"Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?"
Frau Brüllen fragt das an jedem fünften Tag des Monats und wer mag, schreibt fleißig mit.
Die übrigen #wmdedgt-Einträge findet Ihr wie immer
hier.
Anfang April, Frühling, alles blüht, 24 Grad sind angesagt - das schreit alles nach einem ausgedehnten Gartentag :) Mein Fünfter startet allerdings noch gestern, denn um
0.15 Uhr sitze ich noch in meinem Sessel und schneide Reels für den Reitverein, als die Missi nach Hause kommt, die mit einer Freundin im Kino und danach was essen war. Sie haben Bridget Jones geschaut und die Missi meinte, sie hätten den Altersdurchschnitt im Kino dramatisch gesenkt. Glaube ich sofort, mir war nicht mal bewusst, dass sie Bridget Jones überhaupt kennt, die ist ja nun eher so meine Generation. Sie fand es „ganz ok, aber natürlich nicht so gut wie die ersten beiden Filme.“ Soviel zum Thema, ob sie Bridget Jones überhaupt kennt ;)
1 Uhr: Feierabend, Zähneputzen, Bett. Ich liege gerade richtig bequem, als mir auffällt, dass das Fenster noch auf ist. Wir schlafen zwar immer (wenn es nicht gerade zehn Grad unter Null hat) bei offenem Fenster, aber für so komplett aufgekippt, wie es jetzt gerade ist, ist es nachts eigentlich noch zu kalt. Egal. Ich kann keinesfalls nochmal aufstehen, da müssen wir jetzt durch. Stecke meine Füße sicherheitshalber aber direkt mal beim Mann unter die Decke…
7 Uhr: Bekomme am Rande mit, dass der Mann aufsteht („Es war ganz schön frisch!“ wird er später sagen ;) und dass die Temperatur unter der Decke gerade noch so ok ist. Schlafe nochmal oberflächlich ein und stehe erst um
8 Uhr auf und leiste dem Mann beim Frühstück Gesellschaft, auch wenn ich erst mal Medikamente frühstücken muss. Eigentlich wollten wir direkt in den Garten, aber es ist echt noch kalt. Ich lege also erst mal Wäsche und mache ein bisschen Haushalt, der Mann streicht eine Verkleidung für zwei unserer Regenwasserfässer (ziemlich leer, wir haben APRIL!!), die er gestern abend gebaut hat.

9.30 Uhr: Der Mann streicht inzwischen draußen und die Missi ist tatsächlich schon wach und macht sich gerade Sandwich-Toasts zum Frühstück. Ich gehe jetzt auch raus in den Garten, wo wir als allererstes final entscheiden, an welchen Stellen wir die beiden großen Olivenbäume pflanzen werden, die wir neulich gekauft haben und die momentan sehr dekorativ (aber platzraubend) auf der Terrasse rumstehen. Wider Erwarten kommen wir sehr schnell zu einem Ergebnis, das allerdings absolut nichts mehr mit dem zu tun hat, was wir gestern abend langwierig zusammen mit der Großen erarbeitet haben. Tjanun. Spontane Entscheidungen sind oft die besten. Wir werden die beiden trennen - einer kommt ins Beerenbeet und einer neben die Terrasse. Allerdings müssen wir das Beerenbeet dafür erst mal leeren - der Mann fängt also an, Him- und Brombeeren aus- und an ihrem neuen (besseren!) Standort wieder einzugraben. Ich befreie derweil eins der Gemüsebeete vom Unkraut und schleppe Erde, die der Mann übrig hat, in unsere neuen, noch leeren Hochbeete, die den Platz vom Pool eingenommen haben.
10.30 Uhr: Der Mann ist mal eben weg, den Transporter, mit dem er gestern das ganze Gartenmaterial angeschleppt hat, wieder gegen sein normales Auto zu tauschen. Ich nutze die Gelegenheit, endlich wenigstens mal einen Kaffee zu trinken. Im Garten, in der Sonne. Fantastisch.
