5. Juni 2018

Tagebuchbloggen { 5. Juni 2018 }

"Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?"

Frau Brüllen fragt das an jedem fünften Tag des Monats und wer mag, schreibt fleißig mit.
Die übrigen WMDEDGT?-Einträge findet Ihr wie immer heute abend hier.

5.50 Uhr: Der Wecker klingelt.
Trotz fiesen Rückens wie ein Stein geschlafen - die Hitze kann mir nix mehr,
ich bin akklimatisiert.. Solange das Fenster auf ist, ist alles gut. (Am Wochenende
dagegen, im angenehm klimatisierten, aber fensterlosen (also nicht zu öffnenden,
das ist für mich fensterlos!) Hotelzimmer, bin ich fast eingegangen und 
habe jede Nacht stundenlang wach gelegen. Freue mich schon auf den Urlaub. 
Das wird ein Spass....)

6 Uhr: Aufgestanden, ohne zu taumeln, was ein hundertprozentiger Fortschritt zu
gestern ist, wo ich erst mal brutalst an der Wand gelandet bin, weil mich da der
Schwankschwindel völlig unvermutet erwischte. Er war so lange weg, dafür dann
gestern aber so schlimm wie selten. Ohne Akkupressurbänder kam ich kaum in die
Senkrechte. Danke, Bandscheiben *grrr*
Heute aber vorsichtiger Optimismus - es ist keineswegs weg, aber tausendmal
besser. In der Küche versuche ich einen vorsichtigen Sonnengruß, denn heute ist
Yoga und das würde ich ungern verpassen. Das Ergebnis ist ernüchternd.
Ich beschließe, im Zweifelsfall alle Übungen im Stehen nur zu imaginieren.
Man will ja nicht in den Verdacht geraten, am frühen Morgen schon zu saufen *g*

6.30 Uhr: Alle Fenster im Haus aufgerissen und gelüftet.
Nach vier Tagen Holland und einem Tag Komplettausfall sieht es hier lustig aus,
ich sollte den Tag wohl dringend zum Putz- und Waschtag ausrufen.
Jetzt aber erst mal Frühstück für die Kinder und Pausenbrote bauen.

7.15 Uhr: Beide Kinder sind aufgetaucht und frühstücken.
Noch 14 Schultage bis zu den Großen Ferien, wir zählen rückwärts.
Mann und Große verlassen das Haus, die Missi fragt, ob ich sie fahren kann.
Manchmal möchte sie mit ihrer Freundin noch ein bisschen länger vor der
Schule malen oder, aktuell, Karten tauschen.
Ich lasse mich breitschlagen, weil ich eh noch was besorgen muss.

7.30 Uhr: Vor der Tür treffen wir die liebste Nachbarin, die naturgemäß eh zur
Schule fährt und die Missi einfach einpackt. Auch gut, dann kaufe ich halt später ein.
Müsli, Kaffee und Zeitung für mich.

8.30 Uhr: Schnell noch Betten gemacht, Waschmaschine gestartet, geduscht, in die Yogaklamotten
geschmissen und weg. Nee, halt - vorher noch das Balkongemüse gießen, ganz wichtig!
Wenn ich zurückkomme, liegt das alles schon knallig in der Sonne.

9 Uhr: Wie immer den letzten Parkplatz gefunden.
Treppe rauf, Matte ausgerollt, pünktlich.
Tatsächlich imaginiere ich die ersten beiden Sonnengrüße auf der Matte liegend,
den letzten traue ich mir aber dann schon zu, auch ohne Netz und doppelten Boden
Akkupressurband und Vomex. Geht auch ganz gut. Yoga ist echt mein Sport -
am Ende der Stunde bin ich nicht nur tiefenentspannt, sondern schaffe sogar
meine liebste Baumübung, einbeinig und ohne nenneswert umzufallen *g*
Der Tag wird mein Freund!

10.50 Uhr: Jetzt schnell einkaufen. In Yogaklamotten, egal. Hauptsache schnell.
Hinter der Kasse überhole ich gaaanz vorsichtig einen steinalten Mann, der eine Kiste Viez
nach draußen balanciert und damit augenscheinlich hochgradig gefordert ist.
Ich habe leider beide Hände voll, der junge Mann hinter aber mir lädt
sich die Kiste auf seinen Wagen und fährt sie, ans Steinalte-Opi-Schneckentempo
angepasst, nett plaudernd bis zum ebenso steinalten Auto.
An mein Herz! So geht das.


11.30 Uhr: Auf dem Rückweg schnell noch das Auto gewaschen und gesaugt.
Als ich vor der Rückbank kauere und erst mal den Müll der Kinder aus den Seitenfächern
krame (gnaaaaaaahhhhh!!), reicht mir plötzlich von links ein Mann seinen laufenden Sauger ins Auto.
"Da ist noch 'ne Kleinigkeit drauf. Wenn Sie mögen?" Hach. 
Soviel geballte Nettigkeit innerhalb von zehn Minuten. Mein durch den tagtäglichen Anblick 
von Internethetze und -hass gebeuteltes Herz heilt ein klitzekleines Bisschen ;-)
Ich sauge mit der "Kleinigkeit" immerhin die ganze Rückbank, und die war
wirklich.wirklich dreckig.

