12. Oktober 2024

12 von 12 { Okt 2024 }

 Am 12. des Monats macht man zwölf aussagekräftige Bilder von seinem Tag - so funktioniert
 12 von 12. Wer dieses Spielchen allmonatlich gerne mitmacht, seht Ihr wie immer 
HIER bei Caro in der Liste. Und happy birthday, liebe Caro 🖤


Guten Morgen. Früh für Samstag. Erst mal wach werden. Kaffee-Connaisseure würden sich jetzt vermutlich enthaupten (looking at you, Jakob Lundt…) Das Helle ist aber immerhin kein Kaffeeweißer, sondern einfach nur Kollagen. Da kommt nachher noch richtige (Mandel-)Milch rein. Ist lecker, ehrlich. Nur halt ohne Koffein.


Dr Mann hat noch einen Kundentermin, ich bringe derweil die Tochter in den Stall. Die versprochene Sonne lässt sehr auf sich warten, selbst hier oben ist es ungewöhnlicherweise noch grau. Deswegen spare ich mir auch die eigentlich obligatorische Morgenrunde.


Wieder zuhause. Erst mal Haushalt, wie meistens mit Podcast auf den Ohren. (Liebe den Folgentitel! #kloppo) Wäsche, Betten machen, Baustellenstaub bekämpfen. Gerade letzteres ist momentan eine regelmäßig wiederkehrende Tätigkeit, der ich sehr akribisch nachgehe, ich bin nämlich leider allergisch des Todes auf den Scheixx. Das Abschleifen hat der Mann schon übernommen, aber man muss die Badtür nur aufmachen, da fange ich schon an zu röcheln. Tolltoll. Wird Zeit, dass das alles wieder unter Fliesen verschwindet.


Zur Belohnung bastele ich uns ein paar Pilze auf dem Boden der Kleinen Werkstatt. Heißklebepistolen und ich - eine sehr schwierige Beziehung. Aber das Ergebnis mag ich und ich musste immerhin die Hose nicht wegwerfen, auf die ich mal wieder gekleckert habe.


Mein Kalender für das kommende Jahr ist angekommen und Oh. Mein. Gott, er ist so schön. Dick, quadratisch(!), groß - perfekt für das schnelle Junk-Journaling, das ich seit einer Weile praktiziere. Und das Beste: Er beginnt schon jetzt, ich kann gleich loslegen :)


Der Mann ist zurück und als erstes fahren wir zu „den Ponys“. In Wahrheit sind das ein Pony und ein Esel, beide zuckersüß, die einer alten Schulfreundin von uns gehören und die wir gelegentlich versorgen, wenn sonst niemand da ist. So weit, so normal. Dass sie uns allerdings auf dem riesigen Grundstück schon auf halbem Weg zwischen Gemüsegarten und der Ziegenwiese entgegenkommen, das ist definitiv NICHT RICHTIG. Uff. Ich sehe uns schon bis zum Einbruch der Dunkelheit Ponys (und noch schlimmer: Esel!) fangen…


Zehn Minuten später. Ok, das war beinahe lächerlich einfach. Huch. Ein Apfel in jede Hand und schon sind sie mir hinterher gelaufen wie Hündchen… Verfressene Bande! Zum Glück ;) Der Mann sucht und repariert dann wohl mal das Loch im Zaun, während ich hier klar Schiff mache. 


Alle Vierbeiner wieder sicher verpackt, Mittagessen für uns. 
Resteessen aka Quetschkartoffeln aus der Heißluftfritteuse…


… mit Gurkensalat. Lecker. Und schnell. Das ist wichtig, denn der Mann rödelt schon wieder im Bad und stellt jetzt auch das Wasser ab, um die ganzen alten Armaturen abzubauen.


Ich sammle derweil die Missi wieder ein. Den Weg zum Stall teile ich mir heute mit unzähligen Pilgern, ist was Besonderes? (Hier in Trier ist das Grab des Apostels Matthias (das einzige Apostelgrab nördlich der Alpen), deswegen sieht man häufiger mal solche Pilgergruppen, aber das heute waren… echt viele, ich bin teilweise kaum durchgekommen.)


Zuhause steige ich nur um und fahre mit dem Mann mal wieder zum Baumarkt. Er gibt Sachen zurück und sucht neue, ich hole eine Bestellung ab. Dabei muss ich eine Weile warten, weil irgendwas nicht funktioniert und werde derweil fürsorglich mit Süßigkeiten versorgt. Wirklich der Baumarkt mit den nettesten und hilfsbereitesten Mitarbeitern weit und breit! Und: An der Kasse bekomme ich für meine nicht ganz kleine Rechnung (seufz) einen riesigen Stapel Rubbellose. Fast 30 Stück *g* Das wird unsere Feierabendbeschäftigung!


