6. September 2016

Tagebuchbloggen { 5. September 2016 }

Hab ich echt seit April nicht mehr mitgemacht??
Zu hülf, wo bleibt nur die Zeit?

"Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?"
 Frau Brüllen fragt das an jedem Fünften des Monats und wer mag, schreibt fleißig mit.
Die übrigen WMDEDGT?-Einträge findet Ihr wie immer hier.

5.40 Uhr: Der Wecker klingelt. Der zweite Montag nach den Ferien ist nur noch halb so schlimm wie der erste, dafür aber auch nochmal deutlich dunkler. Ach was, es ist STOCKFINSTER, wenn der Wecker klingelt *heul* Also die Hell-Dunkelzeiten im Jahr sind echt ungerecht verteilt...

6.10 Uhr: Unruhe im Dachgeschoss. Die Große war mit dem Papa übers Wochenende in Berlin, gestern abend sind sie erst spät heimgekommen. Deswegen hat sie das Duschen auf heute verschoben und steht jetzt schon auf. Damit hat sich eventuelles Weiterschlafen für den Rest der Familie wohl definitiv auch erledigt ;-)

6.40 Uhr: Ich habe Frühstücksbrote geschmiert und Pausenbrotboxen gepackt, dem müden Berlinkind einen Cappucchino gekocht und dem Kleinchen einen Kakao. Beides gehört hier definitiv nicht zum Standardprogramm, aber heute braucht es ein wenig Starthilfe, glaube ich. Ich gehe zum Kleinchen, dass allen Duschgeräuschen an ihrer Wand zum Trotz noch schläft und falle auf dem Weg zu ihrem Bett über ein Lego-Gebäude. Damit sind wir beide schlagartig wach, aber wider Erwarten haben weder Fuß noch Riesenhaus größere Schäden davon getragen. (Mein Glück!)

7 Uhr: Die Große frühstückt und lässt mich dabei am aktuellen WhatsApp-Geschehen teilnehmen.
Ich rufe im Fünf-Minuten-Takt das Kleinchen, das engmaschige Überwachung braucht, um pünktlich busfertig zu sein. Die Große geht, das Kleinchen frühstückt.

7.20 Uhr: Kleinchen geputzt und gestriegelt, abmarschbereit.
Ihr Grüppchen, das morgens zum Bus marschiert, hat sich durch des Nachrücken von Erstklässlern mal eben verdoppelt, sehr schön :-) Draußen ist es schon verdammt kühl, aber es soll ja sommerlich werden heute. Jetzt erst mal Kaffee, Müsli und Zeitung für mich.
Derweil taucht auch der Gatte auf, wir tratschen eine Runde und dann verschwindet auch er in die Firma. Keine Bauarbeiter nebenan, herrliche Ruhe.


8.30 Uhr: Nach Frühstück, Duschen und Anziehen fällt mir ein, dass heute eigentlich eine Laufrunde drangewesen wäre *hmpf* Aber jetzt alles nochmal auf Anfang? Nee....
Vielleicht ist es ja abends doch nicht zu warm, ansonsten muss der morgige Vormittag halt dran glauben... Ersatzweise schleppe ich ein paar Kisten in den Keller, die wir gestern im Kleinchenzimmer entrümpelt haben und bügele was weg.
Außerdem messe ich mal wieder nach, wieviel ich noch häkeln muss, bis der Bezug für die Nähbank im Kleinchenzimmer endlich lang genug ist. Nicht mehr viel, stelle ich erfreut fest.

9.30 Uhr: Ich bin schnell in die Stadt gefahren, um dem Kleinchen ein Ersatzteil für ihre Flöte zu besorgen, weil.... Ach lassen wir das. Ich will mich nicht aufregen. Im Laden stellt sich heraus, dass das Teil beinahe so teuer ist wie eine neue Flöte, also kaufe ich lieber eine, denn damit hat das Kind dann auch endlich eine deutsche ohne barocke Doppellöcher, die sie in der Musikschule braucht, in der Schule aber nicht und die sie ganz fürchterlich nerven.
Gerne hätte ich auch noch eine Lichterkette fürs Wohnzimmer besorgt (düster und so), aber ich fliege zusammen mit vier/fünf weiteren Kunden wieder aus dem Laden, weil die trotz weit offenstehender Türen "noch geschlossen haben, wir öffnen erst um ZEHN!!!"
Pffft, dann eben nicht, keine Lust, die fünf Minuten draußen rumzustehen...

10.15 Uhr: Schnell noch Fleisch und Brot besorgt.
Da ich jetzt schon mal auf der anderen Moselseite bin, wäre es extrem clever, gleich über Luxemburg nach Hause zu fahren und zu tanken, aber ich habe so gar keine Lust... 
Ich verschiebe es auf nachmittags und bin schon fast wieder auf der Brücke, als mir die Baustellenampel auf der Strecke einfällt und die ist im nachmittäglichen Berufsverkehr sicher keine gute Idee. Also doch lieber jetzt...

11.30 Uhr: Ich habe getankt und bin noch schnell in einen Supermarkt gesprungen, um frische Lasagneplatten zu kaufen, die gibt es diesseits der Grenze irgendwie nie.
Da ich jetzt eh hoffnungslos hinter meinem Zeitplan bin, wasche ich unterwegs auch noch schnell das Auto. Ich hatte da eigentlich auf den angesagten Regen gesetzt, aber der war irgendwie nicht so erfolgreich.