12 Uhr: Wieder zuhause, Einkäufe verräumt, Wäsche aufgehangen und eine neue Maschine
gestartet. Dann die nächste Dusche. Das kann ja heiter werden heute....
Ich telefoniere mit dem Mann und prüfe währenddessen, ob mein Navi auch eine
Griechenlandkarte hat. Hat es. Ein Punkt weniger auf der To-Do-Liste.
Anschließend öffne ich alle verfügbaren Sonnenschirme und baue das 
Gartenbett auf - Urlaubsfeeling!


13 Uhr: Zeit fürs Mittagessen. Kartoffeln habe ich schon gestern gekocht, jetzt 
rühre ich nur noch rasch den Salat zusammen und stecke ein bisschen Pollo Fino
in den Ofen. Eigentlich wollte ich das auf dem Eimergrill der Kinder grillen,
aber gerade ist es mir zu warm für Feuer *g* Die Missi klingelt.
Schuhe aus, Brotdose ausräumen, Hände waschen, das Übliche.
Sie deckt noch den Tisch, dann bin ich auch schon fertig.

13.30 Uhr: Die Große trudelt auch ein, wir essen. Auf dem Balkon.
Da in der Nachbarschaft aber plötzlich irgendwo Steine geschnitten werden, 
wird es eine schnelle Mahlzeit. Dieses Geräusch ist echt nicht ohne Schaden zu ertragen ;-)
Die Kinder holen sich noch ein Eis und verschwinden in die Mittagspause.
Ich starte einen vorsichtigen Nähzimmerversuch, kapituliere aber sofort und schreibe
mich für die nächsten Tage krank. Morgen kann ich zum Arzt, vielleicht 
wird es zum Ende der Woche ja wieder was....

14.30 Uhr: Die Missi hat ihre Querflöten-Hausaufgaben gemacht und lernt jetzt
für die Mathearbeit morgen. Die und dann noch eine Sachkundearbeit,
das war es dann aber wirklich. Die Große ist auch schon durch, Entspannung winkt!
Ich fülle einen Rücklaufzettel fürs Schulfest aus und trage Wandertage sowie die 
beweglichen Ferientage des nächsten Schuljahres in den Kalender ein - 
auch das ein untrügliches Zeichen für nahende Ferien...

16 Uhr: Die Große vegetiert in ihrem Zimmer dahin - das Dachgeschoss ist 
tagsüber abgedunkelt und die Verlockung ist groß, die Nachmittage einfach zu 
verschlafen. Die Missi hat sich mit ihrer liebsten Freundin verabredet, wo ich 
sie jetzt hinbringe. Wieder zurück gibt es eine weitere Wäscherunde, 
dann mache ich mich ans Kuchenbacken. Meine Oma hatte letztes Wochenende 
Geburtstag und nimmt deshalb morgen einen Kuchen mit in ihre
Demenzgruppe. Die Kindergartentraditionen kommen also irgendwann wieder,
sieh mal einer an ;-) Die ersten Pläne waren Eierlikörtorte oder Kirsch-Snickers-
Kuchen, aber für Sahneexperimente ist es zu heiß und irgendwie fand ich
für die Ü90-Fraktion dann einen klassischen Kirschstreusel doch passender ;-)
Also knete ich jetzt Mürbeteig und Streusel, rühre Vanillecreme auf dem
Herd und bin schon wieder schweißgebadet. Anfangs muss ich auch noch um
die Große herumarbeiten, die am Herd steht und Bananen-Pancakes backt.
Für sich, sonst isst das hier niemand. Für sie ist das aber immer ein gern
genommener Nachmittagssnack. Heute mit Erdbeeren und Eis.

17.30 Uhr: Der Kuchen ist im Ofen.
Die Große sitzt mittlerweile mit ihrem Zeug im Garten und lässt sich jetzt 
von mir unverhältnismäßig einfach überreden, rasch noch den Rasen zu mähen.
Auch daran merkt man die nahenden Ferien, sie hat einfach nur noch ein
Bruchteil des normalen Pensums zu tun....
(Ich glaube aber, sie tut es nur wegen des Rasenkantenschneiders, auf den sind
beide Kinder nämlich immer total scharf. Barfuß! *kreisch*

18.30 Uhr: Der Kuchen ist draußen aus dem Ofen, riecht gut, sieht gut aus und die Missi habe
ich auch wieder aus dem Pool gezerrt abgeholt. Jetzt lade ich sie zuhause ab, erteile ihr
Instruktionen bezüglich Duschen und Aufräumen und fahre gleich weiter, um
den Mann in der Werkstatt abzuholen, wo er gerade sein Auto abgestellt hat.
In letzter Sekunde springt die Große noch mit ins Auto.

19 Uhr: Stadt durchquert, Mann eingesammelt und Stadt wieder durchquert.
Interessante Unterhaltung zum Thema Bauchnabelpiercing und neues Handy und so.
Und mein Auto soll ich doch bitte behalten und kein neues kaufen, der Führerschein
ist schließlich auch nicht mehr so unendlich weit weg *gacker*
Der Mann springt auf dem Rückweg noch schnell bei einem Kunden rein.

19.30 Uhr: Abendessen. Die Missi ist geduscht und hat schon Brot geschnitten. 
Kartoffelsalat ist auch noch da. Anschließend gibt es für den Mann und 
mich noch eine exklusive Gartenrunde, während die Missi sich bettfertig macht
und ich ihr anschließend noch was vorlese. 

21 Uhr: Frisch geduscht bei offener Balkontür werden wir uns jetzt auf die 
Urlaubsplanung stürzen, bis es zu dunkel wird.

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