Reicht für heute! Zur Belohnung für die ganze Rennerei gibt’s Pommdöner-Teller für alle :) Schließlich gab es gestern auch noch Ferien, das muss gefeiert werden. Danach noch ein Eis auf der Couch und der Tag war gut.

9. Oktober 2024

Grumpy Weihnachtskatzen

 Diese beiden Schätzchen gucken ungefähr genau so beleidigt wie ich, wenn ich im Moment einen Blick in meine Kleine Werkstatt werfe. Die liegt nämlich unglücklicherweise in maximaler räumlicher Nähe zu unserer großen Bad-Baustelle und ist deswegen komplett zugestellt mit großformatigem (staubigem!!!) Werkzeug, neuen Fliesen, neuer Keramik und überhaupt allem, was man bald, aber leider noch nicht sofort gebrauchen kann. Garniert mit diversen Beuteln und Kartons mit Badezimmerzeug, das im Moment keinen Platz hat (im kleinen Gäste-WC dulde ich nur die Zahnbürsten ;) und ständig von sämtlichen Familienmitgliedern von rechts nach links gekramt wird. Ein Traum.

Immerhin habe ich es bis jetzt geschafft, schmale Gänge bis zu meinen Arbeitstischen freizuhalten, aber ganz ehrlich: So kann ich nicht arbeiten. Wer mir hier schon ein bisschen länger folgt, weiß, dass Chaos um mich herum auch maximales Chaos in meinem Kopf verursacht und dann ist kein Platz mehr für Kreativität. Meine kreative Arbeit beschränkt sich momentan also meist auf kleinere Basteleien oder Handarbeiten, die ich am Küchentisch oder abends in meinem Sessel erledigen kann. So sind auch diese beiden Broschen entstanden. Denn nur für den (schnell erledigten) Prozess des Maschinenstickens musste die Kleine Werkstatt herhalten. Wenden, Stopfen, Wendeöffnung schließen und Broschennadeln annähen ging auch auf der Couch… 

Auftakt fürs Weihnachtsgeschäft, unter erheblich erschwerten Bedingungen!

5. Oktober 2024

Tagebuchbloggen { 5. Oktober 2024 }

 "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?"

Frau Brüllen fragt das an jedem fünften Tag des Monats und wer mag, schreibt fleißig mit.

Die übrigen #wmdedgt-Einträge findet Ihr wie immer hier.

Keine Ahnung wann, viel zu müde, um auf die Uhr zu schauen: Ich wache auf, weil sich die Freundinnen der Missi, die gestern stundenlang in meiner Küche gemeinsam irgendwelche Sachen mit viel Schokolade gebacken haben, auf den Heimweg machen. Eine wird abgeholt, eine ist mit dem Motorrad da. Unüberhörbar. Landleben olé. Weiß auch nicht, ob überhaupt schon Samstag ist, gehe aber davon aus, denn so früh war ich eigentlich gar nicht im Bett und habe gerade wirklich SEHR tief geschlafen.

6 Uhr irgendwas: Bin offenbar sehr schnell wieder eingeschlafen und habe dann bis jetzt geschlafen wie ein Stein. Danke, Progesteron. Der Mann steht auf, ich nicht, dabei stand „früh aufstehen“ heute ganz fett auf dem Zettel. Für uns beide. Tjanun. Eigentlich wären wir gerade in Holland (gecancelt weil zu viel zu tun), da wird man zum Trost ja wohl mal noch ein halbes Stündchen liegenbleiben können ;)

7.30 Uhr: Aufgestanden. Der Mann macht schon ordentlich Krach im Bad. Als ich um die Ecke schaue, hat er gerade die Wanne ausgebaut - die letzte Keramik, die es noch gab im Bad. Heureka! Gefrühstückt hat er auch schon, Respekt. Ich frühstücke erst mal meine Medikamente und muss dann eh noch warten, also helfe ich dem Mann, den letzten Schutt in Behälter zu packen und zusammen mit der Wanne rauszutragen. Und danke meinem Vergangenheits-Ich, das schon vor 25 Jahren auf eine Acrylwanne bestand. Die ist jetzt wenigstens nur sehr unhandlich, aber immerhin nicht auch noch schwer. Danach bin ich allerdings reif für die Dusche.

