"Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?"
Frau Brüllen fragt das an jedem fünften Tag des Monats und wer mag, schreibt fleißig mit.
Die übrigen WMDEDGT-Einträge findet Ihr wie immer ->
hier.
6 Uhr: Mein Wecker klingelt, aber immerhin zwitschern die Vögel und es ist schon hell. Auf jeden Fall hell genug, um sofort die handtellergroße Schnake zu entdecken, die auf der Schräge über unserem Bett sitzt. Hmpf. Leider habe ich gerade kein Glas zur Hand, um sie wieder rauszusetzen und vertraue einfach mal ganz optimistisch auf den Mann, wenn der nachher aufsteht.
7 Uhr: In der vergangenen Stunde aufgestanden, die Missi geweckt, die tägliche To-Do-Liste geschrieben, geduscht und Nachrichten quergelesen. Jetzt Frühstück und Brotdose für die Missi. Der Mann steht auf und freut sich ganz unwahrscheinlich auf den Tag - er hat heute den dritten oder vierten Zahnarztermin in den letzten vier Wochen wegen eines Eckzahn-Themas, das sich offenbar nicht so leicht lösen lässt. Ich plädiere für Endlichziehenlassen und entlasse ihn in die Firma.
7.40 Uhr: Auf dem Weg zur Schule. Wir werden im Verlauf der Woche immer später, sind aber immer pünktlich, ein Phänomen ;) Das Wetter macht einen grandiosen Eindruck, also ergänze ich meine Liste noch um ein paar Outdoor-Aufgaben, als ich wieder zuhause bin. Jetzt aber erst mal Frühstück und ein bisschen Haushalt... Die Schnake sitzt übrigens noch an Ort und Stelle.
8.40 Uhr: Die Wetter-App droht mit zunehmend schlechterem Wetter im Tagesverlauf, also erst mal raus und dann weitersehen. Die Große ist auch schon auf, dabei ist Freitag doch ihr vorlesungsfreier Tag. Aber der Freund hat da scheinbar weniger Glück ;) Ich kontrolliere die gestern eingepflanzten und eingesäten Hochbeete, dann geht es in einer anderen Ecke des Gartens weiter. Hier jäte ich Unkraut und harke den Boden (soll ja regnen!), säe Erbsen und Feldsalat, pflanze Dahlien-Wurzeln und stelle fest, dass der Mann offenbar zwischen den Pfingstrosen Kartoffeln gesetzt hat. Hm. Ob man die umpflanzen kann? Eine schnelle Google-Recherche ergibt, dass auf die Idee offenbar noch niemand gekommen ist. Ok, sei‘s drum. Machen wir halt mal ganz neue Mischkultur- Experimente.
11.30 Uhr: Ich habe gedüngt, noch sehr viel mehr Unkraut gejätet, Gänseblümchen gepflückt und ein kleines Stück Rasen vorm Haus gemäht. Und jetzt mache ich was ganz Grandioses: Ich stehe ein halbes Stündchen bei der Großen in der Küchentür, unterhalte mich und SCHAUE IHR DABEI BEIM PUTZEN ZU. Das wäre nur noch zu toppen, wenn sie meine Küche putzen würde… Der Mann ist beim Zahnarzt fertig und vermeldet, sie würden es jetzt mit Nasenspray und Allergietabletten versuchen. Äh, ja. Warum nicht. Mal was anderes.
12 Uhr: Da es immer noch nicht regnet und ich heute nicht kochen muss, erledige ich auch noch den letzten und leidigsten Outdoor-Punkt, Auto saugen und Fußmatten waschen. Wenn man ein Kind hat, das man quasi täglich zum Stall chauffiert, dann gibt es nur zwei Möglichkeiten, was den Zustand des Autos betrifft: Kapitulieren oder sehr, sehr oft putzen. Da ersteres nicht in Frage kommt..... tja. Kaum sind die Fußmatten wieder trocken, ist es auch schon
13 Uhr und ich hole die Missi wieder ab. Mittagessen ist schnell abgehakt, wir haben noch Pizzareste von gestern. Dazwischen kommt aber die Große hoch und „kauft“ aus Arme-Studentin-Gründen mal wieder in unseren Vorräten ein, heute vorzugsweise Drogerieartikel. In letzter Sekunde kann ich ihr noch die kostbaren (eigentlich gut versteckten, aus Gründen!) Reisegrößen meiner täglichen Nø-Cremes wieder entreißen. Geht’s noch? ;)
15 Uhr: Mittagspause und Bürokram gemacht, die Missi hat geschlafen und macht sich jetzt fertig, im Stall stehen Turniervorbereitungen fürs Wochenende an (heißt: Pferd waschen, wellnessen und so einpacken, dass es bis morgen möglichst nicht wieder genauso dreckig ist wie vorher, Sattelzeug putzen, Hänger packen, sowas). In dem Moment, wo wir loswollen, klingelt das Handy und sie erfährt, dass Mr. Psycho, ihr zuverlässiger Turnierbuddy, lahm ist. Dafuq? Wilde Korrespondenz startet, auf dass sich eine Lösung auftut, die nicht lautet, die Starts abzusagen. Währenddessen fahren wir schon mal los. Ende vom Lied: Es fahren wohl mehr Pferde mit als geplant (Mr. Psycho lässt sich nicht durch ein einziges anderes Pferd ersetzen ;) und das bedeutet, dass ich am Sonntag ganz eventuell zum ersten Mal einen Anhänger hinter meinen Golf packen werde - darüber denke ich aber lieber erst später nach. So Sonntag morgen. Eigentlich wollte ich mich nächste Woche mal tiefergehend mit dem Thema beschäftigen. Tjanun. Inzwischen regnet es übrigens tatsächlich.
