5. März 2020

Tagebuchbloggen { 5. März 2020 }

"Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?"

Frau Brüllen fragt das an jedem fünften Tag des Monats und wer mag, schreibt fleißig mit.
Die übrigen WMDEDGT-Einträge findet Ihr wie immer hier.
(Das erste Mal für mich in 2020, offenbar erwache ich so langsam wieder aus
meiner Winterstarre ;-)

5.45 Uhr: Weckerklingeln. Es ist minimal hell und vereinzelt hört man schon wieder
Vögel durchs geöffnete Fenster. Es geht aufwärts. Trotzdem.
Erst mal noch liegenbleiben.

6 Uhr: Aufgestanden. Aber nur, weil mir eingefallen ist, dass die Große heute
bis abends Schule hat und ich gestern abend zu faul war, ihr Mittagessen
fertig vorzubereiten. Also Küche, Topf auf den Herd und Brötchen in den Ofen.

6.30 Uhr: Kontrollieren, ob alle Kinder wach und auf sind. Naja.
Immerhin die Große kommt mir entgegen und die Missi ist einigermaßen
wach. Das kennen wir auch anders. Ich eile wieder runter, auf dem Herd
kocht der Bulgur. Abschütten, abkühlen lassen, Brötchen schmieren.


7 Uhr: Frühstück. Ich rühre nebenbei den TexMex-Salat für die Große zusammen,
die heute eine Kursarbeit schreibt und eher....hm, so mäßige Laune hat.
Verteilung diverser Brotdosen und Flaschen, Verabschiedung vom Mann,
der sein Auto in die Werkstatt bringt. Zweiter Anlauf, ich stand da letzte Woche
schon mal und durfte mich via "Aber der Termin ist nicht heute, der Wagen ist für
den Fünften eingetragen!" blamieren. Heute darf er deswegen selbst fahren *g*

7.30 Uhr: Kinder aus dem Haus, Kaffee, Zeitung und Frühstück für mich.
Danach noch ein Ründchen mit dem aktuellen Buch unter meine Decke,
statt Nachrichten. Die deprimieren mich momentan eh nur über alle Maßen.

8.30 Uhr: Angezogen, Zimmer gelüftet. Die Kinder haben in den letzten
Tagen ausgemistet, das tun sie oft und gerne, weil die Zimmer dann
immer so schön aufgeräum sind. Leider stapeln sie das ausgemistete Zeug
lediglich vor ihren Türen im Flur und so sieht es da jetzt aus wie auf dem
Flohmarkt. Ich schleppe alles fluchend eine Etage tiefer, inklusive des
Wäschebergs und dann noch eine Etage tiefer, ums Haus rum in den
Keller. Kaum setze ich den ersten Fuß vor die Tür, beginnt es zu regnen.
War ja klar. Es regnet einfach immer! Zwischendurch telefoniere ich
mit dem Mann, der das Auto diesmal tatsächlich losgeworden ist und
als Ersatz einen A1 bekommen hat, was sehr lustig ist, weil die Große
uns gestern abend noch einen argumentativ bis ins Letzte ausgefeilten
Vortrag gehalten hat, warum ein A1 das perfekte erste Auto für sie
sei (inklusive aktueller Gebrauchtwagenpreise sowie wie
sie es zu finanzieren gedenke, immerhin ;-)

10.30 Uhr: Alles verräumt, Müll sortiert und zwei Umschläge für die
Post fertig gemacht. Auf dem Weg nach draußen stolpere ich förmlich
über den Postboten, der mir Pakete für die Nachbarn dalassen will,
die dann aber doch zuhause sind. Kurzer Plausch.
Danach zur Post und in den Bastelladen, denn morgen heiraten
Freunde von uns und ich brauche noch eine klitzekleine
"Das richtige Geschenk gibt's zur kirchlichen Hochzeit"-Kleinigkeit.
Nach zwei Runden durch den wirklich großen Laden werde ich
tatsächlich fündig, wenn auch anders als geplant.
Schnell wieder nach Hause, ich bin hungrig und es regnet
immer noch.

12 Uhr: Eine Portion Chili plus ein paar Seiten Lesen für mich.
Danach setze ich mich intensiv mit der Frage auseinander, was ich wohl
morgen zum Standesamt anziehen sollte (kalt und Regen, eh klar). Wenigstens das,
wo ich es schon seit Wochen nicht zum Friseur schaffe. Vermutlich wäre ein
Outfit mit Mütze oder Kapuze am passendsten *hüstel* Im Zuge dessen
sortiere ich meinen Schrank einmal durch und räume tatsächlich endlich
die ganzen Sommerkleider raus. Timing kann ich!
Immerhin, ich finde ein Kleid und einen Rock, die zu meinem Lieblingsmantel
passen und endgültig entscheiden kann ich mich auch noch morgen.