8.30 Uhr: Geduscht, angezogen und geschminkt. Immerhin. „Gefrühstückt“ wäre mir lieber. (Zum Duschen müssen wir ja schon eine ganze Weile einmal außen rum ums Haus in die alte Wohnung der Großen und das ist auch ok, obwohl es dabei inzwischen meistens dunkel und kalt ist, aber wenn wir bis zum ersten Frost wieder wenigstens eine Dusche auf dem Flur hätten, würde ich das schon sehr feiern. Könnte aber knapp werden ;) Es klingelt, denn heute bekommen wir tatkräftige (und fachmännische!) Hilfe auf unserer Baustelle. So schön, dass wir Freunde haben, die im Gegensatz zu uns was Ordentliches gelernt haben *g*


9.30 Uhr: Meine Hilfe wird heute angeblich nicht benötigt, deswegen verziehe ich mich erst mal in die Küche und überlege, auf welchen Kuchen ich Lust habe. Was von der Backaktion gestern abend übrig ist, identifiziere ich als Brookies und Pumpkin Spice-Brownies - ich mag keine Brownies und der Mann keine Schokokuchen, da geht also noch was. (Ist aber beides lecker und die Küche picobello geputzt, ich bin beeindruckt!) Entscheide mich für Zimtschnecken-Kuchen und während ich die Zutaten zusammensuche, fällt mir das immer noch fehlende Frühstück ein. Rühre mir also mein Müsli an und kaum steht es neben meinem Sessel, kommt ein Hilferuf von oben und zwei Minuten später sitze ich im Auto auf dem Weg in den Baumarkt. In Flipflops und natürlich immer noch ungefrühstückt. Immerhin hatte ich mir noch keinen Kaffee gemacht. Es sind die kleinen Dinge.

10 Uhr: Habe im Rekordtempo ein T- und ein Y-Rohr (Fünfziger! Auf beiden Ausgängen!) gefunden und gekauft, die jetzt unmittelbar in den Boden unter der Dusche einbetoniert werden sollen. Hi und bye. Im Baumarkt war absolut nichts los, jetzt allerdings komme ich kaum noch runter vom Parkplatz, weil eine wahre Lawine anrollt. 

10.15 Uhr: Wieder zuhause. Liefere meine Beute ab, zeige mich beeindruckt davon, wie SAUBER die Baustelle inzwischen ist (da erkennt man die ordnende Hand des Profis) und stelle (heimlich hocherfreut) fest, dass die alte, halbhohe Duschwand offenbar jetzt doch von alleine umgefallen ist. Sie ist jedenfalls weg und ICH liebäugele stattdessen ja eh schon immer mit einer schwarz eingestrebten Duschwand im Industrial-Style ;) Bei unserem kalkhaltigen Wasser! Glas! Wer soll das putzen? Und viel zu teuer, dafür, dass sie eh bald reißen wird, über die Fläche! Sehe ich alles ein, werde heute abend aber trotzdem mal ein bisschen googeln… Jetzt wecke ich aber erstmal die Missi. Also ich schaue bei ihr rein, dass sie bei dem Krach, der hier seit drei Stunden herrscht, tatsächlich noch schlafen könnte, habe ich nicht ernsthaft erwartet. Tut sie dann auch nicht, sie liegt im Dunklen und schaut irgendeine Serie. Auf Englisch immerhin.

10.30 Uhr: Kaffee gemacht und die Eisklötze aka Füße zusammen mit einer Wärmflasche unter die Decke gepackt. Frühstück, jetzt! Muss auch nur einmal zwischendurch hoch, um die Bohrmaschine zu suchen. In der übrigen Zeit füttere ich meine aktuelle Liste auf Google Maps mit Plänen für den Herbsturlaub, denn wir haben gestern etwas für uns sehr abgefahrenes getan: Wir haben Flüge gebucht. Also wir haben gezahlt und die Große hat gebucht, die hat da mehr Übung. Als ich zum letzten Mal geflogen bin, mit siebzehn oder so, musste man das definitiv noch auf anderen Wegen organisieren. Fühlt sich jedenfalls alles an wie ein Fiebertraum. Einer der mittelguten Sorte, maximal. Tjanun.

11.45 Uhr: In der vergangenen Stunde habe ich ein bisschen auf der Baustelle abgehangen (kann jetzt mit einer großformatigen Betonschleifmaschine umgehen und werde das in den kommenden Tagen auch anwenden müssen), Apfel- und Zimtfüllung für den Kuchen vorbereitet und wäre jetzt bereit zum Backen, aber erst mal muss die Missi zum Stall, die hat sich und Mr. Psycho zum Ausreiten verabredet. Die Tour übernehme ich gerne, im Auto ist es immerhin sauber und still. Hier wird mittlerweile Betonestrich über die Holztreppe geschleppt und überhaupt ist alles ganz samstäglich smooth. Nicht.

