28. September 2024

Silence! { Mein insta-Sommer in der Bretagne }

Weiter geht’s - eigentlich habe ich gerade gar keine Zeit, hier zu schreiben, weil riesige Baustelle im Haus, Mann und Missi beim Fußball und Steuererklärung und bliblablubb, aber genau deswegen brauche ich jetzt dringend mal ein halbes Stündchen Alltagseskapismus. Zumindest, bis die Mittagszeit verstrichen ist und man wieder Krach machen darf ;)

Der Familienstrand also. Dreh- und Angelpunkt eines jeden Bretagne-Urlaubs und für mich wirklich der schönste Ort auf der ganzen Welt. Da lege ich mich fest. Wenn ich nur noch ein Urlaubsziel haben dürfte für den Rest meines Lebens, dann wäre es dort. „Du kommst dahin und sofort ist Dein Leben in Ordnung“ sagte die Schwägerin neulich und sie hat absolut recht.


Und so haben wir dort sehr viel Zeit verbracht, zugunsten derer wir im Fortgang des Urlaubs etliche weitere Ziele einfach gestrichen haben, aber das war ok - wir waren ja wirklich schon oft in der Bretagne und so hielt sich die FOMO in Grenzen ;) Ein kleines Stück sind wir noch auf dem GR34 gelaufen, dem Wanderweg vom Mont Saint-Michel bis nach Saint-Nazaire, immer hart entlang der Küste und zurecht einer der schönsten Wanderwege Europas. Ihn irgendwann mal ganz gelaufen zu sein, erscheint allerdings utopisch. Es sind etwa siebzehnhundert Kilometer ;)


Als wir dann doch irgendwann mal endgültig weiterfuhren, ging es als erstes zur Pointe Saint-Mathieu - diese bizarre Kombi aus Kirchenruine und Leuchtturm wollte ich unbedingt nochmal besuchen. Das dort ist dann wirklich mal Finistère (= Ende der Erde), denn dahinter kommt nix mehr (außer irgendwann Nordamerika, aber das wusste man damals noch nicht). War toll, hat sich für mich aber nur so mittel gelohnt, denn ich habe dort wohl endgültig, final und für immer meinen Lieblingsschal verloren, den ich seit mindestens 30 Jahren getragen habe. Er war schon mehrfach länger weg, aber dass ich ihn jetzt nochmal wiederbekomme, erscheint doch eher aussichtslos. Ich vermute, dass er mir beim Einsteigen aus der Tür gefallen ist. RIP Lieblingsschal, das wird ein trauriger Winter ohne Dich :( 


Von der Pointe aus ging es dann tatsächlich doch noch ein wenig südwärts, mit Zwischenstopp in Pont-Aven, der malerischen Paul-Gauguin-Stadt mit vielen Brücken und noch mehr Galerien. Das erste wirklich krass touristische Ziel auf unserer Reise (ok, Saint Malo, aber auch da war es eigentlich nur voll, wenn die Fähre aus England ankam), aber auch hier zeigte sich: Zwischen „voll“ und „richtig voll“ liegen oft Welten. Wer mal im Sommer in Saint-Tropez war oder mit einem Kreuzfahrtschiff in Dubrovnik, weiß, wovon ich spreche… War also schön in Pont-Aven, besonders morgens auf der Bäckerrunde, als wirklich alle anderen noch schliefen ;)


Viel weniger pittoresk aber anders speziell war es wie immer in Lorient, wo wir selbstverständlich wieder bei „La Base“ vorbeischauen mussten. Das sind unzählige, gigantisch große, deutsche (natürlich…) U-Boot-Bunker im Hafen, unkaputtbar und deswegen mittlerweile alle anderweitig genutzt, viele davon als Museen. Der Mann hat sie alle nochmal besucht, mir hat einmal gereicht, wir waren nämlich schon mal mit den Kindern da und ich hatte den Geruch noch ausreichend in der Nase. Es riecht dort so morbide-modrig, wie die Teile alt sind. Wir parkten den Camper also neben ein paar Fischern an der Mole und ich habe einen sehr gemütlichen Tag mit Buch und Aussicht im Bett verbracht, während der Mann nur gelegentlich mal reingeschaut hat, um einen Kaffee zu trinken oder die nächste Ausstellung zu planen ;)


