5. Oktober 2016

Tagebuchbloggen { 5. Oktober 2016 }

"Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?"
 Frau Brüllen fragt das an jedem Fünften des Monats und wer mag, schreibt fleißig mit.
Die übrigen WMDEDGT?-Einträge findet Ihr wie immer hier.

5.30 Uhr: Ich werde zehn Minuten vor dem Wecker wach.
Hach, ich liebe das! Noch ein bißchen kuscheln...
Danach schnell in die warme Küche und erst mal einen feinen Tee.
Gestern war Kindergeburtstag mit Schnitzeljagd und während der Gatte mit den Kindern auf dem Weg war, habe ich am Ziel den Schatz bewacht. Scheinbar war es da doch (noch!) frischer als ich dachte, denn meine Nieren zicken ganz schön rum *grrrr*

6.20 Uhr: Die Große gesellt sich zu mir auf die Küchencouch, müüüüde.
Ich lasse sie sitzen und wir klönen ein wenig, auch wenn es deutlich später als gewöhnlich ist, als sie hochgeht um sich fertig zu machen. Ich muss keine Sorge haben, Miss Zuverlässig wird trotzdem pünktlich am Frühstückstisch sitzen ;-)
Nur noch zweimal aufstehen, dann sind Ferieeeeen.....

6.40 Uhr: Ich wecke das Kleinchen, mache Frühstück und packe Brotdosen.

7 Uhr: Alle Kinder da zum Frühstück.
Der Gatte ist auch schon auf (gestern früh Feierabend gemacht wegen Schnitzeljagd und so) und kramt in den To-Do-Zetteln. Er, der nie irgendwie krank ist (nicht etwa grobe Selbstüberschätzung, sondern tatsächlich), hat zum ersten Mal im Leben Physiotherapie verordnet bekommen und kann gar nicht verstehen, warum ich ihn auslache, weil er da heute mit dem mehrere Wochen alten Rezept (Erst mal abwarten, vielleicht geht es ja auch von alleine weg!) auflaufen möchte.
Ich erkläre mich völlig uneigennützig bereit, ihm ein neues zu organisieren (bis zehn!!), denn so kann ich in unser aller Arztpraxis auch gleich mal auf den Nierenmist gucken lassen.
Außerdem ist Mittwoch mein neuer Putztag und so habe ich noch ein wenig Aufschub :-p

7.30 Uhr: Alle aus dem Haus, Zeitung und Müsli für mich.
Danach Dusche, Anziehen, Betten machen, so was eben.
Und vor der Haustür mal ein wenig den Herbst eingeläutet.
Ganz vorsichtig und ganz ohne orange. Die klassische Herbstdeko finde ich ja eher gruselig...


9 Uhr: Bei strahlendem Sonnenschein und verdammt tiefstehender Sonne über die sieben Berge zur Hausarztpraxis gefahren. Die Möglichkeit auf Nierenbegutachtung lasse ich in dem Moment fahren, als ich den Zettel entdecke, der verkündet, dass meine Ärztin heute nicht da ist. Parkplatz und umliegende Straßen sind gesteckt vollgeparkt, das scheint aussichtslos. Es sei denn, die sind alle beim Kinderarzt drin, da tobt nämlich das Leben. Immerhin bekomme ich die neue Verordnung für den Gatten, Grippe-Impftermine für uns alle und als ich mein Problem kurz anspreche, steht plötzlich die zweite Ärztin hinter mir und meint "Nö, das geht ganz fix heute, kommen Sie mal mit." 
Ich liebe diese Praxis :-)
Halbe Stunde später stehe ich medikamentös und mit vielen lieben Worten versorgt wieder draußen.
Schnell noch Bäcker und Apotheke, dann Heimweg.

10 Uhr: Ich klatsche mit dem Gatten vor der Physiotherapie-Praxis ab, Punktlandung.
Dann ab nach Hause und erst mal noch ein Tee.

13 Uhr: In den letzten drei Stunden dann doch noch staubgewischt, die Überreste der Kinderparty verräumt, Müll rausgebracht, Wäsche sortiert, Bad geputzt, gestaubsaugt, geputzt....
Und festgestellt, dass in der Kellerwohnung immer noch sehr viel Restnässe von der Sommer-Regenflut ist. Die frisch in Betrieb genommene Heizung lässt die Feuchtigkeit jetzt aus jeder Ritze kriechen und ich entdecke gegen Mittag, dass die Fenster von innen klatschnass sind *arghl*
Langweilig wird mir so jedenfalls nicht.
Kochen muss ich zum Glück heute nicht, nur wärmen.
Es ist noch Kürbissuppe da und ein paar restliche Pizzaschnecken von der Party.