12.15 Uhr: Habe die Missi am Stall rausgelassen und alles, was ich da selbst noch zu tun habe (Aushänge ab- und neue aufhängen, Materialeinkäufe ablegen, Givebox kontrollieren), auf morgen oder Montag verschoben. Stattdessen halte ich schnell am Blumenfeld, um ein paar Sonnenblumen für die Lieblingsfreundin zu pflücken (die hat uns heute immerhin ihren Mann und Quasi-Schwiegersohn ausgeliehen :) und anschließend beim Döner, damit die Jungs zuhause nicht verhungern müssen.


12.30 Uhr: Wieder zuhause, es wird immer noch Estrich geschleppt. Bad sieht super aus, die usseligen Löcher unter alter Dusche und Wanne sind verschwunden (die wirklich unterirdischen Fliesenleger damals haben die offenbar als Müllkippe benutzt und dann einfach zugefliest). Die Männer lunchen rücksichtsvollerweise auf der Terrasse, denn sie stehen vor Dreck ;) Ich würde auch gerne, aber noch lieber möchte ich den Kuchen zeitig genug fertig bekommen, um der Lieblingsfreundin noch ein Stück mitgeben zu können. Außerdem ist mein Frühstück ja noch gar nicht so lange her…

14 Uhr: Kuchen ist fertig und sogar schon glasiert und wo ich schon dabei war, habe ich auch direkt das Abendessen vorbereitet, weil ich uns gut genug kenne, um zu wissen, dass nach dem heutigen Tag abends niemand mehr Lust haben wird, was Ordentliches zu kochen. Gerade geht’s aber noch. Im Anschluss hole ich mir noch zusammen mit dem Mann die neuen Baustellenaufgaben für die kommenden beiden Wochen ab (Schleifen! Löcher stopfen! Grundieren! Tür ausbauen! Eine Wand verputzen! Letzteres ist aber immerhin optional), verabschiede unsere fleißigen Helfer mit einem Viertel Kuchen und einem Strauß Sonnenblumen und dann gibt es auch endlich Essen für mich. Und weil das Wetter inzwischen so toll ist, sogar auf dem Balkon. Der Mann leistet mir mit einem Kaffee und einem Stück Kuchen Gesellschaft und verzieht sich dann wieder ins Bad.

16 Uhr: Flur und Treppe sind wieder sauber. Für die nächste Stunde zumindest. Der Mann ist mit der Bundesligakonferenz auf den Ohren immer noch im Bad, ich sitze mit der Bundesligakonferenz auf dem iPad am Schreibtisch über einer Mindmap für ein eventuell anstehendes Crowdfunding für den Reitverein, schreibe hier ein bisschen und finalisiere ein Projekt auf Canva. Außerdem muss ich dringend meine Arbeitswochen in der Kleinen Werkstatt bis Anfang Dezember fixen, da steht viel an und bis jetzt kommt man vor lauter Baustellenkram kaum noch zur Tür rein. Dringendes Projekt für Montag! Zwischendurch schreien wir uns gegenseitig die wundersamsten Wendungen des Spieltags zu („Haha, Kiel hat ausgeglichen! Fiete Arp regelt!“ - „Pffft, Leverkusen gewinnt das eh noch in der 98. Minute, wie immer.“ Spoiler: Nein.)


16.20 Uhr: Die Missi meldet sich und fragt, ob es inzwischen wieder leise sei zuhause. Falls ja, wäre sie dann jetzt auch demnächst mal fertig am Stall, sonst nicht. Ok, das erklärt‘s. Ich hatte mich schon gewundert, warum man für einmal „zum Ausreiten verabredet“ neuerdings weit über vier Stunden braucht. Ich versichere, es sei seit Stunden alles ruhig hier. Kaum habe ich aufgelegt, kreischt die Flex los. Offenbar hat der Mann noch etwas Neues zum Abreißen gefunden. Hoffe, er hat’s geschafft, bis wir später zurück sind, sonst habe ich ein Problem ;)

17.30 Uhr: Bin am Stall, aber natürlich ist niemand fertig. „Wir müssen nur noch schnell…“ und natürlich gehen die Pferde immer vor. Während die also schnell noch ein Mash serviert bekommen, das bis jetzt abkühlen musste, nutze ich die Zeit und erledige den Kram, den ich heute Morgen aufgeschoben hatte: Ersetze an drei Stellen einen Aushang durch die laminierte Version (für die nasse Winterzeit ;), platziere ein bisschen Kram zur weiteren Verarbeitung in der Reithalle und mache dann noch zwei/drei Fotos zur späteren Verwendung auf Instagram. 

