"Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?"
Frau Brüllen fragt das an jedem fünften Tag des Monats und wer mag, schreibt fleißig mit.
Die übrigen #wmdedgt-Einträge findet Ihr wie immer hier.
5.30 Uhr: Ich bin wach. Hm. Auch gut. Ich liebe es, wenn ich noch ein bisschen liegenbleiben kann. Das Fenster ist auf und man hört ganz sachte ein paar erste Vögel. So, so schön!
6 Uhr: Stehe auf und wecke auch gleich die Missi. Die braucht morgens einfach immer länger und hintenraus haben wir inzwischen definitiv keine freien Kapazitäten mehr ;) Kurzer Blick auf die Nachrichten, dann folgen die inzwischen absolut obligatorischen 15 Minuten Stretching, die machen, dass ich einigermaßen beweglich durch den Tag komme. Mache ich seit dem Herbst - erst gelegentlich und inzwischen absolut konsequent täglich, weil es sich einfach als unglaublich hilfreich erwiesen hat. Danach erinnere ich die Missi nochmal an die Uhr und mache mich ans tägliche Morgenprogramm: Bisschen Aufräumen, Frühstück, Pausenbrot, Anziehen, Schminken.
7.15 Uhr: Der Mann ist inzwischen auch auf und aus dem Haus, nachdem er vorher noch weitere zehn Minuten fluchend im Bad verbracht hat, wo er seit zwei Tagen vergeblich versucht, das Rohr unter der Wanne freizubekommen. Sagen wir mal so: Gut, dass wir noch das kleine, aber immerhin voll funktionsfähige Gäste-WC haben. Das ist momentan auch geruchlich die deutlich bessere Wahl. Wir stecken ja mitten in den Planungen zur Bad-Renovierung und haben auch schon ein wenig angefangen. So lange hätte das doofe Rohr jetzt auch einfach noch durchhalten können…
7.40 Uhr: Auf dem Weg zur Schule. Im Moment sehen wir jeden Morgen so viele Rehe. Also, sehen wir immer, aber im Moment sind es extrem viele. Oft stehen sie sogar mittags immer noch dort und grasen. Die scheinen sowieso eher unerschrocken, letzten Sommer standen sie morgens auch oft mit der Herde, zu der auch das Rehapferd der Missi momemtan gehört, zusammen auf der Koppel. Schön. Der Rest des Morgens eher solala, es ist grau und nieselt schlechtgelaunt vor sich hin.
8.10 Uhr: Wieder zuhause, habe an das Abliefern der Missi noch eine kleine Wegbringrunde drangehangen, aka Wertstoffinsel (Biomüll und Altglas), Packstation (zwei Vinted-Päckchen) und Kleiderkammer (ausrangierte Jacke vom Mann). Danach ist der Kofferraum leer und ich sehr zufrieden. Und das, obwohl ich den inzwischen auch wieder obligatorischen morgendlichen Spaziergang, für den es endlich wieder hell genug ist, aufgrund des Wetters geskippt habe. Starte stattdessen eine Waschmaschine und werfe einen vorsichtigen Blick ins Bad. Uäääh.
10 Uhr: Habe sehr gemütlich und ausgedehnt mit Buch im Sessel gefrühstückt und im Anschluss ein bisschen Kram erledigt, für den ich nicht aufstehen musste. Paar Mails geschrieben, Kalender upgedated, nach einer Unterkunft für die Pfingstferien gesucht, Zeitung gelesen, sowas. Antrieb heute eher so mäßig, nachdem ich die letzten Tage wirklich extrem produktiv war. Wahnsinn, wie krass das bei mir ans Wetter gekoppelt ist. Ok, und an effiziente Medikation ;) Im Moment bekomme ich Muskelrelaxanzien, die ganz neue Bewegungslevel freischalten, faszinierend…
11 Uhr: Wäsche aufgehangen und eine weitere Maschine gestartet. Immerhin. Um wenigstens ein bisschen produktiv aus dem Vormittag zu gehen, widme ich mich noch eine Stunde der Renovierung des kleinen Küchenbuffets, das ich neulich reichlich spontan erstanden habe (erzähle ich hier mal ausführlich, wenn ich damit fertig bin, auf instagram habe ich schon ein bisschen was gezeigt…) Was bisher geschah: Entmüffeln, Türen und Beschläge abmontieren, heute dann: Kleine Löcher (irgendjemand muss da mal was an die Seitenwand genagelt haben) und einen Riss verspachteln. Macht Spaß.
12 Uhr: Draußen sie es etwas heller geworden und da ich das Mittagessen schon gestern abend vorgekocht habe, beschließe ich spontan, jetzt doch noch meine kleine Morgenrunde zu drehen. Stöpsel ins Ohr (aber nur einen, ein Ohr gehört den Vögeln ;), Podcast an und auf geht’s. Es regnet nicht mehr, aber die Luft ist irgendwie doch noch recht… feucht. Aber egal, tut trotzdem sehr gut.
12.30 Uhr: Zurück. Setze Reis auf den Herd und hänge die nächste Wäsche auf.
Podcast läuft dabei weiter.
