6. Dezember 2025

Tagebuchbloggen { 5. Dezember 2025 }

    "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?"

Frau Brüllen fragt das an jedem fünften Tag des Monats und wer mag, schreibt fleißig mit.

Die übrigen #wmdedgt-Einträge findet Ihr wie immer hier.

7.00 Uhr: Der Wecker vom Mann klingelt, draußen ist es noch reichlich dunkel. Deswegen bleibe ich auch noch ein paar Minuten liegen. Die Wärmflasche hat nämlich noch Restwärme ;)

8 Uhr: Aufgestanden, geduscht und gedehnt. Jetzt bin ich leidlich einsatzbereit und wecke erst mal die Missi. Die hat sich völlig in den neuen Rhythmus „Bis in die Puppen lernen und dafür morgens ausschlafen“ eingelebt. Ist ja auch sehr teeniefreundlich. Dann Waschmaschine anwerfen, Betten machen, das Übliche.

9.30 Uhr: Gefrühstückt, Zeitung gelesen und jetzt schleunigst Aufbruch Richtung Schule. Ich lasse die Missi raus, bringe ein paar Päckchen und Umschläge zur Packstation und fahre dann rasch bei der Lieblingsfreundin vorbei, unsere alljährlichen Adventskalender austauschen. In diesem Jahr haben wir es erst zum Fünften geschafft, ganz wie früher, als unsere Kinder noch klein waren… Auf dem Rückweg halte ich noch kurz beim Bauern am Straßenrand für Kartoffeln und Gemüse und stelle begeistert fest, dass die im Moment auch selbstgestrickte Strümpfe verkaufen - original solche, wie sie meine Oma immer gemacht hat. Kaufe gleich drei Paar und weiß auch schon, wem ich die unter den Weihnachtsbaum lege :)


10.45 Uhr: Zuhause treffe ich zeitgleich mit dem Mann und der Kanalreinigungsfirma ein. Die hat der Mann gestern bestellt, weil bei uns seit Tagen eines von zwei Abflussrohren verstopft ist. Und zwar das von den Toiletten. Seufz. Zum Glück haben wir ja noch eine in der Gartenwohnung, sonst hätte ich nicht tagelang so gelassen zugeschaut, wie der Mann mit diversen Reparaturversuchen wieder und wieder scheiterte ;) Bin jetzt aber doch froh, dass Rettung vor der Tür steht. Die bauen auch sehr schnell Kamera und Spülung auf, legen los - und stellen zügig fest, dass eigentlich überhaupt gar nichts den Ablauf verstopft, sondern die kompletten Rohre quasi eine einzige Verstopfung sind. Unser herzlicher Dank geht dafür mal wieder an die Installationsfirma, die hier vor 25 Jahren ein amtliches Schrottsystem zusammengebastelt hat. Mit zu wenig Gefälle (das wussten wir schon) und mit unfassbar vielen, unnötigen Ecken und Kurven (das war uns in dem Ausmaß neu), was dafür sorgte, dass jetzt 25 Jahre lang unser Abwasser viel zu langsam durch unsere Rohre getröpfelt ist, statt durchzurauschen und dabei alle Zeit der Welt hatte, den Kalk (den unser Wasser so reichlich mitführt, dass es ein Wunder ist, dass es noch nass ist) Schicht für Schicht an den Wänden abzusetzen, bis irgendwann innen im Rohr einfach kein Platz mehr war. Das war dann wohl letzten Sonntag. 

12.30 Uhr: Statt also einfach die Rohre mit maximalem Druck durchzuspülen und eine Verstopfung zu lösen, fräsen die Jungs nun schon seit zwei Stunden von drinnen und draußen systematisch unsere Rohre frei und der Mann steht am Revisionsschacht und sammelt die vorbeischwimmenden Kalkbrocken raus. Nice. Am Ende sind es mehrere Eimer voll. Immerhin steht inzwischen außer Frage, dass wir dieses Problem keinesfalls hätten selbst lösen können. Währenddessen stehe ich im Vorgarten(!) und putze mit Schrubber und Schlauch das momentan ausgebaute Gäste-WC auf ein ganz neues Level hoch. Gelegenheiten muss man nutzen.

13.15 Uhr: Der Mann ist mittlerweile wieder im Büro und die Kanalleute sind von Fräsen zu Spülen übergegangen, als ich durch die (seit Stunden!) sperrangelweit offenstehende Haustür die Missi aus dem Auto ihrer besten Freundin aussteigen sehe. So spät schon?! Mist. Kochen wäre wohl mal eine Maßnahme.

