5. November 2016

Tagebuchbloggen { 5. November 2016 }

"Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?"
 Frau Brüllen fragt das an jedem Fünften des Monats und wer mag, schreibt fleißig mit.
Die übrigen WMDEDGT?-Einträge findet Ihr wie immer hier.

Der Tag beginnt reichlich unchristlich mit einem laut röhrenden LKW, der mit laufendem Motor vor
 unserem Haus hält - Sekunden später bebt der Boden und es wird noch lauter.
Alles klar, die Dixiklo-Irren sind mal wieder auf Entleerungs-Tour.
Blick auf die Uhr: 7.15 Uhr *kotz*
Die kommen ja gerne früh (und oft - so schnell können ein paar Bauarbeiter das Ding doch gar nicht
 füllen??), aber am Wochenende bisher doch noch nie....

7.20 Uhr: Zeitung reingeholt, missmutig festgestellt, dass es eiskalt ist und regnet, mit der ebenfalls unsanft erwachten Nachbarin geschrieben ("Irgendwann zünde ich den ganzen Verein an!" - "Was ist schlimmer, die Baustelle oder
das Wetter?" - "Das Wetter!") und dann erst mal mit einem Buch auf die Couch.

8 Uhr: Der Gatte erwacht ähnlich schlecht gelaunt, der wollte heute nämlich eigentlich zur Schulgarten-Aktion in der Grundschule, muss sich jetzt aber alternativ mit einer 87-seitigen Kundenanfrage beschäftigen,
die gestern abend um sechs reinkam. "Eilt!" Natürlich. Danke auch....
Das sind so die Momente, wo ich Leute mit einem geregelten Nine-to-Five-Job echt mal beneide.
Sonst ja eher nicht so ;-)
Ich hole Brötchen (Schirm, Regen, Pfützen, kalt, bäh), der Gatte macht Frühstück,
die Kinder schlafen noch oder tun jedenfalls so, um sich vor der Brötchenrunde zu drücken *g*


8.15 Uhr: Wir frühstücken gemütlich mit Zeitung und ohne Kinder.
Irgendwann huscht das Kleinchen rein, bekundet noch keinen Hunger zu haben, holt sich ein paar
Streicheleinheiten ab und verschwindet wieder.

9 Uhr: Der Gatte ist in die Firma entschwunden, dafür erscheint die Große.
Während sie sich Brötchen schmiert, Gurke schneidet und überhaupt das sonst hier übliche Frühstück ein wenig pimpt, erzählt sie von gestern - sie hatte mit zwei anderen Freundinnen einen chilligen Pizzaback-Abend und war erst spät wieder zuhause, war wohl sehr schön. Ist es eigentlich immer, wenn diese Mädels zusammen sind. Außerdem bekomme ich ein kurzes WhatsApp-Update und die neuesten instagram-Skandale erzählt.
Kurz: wir haben es nett.
Der Gatte schickt maulige Fotos aus dem Büro, um uns an seiner Fronarbeit teilhaben zu lassen.
Wir bemitleiden ihn angemessen.

9.30 Uhr: Jetzt aber.
Die Große verzieht sich mit Tee und üppigem Brötchenteller in ihr Zimmer (wenn das Kleinchen jetzt noch
frühstücken will, hat es Pech gehabt, Brötchen sind jedenfalls keine mehr da) und ich muss dringend mal meine
samstägliche Putzrunde starten.....

11.45 Uhr: In der Zwischenzeit habe ich rasch das Erdgeschoss geputzt und einen Kuchen in den Ofen geschoben - einen schnellen Apfelkuchen mit Zimtkruste à la Claretti - das ist genau das, was wir heute brauchen :-)) Die Kinder räumen derweil ihre Zimmer auf und putzen, wie jeden Samstagvormittag. Das heißt, die Große tut das wirklich und das Kleinchen behauptet es nur, auch wie jeden Samstagvormittag. Da ist der ein oder andere Kontrollgang sicher angebracht.

12.30 Uhr: Ich habe den Kuchen aus dem Ofen genommen, mit dem Gatten telefoniert und währenddessen die Küche komplett abgeräumt. Die Kaffeemaschine wandert solange auf den Küchenhocker, die wird sicherlich gebraucht. Heute nachmittag wollen wir mal versuchen, mit der Lieblingsfreundin und ihrem begabten Mann einen schmalen Fliesenspiegel an die Wand zu bekommen. Die Fliesen liegen schon seit Monaten hier rum, aber ich konnte mich nie so recht motivieren, denn eigentlich finde ich es ja auch ohne sehr schön.
Deswegen war hier jetzt auch der Gatte die treibende Kraft - ganz im Gegensatz zur Wohnzimmerrenovierung, da drängle ich. Wir ergänzen uns super, was?


13 Uhr: Die Kinder und ich haben gerade den Rest Herbsteintopf von gestern gegessen, da kommt der Gatte nach Hause und bringt zwei Döner mit ("Ich brauchte Nervennahrung!!") Nun denn, essen wir die halt auch noch, kein Problem ;-)
Danach beginnt er, mit einer rostigen Drahtbürste meinen wunderschönen, feinen Wandputz in der Küche zu bearbeiten und ich verlasse lieber ganz.ganz schnell den Raum, bevor ich
hysterische Zuckungen bekomme *g*


18 Uhr: Unsere Freunde waren da, die Nachbarn zwischendurch auch, wir haben Kuchen gegessen und geklönt und die Küche ist jetzt auch gefliest und sogar schon verfugt ♥ Das ging so flott und ist so wunderschön geworden, dass ich mich wirklich frage, warum wir das so lange vor uns hergeschoben haben....
Während ich jetzt den Staub wegputze und alles wieder an Ort und Stelle räume, macht der Gatte Abendessen. Das Kleinchen sitzt seit Stunden mit dem Nachbarsfreund, der heute auch spontan hier schläft, in ihrem Zimmer - die beiden nähen Eulen, die Nähmaschine rattert fast durchgehend.
Die Große hat nachmittags Hausaufgaben gemacht und gelernt und hängt jetzt auf dem Bett ab.

19 Uhr: Abendessen, danach bei den Kindern nahtloses Wiederaufnehmen der jeweiligen Tätigkeiten.
Couch und Bundesliga für den Gatten und mich, Feierabend.
Später gibt es wohl noch einen Film zusammen mit der Großen - oder auch mit allen, mal schauen, was wir so auftun.

Nachtrag - 23.40 Uhr: Nachdem ich mich parallel zum Filmgucken damit herumgeschlagen habe, einen auch nur halbwegs akzeptablen Ersatz für das eingestellte Twitterfeed zu finden (vergeblich übrigens, mehrheitlich wegen "Bitte genehmigen Sie: Zugriff auf Ihre Privaten Nachrichten: Äh, nein?, Liken in Ihrem Namen: Nein!? - Neue Feeds zu Ihrer Timeline hinzufügen: Ähhh, NEIN!? *ichglaubeshackt*accountwiederlösch*), ist mir gegen elf eingefallen, dass der Steuerberater am Montag unsere Steuererklärung haben möchte. Also nur die Unterlagen, zum Glück, das langt mir gerade. Und um mir den Sonntag wenigstens zu retten, sitze ich nun also noch hier und staple Papier, hurra.

2 Kommentare:

  1. Da hattet ihr ja einen vollen und erfolgreichen Tag. Und trotzdem klingt es sehr entspannt, das ist schön.
    Lg Sternie

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  2. Danke für den Text.
    Ich hab mich gerade sehr amüsiert!!
    Lieber Gruss Sabine

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