18.30 Uhr: Ok, so lange warte ich nur noch sehr, sehr selten, aber ich bin trotzdem immer vorbereitet und nie ohne Arbeit oder Buch unterwegs. Habe also eine halbe Stunde im Auto hier geschrieben und ein bisschen gelesen. Jetzt nehmen wir noch eine Stallfreundin mit runter in die Stadt und dann ganz schnell nach Hause. Die Missi steht kurz vorm Hungertod - kein Wunder, die hatte bis jetzt nur Frühstück.

20 Uhr: Der Mann hat sich vom Bad gelöst, wir haben gegessen und jetzt ist definitiv Feierabend. Also für uns, die Missi wird wohl noch was für die Schule tun. Gerade schaut sie aber noch eine Folge „Magnum“ mit dem Mann, das ist zur Zeit das tägliche Ritual der beiden. Läuft gerade mal wieder auf irgendeinem Nischensender. Ich sitze derweil hier mit meinem Strickzeug und überlege, heute tatsächlich mal wieder zwei/drei Runden zu stricken. Wäre das erste Mal seit…. dem Frühling mindestens. Aber auch das erste Mal, dass es sich richtig anfühlt und nicht so, als würde ich damit endgültig das Schicksal meiner Schulter besiegeln.

22.30 Uhr: Doch nicht gestrickt, dafür aber noch zwei kleine Weihnachtsprojekte geplant und nebenbei ein wenig mit dem Mann ferngesehen (und Duschwände angeschaut ;) Jetzt Buch und Bett, morgen müssen wir schon wieder früh raus. Also eigentlich nur der Mann (Büro, weil heute nicht) und die Missi (sehr früh zum Reiten eingetragen, weil später noch Schulzeug und so), aber ganz objektiv werde ich dann auch wach sein, kenn ja meine Familie…

28. September 2024

Silence! { Mein insta-Sommer in der Bretagne }

Weiter geht’s - eigentlich habe ich gerade gar keine Zeit, hier zu schreiben, weil riesige Baustelle im Haus, Mann und Missi beim Fußball und Steuererklärung und bliblablubb, aber genau deswegen brauche ich jetzt dringend mal ein halbes Stündchen Alltagseskapismus. Zumindest, bis die Mittagszeit verstrichen ist und man wieder Krach machen darf ;)

Der Familienstrand also. Dreh- und Angelpunkt eines jeden Bretagne-Urlaubs und für mich wirklich der schönste Ort auf der ganzen Welt. Da lege ich mich fest. Wenn ich nur noch ein Urlaubsziel haben dürfte für den Rest meines Lebens, dann wäre es dort. „Du kommst dahin und sofort ist Dein Leben in Ordnung“ sagte die Schwägerin neulich und sie hat absolut recht.


Und so haben wir dort sehr viel Zeit verbracht, zugunsten derer wir im Fortgang des Urlaubs etliche weitere Ziele einfach gestrichen haben, aber das war ok - wir waren ja wirklich schon oft in der Bretagne und so hielt sich die FOMO in Grenzen ;) Ein kleines Stück sind wir noch auf dem GR34 gelaufen, dem Wanderweg vom Mont Saint-Michel bis nach Saint-Nazaire, immer hart entlang der Küste und zurecht einer der schönsten Wanderwege Europas. Ihn irgendwann mal ganz gelaufen zu sein, erscheint allerdings utopisch. Es sind etwa siebzehnhundert Kilometer ;)


Als wir dann doch irgendwann mal endgültig weiterfuhren, ging es als erstes zur Pointe Saint-Mathieu - diese bizarre Kombi aus Kirchenruine und Leuchtturm wollte ich unbedingt nochmal besuchen. Das dort ist dann wirklich mal Finistère (= Ende der Erde), denn dahinter kommt nix mehr (außer irgendwann Nordamerika, aber das wusste man damals noch nicht). War toll, hat sich für mich aber nur so mittel gelohnt, denn ich habe dort wohl endgültig, final und für immer meinen Lieblingsschal verloren, den ich seit mindestens 30 Jahren getragen habe. Er war schon mehrfach länger weg, aber dass ich ihn jetzt nochmal wiederbekomme, erscheint doch eher aussichtslos. Ich vermute, dass er mir beim Einsteigen aus der Tür gefallen ist. RIP Lieblingsschal, das wird ein trauriger Winter ohne Dich :( 


