5. Juni 2019

Tagebuchbloggen { 5. Juni 2019 }

"Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?"

Frau Brüllen fragt das an jedem fünften Tag des Monats und wer mag, schreibt fleißig mit.
Die übrigen WMDEDGT?-Einträge findet Ihr wie immer hier.

Irgendwann so kurz nach zwei: Ich werde wach, weil es irgendwo donnert.
Weit weg jedenfalls. Mein höchstsensibilisiertes Hochwasserradar schlägt natürlich
trotzdem sofort an. Ich liege, lausche und nix tut sich. Fernes Grollen, sehr gelegentlich
und nicht näher kommend. Ich döse wieder ein.

Vermutlich zwei Minuten später: Es tröpfelt. Da alle Fenster und Türen sperrangelweit
aufstehen, unüberhörbar. Für mich, die Restfamilie schläft tief und fest.
Ich erhebe mich also mangels Alternativen und schließe wenigstens die Dachfenster
im Bad und über den Betten der Kinder. In dem Moment, wo ich das letzte
schließe, hört das Tröpfeln wieder auf. Eh klar.
Zurück ins Bett, totale Stille genießen, einschlafen.

5.40 Uhr: Vor dem Wecker weckt mich das Vogelkonzert draußen.
Gab scheinbar doch kein Gewitter.
Ich bleibe noch ein wenig liegen, dann stehe ich auf und reiße als
erste Tat wieder alle Fenster auf.
Dann erster (Getreide-)Kaffee auf dem Balkon.
Heute habe ich Zeit, denn alle Kinder möchten den späten Schulbus nehmen...

6.15 Uhr: Die Wecker der Kinder klingeln.
Ich reiße auch dort die Fenster auf und schließe auf der anderen Seite
die ersten, wo nun die Sonne über den Berg steigt.
Es ist schon ganz schön warm...

6.45 Uhr: Pausenbrotboxen, Frühstück vorbereiten, Turnbeutel
für die Missi suchen, die heute mit der Klasse spazieren geht.
Es ist Fahrtenwoche, dementsprechend wenige Lehrer*innen sind da
und der Vertretungsplan ist, äh ..... kreativ ;-)

7 Uhr: Beide Kinder sitzen beim Frühstück. Die Große ist nur
sehr mäßig begeistert, dass die Missi auch noch hier sitzt. Die ist
nämlich eine Lerche und unterhält den ganzen Tisch, ganz im Gegensatz zu
ihrer großen Schwester. Die ist grenzwertig genervt und es wird nicht
besser dadurch, dass jetzt auch noch der Mann erscheint.
Schlimme Zumutungen hier am frühen Morgen schon....

7.30 Uhr: Alle aus dem Haus, Müsli und Kaffee für mich.
Und die Zeitung natürlich. Danach will ich mich ein wenig
durch meine Blogroll lesen, aber kaum sitze ich im Sessel, beginnt es wieder zu
tröpfeln. Also alle Fenster schließen, dann schnell den Rest Wäsche
wegbügeln. Danach duschen, anziehen und eine klitzekleine
Aufräumrunde durchs Haus.

9 Uhr. Werkstattzeit.
Wenigstens ein Minibisschen, denn es ist Fahrtenwoche und der
Vertretungsplan..... siehe oben. Jedenfalls hat die Große schon um
viertel nach elf wieder frei. Also schnell was wegarbeiten und ein
weiteres Sommershirt zuschneiden. Ich brauche dringend ein paar
neue Klamotten!

10.30 Uhr: Aufbruch. Ich besorge neue Kartuschen für den Wassersprudler,
der Verbrauch steigt doch sprunghaft bei den Temperaturen.
Eigentlich wollte ich auch noch Erdbeeren pflücken gehen, aber dafür
reicht die Zeit nicht mehr. Morgen dann, wenn sie bis dahin  nicht
ersoffen sind (die Unwetterwarnung für die kommende Nacht ist
schon eingetrudelt). Jetzt nur noch Post und dann um...

