21. Januar 2023

Sommertour 2022 oder…

… wie late to the party kann man eigentlich sein?
Gestern abend haben wir hier gesessen, dem Schnee beim Fallen
zugeschaut und uns Gedanken über den Sommerurlaub gemacht. 
Was man halt so tut, wenn die Tage immer noch viel zu
langsam länger werden und die Nachrichtenlage unverändert
schwierig ist. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich die letzte 
Sommertour noch gar nicht verbloggt hatte. Das Ende vom
Lied: Ich habe dem Schnee noch bis weit nach Mitternacht 
zugeschaut, Fotos zu Collagen verarbeitet und bin jetzt
eindeutig in Urlaubsstimmung...

Auch Lust auf ein bisschen Sonne, Wasser und 
Alltagseskapismus? Los geht’s.

(Ein Klick auf die Bilder macht sie übrigens größer.)


Wir waren Ende Juli/Anfang August mit dem Wohnmobil unterwegs und die
einzigen Vorgaben waren „ins Warme, wo man ins Meer kann“ (die Missi) 
und „nicht nochmal nach Italien“ (ich). Ersteres hat geklappt, letzteres...
naja, nur so halb. Was nicht zuletzt daran lag, dass unsere nur sehr grob
geplante Route sogar der Großen offenbar so gut gefiel, dass sie
beschloss, einfach mitzukommen, obwohl sie doch „Nie! wieder! mit!
Euch!!“ Wohnmobil fahren wollte. Im Gegensatz zum letzten Mal
hat sie diesmal aber auch kein einziges Mal Flixbusse nach Hause
gegoogelt *g* Jedenfalls bin ich unterwegs irgendwann einfach 
schnöde überstimmt worden, so dass wir Italien dann auch noch gesehen 
haben. Erstmal starteten wir aber ganz entspannt Richtung Frankreich
(ok, das ist leicht von hier ;), verbrachten die erste Nacht in
den Vogesen und fuhren dann einmal quer durch die Bourgogne,
was ich wirklich jedem wärmstes ans Herz legen kann.
Klischee-Frankreich vom Feinsten.


Eine weitere Nacht verbrachten wir an der Rhône. Überhaupt haben wir in 
diesem Bereich die Autobahn komplett ignoriert und sind einfach immer am 
Ufer entlang auf der berühmten RN7, der „Route Bleue“ gefahren. So haben wir 
nicht nur diverse Dörfer und Städtchen zu sehen bekommen, sondern auch den 
berühmten Kilometer 500, der die Hälfte des Weges zwischen Paris 
und der Côte d‘Azur markiert. Auch als heutige Nebenstraße ist sie mit dem 
Wohnmobil überall bequem zu befahren und generell, auch mit dem Auto, 
definitiv eine attraktive Alternative zur teuren, monotonen 
Autoroute du Soleil.


Ein bisschen weiter südlich haben wir dann der Missi einen riesengroßen Traum
erfüllt, die wollte nämlich unbedingt nochmal auf der Ardèche Kanu fahren.
Hier hatten wir vor zwei Jahren ja schonmal eine Woche im Mobilehome 
auf einem Campingplatz verbracht, allerdings war das etwa drei Tage nach Ende 
des französischen Lockdowns und dementsprechend einfach total leer.
Und jetzt dann Ardèche Ende Juli unter Volllast? Ich hatte gewisse Zweifel,
dass es nochmal so schön werden würde, wurde aber eines besseren 
belehrt. Klar, natürlich war es voller, aber es war noch angenehm,
sogar für mich. Und, noch wichtiger, es war auch noch genügend 
Wasser zum Paddeln im Fluss, denn es war nicht nur schon seit
Wochen, sondern auch jetzt brüllheiß, wo wir auch hinkamen.
Einen Schattenplatz zum Schlafen zu finden, war immer das 
A und O. (Einen Schattenplatz mit Blick aufs Wasser, denn das ist 
immer meine Bedingung. (Hier Augenrollen vom Mann einfügen ;)
Dabei ist mir total egal, was für ein Wasser - Meer, Fluss, See,
Kanal, Teich, Pfütze - da bin ich total unkompliziert *flöt*
Gelingt aber tatsächlich fast immer.)