Da wir zum Abschluss noch ein/zwei Tage am Strand sein wollten, machten wir von Lorient aus noch einen letzten Abstecher auf die Presqu‘île de Quiberon. Südbretagne also. Bin gar nicht so ein großer Fan, ich mag den wilden Norden einfach so viel lieber. Aber da ging es eigentlich, besonders in Carnac ;)


Die Halbinsel ist wirklich brutal schmal. Wir standen auf der eher tümpeligen Seite der Baie, also dort, wo das Meer bei Ebbe wirklich komplett weg ist, aber man konnte problemlos auf die andere Seite laufen und dort war es mehr so vom Typ Traumstrand. Weitläufig, leer und alles hat geglitzert. Hier haben wir die letzten beiden Tage entspannt ausklingen lassen und sind wirklich erst kurz vor knapp Richtung zuhause aufgebrochen.


Eine Zwischenübernachtung musste reichen und die haben wir irgendwo im Brie eingelegt, wieder auf einem wirklich schönen Dorfplatz, diesmal am Fluss, irgendwo südöstlich von Paris. Und das war dann schon wieder so nah an zuhause, dass wir einen großen Teil des restlichen Weges abseits der Autobahn zurückgelegt haben und trotzdem noch früh genug wieder zuhause waren, um den Camper zu räumen. Und die Blumen zu gießen. Denn sagen wir mal so: Es ist praktisch, die Urlaubsvertretung direkt persönlich zuhause zurückzulassen aber, eventuell… äh… müssen wir in Zukunft unsere Anweisungen noch etwas präzisieren. So! Es hat nämlich niemand vergessen, den Garten zu gießen, wir haben uns nur nicht klar genug ausgedrückt!

25. September 2024

Vers l'ouest! { Mein insta-Sommer in der Bretagne }

 In diesem Sommer haben wir es endlich mal wieder in kühlere Gefilde geschafft - was nicht etwa daran lag, dass der Sommer bis dahin so heiß gewesen wäre, dass man dringend mal raus musste (also WIRKLICH nicht…), sondern einzig und allein daran, dass die Kinder es beide vorzogen, zuhause zu bleiben, so dass wir nicht zum wiederholten Male in den Süden genötigt wurden. Ok, man könnte es natürlich auch umgekehrt formulieren: Aufgrund des von uns ins Auge gefassten Reiseziels zogen es beide Kinder vor, doch lieber einfach zuhause zu bleiben ;)


Als uns dieser Entschluss mitgeteilt wurde, zuckten wir also nur wenig überrascht mit den Schultern und mieteten uns statt des obligatorischen Wohnmobils einen handlicheren Camper - das ist ja eh unser Ziel für die Zukunft, da man durch die geringeren Maße ja nochmal deutlich mehr Flexibilität gewinnt, unterwegs und bei potenziellen Schlafplätzen, weniger verbraucht und trotzdem alles an Bord hat (niemals ohne Klo und Dusche, wirklich niemals ;) Die ersten zwei Stunden war es brutal komisch ohne Kinder hintendrin, aber spätestens bei Erreichen unserer ersten Zwischenübernachtung auf einem Dorfplatz neben einem Mammutbaum in…. irgendwo kurz vor Paris, hatten wir uns wieder in das Pärchenleben von vor 20 Jahren eingegroovt.


Unser erstes Ziel hieß Saint-Malo. Bekannte Gefilde, da waren wir schon oft, perfekt zum An- und Runterkommen und einfach immer wieder eine wunderschöne Stadt. Ursprünglich wollten wir nur eine Nacht bleiben, aber es wurden drei daraus. Mit diversen Stadtbummeln, abendlichen Besuchen bei täglich wechselnden Foodtrucks und viel Lesezeit.