Von der Pointe aus ging es dann tatsächlich doch noch ein wenig südwärts, mit Zwischenstopp in Pont-Aven, der malerischen Paul-Gauguin-Stadt mit vielen Brücken und noch mehr Galerien. Das erste wirklich krass touristische Ziel auf unserer Reise (ok, Saint Malo, aber auch da war es eigentlich nur voll, wenn die Fähre aus England ankam), aber auch hier zeigte sich: Zwischen „voll“ und „richtig voll“ liegen oft Welten. Wer mal im Sommer in Saint-Tropez war oder mit einem Kreuzfahrtschiff in Dubrovnik, weiß, wovon ich spreche… War also schön in Pont-Aven, besonders morgens auf der Bäckerrunde, als wirklich alle anderen noch schliefen ;)


Viel weniger pittoresk aber anders speziell war es wie immer in Lorient, wo wir selbstverständlich wieder bei „La Base“ vorbeischauen mussten. Das sind unzählige, gigantisch große, deutsche (natürlich…) U-Boot-Bunker im Hafen, unkaputtbar und deswegen mittlerweile alle anderweitig genutzt, viele davon als Museen. Der Mann hat sie alle nochmal besucht, mir hat einmal gereicht, wir waren nämlich schon mal mit den Kindern da und ich hatte den Geruch noch ausreichend in der Nase. Es riecht dort so morbide-modrig, wie die Teile alt sind. Wir parkten den Camper also neben ein paar Fischern an der Mole und ich habe einen sehr gemütlichen Tag mit Buch und Aussicht im Bett verbracht, während der Mann nur gelegentlich mal reingeschaut hat, um einen Kaffee zu trinken oder die nächste Ausstellung zu planen ;)


Da wir zum Abschluss noch ein/zwei Tage am Strand sein wollten, machten wir von Lorient aus noch einen letzten Abstecher auf die Presqu‘île de Quiberon. Südbretagne also. Bin gar nicht so ein großer Fan, ich mag den wilden Norden einfach so viel lieber. Aber da ging es eigentlich, besonders in Carnac ;)


Die Halbinsel ist wirklich brutal schmal. Wir standen auf der eher tümpeligen Seite der Baie, also dort, wo das Meer bei Ebbe wirklich komplett weg ist, aber man konnte problemlos auf die andere Seite laufen und dort war es mehr so vom Typ Traumstrand. Weitläufig, leer und alles hat geglitzert. Hier haben wir die letzten beiden Tage entspannt ausklingen lassen und sind wirklich erst kurz vor knapp Richtung zuhause aufgebrochen.


Eine Zwischenübernachtung musste reichen und die haben wir irgendwo im Brie eingelegt, wieder auf einem wirklich schönen Dorfplatz, diesmal am Fluss, irgendwo südöstlich von Paris. Und das war dann schon wieder so nah an zuhause, dass wir einen großen Teil des restlichen Weges abseits der Autobahn zurückgelegt haben und trotzdem noch früh genug wieder zuhause waren, um den Camper zu räumen. Und die Blumen zu gießen. Denn sagen wir mal so: Es ist praktisch, die Urlaubsvertretung direkt persönlich zuhause zurückzulassen aber, eventuell… äh… müssen wir in Zukunft unsere Anweisungen noch etwas präzisieren. So! Es hat nämlich niemand vergessen, den Garten zu gießen, wir haben uns nur nicht klar genug ausgedrückt!

25. September 2024

Vers l'ouest! { Mein insta-Sommer in der Bretagne }

 In diesem Sommer haben wir es endlich mal wieder in kühlere Gefilde geschafft - was nicht etwa daran lag, dass der Sommer bis dahin so heiß gewesen wäre, dass man dringend mal raus musste (also WIRKLICH nicht…), sondern einzig und allein daran, dass die Kinder es beide vorzogen, zuhause zu bleiben, so dass wir nicht zum wiederholten Male in den Süden genötigt wurden. Ok, man könnte es natürlich auch umgekehrt formulieren: Aufgrund des von uns ins Auge gefassten Reiseziels zogen es beide Kinder vor, doch lieber einfach zuhause zu bleiben ;)


