10. März 2022

Keine Lösung

Passenderweise gestern im Wald gefunden.


Der zerbrochene Frieden.
Weiberfastnacht meets Krieg in Europa.
Manchmal ist der Spagat im Kopf wirklich kaum auszuhalten. Ich bin
immer wieder verblüfft, mit welcher Leichtigkeit andere das offenbar
hinbekommen.

Dass auch im 21. Jahrhundert noch Menschen glauben, ihr persönliches
Ego über das Wohlergehen anderer stellen zu dürfen, muss ich jedenfalls
erst mal verdauen. History repeating.
Wobei - warum wundert mich das nach den vergangenen beiden Jahren
eigentlich noch? Was Menschen tagtäglich im Kleinen praktizieren, 
funktioniert eben auch ganz hervorragend in der großen Weltpolitik. 
Augen zu und drauf gepfiffen, wie es anderen damit geht.
Wo ich bin, ist vorne.
Ich dachte wirklich, dieses Denken hätten wir überwunden.
Tja. Falsch gedacht.

Für "Nie wieder Krieg!" habe ich in den vergangenen 30 Jahren
eigentlich schon recht viel Krieg in Europa erleben müssen,
was kümmert es mich also?
Willkommen im Teller, über dessen Rand man keinesfalls 
schauen sollte. Könnte einem ja nicht gefallen, was man da sieht.
Die Ukraine ist von Garmisch aus genauso weit entfernt
wie Flensburg.
Und was dort gerade beginnt, hat das Potenzial, die 
Weltordnung, das Finanzwesen und damit nicht zuletzt 
unser kleines persönliches Leben noch einmal gründlich
durchzurütteln. Von den vielen persönlichen Schicksalen vor Ort
gar nicht zu reden.

Mir fehlen die Worte, zu beschreiben, wie sehr mich das bedrückt.

----

Diesen Text habe ich am 24. Februar auf Instagram geschrieben.
Zwei Wochen später bin ich gedanklich immer noch kein 
Stück weiter irgendwie. Es ist zu viel. Wir ruckeln uns 
zurecht und machen weiter, versuchen, die Tage zu genießen,
Doomscrolling zu vermeiden, trotzdem maximal informiert zu 
bleiben und zu helfen, wo es geht. "Versuch von völliger 
Leichtigkeit bei gleichzeitiger Anerkennung der Sachlage"
hat Micky Beisenherz das die Tage mal formuliert.
Weil es einfach mal gar nichts bringt, das eigene Leben
anzuhalten. Gelingt mal besser und mal schlechter.
Ganz nebenbei ist ja auch immer noch Pandemie.
Trotzdem werde ich versuchen, das Bloggerleben
hier wieder aufzunehmen. 

Das Leben ist kostbar und jeder Tag zählt!

2 Kommentare:

  1. Sehr schön geschrieben - Du sprichst mir aus der Seele!

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  2. So schöne Worte hast Du da gefunden! Danke. Kann ich 1zu1 unterschreiben.

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Hey, ich freue mich über jeden Kommentar ♥

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