13.45 Uhr: Essen und Kanalmänner sind zeitgleich fertig. Ich verabschiede sie herzlich und zutiefst dankbar, denn alles funktioniert wieder und sie haben sogar hinter sich geputzt. Und einen Plan unseres verschachtelten Rohrsystems haben wir jetzt auch. Fürs nächste Mal. Top. Dann erst mal Essen und eine Runde an den Schreibtisch, denn das stand eigentlich für heute morgen auf dem Plan. Danach gilt es, schleunigst den besinnlich-adventlichen Grundzustand im Haus wiederherzustellen, der in den letzten Stunden doch arg gelitten hat. Funktioniert auch, bis auf die Tür des WCs, die steht noch im Flur rum und die überlasse ich großzügig später dem Mann.

15.30 Uhr: Ich bringe die Missi zum Stall und auf dem Rückweg noch Müll weg. Zuhause treffe ich den Mann beim Türeeinhängen :) Der hat heute früher Schluss gemacht, weil er später noch ein paar Freunde auf dem Weihnachtsmarkt treffen wird. Wir trinken einen Kaffee zusammen, dann bringe ich ihn in die Stadt und sammle auf dem Rückweg die Missi wieder ein. Win-win.

18 Uhr: Die Missi duscht, konferiert mit Freundinnen, macht sich für den Abend fertig und ich habe beschlossen, dass heute der perfekte Zeitpunkt ist, um den ersten Weihnachtsfilm zu schauen. Mit Kerzen und Pizza auf der Couch. So :) Vorher muss ich aber noch Wäsche aufhängen und eine Kleinigkeit in der Kleinen Werkstatt finalisieren.

20 Uhr: Mein Weihnachtsfilmabend läuft hervorragend (ich schaue „The Family Stone“ mit Diane Keaton und Sarah Jessica Parker, der fest zu unserem Weihnachtsfilm-Repertoire gehört und den ich zur Not auch noch ein zweites Mal schauen kann, falls der Mann auch noch möchte ;), bis sich herausstellt, dass die Mädelsclique gar nicht selbst in die Stadt fahren möchte, sondern dass ich dafür vorgesehen bin. Ich drücke also die Pausetaste und sammle erst die beste Freundin und dann noch zwei weitere ein. Da sich irgendwie keines ihrer Handys mit dem Auto des Mannes verbinden möchte, erstellen sie kurzerhand ihre Playlist für die Fahrt(!) auf meinem Handy. Toll, jetzt werde ich wieder wochenlang sehr zweifelhafte Musik vorgeschlagen bekommen. Ist aber wie immer sehr schön mit den Mädels im Auto. Das ist schon eine tolle Truppe. Ich lasse sie in der Nähe des Weihnachtsmarktes raus und höre auf der Rückfahrt die Playlist zu Ende, die ist gar nicht mal so schlecht!

21 Uhr: Weiter geht’s mit dem Film, mittlerweile falte und klebe ich nebenbei Sterne aus Muffinförmchen und esse gebrannte Mandeln, die heute in unserem Adventskalender von den Kindern waren. Das ist ein wirklich sehr gemütlicher Nikolausabend. 


23 Uhr: Letzte Autorunde für heute, diesmal hole ich den Mann ab. Im Gegensatz zur 20-Uhr-Fahrt war die geplant, aber insgesamt war ich heute dann eventuell doch einmal zuviel in der Stadt ;) Auf dem Hinweg leistet mir nochmal die Playlist Gesellschaft, zusammen mit dem wirklich riesengroßen Vollmond, schönschön. Der Mann findet mich auf Anhieb (es ist erstaunlich voll in der Stadt), ich wechsle noch ein paar Worte mit einem der Kumpels und erfahre auf dem Rückweg, dass sich die Mädelsclique und die Vätertruppe tatsächlich auf dem (gar nicht mal so kleinen) Weihnachtsmarkt getroffen und sogar unterhalten haben. Sie werden eindeutig erwachsen ;) Mit nach Hause wollte die Missi allerdings noch nicht, aber für die Heimfahrt sind wir zum Glück heute nicht zuständig*.

23.30 Uhr: Noch ein bisschen Quality-Couchtime, der Mann erzählt vom Abend und dann ab ins Bett!

* Angesagt war: Wir kommen gegen eins nach Hause. Alle müssen gerade viel lernen und die Missi muss um halb acht schon zu den Pferden. Ich werde wach um viertel vor zwei, weil es draußen klappert und windet: Handy sagt, die Missi ist noch mitten in der Stadt. Ich werde wach um halb vier, weil es draußen klappert und windet: Handy sagt, die Missi ist noch mitten in der Stadt. Hm. Der Mann steht um sieben auf, Handy sagt, die Missi ist zuhause. Immerhin. Aber soll ich die jetzt wirklich wecken!? Viel geschlafen haben kann sie ja nicht. Die Frage erübrigt sich, als ich die Nikolaustüte vor ihre Tür stelle und da ein Zettel klebt: …. (beste Freundin) schläft bei mir. Lasst uns einfach schlafen, sie fährt mich dann später in den Stall.“ Nun denn. Organisiert sind sie ja zumindest. Hat auch alles genau so geklappt, obwohl sie erst um halb zwölf von der allmonatlichen Sirenenprobe geweckt wurden ;)