Als uns dieser Entschluss mitgeteilt wurde, zuckten wir also nur wenig überrascht mit den Schultern und mieteten uns statt des obligatorischen Wohnmobils einen handlicheren Camper - das ist ja eh unser Ziel für die Zukunft, da man durch die geringeren Maße ja nochmal deutlich mehr Flexibilität gewinnt, unterwegs und bei potenziellen Schlafplätzen, weniger verbraucht und trotzdem alles an Bord hat (niemals ohne Klo und Dusche, wirklich niemals ;) Die ersten zwei Stunden war es brutal komisch ohne Kinder hintendrin, aber spätestens bei Erreichen unserer ersten Zwischenübernachtung auf einem Dorfplatz neben einem Mammutbaum in…. irgendwo kurz vor Paris, hatten wir uns wieder in das Pärchenleben von vor 20 Jahren eingegroovt.


Unser erstes Ziel hieß Saint-Malo. Bekannte Gefilde, da waren wir schon oft, perfekt zum An- und Runterkommen und einfach immer wieder eine wunderschöne Stadt. Ursprünglich wollten wir nur eine Nacht bleiben, aber es wurden drei daraus. Mit diversen Stadtbummeln, abendlichen Besuchen bei täglich wechselnden Foodtrucks und viel Lesezeit.


Unser Ankerpunkt ist dort immer der Canpingplatz auf der anderen Seite der Bucht. Ruhig, mit Aussicht und zu Fuß ist es ein netter Spaziergang bis zur Stadtmauer. Wir hatten bei Abfahrt zuhause ganz spontan den Fahrradträger nochmal abgebaut (das war so ein gruseliges Ding, das nur auf die Anhängerkupplung gedreht wurde, man sah sich automatisch schon die Räder von der Autobahn sammeln, außerdem ließen sich damit die Hecktüren am Bett nicht öffnen und das ist ja wohl das tollste, mit offenen Türen am Meer im Bett zu liegen!) und waren mit nur einem Rad (in der Heckgarage) und einem Paar Inliner unterwegs. Das funktionierte in der Praxis super - ich das Rad, der Mann die Inliner. Oder der Mann das Rad und ich derweil im Bett mit Buch ;)


Von Saint-Malo aus arbeiteten wir uns dann weiter westwärts, immer hart entlang der Küste.
Am wunderschönen Cap Fréhel machten wir nochmal Station….


… und überhaupt an jedem Cap und jeder Bucht, die uns von der Straße aus anlachte. Für ein Stündchen Füßehochlegen, zum Mittagessen oder Kaffeetrinken. Das darf man auf dem meisten (Park-)Plätzen, nur frei Übernachten ist in den vergangenen Jahren wirklich schwieriger geworden, zumindest im Sommer. Wir haben aber trotzdem immer was Schönes gefunden (und wie immer nichts im Vorraus gebucht).


Ein besonderes Highlight war für mich die Abbaye de Beauport, dort waren wir vorher noch nie und ich bin wirklich froh, dass wir den Abstecher diesmal gemacht haben. Ich bin eh anfällig für sakrale Orte, die strahlen oft so eine ganz besondere Ruhe aus und der hier war wirklich besonders unter den Besonderen. Ein unbeschreiblich schöner Ort, von dem ich gar nicht mehr weggewollt hätte…


… wenn am Ende dieser Etappe nicht mein absoluter Lieblingsort auf der ganzen Welt gewartet hätte :)) 
Hierher stammt der bretonische Teil der Schwiegerfamilie, hier hat der Mann ganze Sommerferien verbracht und ich werde ihm immer dankbar sein, dass er auch mich vor vielen, vielen Jahren hierher gebracht hat. Hier gibt es nichts (außer die schönsten Muscheln ever!), aber es ist so unendlich schön. Man müsste dreimal im Jahr herkommen, mindestens, aber es ist halt wirklich elend weit weg.


Nahe des Familienstrandes auf dem Campingplatz direkt am Meer haben wir einfach tagelang nichts gemacht außer Spazieren, Rumliegen, Lesen, im Watt wandern (ich) und Crevetten fangen (der Mann, brrrrr), über Märkte bummeln und auf Felsen klettern. Oh, und dem Kommen und Gehen des Wassers haben wir ziemlich viel zugeschaut. Eventuell war das Jahr fordernd bis dahin, so dass wir wirklich gar keine Ambitionen hatten, mehr zu tun als… nichts ;) Nicht mal die Familie haben wir besucht, die war nämlich noch in Paris.