13.30 Uhr: Beide Kinder zuhause.
Mittagessen, "Wie war die Schule" und eine spontane Tetrapap-Bastelei.

14.15 Uhr: Die Klavierlehrerin der Großen ist da und während das Kleinchen Mittagspause macht, setzte ich mich ein bißchen mit meinem Kaffee auf die Treppe und höre einfach zu.
Sie spielt schön, die Große, momentan "Amazing Grace", was ich sehr mag und irgendwas von Richard Clayderman, was auch sehr hübsch ist. Wüsste die Große allerdings um das kitschig-romantische Schwiegersohn-Image von Clayderman, würde sie vermutlich nie wieder was von ihm spielen *gacker*

15.30 Uhr: Die Kinder machen Hausaufgaben - die Große in ihrem Zimmer und das Kleinchen bei mir in der Küche, während ich bügle. Heute kommt echt alles zusammen...
Zwischendurch dreht das Kleinchen mal eine Runde im Garten, übt dann Flöte (für die Schule) und Querflöte (für Schule und Musikschule). Letzteres klappt erstaunlich gut, obwohl sie erst drei oder vier Stunden hatte, spielt sie schon ganze Lieder. Da trifft scheinbar auch der Satz "Kannste eine, kannste alle." Außerdem muss sie noch ein Lied üben, mit dem die Schule am Freitag den besten aller Linienbus-Fahrer in die Rente verabschieden wird.
Hat die Musiklehrerin eigens geschrieben, das sagt doch wohl schon alles, oder?
Den Großen hält er im Bus immer Ansprachen übers Mikrofon, wie toll doch das Leben sei und wie wunderbar er es fände, dass er jetzt schon die Kinder seiner früheren Schüler fahre... Und den Kleinen erzählt er, wenn der Trubel im Bus überhand nimmt, spannende Geschichten übers Mikro, statt rumzuschimpfen. Und sie lieben ihn alle....

18 Uhr: Eigentlich hätte ich heute noch einiges zu nähen gehabt.
Aber ich habe mir freigegeben, denn die Ärztin wollte mir heute morgen einen Krankenschein ausstellen *hysterischkicher* - ich bin also de facto krankgechrieben und setzte mich deswegen stattdessen mit einer Kanne Tee in die Sonne (es ist nämlich immer noch Traumwetter), bestelle ein wenig Stoff (Winter kommt!) und ein Paar Timberlands für die Große, die schon seit Wochen in meinem Warenkorb schlummern und heute dann plötzlich 30 Euro reduziert waren. Geduld zahlt sich halt manchmal doch aus ;-)
Und immerhin kann ich damit das über den Hausaufgaben wüst schimpfende Kind ("So eine Scheixxe, wann kann ich den Mist endlich abwählen, das macht ja so gar keinen Spaß, das ist Kinderquälerei, ich mach das nicht, das macht die doch extra, ich hab doch erst gestern so viel gemacht...." Französisch. Noch zweimal aufstehen... ;-) einigermaßen besänftigen.
Mit dem Kleinchen habe ich noch ein wenig für die Deutscharbeit geübt ("während" mit h scheint ganz problematisch zu sein und dass in "obwohl" auch ein h ist, das hat sie inzwischen verinnerlicht, nur setzt sie es immer an eine andere Stelle *g*) und jetzt tobt sie noch ein Ründchen mit ihrem Freund durch die Nachbarschaft.


19.30 Uhr: Letzte Stoßlüft-Runde in der Kellerwohnung. Der Entfeuchter und ich haben es runter auf 50% Luftfeuchtigkeit gebracht, nun darf er bis morgen alleine weitermachen.
Die Kinder haben aufgeräumt und das Kleinchen ist bettfertig.
Jetzt schnelles Abendbrot, das übernimmt der Gatte - ich bin ja schließlich krankgeschrieben ;-)
Eigentlich hätte ich heute abend noch ein Date zum Blutspenden gehabt, aber den Zahn hat mir die Ärztin schon heute morgen gezogen: "DA geht man wirklich nur 100% gesund hin!" Nunja, dann halt eben Couch für mich... Der Gatte und das Kleinchen verziehen sich gleich ins Bett ("während" und "obwohl" sitzen jetzt! ;-), für die Große und mich gibt es noch die Karawane der Köche und ein paar Reihen an der Strickdecke.

Feierabend :-)

3 Kommentare:

  1. Hallo,

    ich lese ja diese Tagebucheinträge so unheimlich gerne! Es ist schön, wenn man liest, dass es bei anderen auch so herrlich alltäglich abläuft ... und man immer mit irgendwas zu kämpfen hat :-)

    Eigentlich bin ich ja ein stiller Leser, aber was ich dir schon längst hätte schreiben sollen: Du hast einen ganz tollen Blog! Bitte weiter so ;-)


    Ich wünsche dir gute Besserung!


    Liebe Grüße
    Ina

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  2. Ich wünsche dir gute Besserung! Es ist immer wieder spannend zu lesen wie der Alltag bei anderen läuft und bei dir lese ich besonders gerne. Ich mag eure Art zu leben bzw. das, was ich als Leserin hier mit bekomme.
    Liebe Grüße
    Sternie

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