5. Januar 2024

Tagebuchbloggen { 5. Januar 2024 }

      "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?"

Frau Brüllen fragt das an jedem fünften Tag des Monats und wer mag, schreibt fleißig mit.

Die übrigen WMDEDGT-Einträge findet Ihr wie immer hier.

7 Uhr: Der Wecker vom Mann klingelt. Heute ist der letzte Ferientag und ich würde wirklich noch sehr gerne liegenbleiben, aber die Missi hat bei einer Freundin übernachtet und möchte gerne früh abgeholt werden, weil sie noch was für die Schule tun muss, bevor sie wieder Termine hat. Anstrengendes Teenieleben… 

7.15 Uhr: Der Mann ist unter Seufzen und Wehklagen aufgestanden (Winter auch nur so lange seine Jahreszeit, wie er Skifahren kann ;) und zur Arbeit aufgebrochen, ich genieße doch noch ein wenig die Bettwärme und lese Nachrichten.

8 Uhr: Aufgestanden und den ersten Nackenschlag des Tages verdaut: Das Krankenhaus sagt meinen Termin am Montag ab, auf den ich monatelang gewartet habe. Man geht nicht davon aus, dass an dem Tag irgendein Durchkommen in der Stadt sein wird, weder für Mitarbeiter noch Patienten. Neuer Termin im April. Ja danke. Nix gegen den Ursprungsgedanken der Demo, der hat seine Berechtigung. Aber man stelle sich mal vor, das wären Klimaaktivisten. Dann würde die Welt aber brennen. Dabei blockieren die bloß mal eine Straße (ja, finde ich auch ein beknacktes Mittel, nicht hilfreich) und nicht gleich einen kompletten Tag lang eine ganze Stadt… Egal. Muss ich heute halt eine andere Lösung finden. Erst mal Frühstück.

9 Uhr: Gefrühstückt, fertig gemacht, jetzt Missi in der Stadt abholen. Das klappt wider Erwarten sehr zügig, so dass ich sie nur zuhause absetze und gleich weiterfahre, vielleicht hat meine Hausärztin ja noch eine Alternatividee. Bis April durchhalten ist indiskutabel, habe ich inzwischen beschlossen. Wenig überraschend ist dort aber die Hölle los, es stehen mindestens zehn Leute auf dem Parkplatz in der Schlange. Hausarztpraxis im Winter halt. Steige nicht mal aus und fahre gleich weiter zur Fachärztin, die hat IMMER eine Idee.


10.30 Uhr: Angekommen, angemeldet, Blut abgenommen bekommen, bisschen Anamnese durch die MFA, dann Warten, weil „Das möchte sich die Frau Doktor auf jeden Fall auch noch selbst anschauen.“ Eh klar, die ist nämlich von der seltenen Sorte „Nimmt sich Zeit, hört zu und findet Lösungen“. Zum Glück habe ich ein Buch dabei.

11.30: Warte.

12 Uhr: Warte immer noch, Notfall. Langsam wird es eng, denn eigentlich wollten die Missi und ihre Freundin um ein Uhr am Stall sein. Außerdem ist mein Buch zu Ende. Gehe raus und telefoniere ein bisschen rum, schlussendlich verschiebt die Missi ihre Reithallenzeit und ich warte weiter.

13 Uhr: Fertig und auf dem Heimweg. Nettes, konstruktives Gespräch gehabt, einen Plan geschmiedet und ein vielversprechendes Rezept übermittelt bekommen. Eigentlich klappere ich hier immer noch gerne ein paar Läden ab, die es zuhause nicht gibt, wenn ich schon mal da bin, aber dafür ist jetzt wirklich keine Zeit. Außerdem habe ich Hunger!

13.45 Uhr: Gut durchgekommen und unterwegs gleich die Lieblingsfreundin der Missi im Nachbardorf eingesammelt. Zuhause halte ich nur genau so lange, bis auch sie ins Auto gesprungen ist, dann geht es weiter. Die Mädels sind hibbelig, die Freundin hat heute ein Probe-/Vorreiten im Stall und das wäre so toll, wenn das klappt. Dann könnten sie endlich wieder zusammen zu den Pferden!