13.30 Uhr: Die Missi kommt nach Hause, tropfnass, denn inzwischen regnet es
in Strömen. Aber wer braucht schon einen Schirm... Ich schicke sie zum
Trockenlegen und koche rasch noch ein paar Nudeln. Die bekommt sie zum
Chili serviert (Chili mit vegetarischem Carne, das, so die Missi, "zwar nicht
schmeckt wie Fleisch, aber auch sehr lecker" ist. Nun denn.) Während des Essens
erzählt sie von ihrem Schultag, der im wesentlichen von einem Musik-Test, einer
Nawi-Note und Männern in Schutzanzügen dominiert wurde, die man erst
für die Boten eines Corona-Ausbruchs an der Schule hielt (Schulfrei! Schulfrei!),
die dann aber doch nur Bauarbeiter waren, die "das Asbest aus den Wänden geholt
haben, Mama, voll gefährlich!" Da frag ich mich ja spontan, was mir lieber
gewesen wäre. Im Anschluss inhaliert das Kind erst mal eine Runde, prophylaktisch.
This time of the year....


14.30 Uhr: Ich habe etwas weitergeräumt und wollte eigentlich noch
ein paar Fotos für den Shop machen, aber es ist einfach zu düster. Wo die
Kamera aber schon mal da ist, fotografiere ich gleich den noch verwertbaren
Teil der aussortierten Klamotten. Dafür reicht das Licht leidlich.
Die Missi macht Hausaufgaben, ich telefoniere mit dem Mann, der auch
völlig unmotiviert ist heute und beschließt, früh Feierabend zu machen.
Also für seine Verhältnisse. Während des Telefonats setze ich mich auf
die Couch, was sich als schwerer Fehler erweist, weil ich einfach nicht mehr
hochkomme. Ich werte das als Zeichen, schnappe mir mein Handy und stelle
die soeben fotografierten Klamotten im Kleiderkreisel online.
Was erledigt ist, ist erledigt und so muss ich mich ein paar Minuten
nicht bewegen....

15.30 Uhr: Die Missi ist fertig mit Hausaufgaben und möchte sich nun noch kurz mit
einer Freundin treffen. Da die nicht gerade ums Eck wohnt, ist kurz relativ, aber tjanun.
Wir fahren also los und stellen unterwegs fest, dass das Hochwassser schon
wieder steigt (kein Wunder...) und außerdem die Bäume rechts und links
der Straße blühen wie blöde. Die Armen.
Kind abgeliefert und zurück nach Hause. Podcast-Zeit.
Ich liebe es, Podcasts im Auto zu hören, fast ausschließlich Politik-
und Fußball-Podcasts, manchmal auch was mit Pferden, was die Missi
mir empfohlen hat ;-)

16 Uhr: Wieder zuhause. Ich schreibe rasch mal eine To Do-Liste für
die nächsten Tage und setze mich dann an die Buchhaltung.

17.15 Uhr: Die Große kommt nach Hause und erzählt als erstes auch die
Corona-vs.-Bauarbeiter-Story, gefolgt von den Abi-Plänen ihres
Jahrgangs, da gab es heute wohl ein Planungstreffen. Joah, wird ja auch
Zeit, sind ja nur noch exakt zwei Jahre ;-) Und Himmel, früher war das
alles weniger aufwändig. Und billiger. Leute, spart beizeiten für
die Abitur-Feierlichkeiten!

18 Uhr: Der Mann und die Missi kommen mit dem Werkstattwagen nach Hause.
Die Große steigt dazu, um ihr Traumauto ein wenig näher kennenzulernen.
Die folgende Stunde findet man sie mit glänzenden Augen auf der Couch,
mit dem Audi-Konfigurator, einem Taschenrechner und potenziellen
neuen Jobs. Na toll *ggg* Aber Träume sind toll, die beflügeln...

19 Uhr: Den Chiliresten sei dank haben wir rasch gegessen (also bis
auf die Große, die wird erst sehr viel später wieder munter) und
zufällig eine wirklich interessante Doku im Fernsehen gefunden,
die sogar die Kinder fesselt. Danach schicken wir die Missi zum Duschen.

20 Uhr: Die Missi ist fertig, hat ihr Handy abgeliefert und verabschiedet
sich ins Bett. Dort wartet ein neues Buch, das ich ihr heute aus dem Bastelladen
mitgebracht habe (Da gibt es alles. ALLES!). Ich wickle noch rasch die
ersten Klamottenverkäufe ab und werde mich dann mit meinem
Strickzeug zum Mann auf die Couch gesellen. Irgendwann gegen zehn
werde ich auf dem Weg ins Bett auf der Treppe der Großen begegnen,
die sich ihr (ggf. zweites) Abendbrot bereitet. So enden hier nämlich
sehr viele Tage.

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