Unser Ankerpunkt ist dort immer der Canpingplatz auf der anderen Seite der Bucht. Ruhig, mit Aussicht und zu Fuß ist es ein netter Spaziergang bis zur Stadtmauer. Wir hatten bei Abfahrt zuhause ganz spontan den Fahrradträger nochmal abgebaut (das war so ein gruseliges Ding, das nur auf die Anhängerkupplung gedreht wurde, man sah sich automatisch schon die Räder von der Autobahn sammeln, außerdem ließen sich damit die Hecktüren am Bett nicht öffnen und das ist ja wohl das tollste, mit offenen Türen am Meer im Bett zu liegen!) und waren mit nur einem Rad (in der Heckgarage) und einem Paar Inliner unterwegs. Das funktionierte in der Praxis super - ich das Rad, der Mann die Inliner. Oder der Mann das Rad und ich derweil im Bett mit Buch ;)


Von Saint-Malo aus arbeiteten wir uns dann weiter westwärts, immer hart entlang der Küste.
Am wunderschönen Cap Fréhel machten wir nochmal Station….


… und überhaupt an jedem Cap und jeder Bucht, die uns von der Straße aus anlachte. Für ein Stündchen Füßehochlegen, zum Mittagessen oder Kaffeetrinken. Das darf man auf dem meisten (Park-)Plätzen, nur frei Übernachten ist in den vergangenen Jahren wirklich schwieriger geworden, zumindest im Sommer. Wir haben aber trotzdem immer was Schönes gefunden (und wie immer nichts im Vorraus gebucht).


Ein besonderes Highlight war für mich die Abbaye de Beauport, dort waren wir vorher noch nie und ich bin wirklich froh, dass wir den Abstecher diesmal gemacht haben. Ich bin eh anfällig für sakrale Orte, die strahlen oft so eine ganz besondere Ruhe aus und der hier war wirklich besonders unter den Besonderen. Ein unbeschreiblich schöner Ort, von dem ich gar nicht mehr weggewollt hätte…


… wenn am Ende dieser Etappe nicht mein absoluter Lieblingsort auf der ganzen Welt gewartet hätte :)) 
Hierher stammt der bretonische Teil der Schwiegerfamilie, hier hat der Mann ganze Sommerferien verbracht und ich werde ihm immer dankbar sein, dass er auch mich vor vielen, vielen Jahren hierher gebracht hat. Hier gibt es nichts (außer die schönsten Muscheln ever!), aber es ist so unendlich schön. Man müsste dreimal im Jahr herkommen, mindestens, aber es ist halt wirklich elend weit weg.


Nahe des Familienstrandes auf dem Campingplatz direkt am Meer haben wir einfach tagelang nichts gemacht außer Spazieren, Rumliegen, Lesen, im Watt wandern (ich) und Crevetten fangen (der Mann, brrrrr), über Märkte bummeln und auf Felsen klettern. Oh, und dem Kommen und Gehen des Wassers haben wir ziemlich viel zugeschaut. Eventuell war das Jahr fordernd bis dahin, so dass wir wirklich gar keine Ambitionen hatten, mehr zu tun als… nichts ;) Nicht mal die Familie haben wir besucht, die war nämlich noch in Paris.


Und auch hier sind wir wieder viel länger geblieben, als ursprünglich geplant, so dass wir den Rest unserer geplanten Route dann gnadenlos eingedampft haben. Aber das Wetter war auch deutlich besser als erwartet, so bestand gar keine Notwendigkeit, uns weiter in den Süden vorzuarbeiten.

To be continued…










18. September 2024

Siebzehn ❤️

 Endspurt, Freunde, die nächste Volljährigkeit lauert schon am Horizont!
Noch  einmal, dann hat es sich mit Kindergeburtstagen Geburtstagen von Kindern hier im Blog, ist es nicht unglaublich?


