28. Oktober 2022

Strümpfe stricken


Meine Oma hat Strümpfe gestrickt, so lange ich denken kann.
Mir persönlich erschien dieses dreidimensionale Um-die-Ecke-Stricken
immer eher wie Raketenwissenschaft. Mindestens.
Meine Fähigkeiten beschränken sich weitestgehend auf Geradeaus-
Stricken, rechts oder links. Immerhin.


Aber nun ist meine Oma nicht mehr da und die letzten von ihr 
gestrickten Strümpfe bestehen inzwischen mehr aus Stopf- als 
aus Strickmustern. Zeit also, meine persönliche Komfortzone zu 
verlassen.... Der Sommerurlaub erschien mir als perfekte 
Gelegenheit - eine kleine, unschwitzige Handarbeit, genau 
das richtige für laue Abende vor dem Wohnmobil am Strand.
In Wahrheit war es dann aber die meiste Zeit viel zu heiß
für irgendwas, und so kam ich über das Bündchen und den
Schaft nicht hinaus. So weit, so einfach.


 Die bedrohliche Ferse habe ich mir dann für zuhause aufgehoben,
genauer gesagt, bis letzte Woche. Gut. Wir sind ja auch erst 
seit zwei Monaten wieder zuhause *hüstel
Die abschreckende Wirkung war nicht zu verachten.
Jetzt habe ich mir allerdings ein Herz gefasst und was
soll ich sagen? Fersen stricken ist wirklich 
pipieinfach, wenn die Anleitung stimmt. 
Einfach nur stumpf die Anweisungen befolgen,
dann fluppt das von alleine...
Grundsätzlich habe ich als Basis diese Anleitung hergenommen, 
denn die kam mir sehr bekannt vor - so hat tatsächlich 
auch meine Oma immer ihre Strümpfe gestrickt. 
Und wo ich dachte, es sei noch was unklar, haben mir diese Artikel 
von KnitPro (halb so viele Reihen für die Fersenk(l)appe wie 
angeschlagene Maschen auf den Nadeln!) weitergeholfen, von
Wenn man beginnt, sich mit diesem Thema zu beschäftigen, kann man 
nächtelang in dem absoluten Rabbit Hole versinken. Es gibt natürlich 
auch unzählige (un.zäh.li.ge!!) Videotutorials, aber ich bin und 
bleibe wohl für immer Team Geschriebene Anleitung.


Im Moment beschäftige ich mich jetzt gerade mit den letzten Reihen
der Fußspitze und ich denke, schlussendlich wird meine
allergrößte Herausforderung bei diesem Projekt gewesen sein, 
dass am Ende die zweite Socke genauso aussieht wie die erste.
Wer hätte das gedacht :)

22. Oktober 2022

Täsetuchen

 So nannte das ein Freund der Missi in seinen
Kindergartenjahren, es war sein absoluter Lieblingskuchen.
Seit sehr vielen Jahren kann er ihn nun (leider) schon korrekt 
aussprechen, aber da ist er der einzige, für uns andere ist 
und bleibt das der Täsetuchen. Ob es tatsächlich einer ist, 
oder nicht doch eher ein Rahmkuchen oder eine Quarktorte, 
bleibt der persönlichen Interpretation überlassen -
wir finden, es ist ein superleckerer Täsetuchen. 
Der beste, findet die Missi sogar.


Mögt Ihr auch?
Bitteschön:

Für den Boden 250 Gramm Kekse nach Wahl (Hier waren es eine
Packung Butterkekse, die weg mussten und der Rest Lotuskekse. 
Nur Butterkeks oder Spekulatius ist aber auch lecker. Überhaupt
muss man aufpassen, dass man die Mischung nicht einfach so 
weglöffelt ;) im Standmixer atomisieren oder eben auf andere
Art so klein wie möglich hacken. Die Krümel mit 70 Gramm
weicher Butter verkneten. Das Ergebnis ist ziemlich 
trocken und krümelig, das ist richtig so. In eine mit 
Backpapier ausgelegte Springform geben und am Boden
festdrücken. (Mit 400 Gramm Keksen und 120 Gramm 
Butter hat man auch noch genügend für einen Rand, 
das ist Geschmackssache.)


Für die Füllung 50 Gramm weiche Butter mit drei Eiern und 
180 Gramm hellem Zucker sehr kräftig aufschlagen. 
750 Gramm Magerquark mit 400 Gramm saurer Sahne und
zwei Päckchen Vanillepuddingpulver in einer separaten 
Schüssel gründlich verrühren und unter die Eiermasse
heben. Auf dem Bröselboden verteilen und glattstreichen.


Im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad (Ober-/Unterhitze) etwa
50 Minuten lang backen, bis der Rand leicht gebräunt, die Mitte
aber noch hell ist. Dann ist er richtig. Zum Thema „Wann
ist Käsekuchen fertig?“ wurden schon ganze Diplomarbeiten
zusammengefasst. Und ja, der Kuchen reißt am Rand,
auch das kann man verhindern, aber das stört uns 
einfach absolut null, deswegen darf der das.


Die Springform auf ein Rost stellen und den Kuchen vollständig 
auskühlen lassen, bevor man den Ring entfernt (außer man hat ihn
mit Bröselrand gebacken, dann reicht auch lauwarm).
Im Kühlschrank hält sich der Kuchen drei/vier Tage und
verliert auch nicht an Attraktivität, eher im Gegenteil.
Allerdings sollte man ihn vorm Aufessen ein wenig 
Zimmertemperatur annehmen lassen, dann ist er fluffiger.