Nach den Tagen an der Ardèche schoben wir noch eine Nacht in Arles ein.
So. Eine. Tolle. Stadt! Der Mann und ich erkundeten sie in der Dämmerung mit
den Rädern und am nächsten (sehr frühen) Morgen nochmal zu Fuß. Die
Kinder weigerten sich rundheraus, „Viel zu heiß!“ und bewachten mit 
Büchern, Endgeräten, Kaltgetränken und Eis lieber unser Zuhause.
Auch gut. Zum Glück sind sie ja alt genug, um sie zurückzulassen...


Das nächste Ziel hatten dann konsequenterweise wieder die Kinder 
vorgegeben und selbstverständlich landeten wir an der 
Côte d‘Azur - die lieben sie einfach beide heiß und innig und wer könnte
es ihnen verdenken? Allerdings, Côte d’Azur im Hochsommer mit dem 
Wohnmobil? Einfach so, auf Verdacht? Haha. Hahahahaaaaaa.
Aus Gründen haben wir das noch nie gemacht.
No way. Tja. Und dann fanden wir einfach diesen Platz.
Ohne Worte. Klar, dass wir dann einfach ein paar Tage
länger blieben, oder? (Und ja, es war über Mittag oft echt voll. 
Jede Nacht um vier ist der Traktor über den Strand gefahren, drei
Meter neben meinem Ohr. Das war die Bucht von Saint Tropez, 
da hört man die Küstenstraße nachts zur Not von zwei Seiten 
gleichzeitig und mein Verständnis von „Meer“ ist das
jetzt auch nicht unbedingt. Aber. Die Kinder waren glücklich.
Wir hatten morgens bis elf und abends ab sechs den Strand 
für uns. Wir standen im Sand, direkt unter einer Pinie und
neben einer Palme. Es war ein Sechser im Lotto. 
Trotzdem würde ich diese Herangehensweise im Sommer 
an der Côte d’Azur wirklich niemandem empfehlen - 
wir hätten auch für eine Nacht am Straßenrand vorm 
Campingplatztor enden können. Hatten wir in der Form
auch schon...)


Schlussendlich waren wir eine ganze Woche dort, glaube ich, und haben einfach 
 die Seele nach allen Regeln der Kunst baumeln lassen. Der Mann und die Kinder
haben Jetskis ausgeliehen, mit denen man ohne Stau und Umwege nach 
St. Tropez gelangen konnte (Dort war es übrigens so leer, wie ich es 
überhaupt noch nie erlebt habe und schon gar nicht im Sommer. Der
Jetset hatte offenbar Flugreisen nachzuholen nach zwei Jahren
Pandemie und aus Russland heraus reist es sich momentan ja 
auch eher beschwerlich...), ich habe mich vom Mann auf dem SUP übers
Wasser chauffieren lassen (die einzige Art, wie das Meer und ich
zusammenkommen!) und ansonsten haben wir stundenlang
vorm Camper im Sand gesessen oder gelegen, gelesen, 
gelegentlich eine Pizza geholt und... einfach mal nichts getan.
Ach ja, doch - die weitere Route geplant, denn ab hier 
begann dann wieder unweigerlich der Heimweg....

~~ to be continued ~~

7 Kommentare:

  1. Angesichts des Winters blättere ich auch immer wieder durch unsere Südfrankreich-Tour vom letzten Jahr ... was sind denn eure Pläne für diesen Sommer?

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    1. Im Moment Frankreich. Entweder mit dem Wohnmobil in die Bretagne, das ist einfach eine perfekte Kombination, oder mit dem Auto an den Atlantik. Und im Frühjahr gerne mal ein paar Tage länger an den Gardasee. Mal schauen, dieses Jahr gibt es endlich mal wieder Pfingstferien...

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  2. Ging das jetzt mit dem Kommentieren?!

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  3. Zum ersten Mal mit dem Wohnmobil nach Frankreich wird hier überlegt, eventuell in den 2 Wochen Pfingstferien. Mal sehen, sonst eben wieder der Norden ... da zieht es uns immer nach Schweden ...

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  4. Kann ich wirklich wärmstens empfehlen, ich bin in keinem anderen Land lieber mit dem Wohnmobil unterwegs... Aber nach Schweden kommen wir auch noch, definitiv;)

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