11.15 Uhr: ... die Große abholen. Liegt auf dem Weg und dann
muss sie nicht eine halbe Stunde auf den Bus warten. Sie braucht noch
neue Blöcke, also fahren wir auch noch rasch im Schreibwarenladen vorbei.

11.30 Uhr: Zuhause.
Post sichten, Essen vorbereiten.
Da Hitze hier im Haus noch niemals jemandem den Appetit verdorben hat,
gibt es schnelle Käsespätze (Spätzle kochen, bisschen Butter und Zwiebeln oder Schinken
in einer Pfanne andünsten, Spätzle dazu, mit Milch ablöschen und geriebenen Käse
unterrühren, salzen und pfeffern, fertig) mit Salat aus dem Garten für die Große,
gebratenem Gemüse für mich und ohne alles für die Missi später.

12.30 Uhr: Die Große und ich essen auf dem Balkon.
Zwischendrin immer wieder Nachrichten von der Missi, die offenbar auch schon
frei oder zumindest keinen Unterricht mehr hat und ihren Nachmittag plant.

13 Uhr: Die Missi ist zuhause, isst ebenfalls und unterbreitet ihre Pläne im
Detail. Sie möchte mit zwei Freundinnen ins Freibad und die Tatsache, dass
sie später noch einen Termin beim Osteopathen/Orthopäden hat, stört
sie dabei kein bisschen. Es stellt sich dann allerdings heraus, dass auch ihre
Freundinnen nur so mittelgut können heute und die Idee zerschlägt sich.
Puh. Schwimmbäder sind ja echt mein Kryptonit.

14 Uhr: Die Große chillt im Garten und hat den Pool aufgedeckt,
irgendwann kommt die Missi dazu. Irgendwie herrscht schon
ziemliches Ferienfeeling. Hausaufgaben hat hier jedenfalls niemand auf.
Eigentlich müsste die Tage auch mal Notenschluss sein, dann ist eh
alles gelaufen... Ich räume noch ein wenig im Haus und koordiniere
Termine mit dem Mann, dann schnappe ich mir mein Buch und
lege auch die Füße hoch. Man muss das Wetter nutzen!
Irgendwann beginnt es wieder zu tröpfeln, aber so sacht und warm, dass es
weder im Pool noch unterm Schirm irgendwie stört...

15.30 Uhr: Die Missi ist trockengelegt und abfahrbereit.
Die Große entscheidet sich, zuhause zu bleiben und bekommt Instruktionen
bezüglich eventuell aufziehender Gewitter. Allerdings verschieben die sich
im Moment immer weiter in die Nacht. Toll :-p

16 Uhr: Pünktlich beim Osteopathen, der das ordentlich gewachsene und dabei
wieder völlig aus der Statik geratene Kind gerade rückt.


16.30 Uhr: Da wir eh schon in der Stadt und schnell fertig sind, bringen wir noch die 
aussortierten Medikamente, die seit Tagen im Kofferraum rumfliegen, zum Wertstoffhof.
Gleich nebenan ist die Pferdeklinik, wo seit mittlerweile über drei Wochen das Pflegepferd der
Missi steht, das wir natürlich auch besuchen. Das freut sich immer ganz arg, wenn seine Missi 
zum Kraulen und Spazierengehen vorbeikommt - und ich glaube, beide sehnen sich sehr
nach der heimischen Koppel (auch wenn es hier ganz hübsch ist und die Leute wahnsinnig nett).
Drückt dem Schätzchen mal die Daumen, dass es da nochmal rauskommt, das hätte es 
nämlich wirklich verdient... (Es wurde gebissen, ganz blöd am Widerrist, Entzündung, OPs und 
nun aufgrund des Alters und paar Vorerkrankungen, ganz miese Wundheilung. Sieht nur so
mittelgut aus :( ÜberflüssigerScheixx, echt. 
Und ich habe die große Freude, jetzt regelmäßig Blutegel bei der Arbeit zu
sehen, Tierärzte in weißen, blutverschmierten Gummistiefeln und eine Wunde, die bis
auf den Knochen geht *örks* Aber man wächst ja mit seinen Aufgaben oder so....)