Und auch hier sind wir wieder viel länger geblieben, als ursprünglich geplant, so dass wir den Rest unserer geplanten Route dann gnadenlos eingedampft haben. Aber das Wetter war auch deutlich besser als erwartet, so bestand gar keine Notwendigkeit, uns weiter in den Süden vorzuarbeiten.

To be continued…










18. September 2024

Siebzehn ❤️

 Endspurt, Freunde, die nächste Volljährigkeit lauert schon am Horizont!
Noch  einmal, dann hat es sich mit Kindergeburtstagen Geburtstagen von Kindern hier im Blog, ist es nicht unglaublich?


Aber umso mehr will dieser hier nochmal zelebriert werden, passenderweise hatte die Missi dann auch gleich mal so viel Ausfall (die klassische erste Erkältungswelle drei Wochen nach Ferienende…), dass sie erst um halb zwölf in der Schule sein musste - Zeit genug für das erste Stück Kuchen und Geschenke auspacken im Hellen ;)

Als Geburtstagskuchen hatte sie sich ein Erdbeerröllchen gewünscht und es gab auch nur das eine, denn Feierkaffee is heute nich, sie muss lernen. Die ebenfalls gewünschten Brookies gibt es dann morgen oder übermorgen, so können wir das Feiergefühl noch ein paar Tage strecken. Für abends hat sich die Große angekündigt, dann gibt es ein Familienabendessen mit Kürbislasagne, über die ich gleich noch ein Momentchen grübeln muss, denn sie soll bitte unbedingt und auf jeden Fall ohne Tomaten(sauce) sein. Hmpf. Ich liebe Herausforderungen… Darauf erst mal noch ein weiteres Stück Röllchen.
Happy Birthday!

16. September 2024

Nicht ohne meine Wärmflasche!

 Hey und hallo - hiermit beende ich endgültig meine Sommerpause, denn draußen ist eher Winterwetter, es wird also wirklich Zeit ;) Und was läge da näher, als mit einem Projekt zu starten, das ich zwar schon vergangenen Winter umgesetzt habe, das mir aber seither quasi täglich die Füße und den Rücken wärmt? In den letzten Tagen noch nötiger als eh schon immer…


Meine Wärmflasche brauchte dringend eine neue Hülle, weil die alte buchstäblich auseinanderfiel, final war es dann auf dem Weg in unseren Silvesterurlaub vorbei mit ihr. Und da ich für den Winterurlaub zwar traditionell wirklich viel mitschleppe (die Familie fährt Ski, ich chille!), aber die Nähmaschine dann doch nicht, habe ich mir unterwegs in München Wolle und ein Nadelspiel gekauft und mich mal an einer gestrickten Hülle versucht. Inspiriert hat mich dabei das Hotty Cape von Knitter’s Heaven. Da ich aber andere Wolle hatte und dünnere Nadeln, habe ich es am Ende nach Studium der Anleitung nur optisch nachgestrickt, nicht unbedingt inhaltlich ;)

Mit dem Ergebnis bin ich super zufrieden, auch wenn es bis dahin elend lange gedauert hat und auch grenzwertig langweilig war mit den vielen rechten Maschen und der grauen Wolle. Hatte durchaus Depressionspotenzial zwischendrin, aber dann kam die Dschungelcamp-Zeit und hat mich durchhalten lassen. Trash TV made me do this! Trotzdem war ich selten so froh wie in dem Moment, als ich mit dem Rippenmuster anfangen konnte… Nächstes Mal (ich bin nicht sicher, ob es eins geben wird oder ich doch lieber wieder das Schnittmuster auspacke ;) würde ich auf jeden Fall dickere Wolle nehmen und vor allem auch eine, die weniger ribbelt. Noch gehts, aber man kann durchaus schon sehen, dass das kein Stück für die Ewigkeit sein wird. Aber sei’s drum, noch ist sie schön und ich freue mich jeden Tag, sie befüllen zu dürfen.

 (Danach habe ich übrigens nahtlos begonnen, knallbunte Ringelstrümpfe zu stricken! Leider hänge ich aber immer noch am ersten, denn seit dem Frühling hindert mich ein sehr hartnäckiges (und sehr schmerzhaftes) Impingement-Syndrom in der Schulter am Weiterstricken. Und eigentlich auch an allem anderen. Außer am Lesen, was ich auch sehr exzessiv tue. Ein Dauerzustand ist das allerdings nicht, wir arbeiten momentan hart daran, das final zu lösen ;) Bis dahin werde ich uns hier die Zeit vertreiben, indem ich mal die Urlaubsbilder des Sommers aufarbeite, habe ich beschlossen…)