11 Uhr: Der Mann ist zurück und wir nehmen unsere inzwischen ziemlich schweißtreibende Arbeit wieder auf.
12.45 Uhr: Wir haben bis jetzt ein Beet von schlimm viel Unkraut befreit, Beeren gepflanzt, ein halbes, leeres Beet mit Erde gefüllt, ein bisschen Gartenkram zu Sperrmüll erklärt, zwei Büsche geschnitten, Salat gepflanzt, eine Rhabarberpflanze gefunden und umgesetzt, ein Feuer gemacht, der Mann hat seine Fässer-Verkleidung befestigt, ein unfassbar tiefes Loch für den ersten Olivenbaum gegraben aufgehackt und ich habe mich ziemlich brutal langgelegt (blind und beladen über einen Unkrauteimer gestolpert) und mich danach lieber erst mal in der Küche um unsere Grillbeilagen gekümmert und den Tisch auf der Terrasse gedeckt. Jetzt steht der Mann am Grill und ich zeige ihm derweil nochmal die tolle Oliven-Einpflanz-Anleitung auf insta. Sicher ist sicher.
13.30 Uhr: Wir haben zusammen gegessen und uns Manöverkritik von der Missi abgeholt („Hier sieht es ja jetzt aus wie bei den Messis (jahaaaa, aber nur vorübergehend!), können wir endlich die Hängematte aufhängen und eine Sonnenliege hätte ich auch mal wieder gerne.“), die ich jetzt schnell in den Stall fahre, denn sie hat da heute einen (bezahlten!) Job. Schön, mal andersrum. Normalerweise lässt sie da immer nur Geld ;) Auf dem Rückweg halte ich noch kurz beim Bäcker und zuhause geht es direkt im Garten weiter.
16 Uhr: Der erste Olivenbaum ist gepflanzt (und der zweite wird warten müssen), ich habe auch noch ein bisschen was ein- und umgepflanzt und Ranunkel-Knollen(?) in den Boden gebracht. „Mehr Schnittblumen“ ist definitiv eins meiner Ziele für dieses Jahr. Jetzt Kaffeepause und ein bisschen Bundesliga-Konferenz. Unser Spiel war zum Glück schon gestern abend, das spart uns heute viel Zeit!
16.30 Uhr: Der Mann fährt los, die Missi abholen, ich gehe wieder in den Garten, räume noch ein bisschen rum und gieße die Pflanzen auf dem Balkon. Es ist wirklich UNFASSBAR trocken, das ist uns auch den ganzen Tag über im Garten schon aufgefallen. Wahnsinn. Wir haben Anfang April.
18 Uhr: Die Familie ist zurück. Die Missi geht später noch zu ihrer besten Freundin, die ihren Achtzehnten nachfeiert und ist jetzt also mit Duschen und Aufhübschen beschäftigt, während der Mann vorschlägt, dass wir noch eine kleine Runde mit dem Oldie drehen und eine Pizza holen sollten. Klingt nach einem Plan.
19 Uhr: Offen fahren kein Problem, es ist immer noch schön warm. Ich bin allerdings so schlagkaputt, dass gar nichts mehr geht, außer sitzen und gucken. Die Programmpunkte, die mit Aussteigen verbunden sind (potenzielles Auto angucken, Pizza abholen), muss ich delegieren. Eventuell spüre ich jetzt doch auch ordentlich den Sturz von heute morgen.
19.30 Uhr: Wieder zuhause, Pizza, Spezi, Füße hoch.
Tut. Das. Gut.
19.55 Uhr: Der Mann fährt die Missi zu ihrer Freundin, danach decken wir schnell noch Salat und Kräuter ab. Ganz eventuell könnte es heute nacht frieren.
20.15 Uhr: Couch und „Ein sehr gutes Quiz (mit hoher Gewinnsumme)“ für uns. Schauen wir jetzt die dritte Woche - modern interpretierte, klassische Samstagabendunterhaltung, auf eine sehr grandiose Art bescheuert („Das war anders geprobt!“) I like.
23 Uhr: Der Mann kapituliert, der ist auch platt ;) Ich habe den schlimmsten Punkt schon überschritten und werde noch versuchen, rauszufinden, wie die Missi später gedenkt, nach Hause zu kommen. Eben konnte sie sich noch nicht dazu äußern („Ja, mal sehen halt.“). Sollte das Handy wohl mal auf laut stellen. Und hey, auf dem Weg zu 100.000 Euro bei #esgq war die drittletzte Frage eine zu Bridget Jones. Der Tag endet, wie er begann.