14 Uhr: Mädels abgeliefert, mit nur einer Stunde Verspätung. Auf dem Rückweg halte ich noch kurz bei einer Apotheke und höre mal wieder den mittlerweile schon recht vertrauten Satz „Tut mir leid, das Medikament ist leider nicht lieferbar und es gibt auch keine Alternative.“ Aber, Technik sei dank - ich schreibe eine kurze Mail an die (mittlerweile geschlossene und 40 Kilometer entfernte) Praxis und zehn Minuten später haben sie mir ein neues Rezept auf der Karte hinterlegt. Ich liebe.liebe.liebe das e-Rezept! Die zweite Apotheke auf dem Weg hat es dann sogar vorrätig, perfekt. Auf dem Nachhauseweg stehe ich zum zweiten Mal für diese Woche unmittelbar hinter einem Unfall im Stau. Diesmal dürfen wir am Ende aber dran vorbei, letztes Mal mussten wir alle umdrehen.

14.30 Uhr: Endlich zuhause. Sieht lustig aus hier, als wäre ich den halben Tag nicht zuhause gewesen… Aber erst mal Mittagessen, zum Glück gibt’s noch Reste, die ich nur aufbraten muss und dann mit meiner Wärmflasche im Rücken ganz entspannt auf der Couch esse.

15 Uhr: Die Große schickt Fotos in die Familiengruppe, offenbar besichtigen sie gerade wieder eine Wohnung. Direkt an der Uni, sieht nett aus, aber der Preis… Alle irre, echt. So eine Unistadt ist echt ein Fall für sich. Die sind ja nun schon zu zweit - wie man alleine da was zum wohnen finanzieren soll, ist mir echt ein Rätsel. Ich bin dann auch die einzige, die reagiert, die Missi (große Befürworterin einer Schwester, die in der STADT wohnt!) sitzt vermutlich gerade auf dem Pferd und der Mann schreibt sicherheitshalber erst mal gar nichts. Vermutlich atmet er in eine Tüte ;)

16 Uhr: Aufgerafft. Die Sonne scheint und das muss man wirklich nutzen und sei es nur zum Aufräumen. Kurzer Abstecher auf den Balkon, wo ich das Vogelhaus auffülle und das Wasser aus den Blumentöpfen kippe. Beides regelmäßig wiederkehrende Tätigkeiten gerade… Die Große kommt kurz, schwärmt von der Wohnung, packt was in unseren Gefrierschrank und leiht sich eine Pfanne. (Beides nicht mehr so einfach, sollte sie wegziehen. Ich sag’s ja nur.)

16.30 Uhr: Also eins ist klar, heute werde ich nichts mehr reißen. Die Sonne geht schon wieder unter, meine Motivation ist auf dem Nullpunkt, die To-Do-Liste wächst und wächst und das macht mir richtig schlechte Laune. Werde ich aber heute nicht mehr ändern können, fürchte ich. Dann besser noch ein bisschen Selbstfürsorge. Aber erst mal ruft die Missi an und bittet um Abholung.


17 Uhr: Habe die Mädels eingesammelt und lasse mir berichten. War wohl gut :) Wir setzen die Freundin zuhause ab. Zurück bei uns verschwindet die Missi als erstes unter der Dusche und ich schwinge mich in meine gemütlichsten Klamotten. Feierabend, was soll’s…

18 Uhr: Das Kind stirbt vor Hunger. Wir konferieren mit dem Mann, der erst Essen mitbringen will, sich  dann aber doch für simple Pasta mit Sugo entscheidet. Mir völlig egal, solange er kocht.

19 Uhr: Der Mann ist zuhause und steht am Herd, ich sortiere zumindest mal noch die Post und klage nebenbei mein Leid - der abgesagte Termin, die Rennerei den ganzen Tag, Schmerzen, nix geschafft. Aber zumindest jetzt leckeres Essen. Kaum sitzen wir, kommt die Große und möchte das Wohnungsthema vertiefen, stößt beim Mann aber auf wenig Begeisterung. Sie vertagen auf morgen. Die Missi hat noch eine „Lernsession“ mit Freundinnen.

20 Uhr: Couch für den Mann und mich. Wird dringend Zeit, dass wir das Wochenende mal ein bisschen planen, so kulinarisch. Irgendwie sind wir noch nicht wieder so ganz im Alltag angekommen, dieser Freitag kam völlig überraschend. Bisschen stricken werde ich wohl auch noch, der Rest muss warten bis morgen. Alles in allem eher ein Tag von der Sorte „Morgen nochmal neu.“ 

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