13 Uhr: Missi abholen. Uuuhhh, die hat nur so mittelgute Laune, schnell nach Hause. Mittagessen, Mittagspause, Ruhe im Karton. Ein Blick nach draußen verrät mir, dass auch die Große wohl wieder zuhause ist. Zumindest ist ihr Auto da. Das ist schön, damit hat sie die letzte Klausur für dieses Semester hinter sich. Semesterferien also für sie und die Missi muss auch nur noch drei harte Tage durchhalten, dann hat sie erst zwei Wochen Berufspraktikum und anschließend auch Ferien. Kann es kaum erwarten. Himmel, hat die eine Laune…
15 Uhr: Kind hat sich berappelt und lernt, ich war eine Stunde draußen im Garten und habe unsere unendlichen Massen an Grünmüll gebändigt. Zwei Jahre lang haben wir nahezu keine Hecken geschnitten und in den letzten Tagen dann alles auf einmal. Ich bündele, stopfe und schleppe immerhin die Hälfte an die Straße (Den Rest darf dann der Mann heute abend, falls er mal was anderes als Badezimmerrohre sehen will.) inklusive eines ausgedehnten Plauschs mit den Nachbarn, die heute ihr viertes Enkelkind erwarten und von denen ich außerdem erfahre, dass die sich langsam aufs ganze Dorf ausdehnenden Erdarbeiten nicht nur Glasfaserkabel bringen (wovon ich bisher ausging), sondern endlich auch unsere unsäglichen, vorsintflutlichen Stromleitungen vom Dach unter die Erde bringen sollen. Was für eine Freude! Da warten wir seit fast 25 Jahren drauf.
17 Uhr: Die Sonne hat sich tatsächlich durchgekämpft. Dem entgegengesetzt sitze ich inzwischen aber am Schreibtisch. Bisschen Steuerkram, bisschen Termine, bisschen Sortieren und Ablegen, bisschen Turnierkram ausdrucken. Im Zuge dessen fällt mir auf, dass am Samstag der Friseurtermin der Missi mit ihrem ersten Turnier des Jahres kollidiert. Ok, dieses Jahr reitet sie keine Meisterschaften mit und wird nur nach Lust und Laune mal starten, aber für einen Friseurtermin wird sie das dann doch nicht canceln. Schreibe ihr, dass sie das schleunigst verschieben muss - sonst heißt es später wieder, ich hätte nie was gesagt ;)
17.30 Uhr: Wir sind wieder unterwegs. Spektakulärer Himmel - Sonne, Wolken, paar Tropfen und ein gigantischer Regenbogen überm Stall, hach. Während die Missi das Pferd versorgt (kein Reiten heute), hole ich den bestellten Wocheneinkauf ab und lese zurück am Stallparkplatz noch zwei Kapitel in meinem Buch, bis es zu dunkel wird, dann wechsle ich wieder auf die Podcasts. Die gehen einfach immer…
19 Uhr: Selbstverständlich hat die Missi länger gebraucht als angekündigt (am Stall dauert IMMER ALLES länger!), sitzt aber jetzt wieder im Auto. Schnell nach Hause, Hungeeeeeer! Der Mann ist schon da und, Überraschung, im Bad. Ohne Erfolg weiterhin, aber immerhin hat er das Problem final lokalisiert und morgen kommt das passende Werkzeug. Ich drücke ihm alle Daumen!
20 Uhr: Kleinigkeit gegessen und jetzt mit Tee und Snacks auf der Couch. Champions League-Abend! Es geht um nicht weniger als den Einzug ins Viertelfinale, die Bayern liegen ein Tor hinten und sind momentan eh total unberechenbar - aber trotzdem bin ich unangemessen optimistisch heute. Ganz im Gegensatz zum Mann, der ist noch sauer vom Freitag *g* Zwischendrin facetimen wir noch mit der Großen. Die ist zu erledigt, um hochzukommen, berichtet aber von ihrem Tag und beantragt die Überweisung der Semsestergebühren, die irgendwie jedesmal teurer werden. Knapp 300 Euro für ein Semester? Nicht schlecht… (Sie erzählt aber auch, dass sie während ihrer Erasmusmonate automatisch monatlich 150 Euro Extrazuschuss erhalten wird, weil, Achtung: Ihre Eltern beide nicht (fertig) studiert haben. Unterstützung für das arme, unterprivilegierte Arbeiterkind quasi. Das ist ein bisschen lustig, aber bitte. The regels are the regels.)
22 Uhr: Es steht 2:0. Na bitte. Der Mann verschwindet in der Halbzeit nochmal zu seinen Rohren, dabei gibt’s ja gar nichts zum Abreagieren.
23 Uhr: Viertelfinale! Bedeutet (hoffentlich) zwei weitere Spiele mit dem bereits geschassten Trainer, den ich entgegen der landläufigen Tendenz schon immer mag und unheimlich unterhaltsam finde - ich werde die Interviews sehr vermissen. Deswegen bleibe ich jetzt auch noch auf, auch wenn ich das morgen früh sehr bereuen werde ;)
23.25 Uhr: So, jetzt aber. Feierabend und gute Nacht!
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