12 Uhr: Wieder zuhause muss ich erst mal was essen.
Die Kinder kommen seit diesem Schuljahr beide erst gegen halb zwei nach Hause, weil auch das Kleinchen jetzt immer lange Schule hat und bis dahin bin ich schier verhungert! 
Bisher haben wir immer in Etappen gegessen, aber jetzt muss ich mir irgendwas anderes einfallen lassen, ein zweites Frühstück oder so. Vermutlich muss ich mir in Zukunft auch eine Brotbox packen :-p Heute finde ich zum Glück noch einen Rest Krautsalat von gestern und brate mir dazu das Hühnchen, das eigentlich für den abendlichen Salat gedacht war.
Danach fühle ich mich wieder gestärkt genug, um den Kindern die geplanten Brotknödel mit Tomaten und Schnittlauch zu machen. Und zwar in einer Menge (Hallo? Wer soll das denn alles essen, Herr Mälzer??), dass das Essen für morgen auch gleich gesichert ist.

13.20 Uhr: Das Kleinchen steht mit einer Freundin vor der Tür. Die beiden haben unterwegs Haselnüsse gesammelt und wollen die jetzt noch knacken. Ein Hinweis darauf, dass die Freundinnen-Eltern ja sicher warten und bald eine Vermisstenanzeige aufgeben würden, hat nicht den gewünschten Effekt: "Das wäre ja cool!" Fünf Minuten später kommt aber auch die Große und es herrscht Einsicht, dass jetzt gegessen werden muss und zwar überall.
Ich bekomme ein Schul-Update (alles toll beim Kleinchen, alle doof bei der Großen, das Übliche), nach dem Essen geht die Große ins auf's Bett und die Kleine macht Hausaufgaben.

15 Uhr: Die Große hat einen Termin zur MRT-Besprechung.
Wir warten eine Dreiviertelstunde, in der sie sich durch sämtliche ausliegenden Schundblätter liest und das Kleinchen sich gepflegt langweilt. Bei der Besprechung stelle ich fest, dass sich der Befund in Briefform auf der CD befindet, die ich seit Wochen mit mir rumschleppe. Da hätte ich ja auch selbst schon mal draufgucken können... Das Ergebnis ist eh keine Überraschung, die Große hat jetzt ganz offiziell bestätigt den Gleitwirbel im unteren Rücken, den man schon vermutet, seit sie vier Jahre alt war und der ihr beharrlich immer wieder Rückenschmerzen bereitet.
Da macht man jetzt erst mal nix, weiter Sport, später Krafttraining und "es gibt sehr viele Menschen, die bis ins hohe Alter damit gut leben, weil der Wirbel nur sehr, sehr langsam weiterrutscht. Es gibt zwar auch Fälle, wo der Wirbel ganz plötzlich abrutscht, da muss man dann halt operativ eingreifen, warten Sie...." Der Arzt spricht sehr, sehr leise und ich kann nur hoffen, dass die Große mit ihrer ausgeprägten Arztphobie nicht alles davon mitbekommt. Jetzt zaubert er auch noch ein beeindruckendes Röntgenbild auf seinen Bildschirm, das dem der Großen von eben aufs Haar ähnelt, abgesehen von vier riesigen ikeaesken Dübeln rund um den besagten Wirbel *schockschwerenot*
Ich werfe einen vorsichtigen Blick auf meine Tochter, aber sie trägt den Anblick mit Fassung - früher ist sie schon aus dem Zimmer gerannt, wenn im Fernseher nur ein Krankenwagen auftauchte oder irgendwo eine Spritze rumlag. Ich bin latent stolz auf sie *g*
Das Kleinchen im Übrigen ist begeistert und will später sehr viel mehr über die Sache mit den Schrauben wissen. 
Die Große eher nicht ;-)


16.30 Uhr: Über Mittag hatte ich übrigens herausgefunden, dass es auch Barock-Blockflöten ohne doofes Doppelloch gibt und man nicht zwingend eine mit deutscher Griffweise dafür kaufen muss.
Also fahren wir jetzt nochmal in die Stadt und tauschen die Flöte um, denn wenn schon neue Flöte, dann wenigstens gleich richtig - so muss das Kleinchen nämlich nicht ans Umgreifen (man spielt das F unterschiedlich) denken, wenn sie zwischen den beiden Flöten wechselt. Grrrr. 
Natürlich hat im Laden noch nie jemand von dieser Flöte gehört, es gibt sie aber (ach?) und wird bestellt. 
Schön, nochmal hinfahren...
Auf den Schraubenschreck gönnen wir uns noch ein Eis und die Große springt "mal eben schnell" (jaja) zu dm rein. 

17.30 Uhr. Endlich wieder zuhause.
Die Große übt Klavier und macht Hausaufgaben, das Kleinchen füttert die Schnecken (wir beherbergen neuerdings ein paar wirklich imposante, sehr häusliche Weinbergschnecken in unserem Garten) und räumt dann ihr Zimmer auf.

19 Uhr: Ich frage die Große Mathe ab (Kongruenzgesetze, kann ich mich sogar noch erinnern ;-), während ich Abendbrot mache. Körnerbrot mit Käse und Tomate - ohne Salat, denn das Hühnchen dazu habe ich ja heute mittag schon gegessen *hüstel*
Der Gatte kommt nach Hause, wir essen und erzählen ein bißchen und dann verschwindet das Kleinchen schon nach oben, denn sie hat ein spannendes Buch am Wickel gerade.
Wir übrigen drei verziehen uns vor die Tagesschau, teilen uns die Zeitung vom Wochenende und vergraulen später die Große durch Anschauen von "Hart aber fair" ins Bett ;-)

Feierabend!

3 Kommentare:

  1. Hallöchen,
    daher hast du also die Zeit zum nähen!
    Gehst du nicht arbeiten? (neidisch-guck)
    Beste Grüße

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    Antworten
    1. Oh man! Da guck ich erst recht neidisch! Das hast du richtig gemacht. Muss ich mal über einen Lebenswandel in die büro-unabhängige Richtung nachdenken :)

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