Guten Appetit 🖤

12. Oktober 2022

12 von 12 { Okt 2022 }

 Am 12. des Monats macht man zwölf aussagekräftige Bilder von seinem Tag - 
so funktioniert 12 von 12. Wer dieses Spielchen allmonatlich gerne mitmacht, 
seht Ihr wie immer HIER bei Caro in der Liste.


Früh, dunkel, kalt.
Wohl der, die sich ihre Pullis selbst nähen kann und zwar mit 
richtig langen Ärmeln. Liebe das!


Mein Papa, der die absolut überwiegende Zeit des Jahres in
Kenia lebt, ist ausnahmsweise mal wieder zuhause und braucht
was von seinen Unterlagen, die im Keller der Gartenwohnung 
lagern. Erste Tat des Tages also: Runtergehen und sich über 
diverse Kisten kletternd zum passenden Schrank 
durchschlagen. Immerhin muss ich dafür die Große und den
Freund nicht wecken, denn...


... die haben heute den ersten Tag an der Uni und sind schon weg.
Deswegen darf ich auch, kaum wieder oben, ihre Post annehmen.
Hm. Offenbar haben sie über den Sommer gut verdient ;-)


Beim Wäscheaufhängen übers Wäscheaufhängen nachgedacht. 
Ich schrieb darüber heute schon auf instagram:

Früher hatte ich feste Wäsche-Routinen - Waschmaschine über Nacht 
programmiert, nach dem Aufstehen in den Trockner umgeräumt, repeat. 
Heute wird absolut nur noch bei Tageslicht gewaschen, da wir selbst 
produzierten Strom nutzen, den wir (noch?) nicht speichern können - 
und der Blick auf die Wettervorhersage schadet auch nicht, 
weil es draußen einfach besser trocknet als drinnen. Die Anzahl der 
Trocknerladungen im Quartal kann ich an einer Hand abzählen. 
Neue Routinen. Anders, aber auch gut. 
Mit veränderten Bedingungen leben lernen heißt, sich anzupassen, 
statt verbissen am „Das haben wir schon immer so gemacht“ 
festzuhalten. Ich bin überzeugt, dass das einen großen Teil 
zur inneren Zufriedenheit beiträgt. Pandemie, Krieg, 
Klimawandel - es gibt viele Gründe, warum die gute, alte Zeit nicht 
wiederkommen wird, egal wie wir uns bemühen (oder die Augen 
verschließen). Darüber kann man verbittern - 
oder versuchen, das Beste draus zu machen.

Daran glaube ich ganz fest.


Heute auf dem Plan: Neues Müsli-Topping machen. 
Erstes Spekulatius-Granola für dieses Jahr, ich freue
mich sehr darauf...


Außerdem: Schüsselschrank aufräumen. Wie jedes Jahr im Oktober
arbeite ich mich durch irgendeine Aufräumchallenge, diesmal
ist meine Wahl auf die von relleomein gefallen. Ich folge dem nicht
sklavisch - manches habe ich gerade erst gemacht, anderes ist
irrelevant hier (Kinderzimmer aufräumen - hah, nie wieder!), 
aber am Ende hat man wirklich eine ganze Menge geschafft.


Die Wiese im Garten war nach dem außergewöhnlich schlimmen
Dürresommer so im Eimer, dass wir im September die ganze 
Fläche vertikutierten und neuen Samen ausbrachten, die richtig
gut aufgegangen sind. Gelegentlicher Regen und Morgennebel 
sorgen für ausreichend Feuchtigkeit - nur die Flächen, die tagsüber
in der prallen Sonne liegen, brauchen ab und an eine Extradusche.
Heute zum Beispiel.


Mittwochs ist Ponyopa-Tag. Der freut sich trotz seines wirklich
hohen Alters immer ein Loch in den Bauch, wenn er geistig
gefordert wird. Denn der ist wirklich so richtig, richtig schlau.


Ich fahre derweil schnell einkaufen - auf dem Weg von und zum Stall
haben die Pferde immer Vorrang (nicht per Schild, das ist einfach
allgemeiner Konsens), also Schritttempo und Podcast hören :)


Auf dem Rückweg wollte ich noch ein paar Blümchen holen, aber 
ach Du Schreck: Das Blumenfeld ist umgepflügt. Gestern war es
noch da. Man soll doch nie was aufschieben. Gladiolen gibt es 
noch, aber so große Vasen existieren in unserem Haushalt nicht.
Tja, muss ich jetzt wohl bis zum nächsten Frühjahr durchhalten.


Passend zum Anflug von Herbstblues fliegen dann auch noch 
die Wildgänse (Jaja, ich weiß... Aber für Nils Holgersson-Sozialisierte
sind und bleiben das Wildgänse!) über unser Haus. Hmpf.
Zum Geburtstag der Großen kommen sie, zum Geburtstag der
Missi gehen sie. Sie sind echt spät an dieses Jahr.


Abendessen, individuell zusammengestellt:
Für jede*n einen restlichen gefüllten Kloß vom Mittagessen und für alle, 
Gibt. Nichts. Besseres.
Perfekter Tagesabschluss.
(Die Große ist auch da und erzählt, auf der Orientierungsveranstaltung
sei mit als erstes darauf hingewiesen worden, es sei wahrscheinlich,
dass es ein sehr kalter Winter an der Uni werden würde - man sei
gewillt, so viel Energie wie möglich einzusparen. Lustig.
Als ob für diese Generation kalte Bildungsanstalten nach den
vergangenen beiden Wintern noch etwas Neues wären *g*)