17.30 Uhr: Auf dem Weg liegt zuuuuufällig auch noch das Geschäft, um 
das die Missi schon seit Wochen virtuell herumschleicht. Ein PferdeFACHgeschäft,
so ganz in echt und gar nicht online. Zum Anfassen!
Heute hat es endlich mal noch auf, wir drehen eine ausgiebige Erkundigungsrunde
und verlassen den Laden mit einer neuen, deutlich größeren Putzkiste,
die erstaunlich günstig war und einer weiteren Kardätsche. Kann man 
scheinbar nicht genug von haben. Die Missi ist selig und hat im Übrigen 
alles selbst bezahlt.

18 Uhr: Auf dem Rückweg finden wir noch eine offene Apotheke und
erstehen ein Allergiespray für die Große. Wieder zuhause steht für die Missi
Duschen, Aufräumen und Schultasche packen auf dem Programm, die Große
leistet mir bei der Abendessenvorbereitung Gesellschaft, indem sie sich auf dem Balkon
(immerhin!) die Fingernägel lackiert und mit mir plaudert.

19 Uhr: Der Mann kommt, macht Salat und die Große spontan noch Tomate/Mozzarella.
Wir essen draußen und planen derweil das nächste Burgeressen am Wochenende.
Wir sind gerade im Flow und so schreibt sich der Einkaufszettel fast von alleine.
Die Große räumt ab, Mann und Missi spielen noch Federball.
Wir entscheiden uns gegen das allabendliche Gießen, womit eigentlich schon
klar ist, dass der angekündigte Gewitterregen in der Nacht bestimmt ausfallen wird ;-)
Sicherheitshalber kontrollieren wir aber doch noch mal die Sandsäcke vor der
Kellertür und im Gartenbad. Alle unsere bisherigen Hochwasser waren im Juni,
ich werde sicher fantastisch schlafen heute nacht...

20 Uhr: Garten aufräumen, Duschen, Feierabend.
Couch und Buch/Laptop bei weit geöffneter Balkontür.
Die Vögel zwitschern, der Kuckuck kuckuckt und irgendwo in der
Nachbarschaft(!?) wiehern Pferde. Ich liebe, liebe, liebe den Sommer!
Gewitter hin oder her.
(Ein Blick nach draußen offenbart aktuell einen schwarzen Himmel und
 wildes Wetterleuchten über Frankreich.)

22 Uhr: Die Missi und ich stehen in ihrem dunklen Zimmer auf dem Bett
und spotten aus dem offenen Dachfenster die beachtlichen Blitze über
Frankreich, die sich mittlerweile immer öfter aus dem Wetterleuchten lösen.
Spektakulär!
Schlaf wird überbewertet.
Die Große macht nebenan Hausaufgaben (aha, jetzt doch!), der
Mann vergleicht Wetterseiten. Scheint ja noch zu dauern hier.

22.45 Uhr: Ok, jetzt sind die Blitze hier angekommen.
Wilder Sturm und mäßiger Regen.
Wäre für zügige Abwicklung, würde jetzt nämlich wirklich gerne schlafen....

23 Uhr: Mörder-Gewitter.
Sturm, Regen und fast ununterbrochen Blitze. Dabei hat das Unwetter eigentlich
extrem abgedreht und wir erwischen gerade noch so den Rand.
Der Mann guckt, ob das Sonnensegel überm Balkon nicht wegfliegt,
ich sitze mit dem Kindle am tiefen Schlafzimmerfenster und beobachte
scharf den Gully an der Straße und die sandsackbewehrte Kellertür
tief unter mir. Aber es regnet zwar heftig, aber nicht zu heftig.

Mitternacht: Wir sind ins Bett umgezogen, draußen wird es langsam ruhiger.
Irgendwann Schlaf. Tag vorbei.

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