

12 Uhr: Die Missi packt Weihnachtsgeschenke ein, der Mann kommt
nach Hause und ich koche ein schnelles Shakshuka mit Reis.

13 Uhr: Wir essen, diskutieren die Weltlage, die Weihnachtsbaumpläne
und anstehende To-Do's. Die Missi kruschtelt danach weiter in ihrem
Zimmer, der Mann und die Große schauen mal wieder nach einem Auto
für sie. Auch nur so ein mittellustiger Spaß in Coronazeiten, man kann sich
ja ohne Übernachtungsmöglichkeit nur in einem relativ engen 
Radius nach passenden Angeboten umschauen. Und die Große hat
durchaus konkrete Vorstellungen.

14 Uhr: Die Familie bricht auf, einen Tannenbaum zu schlagen.
Traditionell stellen wir den am zweiten Adventswochenende auf,
da wir ja normalerweise gleich nach Weihnachten weg sind. Wir hatten
überlegt, in diesem Jahr noch eine Woche zu warten, aber irgendwie
fand niemand Gefallen an dieser Idee ;-) Ich putze derweil mal kurz
durch und schreibe eine Weihnachtspost-Liste. Die ist lang in diesem
Jahr, wir werden ja Freunde und Familie kaum zu Gesicht bekommen.

15.30 Uhr: Der Baum ist da, zusammen mit drei Paar matschverkrusteten
Schuhen. Letztere bekomme ich zu Gesicht, den Baum noch nicht, der
steht noch im Keller "zum Akklimatisieren, dann hält er vielleicht
länger!" Nun denn, so sei es... Wir trinken Kaffee, der Mann repariert ein
Kochfeld (im Wohnzimmmer, auf der Couch, aaahh!!), das er irgendwo in 
der Firma gefunden hat und baut es dann der Großen in der Küche ein, 
als Ersatz für (Ur-)Omas uraltes, das wirklich nur noch sehr widerwillig 
aufgeheizt hat. Für die induktionssozialisierte Große eine echte
 Herausforderung *g* Dann ziehen die beiden nochmal los, um Holz 
für das Schuhschrankprojekt zu besorgen. Außerdem brauchen wir 
dringend einen neuen Christbaumständer. Vermutlich werden sie auch noch 
Autos anschauen. Die Missi telefoniert mit ihrer besten Freundin und ich backe 
endlich mal die Basis für den leckeren Lebkuchen-Kuchen, auf den ich 
schon die ganze Woche lang Lust habe und schnipple Gemüse 
fürs Abendessen...

17.30 Uhr: Mann und Große sind zurück, pünktlich zur Fußballübertragung.
Die Große schleppt gleich die Holzbeute in ihre Höhle, der Mann und ich
verziehen uns auf die Couch und die Missi.... telefoniert noch immer.
Zwischendrin hat sie aber immerhin auch mal Vokabeln gelernt.

18.30: Anpfiff. Wie immer erscheinen pünktlich die Kinder mit 
diversen Anliegen. Ich schicke sie zum Stiefelputzen.
Das Spiel ist..... anstrengend. Mental. Aber gut.
Zwischendrin schiebe ich das Ofengemüse in den Ofen. Mit Lachs,
nachdem der Mann und ich übereinstimmend beschlossen haben, 
dass das geplante Hühnchen irgendwie höchst seltsam riecht.
Hmpf.

19.20 Uhr: Halbzeit. Der Mann serviert das Essen auf der Couch, auf der
wir in der Weihnachtszeit wundersamerweise plötzlich immer alle
vier Platz finden, sobald mein Sessel dem Weihnachtsbaumplatz
gewichen ist. Das restliche Jahr über ist das völlig unmöglich ;-)
Die zweie Halbzeit schauen wir alle zusammen ("Himmel, schreit doch
 nicht so!!" Die Kinder sind entspanntere Zuschauer als wir.) Die Kinder 
haben die Stiefel rausgestellt und kontrollieren im Viertelstundentakt,
ob sie schon gefüllt sind. Normalerweise kommt der Nikolaus hier
nämlich so früh, dass man noch am Nikolausabend was vor der Tür findet. 
Das haben wir eingeführt, als die Kinder noch klein waren, weil sie dann nicht
am Morgen in aller Herrgottsfrühe durchs Haus geisterten ;-)
Nun sind sie aber ja groß und morgen ist Sonntag, da können wir
das auch mal ordentlich machen...


21 Uhr: Die Kinder sind immer noch da, bemerkenswert.
Wir schauen das Duell um die Welt, gucken nebenbei weiter nach Autos, 
die Kinder planen ihre Weihnachtsgeschenke für die Großeltern
und ich starte endlich mein Projekt, einen kleinen Teppich für das
Gäste-WC zu häkeln. Das Garn habe ich schon besorgt, passende Häkelnadeln da....
und als ich jetzt anfangen möchte, stelle ich fest, dass die Anleitung, die
ich mir vor Wochen rausgesucht habe, eine STRICKanleitung ist.
Aaaahhhh. Corona-Siebhirn. Eine passende Rundstricknadel habe ich
natürlich nicht da, nur normale und ich bezweifle, dass da alle Maschen
draufpassen. Aber bitte, einen Versuch ist es wert...

22.30 Uhr: Die Große geht nach unten, "ich muss noch aufräumen", der Mann
und die Missi nach oben, beide haben schon mit dem Schlaf gekämpft.
Ich habe inzwischen das Projekt gewechselt, von den benötigten 65 Maschen habe
nur knappe 40 auf die Nadel gepasst, ich muss also erst mal eine Rundstricknadel
organisieren. Da ich die dicken Häkelnadeln nun aber vor mir liegen habe, 
häkle ich nun einfach mal Wanddeko aus dickem Jutegarn. Ein bisschen wie
Makramee, nur halt eben gehäkelt. Geht schnell und macht riesigen Spass, 
dewegen bleibe ich auch noch sitzen. Erst weiter mit Joko und Klaas, 
später ganz ohne Berieselung.

23.45 Uhr: Die Große ist offenbar fertig mit Aufräumen, denn ich höre
sie jetzt staubsaugen *g* In solchen Momenten bin ich sehr dankbar für
die eigene Wohnung, in der wir den krass abweichenden Teenie-Tag-Nacht-
Rhythmus oft nur noch am Rande mitbekommen. Ich fülle die Stiefel vor der
Tür (hier kommt nix weg) und häkle dann noch ein bisschen weiter.

(1.30 Uhr: Ok, noch ein bisschen länger weitergehäkelt. Aber dafür haben
wir jetzt drei neue Dekoteile - für uns, für Weihnachten oder für den 
Shop, mal schauen - und ich habe die wirklich schlimme Woche 
gedanklich ein wenig eingeordnet und wegsortiert. Nicht vergessen,
natürlich nicht, aber in eine Schublade gepackt, zur weiteren 
Verwendung. Und morgen dann bitte ausschlafen...)