"Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?"
Frau Brüllen fragt das an jedem fünften Tag des Monats und wer mag, schreibt fleißig mit.
Die übrigen #wmdedgt-Einträge findet Ihr wie immer später hier.
7.00 Uhr: Wecker klingelt. Ich bin zwar schon Punkt sechs zu meiner klassischen Weckzeit aufgewacht, habe seitdem aber noch eine wunderbare Stunde weitergedöst. Die Missi hat erst zur Dritten, der Mann ist Skifahren, alles smooth heute morgen.
7.30 Uhr: Aufgestanden, geduscht, Tabletten, jetzt mal kurzer Check der Stundenplan-App. Tjanun, sagen wir mal so: Die Missi brauche ich jetzt jedenfalls noch nicht zu wecken. Probleme, meinen Arzttermin gleich unterzubringen, habe ich auch keine mehr. Inzwischen fallen alle Stunden aus bis halb zwölf (Selbstverständlich fallen die NICHT aus. „Eigenverantwortliches Arbeiten“ ist das Zauberwort) Winter, so toll einfach…
8.15 Uhr: Gefrühstückt, fertig gemacht, jetzt auf zum Arzt. Draußen ist es weiter grau und arxxkalt und mein Körper spiegelt mir das inzwischen auch recht deutlich. Bis jetzt hatte ich meine Gelenke erstaunlich gut im Griff (Bromelain, intermittierendes Fasten und BIH echte game changer, zumindest für mich. Für zehn Monate im Jahr, Januar und Februar hilft einfach gar nix), aber seit ein paar Tagen knarzt es an allen Ecken und Enden. Fein, fein.
8.45 Uhr: Angekommen. War nix los auf den Straßen und einen Parkplatz habe ich auch direkt gefunden. Vermutlich sind auch hier einfach alle krank. In der Praxis gilt wieder allgemeine Maskenpflicht, auch das eventuell ein Indiz ;) Würde einfach jeder, der krank draußen rumrennt, von sich aus eine Maske… Ach, lassen wir das. Die meisten Leute sind einfach gerne ständig krank, anders kann ich mir das alles nicht erklären. Ich komme jedenfalls schnell dran, meine liebstes Foltergerät, der Stoßwellenapparat, ist schon aufgewärmt. Letztes Mal vor vier Wochen Pause, Zähne zusammenbeißen und los. Man weiß ja, wofür es gut ist. Tut aber tatsächlich schon deutlich weniger weh als zu Beginn, „das ist ein sehr gutes Zeichen!“ Das deckt sich mit meinem Eindruck. Nach endlosen fast zwei Jahren, kann ich endlich wieder mehr mit meinen Armen anfangen :)
10.30 Uhr: Wieder zuhause. Unterwegs war ich noch in der Apotheke und beim Bäcker und habe auch noch bei der Großen vorbeigeschaut, die heute die Firma hütet (Große Kinder haben ist toll! Und so praktisch, wenn sie auch noch BWL studieren ;) Sie sitzt an meinem Schreibtisch und lernt. Klausurenphase it is. Die Missi ist schon aufgestanden und freut sich angemessen über ihre popeligen zwei Stunden Schule heute. Jetzt erstmal Frühstück für uns, dann telefoniere ich zwanzig Minuten mit dem Mann und lasse mir die neuesten Schneegeschichten erzählen. Die haben Sonnenschein, Frechheit!
11.30 Uhr: Haushalt gemacht und Kind in der Schule abgeliefert. Jetzt fahre ich nach Luxemburg zur Post - ein Großteil unserer Kunden kommt aus Luxemburg und großformatigere Post aus Deutschland zu verschicken, ist einfach keine gute Idee, weder den Preis noch die Laufzeit betreffend. „Post“ in Luxemburg hat, zumindest da, wo ich hingehe, immer noch dieses klassische Amtsstuben-Uniform-Respektperson-Beamtenflair von früher, immer lustig. Wo ich schon mal da bin, springe ich noch kurz in den Supermarkt, für Galettes, Emmental français, luxemburgische Butter und Lotus-Eis. Merci, bonne journée, au revoir. (Mit welcher Sprache man hier konfrontiert wird, ist übrigens individuell. Jenseits der Hauptstadt mehrheitlich Französisch (verstehe ich gut und spreche fließend Floskeln), hier meist Luxemburgisch (verstehe ich gesprochen und geschrieben fließend, will mir aber nur sehr schwer über die Lippen. Also auch eher nur Floskeln. Ich spreche auch nicht unser (ähnliches) einheimisches Platt, obwohl ich damit aufgewachsen bin und sogar aktiv mit mir gelernt wurde *g*. Da habe ich irgendwie einen unüberwindbaren Knoten in der Zunge) oder Deutsch. Man hört auch immer irgendwo mal Portugiesisch. Ich liebe diesen Mischmasch.
13 Uhr: War nochmal im Büro, habe ein bisschen rumtelefoniert und stehe jetzt wieder vor der Schule und warte auf die Missi. Die Zeit nutze ich, um ein Instaposting für den Verein fertigzuschreiben, das heute noch raus soll.
14 Uhr: Schnelles Reste-Mittagessen, gebratene Nudeln mit einem Rest Sauce, Ei und Käse, dazu Gurkensalat. Gewinnt keinen Schönheitspreis und fällt sicher auch nicht in die Kategorie „Gesund“, ist aber eine glatte 12/10 in Sachen Wohlfühlfaktor. Prioritäten! Jetzt kurze Pause für alle, für mich im Sessel, mit Buch und später iPad, um hier zu tippen.
15 Uhr: Sitze immer noch im Sessel, arbeite aber inzwischen wieder. Morgens, wenn die ganzen Speditionen und Paketdienste kommen, muss zwingend jemand in der Firma sein, nachmittags geht’s auch mal so. Telefoniere nochmal mit dem Mann, diesmal dienstlich ;)
16.30 Uhr: habe die Missi zum Stall gebracht und gehe jetzt mit Kaffee und meinem „Abend“essen nochmal an den Schreibtisch.
18.30 Uhr: Habe die Missi wieder eingesammelt und mache ihr jetzt Abendessen. Ein Service, der hier für fast volljährige Kinder nicht mehr selbstverständlich ist und somit sehr viel Anerkennung findet.
19 Uhr: Die Missi verzieht sich in ihr Zimmer und für mich gibt’s jetzt Nachrichten und dazu die heute morgen aus Faulheit ausgefallene Yoga-Session. Und gleich noch eine zweite hinterher, wer weiß, was morgen früh ist… Win-win, denn anders sind Nachrichten gerade ja eigentlich gar nicht zu ertragen. Danach dann noch ein bisschen Schulter-Treatment (Arnica und Massage mit dem Schröpfglas. Bin Profi inzwischen ;) und schon ist es
20.15 Uhr: Dschungelzeit. Feierabend. Noch ein bisschen hier tippen, kurz mit dem Mann telefonieren und natürlich stricken. Stricken und Trash-TV gehören für mich absolut untrennbar zusammen und ich bin sehr froh, dass jetzt endlich wieder so gut funktioniert.