15.30 Uhr: Missi abgeliefert, jetzt sammle ich noch unseren bestellten Wochenendeinkauf ein. Danach springe schnell bei dm rein und kaufe mir den dritten (identischen!) Nagellack in einer Woche, weil die anderen beiden Minifläschchen jedesmal auf dem Weg nach Hause spurlos verschwunden sind. Diesmal stecke ich es in die Hosentasche! Und für die Große kaufe ich nochmal einem Satz ihrer Räuberware von heute mittag, ich bin ja gar nicht so.
16.30 Uhr: Wieder zuhause. Einkäufe verräumt, danach rühre ich einen Nudelsalat für später zusammen und backe Schokomuffins. Morgen keine Zeit für nix, dabei muss ich gar nicht mit zum Turnier, die Missi startet erst sonntags.
18.30 Uhr: Feierabend. Inzwischen scheint die Sonne wieder, deswegen ein paar Minuten Balkon für mich und den Mann, der gerade gekommen ist. Danach muss er dringend noch irgendwas furchtbar lautes flexen, aber immerhin geht es schnell. Plan für morgen: Sonnensegel aufhängen, hurra!
19.30: Gegessen und auf die Couch. Also der Mann und ich, die Missi ist „noch nicht fertig!“ Wir planen mal wieder am Sommerurlaub rum, ganz entgegen unserer Gewohnheit haben wir noch so gar keinen Plan. Immerhin stehen jetzt aber mal Ziel und Zeitraum. Ein Anfang. Erstaunlicherweise gibt’s mitten im August noch recht viele schöne Wohnungen mit Meerblick (Mir ist alles egal, aber ich möchte aufs Wasser sehen - Meer, See, Fluss, Pfütze, egal, aber WASSER!) am Atlantik, und man muss auch allerhöchstens eine Niere dafür opfern. Im November war’s noch deutlich billiger :p
20.30 Uhr: Mir ist die Schnake wieder eingefallen. Überraschung, sie hat sich nicht vom Fleck bewegt. Ich schicke den Mann zum Einsammeln und hole meinerseits endlich die Missi ab. Ein bisschen mehr Podcastzeit für mich, freitags drängelt sich immer alles.
21.15 Uhr: Wieder zuhause. Und immer noch hell draußen. Für diese Monate lebe ich :) Die Missi hat mir unterwegs den Plan für morgen erläutert (sie muss erst um halb acht am Stall sein, hurra, Sonntag wird es eher auf fünf hinauslaufen...) und geht jetzt erst mal duschen. Danach wird sie essen, noch was für die Schule machen und ihren Kram für morgen packen. Erwähnenswertes Detail von der Rückfahrt übrigens: Vom Stall zurück runter in die Stadt kam uns ein Auto entgegen. Weil ich nicht glauben konnte, was ich sah, hab ich ihm im Rückspiegel hinterhergeschaut und dabei zufällig die dort montierte Geschwindigkeitsanzeige in den Blick bekommen: 111. In einer f*cking curvy 50er-Zone durch Wald, Wohngebiet und Naherholung. Und deswegen, liebe Freunde, bin ich ganz unpopulär ein großer Fan von Blitzern jedweder Art...
22 Uhr: Puh. Im Gegensatz zu unserer Tochter werden wir jetzt schlafen gehen. Morgen haben wir viel auf dem Zettel und an die viele Gartenarbeit muss ich mich offensichtlich auch erst wieder gewöhnen. Ich. Bin. Platt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hey, ich freue mich über jeden Kommentar ♥
Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.