Aber umso mehr will dieser hier nochmal zelebriert werden, passenderweise hatte die Missi dann auch gleich mal so viel Ausfall (die klassische erste Erkältungswelle drei Wochen nach Ferienende…), dass sie erst um halb zwölf in der Schule sein musste - Zeit genug für das erste Stück Kuchen und Geschenke auspacken im Hellen ;)

Als Geburtstagskuchen hatte sie sich ein Erdbeerröllchen gewünscht und es gab auch nur das eine, denn Feierkaffee is heute nich, sie muss lernen. Die ebenfalls gewünschten Brookies gibt es dann morgen oder übermorgen, so können wir das Feiergefühl noch ein paar Tage strecken. Für abends hat sich die Große angekündigt, dann gibt es ein Familienabendessen mit Kürbislasagne, über die ich gleich noch ein Momentchen grübeln muss, denn sie soll bitte unbedingt und auf jeden Fall ohne Tomaten(sauce) sein. Hmpf. Ich liebe Herausforderungen… Darauf erst mal noch ein weiteres Stück Röllchen.
Happy Birthday!

16. September 2024

Nicht ohne meine Wärmflasche!

 Hey und hallo - hiermit beende ich endgültig meine Sommerpause, denn draußen ist eher Winterwetter, es wird also wirklich Zeit ;) Und was läge da näher, als mit einem Projekt zu starten, das ich zwar schon vergangenen Winter umgesetzt habe, das mir aber seither quasi täglich die Füße und den Rücken wärmt? In den letzten Tagen noch nötiger als eh schon immer…


Meine Wärmflasche brauchte dringend eine neue Hülle, weil die alte buchstäblich auseinanderfiel, final war es dann auf dem Weg in unseren Silvesterurlaub vorbei mit ihr. Und da ich für den Winterurlaub zwar traditionell wirklich viel mitschleppe (die Familie fährt Ski, ich chille!), aber die Nähmaschine dann doch nicht, habe ich mir unterwegs in München Wolle und ein Nadelspiel gekauft und mich mal an einer gestrickten Hülle versucht. Inspiriert hat mich dabei das Hotty Cape von Knitter’s Heaven. Da ich aber andere Wolle hatte und dünnere Nadeln, habe ich es am Ende nach Studium der Anleitung nur optisch nachgestrickt, nicht unbedingt inhaltlich ;)

Mit dem Ergebnis bin ich super zufrieden, auch wenn es bis dahin elend lange gedauert hat und auch grenzwertig langweilig war mit den vielen rechten Maschen und der grauen Wolle. Hatte durchaus Depressionspotenzial zwischendrin, aber dann kam die Dschungelcamp-Zeit und hat mich durchhalten lassen. Trash TV made me do this! Trotzdem war ich selten so froh wie in dem Moment, als ich mit dem Rippenmuster anfangen konnte… Nächstes Mal (ich bin nicht sicher, ob es eins geben wird oder ich doch lieber wieder das Schnittmuster auspacke ;) würde ich auf jeden Fall dickere Wolle nehmen und vor allem auch eine, die weniger ribbelt. Noch gehts, aber man kann durchaus schon sehen, dass das kein Stück für die Ewigkeit sein wird. Aber sei’s drum, noch ist sie schön und ich freue mich jeden Tag, sie befüllen zu dürfen.

 (Danach habe ich übrigens nahtlos begonnen, knallbunte Ringelstrümpfe zu stricken! Leider hänge ich aber immer noch am ersten, denn seit dem Frühling hindert mich ein sehr hartnäckiges (und sehr schmerzhaftes) Impingement-Syndrom in der Schulter am Weiterstricken. Und eigentlich auch an allem anderen. Außer am Lesen, was ich auch sehr exzessiv tue. Ein Dauerzustand ist das allerdings nicht, wir arbeiten momentan hart daran, das final zu lösen ;) Bis dahin werde ich uns hier die Zeit vertreiben, indem ich mal die Urlaubsbilder des Sommers aufarbeite, habe ich beschlossen…)